(Wie eine Warnung für die Menschheit unseres Atomzeitalters
kreisen zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter die Teile eines einst
geborstenen Großplaneten. Es ist der Schwarm der Asteroiden mit seinen
vier Kleinplanetchen Ceres, Pallas, Juno und Vesta und tausende von kleineren
Trümmern, die noch heute das Zeugnis einer gewaltigen kosmischen Katastrophe
bilden. Daß die dortige Planetenmenschheit einst selbst den Grund
dazu gelegt hat, geht aus mehrfachen anderen Eröffnungen im Schrifttum
Lorbers hervor. Aus den Werken »Das Große Evangelium«,
»Bischof Martin«, »Unsere natürliche Sonne«
und »Naturzeugnisse« folgen einige Auszüge zu diesem Thema.
Hgb.)
Einst gab es in eurem Planetenreich noch eine große Erde, die
von eurer Sonne ihr Licht empfing und eine große Bestimmung hatte.
Als Lebenskammer im Herzen des großen Weltenmenschen war zur Zeit
der Voradamiten dieser einstige Weltkörper wirkend vorhanden. Der
erste gefallene Geist Satana wählte sich ihn aus mit der Verheißung,
sich dort zu demütigen und in die Ordnung Gottes zurückzukehren.
Darum sollte dieser Stern dereinst ein Stern alles Heils sein. Hier wollte
Satana (Luzifer) ganz in sich zurückgezogen wirken, und kein Geschöpf
dieses Sterns sollte je von ihm in seiner Sphäre beirrt werden, noch
weniger andere Planeten mit ihren Bewohnern. Aber er hielt seine Versprechungen
nicht und wirkte dort in seiner ihm zugelassenen Freiheit derart böse,
daß kein Leben mehr fortkommen konnte. Er wurde daher in das Feuerzentrum
eurer Erde gebannt und die Bestimmung jenes Planeten ist nun eurer Erde
verliehen, nämlich der Hauptlebensnerv im Herzen des großen
Schöpfungsmenschen zu sein.
Als der Planet noch ganz war und reich an mächtigen Völkern,
da verführte der alte Drache ihre Herzen. Und sie entbrannten alle
in wütendster Herrschsucht und schworen sich ewigen Krieg und gegenseitige
Aufreibung bis auf den letzten Mann. Die Menschen gingen in größte
Hochmut und in völlige Gottvergessenheit über. Die überhaupt
noch an Gott glaubten, suchten ihn gewisserart vom Throne seiner ewigen
Macht zu stürzen. Arge Weltweise sagten, daß Gott im Zentrum
ihrer Erde wohne. Man müsse daher Minen treiben, um ihn dort gefangen
zu nehmen. Sie gruben demnach tiefste Löcher in das Erdinnere, wobei
eine Unzahl von Menschen zugrunde ging. Als zu ihnen Boten der geistigen
Welt kamen, um sie zu warnen (s.a. =>*), wurden sie als Menschen allzeit
erwürgt und die Planetenmenschheit besserte sich nicht.
Bei ihren Grabungen stießen die Menschen auf weißglänzende
Steine, und wie bei euch Gold und Diamanten, so wurden diese Steine wahre
Steine des Anstoßes. Wer keinen weißen Stein besaß, galt
bald weniger als ein unverständiges Tier. Daher sammelten die Mächtigeren
solche Steine bergweise und ließen den Schwächeren nichts zukommen,
um sie desto leichter tyrannisieren zu können. So ging diese Habsucht
weiter, bis sich die Hauptinhaber für wahre Götter hielten und
sich als solche dem Volke aufdrängten. Da unter diesen Göttern
einer der höchste sein wollte, ließ ein jeder so weit wie möglich
in den Eingeweiden des Weltkörpers wühlen, um durch den größten
Besitz an Steinen seinen Vorrang zu beweisen.
Diese Machthaber mißhandelten das Volk auf die grausamste Weise
und ließen es Tag und Nacht im Erdinneren nach den weißen Steinen
graben. Andere wieder mußten sich in großen Rotten sammeln,
um den Steinbesitz eines anderen Gottes zu verringern. Durch solche Steinkultur
blieb nun jede wahre Kultur des Landes im Hintergrunde und die Völker
samt ihren Göttern drohten in schrecklichen Hungersnöten umzukommen.
Da schufen die vier letzten und mächtigsten Herrscher ein Gesetz,
wonach die Völker des einen die anderen fangen, abschlachten und verzehren
durften. Dies aber war der Zeitpunkt ihres Endes, denn die Menschen dieses
Planeten waren sehr erfinderisch und entdeckten schon vor tausenden von
Jahren eine Art Sprengkörper, die alles zerstörten, wenn sie
entzündet wurden.
Und sie handelten wie die Bewohner Hanodas vor der noachitischen Sündflut
gleichfalls mit manchem Berge taten, indem sie die inneren Wasserschleusen
der Erde öffneten und dann in deren hochgestiegenen Fluten umkamen.
So führten auch jene Planetenbewohner immer ärgere Kriege und
trieben stets größeres Unwesen. Einer unterminierte des anderen
Land tief nach allen Richtungen und füllte die Minen mit Haufen solcher
Sprengkörper, die nach Entzündung ganze Ländereien zerstörten.
Im weiteren Verlauf gruben sie stets tiefere Schächte in das Innere
ihrer Erde, die fast ums Zweitausendfache größer war als die
eurige. Endlich gerieten sie doch zu tief, wodurch der Erde innere Kammern,
die von Natur aus mit dem Urfeuerstoff erfüllt sind, in den heftigsten
Schnellbrand gerieten. Diese innere Feuergewalt trieb dann den ganzen Planeten
aus seinen Fugen und brachte ihn nach allen Seiten zum Zerbersten. Und
damit hatte diese Erde samt ihren argen Menschen das Ende erreicht. Ihre
Bewohner hatten sich zu gewaltig übernommen und es geschah darum,
daß über sie ein großes Gericht kam, wie es auch schon
einmal eurer Erde um nicht vieles besser erging. Jener Planet wurde jedoch
ganz zerstört und zertrümmert und mit ihm alle die maßlos
stolz und lasterhaft gewordenen Menschen.
Bei der gewaltigen Teilung des Planeten fanden viele Millionen dieser
Riesenmenschen den Leibestod. Daß diese Katastrophe für jene
Menschen ein entsetzliches Weltgericht war, ist ganz sicher, doch trugen
sie allein die ganze Schuld daran.
(Auf diese, den benachbarten Jupiter rast um die Hälfte über treffende Größe des einstigen Planeten läßt die überaus geringe Summe der Massen aller aufgefundenen Trümmer keinen Schluß zu. Denn die weitaus größere Zahl jener kosmischen Bruchstücke muß von den anderen Planeten eingefangen worden sein. Vermutlich sind die beiden Kleinmonde des Mars, wie auch die auffallend dürftigen Kleinsttrabanten unter den Monden des Uranus und Neptun solche Trümmer, die in den Anziehungsbereich jener Planeten gerieten. D. Hgb.)
Die Bewohner wurden zuvor durch lange Zeit belehrt, ermahnt und gewarnt.
Es wurde ihnen gezeigt, was sie zu erwarten hätten, doch hielten sie
all dies in ihrer großen Weltklugheit für Hirngespinste jener
Seher, die angeblich solche Dinge dem leichtgläubigen Volke erzählten,
um dadurch zu Ansehen und Versorgung zu gelangen. Die Großen und
Mächtigen verfolgten sie daher mit Feuer und Schwert, ja sie stellten
sich am Ende allem Geistigen so ernst entgegen, daß ein jeder, der
es wagte, vom Geiste zu sprechen oder zu schreiben, gnadenlos getötet
wurde.
Dieser zerstörte Planet schwebte zu Anfang der sechsten Erdbildungsperiode,
umkreist von seinen vier Monden, zwischen den Bahnen der Planeten Mars
und Jupiter. An Größe kam er letzterem gleich, nur besaß
er mehr Festland und auch einen höheren Luftkreis. Ferner hatte er
eine stärkere Polneigung und damit auch eine schiefere Bahnlinie um
die Sonne. (Anmkg.: Die Astronomie bestätigt, daß die Neigung
der heutigen vier Kleinstplaneten zur Ekliptik beträchtlich größer
ist als die aller anderen Planeten! D. Hgb.)
So stand einst seine Ordnung. Dann aber erfolgte die erwähnte
Zertrümmerung, die den Planeten in zahllose kleinere Stücke teilte.
Nur die vier Monde blieben als Ganzes erhalten. Da sie aber ihren Zentralkörper
verloren hatten, gerieten sie in Unordnung und entfernten sich von einander
mehr und mehr, indem sie durch die Berstung des Planeten einen sehr merklichen
Stoß erhielten. Die Stücke des Planeten zerteilten sich in dem
sehr breiten Raume zwischen Mars- und Jupiterbahn. (1) Eine große
Zahl kleinerer Trümmer entfernte sich auch über die angezeigten
Bahnen hinaus. Etliche fielen auf den Jupiter, andere auf den Mars, einige
sogar auf eure Erde, sowie auf die Venus, den Merkur und in die Sonne.
Sogar die riesenhaft großen Menschen wurden dabei in grosser
Menge in den freien Himmelsraum geschleudert wie auch die anderen Kreaturen.
Einige verdorrte Leichname schweben noch immer im weiten Ätherraum
umher, andere liegen tot und vermodert unter den Trümmern ihrer Häuser,
die auf den größeren Planetenbruchteilen noch bestehen blieben.
Etliche jener Menschenleichen fielen sogar auf eure Erde, wo sie jedoch
schon nach wenigen Jahren vollkommen aufgelöst wurden. Von diesem
Fall rührt die noch heute überlieferte heidnische Mythe vom Kriege
der Giganten gegen die Götter her. So verstarben die ersten Menschen
auf den Resten des einst größten Planeten eures Sonnengebiets.
Die Meere des zerstörten Planeten verteilten sich bei der Berstung
mit ihren Einwohnern aller Art in größere und kleinere kompakte
Massen, von denen einige viele Meilen Durchmesser besitzen. Sie bergen
dabei auch festeres Erdreich in sich und sind noch von mancherlei Tieren
bewohnt. Auf den kleinen Trümmern aber waltet kein organisches Leben
mehr außer dem der Verwitterung und langsamen Auflösung.
Allein auf den vier Monden leben noch Nachkömmlinge der früheren
Geschöpfe, aber nurmehr in einem verkümmerten Zustand. Diese
vier kleinen Weltkörper können auch tote Planeten genannt werden,
da die Zahl der Lebewesen nur noch gering ist. Die noch vorhandenen Menschen
sind ganz besonders naturmäßig geartet und Geistiges ist ihnen
nahezu fremd. Die dortige Vegetation ist außerordentlich dürftig.
Die kaum drei Spannen großen Menschen haben den Winterschlaf mit
den Tieren eurer Erde gemein, der auf diesen vier Weltteilen manchesmal
mehr als zwei Erdjahre dauert. Zuweilen auch kürzer, je nachdem sich
ein solcher Kleinplanet wegen seines unregelmäßigen Laufs mehr
oder minder der Sonne nähert. So blieben nur diese vier Monde als
abgerundete kleine Welten zurück, die noch ein kümmerliches höherorganisches
Leben tragen.
So spricht der HERR: »Auch die Menschen eurer Erde werden wieder
diese schrecklichen Sprengmittel erfinden samt einer Menge anderer Zerstörungswerkzeuge.
(Ist bereits Wirklichkeit geworden! D. Hgb.) Sie werden damit viel Verheerungen
auf Erden anrichten. Daß sie aber nicht damit in zu große Tiefen
der Erde gelangen, dafür wird von Mir aus vorgesorgt werden. Es wird
darum auf eurer Erde eine solche völlige Zerstörung niemals geschehen
können. Aber örtliche Verheerungen und Verwüstungen größter
Art werden gewiß vor sich gehen. Und die Menschen werden dabei in
große Angst, Schrecken und Trübsal geraten und viele werden
verschmachten vor Furcht und banger Erwartung der Dinge, die über
die Erde kommen!«
(Unter den Planeten unseres Sonnensystems nimmt der Saturn
eine besondere Stellung ein, da er als einziger von einem ringförmigen
Gebilde umgeben ist. Während die Astronomie über Wesen und Zweck
dieses Doppelrings nur Theorien aufzustellen vermag, empfing Jakob Lorber
darüber lichtvolle Eröffnungen. Die genaue Beschreibung des Planeten
samt seinen Ringen und Monden findet sich in dem Werke ,>Der Saturn<,
dem hier auszugsweise die nachstehenden Schilderungen entnommen sind. -
D. Hgb.)
Der Planet Saturn ist über eintausendmal größer als
eure Erde. Zu seinem Umlauf um die Sonne braucht er rund 29 Jahre.
Der Durchmesser seines ganzen Doppelringes beträgt 40 000 geogr. Meilen,
die Entfernung von der Oberfläche des inneren Ringes bis zur inneren
Fläche des äußeren Ringes 545 geogr. Meilen. Der innere
Ring hat in sich noch drei Halbspalten, davon jede 20-30 Meilen groß
ist. Diese gehen nicht durch den ganzen zweiten Ring, sondern sind angefüllt
mit lauter eiförmigen Kugeln solchen Durchmessers, daß vermöge
dieser dazwischen liegenden Kugeln die drei inneren Ringteile nur einen
Ring ausmachen. Wo sich aber die Spalten befinden, geht ein freier Raum
gleich einer nach innen gebogenen Pyramide sowohl von unten nach oben,
wie von oben nach unten den ganzen Ring hindurch. Diese aneinandergereihten
Kugeln in jenen drei Spalten haben schon manchen Astronomen auf die irrige
Idee gebracht, es wäre dieser Ring zusammengesetzt aus sehr vielen
kleinen Monden. Denn in einem starken Fernrohr gleicht dieser Ring einem
Rosenkranz, der auch aus lauter kleinen Kugeln besteht.
Den Planeten Saturn umkreisen sieben, bzw. zehn Monde (drei sind Nebenmonde
der Hauptmonde. D. Hgb.) von verschiedener Größe und Entfernung.
Der erste, nächste und zugleich kleinste Mond hat nur 120 Meilen,
der letzte, äußerste und größte Mond 1120 Meilen
im Durchmesser. Er ist rund 361 000 Meilen vom Planeten entfernt. Aus diesen
Zahlenangaben könnt ihr schließen, daß dieser Weltkörper
dank seiner Größe, verschiedenartigen Konstruktion und seiner
zahlreichen Monde keine geringe Bestimmung im Schöpfungsraume innehat.
Die Oberfläche des Planeten besteht zum größten Teil
aus Wasser. Es gibt hier kein eigentliches Festland, sondern zumeist unter
dem Äquator abgesonderte, bedeutend große Inseln, die freilich
an sich umfangreicher sind als eure fünf Kontinente zusammengenommen.
Gegen die Pole hin ist der Weltkörper mit ewigem Schnee und Eis bedeckt,
das dort schon um 40 Grade früher beginnt als auf der Erde. Daher
ist eure sogenannte gemäßigte Zone im Saturn das Reich des Schnees,
eure kalte Zone das Reich des ewigen Eises, und eure heiße Zone ist
dort die eigentliche gemäßigte Mittelzone, die allein von Menschen
bewohnbar ist. In dieser heiteren und milden Zone befinden sich 77 große
Eilande, wovon das mittelste größer ist als der Kontinent Amerika.
Eine jede Insel ist von der anderen in der Formation und in ihren Produkten
bei weitem verschiedener als euer Lappland von den südlichsten Tropenländern.
Trotz der weiten Entfernung von der Sonne erhält der Planet genügend
Licht und Wärme. Denn fürs erste hat er in dem Maße, als
er die Erde an Größe übertrifft, auch ein ebenso stärkeres
Eigenlicht. Sodann umgibt den Planeten eine tausendfach größere
Atmosphäre, die beiläufig 100 000 Meilen hinausreicht, während
jene eurer Erde nicht einmal 2000 Meilen beträgt. Daher vermag diese
große Luftkugel entsprechend viele Sonnenstrahlen aufzunehmen, um
sie dann stets konzentrierter auf die Oberfläche zu führen. Darum
erblicken die Bewohner des Planeten die Sonne auch um vieles größer
als ihr. Die Wärme würde eben darum am Äquator unerträglich
sein, wenn sie nicht durch den Ring derart gemildert würde, daß
dieser die am meisten konzentrierten Sonnenstrahlen aufnimmt. Hier werden
sie teils selbst verbraucht, teils auch wieder in den Weltraum zurückgestrahlt,
wodurch sich der Ring in den Fernrohren glänzender als der Planet
selbst darstellt. Der Schatten des Rings aber wirkt höchst wohltätig,
indem er die heiße Zone zur gemäßigten macht.
Zufolge dieses Rings ist auf diesem Weltkörper auch niemals Nacht
wie bei euch. Denn da ist fortwährend Tag auf der Sonnenseite, während
auf der entgegengesetzten Seite - da der Ring von der Sonne auf der inneren
Seite beleuchtet wird - stets genügend Licht herrscht, noch dazu verstärkt
von den verschiedenartig kreisenden Monden. Zu diesem eigentlichen ,,Nachttage“
kommt noch das Licht der Fixsterne, die wegen der reinen und weitgedehnten
Atmosphäre ums zehnfache größer erscheinen und ebensoviel
stärkeren Glanz von sich geben als bei euch die Venus im hellsten
Abendlichte. Versetzt euch im Geiste in ein Land dieser Mittelzone des
Planeten und betrachtet von da aus die großartige Herrlichkeit des
gestirnten Himmels. Ihr möget eure Phantasie noch so erhöhen,
so könnt ihr euch keinen Begriff machen vom millionsten Teile der
Pracht, die da herrscht! Denn hier ist die Nacht heller als bei euch der
Tag. Und am Tage selbst vermißt man dort unter dem Schatten des Ringes
niemals den Anblick der schönen Sterne. Besonders von den Bergen mit
ihrer unermeßlichen Aussicht ist die Wirkung des Sternenlichtes unter
dem Ring so mannigfaltig in der Farbenpracht, daß ihr euch nicht
die leiseste Vorstellung davon machen könnt.
Wie groß der Planet Saturn einst war, zeigt sein gegenwärtiger
Ring, denn die Oberfläche des äußeren Ringes war zuvor
die Oberfläche des ganzen Planeten. Einmal jedoch mußte er südlich
und nördlich gewisserart abgeschnitten werden, wodurch die beiden
großen Kappen gleich zwei riesenhaften Hohlschalen in den weiten
Weltraum geschleudert wurden. Und warum? Weil auch dort auf diesen beiden
Teilen die arge Schlange (Satana) einige reichlich böse Brut hingesetzt
hatte! Nur die Bewohner des heißen Mittelstrichs blieben rein, darum
er auch erhalten wurde zu einem immerwährenden Denkzeichen, daß
der große Weltenbaumeister auch einen Weltkörper erhalten kann,
wenn dieser nicht mehr in seiner ersten planetarischen Vollkommenheit dasteht.
Woher ist nun dieser gegenwärtig viel kleinere Erdkörper
des Saturn nach der Katastrophe entstanden? Merkt auf, denn ihr werdet
nun einen starken Blick nicht nur auf diesen Planeten, sondern auf alle
Weltkörper werfen können: Der gegenwärtige Weltkörper
im Ringe war auch schon vor der Abkappung vorhanden, wie es auch bei eurer
Erde, wenn diese auch abgekappt würde, der gleiche Fall wäre.
Denn auch innerhalb der äußeren Erde steckt noch eine kleinere,
und darin eine noch kleinere, die mit einander nur entweder durch Luft,
Wasser oder Feuer in Verbindung stehen. Somit ist der jetzige Saturn schon
die (innere) Mitte-Kugel, weil der Ring schon zwei darstellt, allda er
sich vollkommen unberührend gespalten hat. Wenn diese mittlere Kugel
nochmals abgekappt würde, käme auf diese Art wieder ein noch
kleinerer Ring unter dem größeren zum Vorschein, innerhalb dessen
sich noch einmal ein vollkommen runder Erdkörper ebenso freischwebend
befände wie der jetzige im großen Ring.
Die sieben Hauptmonde nehmen einen bedeutenden Einfluß auf den
Planeten. So geschieht es in jenen Zeiten, da alle sieben Monde zufolge
ihrer ungleich schnellen Bewegung auf derselben Seite des Planeten zu stehen
kommen, daß dadurch das Meerwasser zu ungeheuren Fluthöhen emporgehoben
wird. Wo nur, wie bei euch, ein kleiner Mond die Erde umkreist, wäre
es freilich unklug, Flut und Ebbe dem Monde zuzuschreiben, obgleich er
zusätzlich einen unbedeutenden Einfluß dazu ausübt. Die
Gezeiten entstehen durch das Atmen der Erde, und der Mondeinfluß
beträgt bei sechs Fuß naturgemäßer Steigerung des
Meeres kaum ein Zoll als Mithilfe. Bei einem Planeten wie der Saturn gibt
jedoch die Anziehungskraft der sieben Monde schon einen bedeutenden Ausschlag
von leicht siebzig Klaftern, wenn ihr die Erd-Zolle in dem Verhältnis
auf den Saturn übertragt, in dem alles Übrige des Saturn zur
Erde steht. Nehmt dazu noch die gewöhnliche Steigerung des dortigen
Meerwassers zur Zeit der Flut um sechzig Klafter an, so wäre sogar
das innere Flachland auf tausende Meilen weit gefährdet, würde
nicht der Ring über dem Meere regulierend wirken. Denn durch seine
Anziehung bildet das Meer unter dem Ring bei Flut förmliche Wasserberge,
die das allzuweite Eindringen der Flut in das Uferland unterbinden. Sie
haben eine große Ähnlichkeit mit den Wasserhosen bei euch, wachsen
jedoch dort zu schauerlichen Höhen an. Dabei vollzieht sich ein großartiger
Begattungsakt, wobei die atomischen Äthertierchen des Luftraums ins
Wasser aufgenommen werden, worin sie sich dann von Klasse zu Klasse reproduzieren.
So ist das Wasser des Meeres überall die erste Wohnstätte des
Tierreichs.
Es wurde euch anfangs gezeigt, daß der Saturn eigentlich nur
zwei Klimazonen besitzt; eine durchaus gemäßigte, in der alle
bewohnbaren Länder liegen, deren Breite im ganzen mehr als ein Drittel
der Polardistanz einnimmt. Diese Wohngebiete werden nördlich und südlich
von ununterbrochenen Meeren umflossen, deren äußerste Teile
schon in die Region des ewigen Eises führen.
Nun wollen wir uns dem Ringgebilde des Saturn zuwenden. Der Ring bildet
für sich einen vollkommen kompakten, festen Weltkörper,
dessen Flächenraum den des eigentlichen Planeten ums Mehrfache übertrifft.
Ebenso mehrfach ist auch sein körperlicher Inhalt. Dieser Ring hat
alle Bestandteile eines Planeten: überaus hohe Berge, große
Seen und Flüsse und überall umgeben von atmosphärischer
Luft. Nur ist das Wasser und die Luft des Ringes viel leichter und feiner
als auf dem Planeten. Der Ring besitzt auch eine Achsendrehung um den mit
dem Planeten gemeinsamen Mittelpunkt, nur ist die Geschwindigkeit seiner
Drehung von der des Planeten verschieden. Wenn der Planet beinahe zweimal
um seine Achse rotiert, hat der innere Ring - der eigentlich aus zwei Ringen
besteht, die mit lauter elliptischen Sphären miteinander verbunden
sind sich kaum einmal um seine Achse gedreht Der mittlere Ring hat eine
noch langsamere Rotation; der äußerste und größte
aber braucht zu seiner Umdrehung einen Zeitraum von nahezu sieben
Saturntagen. Wenn ihr den verschiedenen Durchmesser der Ringe betrachtet,
so wird euch dieser Unterschied ihrer Umdrehungen leicht klar werden. Hätte
z.B. der innere Ring die gleich schnelle Rotation wie der Planet selbst,
würde ihn diese Schnelligkeit zufolge der Mittelpunktfliehkraft offenbar
zerreißen, usw. So aber ist deren Bewegung auf ein Haar abgewogen,
damit von dem Ring kein Teil zufolge der steten Wurfkraft in den Planeten
herabstürzen oder in den Weltraum geschleudert werden kann.
Würde der Ring des Saturn nicht beständig einen die Hitze
mildernden Schatten bald mehr südlich, bald mehr nördlich gerade
auf den Teil des Planeten werfen, wo sich sonst die heiße Zone erzeugen
müßte, - so würde gar bald ein ganzes Sonnengebiet erfahren,
welcher Art, Kraft und Machtgewalt die Urgrundgeister eben dieses Planeten
sind. Durch den Ring aber wird eine immerwährend gleichgemäßigte
Zone in den Wohnländern des Planeten erzeugt, was zur Folge hat, daß
sich diese Urgrundgeister nicht zu entzünden und somit auch keine
Verheerungen in den Weltgebieten anzurichten vermögen. Darum müssen
sogar die Saturnmenschen selbst zufolge ihrer geistigen Herkunft vor jeder
zu großen Erregung bewahrt werden. Sie müssen immerdar in der
höchsten Achtung und dem pünktlichsten Gehorsam vor dem »Großen
Geiste« erhalten werden. Darum wird ihnen auch von der Liebe nicht
allzu viel gepredigt, sondern nur so viel, daß sie zu höchster
Ehrfurcht vor derselben geleitet werden. Aus demselben Grunde ist dort
sogar die Gattenliebe und die Zeugung der Kinder so gestaltet, daß
dabei das Gemüt des Menschen ja nie in eine heftige Erregung gerät..
Alles in allem müssen diese Menschen stets in größter Demut
gehalten werden.
Auch die ganze Schöpfung am Saturn vom Pflanzenreich bis zum Menschen
ist in riesig große Körper gekleidet. Diese großen Leiber
sind den Saturnmenschengeistern deshalb gegeben, daß sie durchaus
keinen Materiedruck erleiden sollen, der sie von außen nach innen
drücken könnte, um sie zu entzünden. Aus dem gleichen Grunde
ist ihnen eine außerordentliche Zartheit der Leiber verliehen, damit
der leicht erregbare Geist ja nicht irgendetwas finden soll, das seine
Natur bedrücke und ihn damit zur Entzündbarkeit des Geistes errege.
Durch die Anziehungskraft des Ringes wird auch das Körpergewicht der
Menschen so gemildert, daß diese großen Körper fast ums
hundertfache leichter sind als die eurigen im Verhältnis zur Erde.
So sind die mehrfachen Zwecke des Ringes so höchst- wichtig, daß
er nicht nur als ein Reif um einen Planeten, sondern als ein starkes Schutzband
über ein ganzes Weltall betrachtet werden muß.
Wenn der Saturnmensch leiblich stirbt, wird er in einen anderen »Kühltiegel«
gebracht, und dieser ist der Ring des Planeten. Der erste Ring dient zur
Abkühlung der größten (geistigen) Hitze, der zweite zur
weiteren Abkühlung und der letzte zur Geschmeidigmachung des Geistes,
nach der ein jeder Saturnmensch erst zur Aufnahme der Liebe fähig
wird. Wenn die Geister der Saturnmenschen aus ihrem ersten, irdischen Körper
treten, stehen sie nicht sogleich als reine Geister da, was schon aus ihrer
leichten Wiedererscheinbarkeit vor ihren Hinterbliebenen zu erschauen ist.
Denn diese Geister haben bei ihrem Übertritt in den großen Ring
auch noch eine Art materiellen Leib, der freilich viel leichter und reiner
ist als der frühere stoffliche Körper am Planeten. Und selbst
dieser ätherisch reinere Leib wird dann noch reiner und geistiger,
in eine je höhere Sphäre des Ringes er übergeht.
Diese Ringbewohner leben, essen und trinken auf den Ringen gerade so
wie zuvor auf dem Planeten. Nur sind alle Produkte im selben Verhältnis
subtiler und substantieller wie die Menschen selbst, die dahin gelangen.
Der Unterschied zwischen dem Planeten und den Ringen besteht nur darin,
daß auf dieser zweiten Welt keine Tiere mehr vorkommen, wohl aber
genügend Fruchtbäume, die samenlos dem Boden entwachsen wie bei
euch die Schwämme. - Die Ringbewohner können sich auf den inneren
Wunsch der Planetenmenschen auf kurze Zeit vom Ring auf den Planeten zurückbegeben,
und das mit geistiger Schnelligkeit. Da aber die Lebensverhältnisse
der Geistmenschen auf dem Ring unvergleichlich herrlicher und angenehmer
sind, haben solche Geister niemals Lust, sich länger auf dem Planeten
aufzuhalten als es dem Willen des Großen Geistes gemäß
notwendig ist. Sie geraten daher in überaus große Freude, wenn
sie wieder in die Sphären des Ringes zurückkehren können.
Zum Abschluß noch einen Blick auf die sieben Monde des Saturn.
Diese bilden geistig eine Gradation(Abstufung), wie sie natürlich
bei euch nicht sein kann, da die Erde nur einen Mond als Trabanten besitzt.
Was die Bewegung dieser Monde betrifft, so haben sie keine Rotation um
ihre Achse, sondern kehren stets das gleiche Gesicht ihrem Planeten zu.
Aus diesem Grunde ist auch ihre Bewohnbarkeit eine doppelte, nämlich
eine geistige und eine naturmäßige. Somit ist jeder Saturnmond
auf der von dem Planeten abgekehrten Seite von Menschen und Tieren bewohnt,
besitzt Vegetation, Wasser und Luft und hat alles, was zur Unterstützung
des natürlichen Lebens notwendig ist,
Die Menschen, die dort naturmäßig leben, sind viel kleiner
als jene des Planeten und haben auf den kleineren Monden kaum eure Größe.
Auf den größeren äußersten drei Monden übertrifft
ihre Statur die der Erdmenschen. Diese Mondmenschen stehen mit den Bewohnern
des Planeten in immerwährendem geistigen Verbande. Die Geister derjenigen
Saturnmenschen, die sich während ihres natürlichen Lebens nicht
fähig gemacht haben, sofort in den Ring zu gelangen, haben vorher
gemäß ihrer Beschaffenheit den einen oder anderen Mond zuweilen
auch mehrere durchzumachen, bevor sie in den untersten Ring aufgenommen
werden können. In die Monde kommen eigensüchtige und heidnische
Geister, die während ihres Erdenlebens den Ring als eine Gottheit
angebetet haben.
In einem jeden Mond treten diese Geister zuerst auf der naturmäßigen
Seite auf. Durch die Leiber der dort wohnenden Naturmenschen erschauen
sie das Naturmäßige, nicht aber den Ring, der ehedem ihr Abgott
war. Wenn sie dadurch den Ring gewissermaßen vergessen haben und
selbst der Erinnerung ihres Planeten losgeworden sind, dann erst ziehen
sie auf die dem Planeten zugewandte Seite; von dort aus erst erschauen
sie den Planeten samt dem Ring als nahe einen konkreten Körper. Dadurch
und weil sie auch von anderen höheren Geistern belehrt werden, daß
der Ring nicht irgendeine Gottheit oder ein Sitz derselben ist, sondern
ein vom Großen Geiste zu dem Zweck erschaffener Weltkörper,
daß die Geister der verstorbenen Planetenmenschen dort für ein
höheres Leben vorbereitet werden. Danach bekommen sie eine Sehnsucht
nach dem Ring und mehr noch nach dem reingeistigen Zustand, worauf sie
dann sogleich in den Ring befördert werden.
Für Geister anderer Beschaffenheit würde wohl zur Schulung
ein Mond genügen. Für die Saturngeister jedoch, die im großen
Geistmenschen (hierüber Näheres in den Schlußkapiteln.D.Hgb.)
ihren Sitz unter einem Knie haben, genügt solches nicht. Denn die
Füße sind die Grundlage des Lebensbereiches, und an den Füßen
wiederum die Gelenke. Da nun die Bewohner des geistigen Saturns einen allerwichtigsten
Fußteil unter dem Knie des großen Schöpfungsmenschen ausmachen,
muß bei jedem einzelnen Geiste der Saturnmenschen auf siebenfache
Art gesehen werden, welcher der sieben Geister, aus denen jeder einzelne
Geist besteht, am gefährlichsten ist. Zu diesem Berufe sind eben sieben
Monde da, damit in einem jeden eine andere Art zur Ruhe und entsprechenden
Ordnung mit den übrigen sechs Geistern gebracht wird. - Das Lorberwerk
»Der Saturn« enthält sehr eingehende Schilderungen der
dortigen Naturreiche und Menschenwelt, die hier wiederzugeben der Raummangel
nicht gestattet. D Hgb.
(Aus einem von Lorber am 24.10.1842 empfangenen Diktat, das die
Verhältnisse eines Planeten schildert, der erst vier Jahre später
am 23.9.1846 vorn Astronomen Laverriers in Paris berechnet und von Galle
in Berlin aufgefunden wurde. Ein handgreiflicher Beweis für den geistigen
Ursprung dieser Offenbarungen! - D. Hgb.)
»Es ist notwendig, nunmehr einem - euch bis jetzt noch unbekannten
- Planeten dieses Sonnensystems einen kurzen Besuch abzustatten. Wie heißt
denn dieser Planet? Da die Erde von ihm noch nichts weiß, wollen
wir ihm hier jenen Namen geben, den er von seinen Bewohnern selbst erhielt.
Er heißt dort »Miron«, was soviel bedeutet als »Welt
der Wunder«.
Aus diesem rechten Namen geht schon hervor, was es mit diesem Weltkörper
für eine Bedeutung hat, denn der wahre Name eines Dinges ist eben
nicht so gleichgültig, wie mancher von euch denken möchte.
Miron ist seiner Größe nach ein Planet, der zwischen
Uranus und Saturn ungefähr die Mitte hält. Was seinen Luftkreis
betrifft, so ist dieser jedoch größer als der des Jupiter und
hat einen Durchmesser von nahezu 100000 Meilen. Da der Planet eine sehr
langsame Bewegung besitzt, bedarf er fast fünfhundert Jahre*, um einmal
seine Bahn um die Sonne zu vollenden, Miron hat zehn Monde (drei Haupt-
und sieben Nebenmonde), die ihn in verschiedener Entfernung umkreisen und
durch ihre Stellungen die Nachtzeit des Planeten ziemlich gut erhellen.
Die Monde sind von dem Planeten beträchtlich weit entfernt: der erste
schon über 60000 Meilen, während der letzte über eine Million
Meilen von ihm absteht.** Nach der Umlaufzeit dieses letzten Mondes, zu
der er beinahe dreizehn eurer Erdmonate benötigt, werden dort auch
die Jahre gezählt. Denn da wird nicht nach Sonnenjahren gerechnet,
weil diese auf dem Planeten keine merklichen Unterschiede hervorbringen.
Auch könnten sie zufolge der kürzeren Lebensdauer eines Mironmenschen
schwer gezählt werden, da in einem solchen Sonnenjahr wenigstens fünf
bis sechs Menschenalter inbegriffen sind.
* (Hier dürfte ein Hörfehler Lorbers vorliegen, denn die Umlaufzeit
des Neptun beträgt rund 165 Jahre. 1). Hgb.)
** in neuerer Zeit bestehen bei den Astronomen Zweifel, ob Pluto, der
letzte Planet unseres Sonnensystems, ein wirklicher Planet ist oder ein
verloren gegangener Mond des Neptun. Die starke Neigung Seiner Bahn gegen
die anderen Planeten sowie seine Masse und sein Durchmesser gaben dazu
Veranlassung. Nun haben der amerikanische Astronom Dr. Kuiper von der Sternwarte
Net. Locke in Texas sowie Astronomen am Lowell-Observatorium festgestellt,
daß Pluto sechseinhalb Tage für eine Umdrehung um seine Achse
braucht. Das sei für einen echten Planeten viel zu lang. Darum deuten
sie ihn als einen Trabanten des Neptun. Die Astronomen glauben zu wissen,
daß es nicht das erstemal ist, daß Neptun einen seiner Monde
verloren, aber später wieder eingefangen hat.
In diesem Planeten sind ebenso wie im Saturn nur die Äquatorgegenden
bewohnt. Seine Polarländer sind von ewigem Schnee und Eis so überdeckt,
daß hier an eine Bewohnbarkeit nie zu denken wäre. Würdet
ihr euch auf diesem Planeten befinden, so möchtet ihr die Sonne kaum
in der Größe eines Talers erblicken. Allein, diese Planetenbewohner
sehen sie dessenungeachtet ebenso groß, wie ihr sie von der Erde
aus erblickt. Der Grund liegt in der größeren Bildung des Auges,
wodurch die Pupille mehr abgeflacht erscheint und daher auch ein größeres
Strahlenbündel fassen kann als das irdische Auge des Menschen. Der
zweite Grund aber liegt in der für diesen Planeten überaus hochreichenden
Luftregion, wodurch auf deren Grenzgebiet noch immer ein bedeutendes Quantum
der Sonnenstrahlen aufgenommen wird. Nach dem Gesetz der Strahlenbrechung
fallen diese Strahlen stets gedrängter auf die Oberfläche des
Planeten, wodurch sie daselbst besonders in den Gegenden des Äquators
recht angenehme Temperaturen bewirken.
Da dieser Planet aber auch schon einer anderen Sonne - welche von ihm
freilich noch sieben »Millionen und neunhunderttausend Meilen absteht
- näherkommt als eure Erde und zudem sein Luftkreis so mächtig
ist, empfängt er' auch von dort einiges Licht und etwas Erwärmung.
Auf diese Weise benutzt der Planet Miron auch die Strahlen anderer Sonnen,
wodurch auf seinen Polargebieten das übermäßige Anwachsen
des Eises verhindert wird. Das Eis besteht dann nur bis zu einer gewissen
Höhenregion. Denn wo sich die Strahlen schon wieder von allen Seiten
her begegnen, wird die Temperatur der Luft wieder mehr gemildert. Was die
polarischen Verhältnisse des Planeten betrifft, sind diese die gleichen
wie auf eurer Erde.
Das bewohnbare Land gleicht einem Gürtel. Es ist sowohl
südlich wie nördlich von beinahe unübersteigbaren Gebirgszügen
eingeschlossen. Über selbe kann niemand leicht in die Meeresgegenden
gelangen, wo es schon beständig ungefähr so kalt ist wie etwa
im nördlichen Teile Sibiriens. Das Meer wird dort dauernd vom Treibeis
belastet, daher es nicht ratsam wäre, sich mit Hilfe der Schiffahrt
auf dasselbe zu wagen. Der über tausend Meilen breite Wohngürtel
bildet somit ein eingeschlossenes Tal, das nur von wenigen kleinen Gebirgszügen
durchzogen ist.
Da sich der ganze Weltkörper binnen zehn Stunden um seine Achse
dreht, was eine Nacht von kaum fünf Stunden Länge ergibt, so
ist dieser Gürtel so wohl temperiert wie bei euch ein mittlerer Sommer.
Diese Temperatur unterliegt keinem Wechsel außer dem, welchen manchmal
die Winde und die häufigen Mondwechsel bewirken. Daraus läßt
sich schließen, daß die Bewohnbarkeit des Miron trotz seines
großen Sonnenabstandes nicht die unangenehmste ist und zur Hervorbringung
der Pflanzen- und Tierwelt wohl tauglich erscheint.
Der bewohnbare Boden des Planeten ist im Durchschnitt mehr eben als
gebirgig. Die Ebenen werden von Flüssen und Strömen durchfurcht,
die sich dann durch irgendeine Gebirgsschlucht unter Toben und Brausen
ins Meer ergießen. Sowohl an der nördlichen wie südlichen
Gebirgsbegrenzung findet man zahlreiche Vulkane, häufig auch siedendheiße
Quellen und Bäche, wodurch die Temperatur dieses Landes bedeutend
erhöht wird. Denn neben der Lufterwärmung wird das Erdreich schon
von innen her erwärmt, wodurch es sehr fruchtbar wird und allenthalben
die merkwürdigsten Pflanzen und Früchte hervorbringt. Die Flammen
der Vulkane zeigen nicht wie auf eurer Erde eine schmutzig-rötliche
Färbung, sondern eine lichtgrüne Farbe, was für die Helligkeit
und Erwärmung wohltätiger wirkt als die rote Farbstrahlung. Ebenso
erblicken die Bewohner dieses Planeten die Sonne selbst in grünlichweißem
Licht.
Der Grund liegt in der weitgedehnten atmosphärischen Luftregion
und ihrer besonderen Reinheit. Darum erscheinen dort auch entfernte Landesteile
nicht blau wie bei euch, sondern grün. Dafür aber sind die Blätter
der Bäume und Pflanzen, sowie das Gras blau, somit gerade umgekehrt
wie auf eurer Erde. Zwar findet sich die blaue Farbe schon im Saturn vorherrschend,
jedoch bei Weitem nicht so intensiv und lebhaft wie hier. Die grüne
Farbe des Lichtäthers ist die kräftigste, darum sie auch auf
den der Sonne näherliegenden Erdkörpern fast die gesamte Pflanzenwelt
beherrscht. Alle anderen Farben sind weniger intensiv und können daher
nur zartere Gegenstände durchdringen. Die blaue Farbe ist die am wenigsten
kräftige, daher auch von ihr am wenigsten verzehrt wird und die Luft
stets mit ihr angefüllt sein kann. Dies ist der Grund, warum auf eurer
Erde entfernte Gegenstände stets blau gefärbt erscheinen.
Auf dem Planeten Miron jedoch ist es hinsichtlich seines großen
Sonnenabstands wie auch wegen seiner ausgedehnten Lufthülle gerade
der entgegengesetzte Fall. Die grüne Farbe des Lichtes hat bei der
weiten Entfernung vom Leuchtkörper Sonne notwendig an Intensität
verloren. Auch könnt ihr annehmen, daß auf den ganzen Planeten
Miron weniger Sonnenstrahlen fallen als allein auf euren afrikanischen
Erdteil. Wenn nun diese wenigen Sonnenstrahlen auf die weitgedehnte Oberfläche
der Mironluftregion einfallen, so werden die grünen als die wohltätigsten
bald von ihr aufgesaugt. Nur der viel weniger belebende blaue Strahl wird
durch die reine Luft hindurchgelassen und erreicht ungeschwächt den
Boden Aus welchem Grunde dann zumeist die Pflanzen mit Ausnahme der Blüten
in der schönsten blauen Färbung erscheinen.
Was die vegetative Welt des Miron betrifft, so ist diese für eure
Begriffe etwas wahrhaft Wunderbares. So wächst z. B. ein Fruchtbaum
bis zur Höhe von etwa hundert Klaftern zwanzig bis dreißig Mironjahre
in größter Üppigkeit fort. Dann geht mit dem Baum von einem
auf den anderen Tag eine plötzliche Metamorphose (Verwandlung) vor
sich. Entweder verschwindet er plötzlich aus dem Dasein, und an seiner
Stelle entdeckt der Forscher eine Menge neuer Insekten. Oder der Baum wirft
seine Äste ab wie bei euch die Blätter und treibt nun ganz andere
Äste, aus denen mit der Zeit auch ganz andere Früchte zum Vorschein
kommen. Wird der Baum aber zu Insekten, dann leben diese eine Zeitlang
an der Stelle des Baumes. Sodann sterben sie ab und aus ihrem verweslichen
Moder entwickelt sich eine neue Pflanzengattung, die mit dem vorherigen
Baum durchaus keine Verwandtschaft hat.
Solche Metamorphosen hängen dort von verschiedenartigen Konstellationen
der Monde ab. Wie aber mit den Bäumen, so ist es auch mit den kleineren
Pflanzen derselbe Fall. Das Gesetz solcher Übergänge erstreckt
sich sogar auf das Tierreich bis zu den vierfüßigen größeren
und größten Landtieren. Das Reich der Amphibien und Insekten,
wie auch die gesamte Vogelwelt ist dem Gesetz der verwandelnden Übergänge
unterworfen. Aber nicht etwa wie auf eurer Erde, wo aus derselben Raupe
stets derselbe Schmetterling und aus dem gleichen Wurm immer dasselbe Insekt
hervorgeht. Auf dem Planeten Miron erfolgt dies alles nach Umstand der
Sache und der Zeit. Daher kann dort niemand bestimmen, was hier oder da
zum Vorschein kommen wird So verlegen sich auch die Bewohner dieses Planeten
nicht viel auf Naturwissenschaft, was die Vegetation und die untere Tierwelt
betrifft. Wohl aber stellen sie Beobachtungen an, wo die Natur konsistent
(beständig) zu werden beginnt.
(Hier folgen in Lorbers Werk »Unsere natürliche Sonne«
ausführliche Darstellungen solcher »Mironwunder«, deren
Einzelheiten wiederzugeben hier der beschränkte Raum nicht zuläßt.
D. Hgb.)
Die Größe der Mironmenschen ist recht unterschiedlich.
So gibt es Menschen, die eine Höhe von vierzig, und solche, die oft
kaum eine Höhe von zwanzig Klaftern erreichen. Wollen wir als Mittelklasse
einen Mann von 30 Klaftern und ein Weib von 28 Klaftern in Augenschein
nehmen:
Der Mann hat ein ernstes, aber nicht abstoßendes Aussehen. Das
Haupt ist mit langgelockten Haaren versehen, die von dunkelgrüner
Farbe sind. Die Hautfarbe ist weiß, ein wenig ins Lichtgrüne
übergehend. Auch die Augen variieren in der grünen Farbe.
Der reiche Kinnbart ist gleichfalls blaßgrün, ebenso erscheinen
die Fingernägel wie starkes grünes Glas. Die Zähne sind
bläulich nach Perlmuttart, die wohlklingende Stimme ist sehr tief
und in einer für eure Ohren so sonoren Stärke, daß ihr
sie in einer Entfernung von zwei Meilen noch wie fernes Donnern vernehmen
möchtet. Auch das Weib spricht tief, doch ist ihre Stimme biegsamer
als die männliche und klingt für den Planetenmann überaus
anziehend. Dies umso mehr, weil dieser Planet gewisserart die Heimat der
Tonkunst darstellt, nicht nur wegen der beugsamen weiblichen Stimmen, sondern
auch durch mannigfache wohlklingende Musikinstrumente.
Das Weib ist gewöhnlich von ungemeiner Schönheit. Ihr Gesicht
drückt eine wunderbare Süße und Anmut aus. Rundung, Weichheit
und Zartheit sind die beinahe niemals mangelnden Auszeichnungen ihres Körperbaues.
Die Haut ist zart und von blendend weißer Farbe, nur die Wangen gehen
etwas ins sanft Grünrötliche über. Die Haare sind schwarzgrün
und schillern bei Licht wie eine Pfauenfeder. Die Fingernägel sind
lebhaft grün und glänzen wie feinpoliertes Glas. Das Antlitz
rechnet nach euren Grundsätzen zu den schönsten Formen: Eine
hohe Stirn, ausgeprägte Augenbrauen, große und sehr lebhafte
Augen, deren Pupille ein feuervolles Grün mit manchmal rot durchbrechenden
Strahlen spielt. Die Nase ist gerade und sanft gerundet. Der Mund ist im
rechten Verhältnis, der Hals mittellang und rund, der Nacken ohne
Knochenausdruck. Unter der vollen Brust wird das Weib bis an die Hüfte
schlank, dann wieder zunehmend bis zu den Schenkelgelenken. Die Füße
stehen ebenfalls in rechter Proportion.
Die Kleidung der Menschen ist wie bei euch sehr verschiedenartig. Auch
hier tragen Männer und Weiber je nach Land und Sitte verschiedene
Röcke, Mäntel, Beinkleider, Schuhe und Hüte. Wollt ihr die
besseren europäischen und asiatischen Nationaltrachten freilich in
vergrößertem Maßstab auf die Bewohner dieses Planeten
übertragen, so gewinnt ihr eine rechte Vorstellung ihrer Bekleidung.
Auch wohnen diese Menschen so gut wie ihr in Häusern. Ihre Häuser
haben niemals mehrere Stockwerke sondern nur ein Erdgeschoß.
Die Dächer sind zugespitzter als bei euch und gleichen darin gotischen
Bauwerken. Ein Haus besitzt nie mehr als drei Zimmer, doch ist jedes so
groß, daß es leicht eine Gesellschaft von hundert Menschen
fassen kann. Das Material der Häuser besteht durchwegs aus behauenen
Steinen. Die Fenster sind mit einem elastischen Naturglas versehen und
mit Metallrahmen eingefaßt Die Farbe des Glases ist verschieden,
je nachdem es die Natur liefert. Neben den Wohnhäusern gibt es noch
eigene Kinderhäuser, sowie wirtschaftliche Gebäude. Noch zu erwähnen
wäre, daß die Menschen hier zumeist in Dörfern beisammen
wohnen.
Jedes Dorf hat einen gemeinschaftlichen Grund, der groß genug
ist, um alle in hinreichender Fülle mit allen Nährfrüchten
zu versehen. Ein sonderheitliches Besitztum erstreckt sich nur auf solche
Flächen, die ein Bewohner für eine gewisse Zeit für die
Hervorbringung der Ernte bearbeitet hat. Solche Flecke werden mit dem eigenen
Zeichen des Hauses abgesteckt. Nach der Erntezeit fällt er wieder
der Allgemeinheit anheim und kann von den Bewohnern eines anderen Hauses
übernommen werden. Die Großfrüchte der Bäume aber
sind sämtliche Gemeingut des ganzen Dorfes. Auch die Haustiere zählen
wieder zum allgemeinen Besitztum, doch ihre Produkte, wie Milch und Wolle
werden nur mit der Nachbarschaft geteilt. Mineralische Produkte und Jagdgewinnste
werden zu gleichen Teilen verteilt, doch müssen zu diesen Arbeiten
eine gleiche Anzahl von Arbeitern von jedem Hause beigestellt werden. Erzeugnisse
der häuslichen Kunst sind jedem Hause eigentümlich und können
nur durch Geschenk oder Tausch an ein anderes Haus übergehen. Dazu
gehören hauptsächlich musikalische Instrumente, sowie andere
mechanische Produkte nützlicher Art.
Ein eigentlicher Vorstand für ein Dorf besteht nicht, sondern
alles beruht auf gegenseitigem Übereinkommen. Dennoch werden die Ältesten
des Dorfes, die zugleich Priester und Lehrer sind, in wichtigen Fällen
als Ratgeber herangezogen. Haben diese etwas gemeinsam beschlossen, wird
eine solche Entscheidung unwiderruflich von der ganzen Gemeinde angenommen.
Auch gibt es weder Könige noch sonstige Herrscher. Jedes Dorf in seiner
Allgemeinheit ist in allem sein eigener Herr. Daher kennt man hier auch
keine Steuern und keine Kriege. Zudem sind die Dörfer meist so weit
voneinander getrennt, daß ein jedes Dorf zu seinem Unterhalt ein
Landgebiet besitzt, das nicht selten größer ist als euer Kaisertum
Österreich.
Im Zusammenleben der Familien heißt die erste Regel: Achtung
auf Achtung, Liebe auf Liebe, Freundschaft auf Freundschaft. Danach richtet
sich alles in einem Hause. Der Vater ist das Oberhaupt für den männlichen,
die Mutter für den weiblichen Teil der Familie. Diese beiden Pole
aber vereinigen sich zu einem Wirkungspunkte, da nur aus der gegenseitigen
Achtung die wahre Liebe hervorgehen kann. So achten und lieben demnach
auch alle Kinder ihre Eltern und umgekehrt. Dieses Band der Achtung und
Liebe drückt sich in einer gegenseitigen überaus herzlichen Freundschaft
aus. Alle Teile einer Familie stehen so zusammen, daß da von einem
Zank wohl nie die Rede sein kann. Und je mehr Familien in einem Hause beisammen
wohnen, desto inniger und gesegneter geht es da zu. Die Menschen sind wahrhaft
so verliebt ineinander, daß sie sich eher alles antun ließen,
als einander im geringsten nahezutreten.
Aus diesem Grund lieben die Menschen auch die Musik so sehr, weil sie
unter allen Künsten ihrem Charakter am meisten entspricht. Die Musik
zählt daher zu den Hauptbeschäftigungen eines Hauses. Ihre musikalischen
Instrumente haben durchaus keine Ähnlichkeit mit den eurigen, weshalb
die Musik dort anders klingt als bei euch. Blas- und Saiteninstrumente
sind nirgends anzutreffen. Statt ihrer verwenden sie eine Art Glockeninstrumente,
ferner gewisse Scheiben- und Kugelinstrumente. Die Töne der Glocken
werden auf doppelte Weise entlockt:
entweder durch das Anschlagen mit einem weichen Hammer, oder durch
Reiben mit den Fingern, die zuvor in etwas gesalzenes Wasser getaucht werden.
Dieses von Männern gespielte Instrument dient hauptsächlich zur
Begleitung des harmonischen Gesanges der Weiber. Das Scheibeninstrument
ist aus Glas verfertigt. Die Scheiben stecken auf Spindeln, bei deren Drehung
der Ton durch das Reiben mit beharzten Fingern erzeugt wird. Der Ton ist
durchdringend und wird zur Verstärkung der Harmonie des Glockenspiels
gebraucht. Das vorzüglichste Soloinstrument aber ist das Kugelinstrument.
Es ist zusammengesetzt aus gewundenen Röhren, die gegen innen zu eine
vollkommen runde Gestalt annehmen. Die Pole der Kugel sind trichterförmig
offen, die Kugel ruht auf einem offenen Dreifuß, unter dem ein starkes
Windgebläse angebracht ist. Der Wind wird durch Ventilklappen in die
verschiedenen Röhren verteilt.
Was ihre Religion betrifft, so gibt es nirgends einen zeremoniellen
sogenannten Gottesdienst. Ihr ganzes Religionswesen ist die innere Erkenntnis
eines Gottes. Sie haben sogar keine Gebete, sondern an deren statt pflegen
sie die alleinige innere Bildung des Geistes. Ihr Leben und Handeln danach
ist der einzige Gottesdienst, den sie allezeit begehen. Wenn ihr diese
Religionsgrundsätze nur ein wenig in euch beachtet, werdet ihr auch
verstehen, daß ein Paulus lehrte: »Betet ohne Unterlaß.«,
d.h. lebet ständig in der Ordnung Gottes! - Auch die Astronomie der
Mironbewohner ist eine Art Gottesdienst. Denn daraus lernen sie die Allmacht,
Größe und Ordnung des Schöpfers erkennen. Daß auf
dem Felde der Sternkunde hauptsächlich die Monde ihre Aufmerksamkeit
auf sich ziehen, ist leicht begreiflich. Denn wegen der großen Entfernung
des Miron von der Sonne vermögen die Bewohner von allen der Sonne
näherstehenden Planeten höchstens den Uranus zu erblicken. Die
Monde dieses etwas außergewöhnlichen Planeten Miron haben die
Eigenschaft, daß sein erster Hauptmond selbst zwei weitere Nebenmonde
besitzt, die sich um ihn bewegen und gemeinschaftlich ihre Bahn um den
Planeten ziehen. Der zweite, höherstehende Mond hat ebenfalls wieder
zwei Nebenmonde und ist größer als der erste. Der dritte und
entfernteste Mond hat sogar drei Nebenmonde als Trabanten, wodurch er von
den beiden anderen Hauptmonden leicht unterschieden werden kann. Durch
seinen Umlauf wird die euch schon bekannte Jahreszeit des Planeten berechnet.
- Damit seien die Eröffnungen beendet, soweit es sich um das Grundsätzliche
dieses noch unentdeckten Planeten handelt.
Die moderne Wissenschaft betrachtet die Sonne als einen ungeheuren
glühenden Gasball, dessen Hitze von Millionen Graden aus unablässig
stattfindenden Atomexplosionen resultiert, wobei eine Kernspaltung des
Grundelements Wasserstoff vor sich geht. Wie aber kann dieses Weltbild
übereinstimmen mit der Tatsache, daß unsere Sonne die Mutter
alles natürlichen Lebens auf allen Planeten ist?
Dieser materialistisch-mechanischen Theorie stehen geistige Eröffnungen
gänzlich anderer Art gegenüber. In Lorbers Werk »Unsere
natürliche Sonne« findet sich eine genaue Darstellung ihrer
wahren Beschaffenheit, wobei manches Rätsel gelöst erscheint,
das heute für die exakte Naturwissenschaft noch unbekanntes Land bildet.
Nachstehend folgen einige gekürzte Auszüge aus wesentlichen Abschnitten
des genannten Werkes. D. Hgb.
Die Sonne ist im Hinblick auf die umkreisenden Erdkörper wohl
ein Fixstern. Für sich aber ist sie nur ein vollkommener Planet, indem
sie selbst sich samt allen ihren Trabanten um einen größeren
Zentralsonnenkörper, den Stern Sirius bewegt. Zur Vollendung dieser
großen Bahn benötigt die Sonne nahezu 28 000 Erdjahre. Als ein
vollkommener Planet muß die Sonne sicher alle jene planetarischen
Bestandteile in vervollkommnetem Maße in sich fassen, die auf den
sie unikreisenden Planeten in sehr verminderten Potenzen zu finden sind.
Die Sonne ist somit naturmäßig der vollkommene Inbegriff aller
ihrer Weltkinder. Daher kommt in ihr all das lebendig-vollkommen vor, was
immer in einem Planeten, Mond oder Kometen enthalten ist.
So ist z. B. das Erdreich der Sonne nicht steinig und sandig, sondern
weich und elastisch wie das Fleisch eines Menschen. Daher ergreifen sich
die einer Pflanze zugehörigen Teile ohne Samen schon unmittelbar im
Erdreich selbst. Sie sprossen dann in zahllosen nützlichsten Gewächsen
empor, deren Schönheit und Güte alles Erdenkliche auf allen anderen
Planeten um das Vielfache übertrifft. Das alleinige Samenkorn für
alle Vegetation ist dort der menschliche Wille. Daher wächst nur da
ein Baum oder eine Pflanze aus dem Erdboden der Sonne, wo ihn ein Sonnenmensch
haben will und wie gestaltet er sich das Gewächs in seinem Inneren
vorstellt.
Die Sonne als planetarischer Körper besteht eigentlich aus sieben
Sonnen, von denen immer eine kleinere in der folgenden größeren
ruht wie eine Hohlkugel in der anderen. Nur die innerste als gleichsam
das Herz des Sonnenplaneten ist von der Oberfläche bis zum Mittelpunkt
kompakt. Zwischen jeder Sonne ist ein freier Zwischenraum von ein- bis
dreitausend Meilen. Die Materie des Sonnenkörpers ist, was das Äußere
betrifft, ein etwas fester gehaltenes seelisches Organ, in dem zahllose
Geister gleichsam in geringer Haft gehalten werden. (Ätherisch-substantieller
Feinstoff.)
Die Lichthülle ist der eigentliche atmosphärische Luftkreis
um den Sonnenplaneten herum. Er ist nur an der äußersten Oberfläche
so stark glänzend; gegen den Sonnenboden zu wird er immer dunkler,
so daß von hier durch diesen Lichtstoffkreis ebenso ungehindert in
den freien Weltraum hinausgeblickt werden kann wie von irgendeinem anderen
Planeten. Von aussen her aber verwehrt die Fülle der Lichtmasse jeden
Einblick in den Sonnenkörper. Der strahlende Lichtglanz der Sonne,
wie sie von den Planeten aus erscheint, ist nichts anderes als zuerst eine
Aufnahme aller Strahlen von Milliarden anderer Sonnen, die sich auf der
überweit gedehnten Sonnenluft-Spiegelfläche jede für sich
abspiegeln. Da die Sonne über eine Million mal größer ist
als eure Erde und zudem einen ungeheuer großen und reinen Luftätherkreis
besitzt, so leuchtet es ein, daß alle noch so ferne stehenden Sonnen
dieses Sonnenalls darauf ein bedeutendes Lichtbild hervorrufen müssen.
So zwar, daß selbst die Sonnen fernstehender Sonnengebiete, die auf
eurer Erde selbst dem scharf bewaffneten Auge nur als ein Nebelfleck erscheinen,
dort einen Durchmesser von mehreren Zoll erreichen und so intensiv erstrahlen,
daß ihr ein solches Bild nicht eine Sekunde lang mit freiem Auge
betrachten könntet.
Es entsteht nun die Frage: ,,Woher haben dann die anderen Sonnen ihr
Licht und was ist die Grundursache dieses Gegenstrahlens?« Entsinnt
euch der euch schon bekannten Hülsenglobe (ein vielfaches Milchstraßensystem,
dessen Organisation hier in einem späteren Kapitel dargestellt wird.
D. Hgb.), deren für eure Begriffe unendliche Umfassung aus einer Art
ätherischen Wassermasse besteht. Der Mittelpunkt jeder Hülsenglobe
ist eine endlos große Zentralsonne, die allein selbstleuchtend ist.
Denn sie ist auf all ihren unmeßbar weiten Flächen immerwährend
von intensivst leuchtenden Feuerflammen umgeben, die da herrühren
von der regen Tätigkeit der Urgeister, welche von hier ausgehen oder
rückkehren. Das Leuchten dieser großen Zentralsonne dringt bis
zu den vorgenannten Wänden der Hülsenglobe und wird von da zurückgeworfen
durch die unendlichen Räume der Sonnengebiete. Auf diesem Wege wird
eine jede Sonne schon zur Hälfte erleuchtet. Wird das Licht dann von
den entgegengesetzten Wänden der Hülsenglobe zurückgeworfen,
erhellt es die andere Seite der Sonnen, die sich sodann auch noch zahllosfältig
gegenseitig beleuchten.
Dennoch besitzt jede einzelne Sonne aus dem Bereiche der ihr innewohnenden
Geister ein Eigenlicht, jedoch bei weitem nicht von der intensiven Art,
wie ihr das Licht der Sonne erblickt. Dieses zusätzliche Licht bewirkt
hauptsächlich eine stete Reinigung der Luftoberfläche des Sonnenkörpers,
damit diese desto vollkommener die Ausstrahlungen der anderen Sonnen in
sich aufnehmen und weitergeben kann. Aus diesem Grunde bestehen auf jedem
Sonnenkörper eine Menge von Vulkanen, besonders in der Gegend des
Äquators, welche durch ihre Tätigkeit die Luftatmosphäre
zur Aufnahme des Lichtes stets fähig erhalten.
Was ist nun der Grund des Leuchtens einer Flamme, da zuvor von dem Eigenlicht
einer Hauptzentralsonne als einem Flammenlicht gesprochen wurde? Ihr wißt,
daß Geistiges als absolut betrachtet nicht bestehen kann ohne irgendeine
äußere Umfassung als ein Organ, durch das es sich erst zu „äußern“
imstande ist. Jede äußere Umfassung aber ist nichts anderes
als der göttliche Liebeswille, der das Geistige (die Gedanken Gottes)
umgibt und ihm irgendeine Ordnung setzt zur Erreichung eines Zweckes, der
der Absicht der ewigen Schöpfungsordnung entspricht. Wird nun eine
geistige Kraft, verborgen unter der Einhülsung, durch was immer für
Umstände angeregt, gerüttelt oder gestoßen, so gerät
sie dadurch aus ihrer festgesetzten Ordnung. Sie gerät aus ihrem Gleichgewicht
und fühlt sich dadurch beeinträchtigt. Daher sucht sie dann entweder
ihre frühere Lage wieder herzustellen (Gesetz der Trägheit!),
oder wenn sie zu sehr erregt wurde, sogleich ihr ganzes Organ zu zerreißen
(Explosion!) und dadurch in den absoluten Zustand überzugehen.
Nun bedenkt, daß der Durchmesser einer Hauptzentralsonne eine
Linie bildet, zu deren Durchwanderung selbst das Licht mehr als eine Trillion
Erdjahre zu tun hätte. Wenn aber das Volumen dieses Sonnenkörpers
für eure Begriffe geradezu unfaßbar ist, wird da nicht auch
das Gewicht der Materie einen unbegreiflich schweren Druck gegen den Mittelpunkt
ausüben? Bedenkt doch einmal auf eurem nichtigen Weltkörper allein
die Schwere eines einzelnen Berges Denkt euch dann erst eure ganze Sonne,
die um eine Million mal größer ist als eure Erde und somit auch
eine Million mal stärkere Anziehungskraft in sich birgt. Wäre
solches nicht der Fall, so vermöchte sie wohl nicht ganze Planetenkörper
in Billionen Meilen Entfernung so anzuziehen, daß sie nicht aus ihrem
Gebiete entweichen können. Wie aber auf einem Weltkörper die
Anziehung, so auch die Schwere. Da nun alle Zentralsonnen, Sonnen, Planeten,
Monde und Kometen zusammen kaum den millionsten Teil einer Hauptzentralsonne
ausmachen, wie mächtig muß da ihre Anziehungskraft sein und
wie ungeheuer stark der Druck gegen ihr Zentrum?
Woraus besteht denn die Materie? Sie ist nichts anderes als eine Gefangenschaft
des Geistigen oder der Geister. Wenn aber schon auf dem Erdkörper
durch das Zusammenschlagen zweier Steine oft mehrere hart gefangene geistige
Potenzen zum Ausbruch kommen (Funkenbildung!), und wenn im Inneren der
Erde der mächtige Außendruck heftigste Ausbrüche von Vulkanen
und zuweilen alles verwüstende Erdbeben bewirkt, - was geschieht,
wenn ihr diese Miniaturverhältnisse eures Planeten auf die Zentralsonne
übertragt? Allda würdet ihr erst erschauen, welchen Druck die
dort eingeschlossenen Geister zu ertragen haben, und zwar aus dem erbarmenden
Grunde, damit sie als materiell Gefangene durch den mächtigen Druck
wieder zu neuem Leben und zu neuer Tätigkeit erweckt werden.
Aus diesem Grunde ist dann auch die Zentralsonne überfüllt
von den größten feuerspeienden Bergen, von denen der kleinste
einen Durchmesser besitzt, daß in seinem Krater mehr als dreißigtausend
Millionen eurer Sonne Platz hätten! Nun wisset, daß das Leuchten
durch die Vibrationen der geistigen Kraft innerhalb der sie umschließenden
Hülse bewirkt wird. Je heftiger eine darin gefangene geistige Potenz
durch einen äußeren Druck, Stoß oder Schlag angeregt wird,
in desto heftigere Zuckungen geht sie über. Und desto greller und
intensiver wird auch die Erscheinlichkeit als Leuchten eines Funkens oder
einer Flamme. Wo aber können solche Geister heftiger erregt und gedrückt
werden als auf eben dieser Zentralsonne? In solchen Verhältnissen
leuchtet dort ein Funke so überaus stark, daß ihn kein menschliches
Auge auch nur einen Augenblick ertragen könnte. Wenn sich da ein korngroßer
Funke bei euch in tausend Meilen Höhe mit derselben Lichtheftigkeit
entwickeln würde wie auf seiner Hauptzentralsonne, so würde seine
Ausstrahlung die ganze Erde in einer Sekunde wie einen Wassertropfen auf
glühendem Eisen verflüchtigen.
Denkt euch somit die ganze ungeheure Hauptzentralsonne mit solch allerstärksten
Lichtflammen überzogen und urteilt danach, wie weit wohl ihre Strahlen
als Ausflug freigewordener Geister reichen mögen! Damit könnt
ihr ersehen, wie eine solche Sonne gar wohl ein allgemeiner Leuchter in
dem großen Sonnenweltengemach einer Hülsenglobe sein kann. Daraus
geht hervor, auf welche Weise dann auch jede kleine Planetarsonne, wie
auch jeder Planet für sich ein eigenes Licht entwickeln kann, dessen
Eigentümlichkeit und Stärke sich allzeit nach der Größe
seines Volumens und seiner Schwerkraft richtet.
Es ist öfters zu beobachten, daß die Sonne zumeist auf
ihrem Äquator zuweilen einen oder mehrere verschieden große
Flecken aufweist, um die sich dem bewaffneten Auge eine wallartige Verbrämung
zeigt. Hinter derselben breiten sich dann nach allen Seiten Lichtwellen
aus, die von den Astronomen Fackeln genannt werden. Die Sonne ist eine
Kugel von rund 200000 Meilen Durchmesser, die sich in ungefähr 29
Tagen um ihre Achse dreht. (Anmkg. Die Astronomie gibt hierfür 25,2
Tage an, doch vermag sie nur die schnellere Rotation des Luftkreises zu
messen. D. Hgb.) Durch diese Schnelligkeit entsteht am Äquator eine
große Wurfkraft, die alle etwas flüchtigeren Teile der inneren
Sonnenmaterie unter den Äquator drängen mit dem Bestreben, die
oberste Kruste des Sonnenbodens zu durchbrechen, um sich dann mit unglaublicher
Heftigkeit von der Sonne in den Weltraum zu entfernen.
Ihr habt anfangs vernommen, daß das Erdreich der Sonne nicht
so hart und spröde wie das eurer Erde ist, sondern überall elastisch,
besonders im Gebiete des äquators. Wäre das Erdreich spröde
und zerbrechbar, so würden zufolge der enormen Fliehkraft ein Berg
und ein Landstück um das andere mit größter Wucht von der
Oberfläche der Sonne in den unendlichen Raum geschleudert werden.
Da jedoch das Sonnenerdreich zäh und elastisch ist, ist solches nicht
möglich, auch wenn die Rotation doppelt so schnell vor sich ginge.
Was aber kann dennoch der Fall sein, wenn sich dir Drang von innen her
auf vorgeschilderte Art auswirkt und hier und da gewaltige Andrängungen
und gewisserart Verhärtungen unter der Oberfläche erzeugt? Gleichsam
als eine Krankheit der Sonne, denn auch Weltkörper können physisch
erkranken. Dadurch können solche verhärtete Knollen auf einem
oder dem anderen Punkte durch ihren Drang nach außen, sich dabei
entzündend, die Oberfläche durchbrechen, um sich dann mit größter
Gewalt näher oder fast endlos weit vom Sonnenkörper zu entfernen.
Das ist die Ursache der darauffolgenden schwarzen Flecken der Sonne.
Denn bei dem gewaltigen Durchbruch wird nicht nur die Erdkruste des Sonnenplaneten,
sondern auch seine Lichthülle derart auseinandergerissen, daß
sie auf einem solchen Punkte nicht fähig ist, das aufgenommene Licht
der anderen Weltsonnen aufzunehmen und zu reflektieren. Ebenso wenig vermag
sie dann ihr Eigenlicht ausströmen zu lassen, das sich fortwährend
am Boden der Sonne entwickelt, solange er nicht auf die beschriebene Weise
eine Zeitlang auseinandergerissen wurde. Der um die schwarzen Flecken entstehende
Wall ist der jeweilige Aufwurf einer solchen Verhärtung, die nach
allen Seiten gleich einer trichterförmigen Mauer aufgeworfen wurde.
Daß dieser Wall aber gegen den eigentlichen schwarzen Punkt matt
erleuchtet erscheint, hat folgenden Grund: Wenn sich auch über den
zerrissenen Teilen keine eigentliche Glanzluft befindet, entwickeln sie
selbst durch ihre heftigen Schwingungen etwas Eigenlicht, das dem ursprünglich
eigentümlichen Lichte der Sonne gleichkommt. Daraus könnt ihr
ersehen, wie gering eure Sonne leuchten würde ohne Beihilfe des allgemeinen
Sternenlichtes.
Die sogenannten Fackeln sind Sonnenlichtwellen, die durch das bei einem
Durchbruch bewirkte Wogen der atmosphärischen Glanzluft entstehen.
Da spiegelt sich eine Lichtwoge in der anderen, wodurch ihr Glanz vielfach
potenziert erscheint, während die Wogenfurchen notwendig matter erscheinen.
- Infolge seiner Elastizität beginnt sich das Erdreich langsam nach
solchen Durchbrüchen wieder zu schließen, wodurch die schwarzen
Sonnenflecken verschwinden. So verheilen auch planetarische Wunden ähnlich
aufgebrochenen Geschwüren im menschlichen Körper. - Manche dieser
Flecken sind von solchem Umfang, daß in ihrem schwarzen Raume leicht
dreißig Erden nebeneinander Platz fänden. Bei den größten
Sonnenflecken kann man annehmen, daß der kubische Inhalt der hinausgeschleuderten
Massen wenigstens tausend Erdkörper groß ist.
Es entsteht damit die Frage: Wenn das gesamte Volumen der Sonne den
millionenfachen Inhalt der Erde beträgt, müßten tausend
solcher aufeinanderfolgenden Großflecken doch die Masse der Sonne
völlig aufzehren?« Die Antwort darauf lautet: »So
wie eine Eiche im Verlaufe von zweihundert Jahren ein Mehrfaches ihres
Volumens in Form von Blättern, Zweigen und Früchten abgibt, und
dennoch dabei an Umfang und Größe zunimmt, ebenso
ersetzt die Sonne die abgegebenen Massen durch beständige Aufnahme
von kosmischer Nahrung aus dem sie umgebenden Äther!«
Es wurde bereits anfangs erwähnt, daß die Sonne kein
vollkommen kompakter Körper ist, sondern daß sie aus sieben
inneren Sonnen besteht, zwischen denen jeweils ein hohler Raum von mehreren
tausend Meilen sich befindet. Alle diese Innensonnen sind auch bewohnt.
Sind die Bewohner nun leibliche Menschen oder haben sie etwa Ähnlichkeit
mit den Naturgeistern der Luft, des Feuers, des Wassers und der Erde? Keines
von beiden, sondern diese Bewohner sind Geistermenschen, die mit der Zeit
erst ins naturmäßige Leben übergehen können:
Entweder auf der Oberfläche der Sonne (als materielle Sonnenmenschen),
oder im ungünstigeren Fall in das Außenleben auf den Planeten.
Am besten werden sie mit dem Namen Sonnen-Grundlichtgeister bezeichnet.
Sie sind unter sich selbst erscheinlich wie natürliche Menschen untereinander
und können sich dazu aus der dortigen Luft einen Leib bilden, wie
und wann sie wollen. Machen sie von diesem Zustand ihrer Selbständigkeit
und Freiheit einen rechten Gebrauch, so werden sie nach und nach fester
in ihrer ganzen Wesenheit. Sie können dann sogleich auf die Oberfläche
der Sonne auf dem Wege der Zeugung und Geburt übergehen. Gebrauchen
jedoch die Geister der inneren Sonne diesen intelligenten Freiheitszustand
auf eine der göttlichen Ordnung nicht angemessene Weise, so gestalten
sie sich auch unordentlich, und ihre Formen sind dann von unaussprechlich
verschiedener Art. Sehen sie den günstigen Ausgang der in der Ordnung
aufgestiegenen Geister, rotten sich dann die Unordentlichen haufenweise
zu Trillionen zusammen. Denn sie wollen sich ebenfalls erheben und mit
Gewalt die Oberfläche der Sonne erreichen und mit dieser die absolute
Freiheit.
Am grellsten zeigen sich die Unterschiede auf der letzten inneren Sonne,
die erste nach der sichtbaren Außensonne. Von der allerinnersten
kompakten Sonne, die gewisserart das Herz des ganzen Sonnenkörpers
darstellt, strömen diese geistigen Wesen in allerlei Formen bis zur
obersten Sonne, so wie das Blut vom Herzen in alle Teile des Leibes übergeht,
den Nährstoff absetzt und das Unbrauchbare und Ungeläuterte wieder
zurückführt. So geschieht es beständig, daß die Geister
der Widerordnung, wenn sie auch bis zur Oberfläche gedrungen sind,
wieder umkehren müssen, und zwar durch die Pole. Auf diese Weise werden
sie dann wieder mit dem Herzen der Sonne vereinigt, um nach langen Zeiten
einen neuen Aufstieg anzutreten.
Das Aufsteigen durch die inneren Sonnen ist mehr ein geistiges, zum
größten Teil unverspürbares Emporsteigen und ist daher
mit keinen Eruptionen verbunden. Der gewaltsame Durchbruch von der letzten
inneren Sonne auf die Oberfläche äußert sich jedoch stets
auf eine überaus gewalttätige Weise. Den Effekt davon habt ihr
schon bei Erklärung der Sonnenflecken kennengelernt. Wie solches auf
intelligent-geistigem Wege erfolgt, sei hier kurz erörtert: Fühlen
sich solche Geisterverbände genügend stark, dringen sie bis an
die innere Fläche der äußeren Sonne vor und lavieren da
durch ihr Gefühl, wo diese am schwächsten wäre. Haben sie
eine solche Stelle gefunden, die zugleich eine Menge Adern und Kanäle
aufweist, so dringen sie dorthin ein. Hier beginnen sie sich mehr und mehr
intensiv zu entzünden und erglühen damit auch die Fläche,
wo sie sich angesetzt haben. Hier verbinden sie sich zudem noch mit den
in dieser Materie gebannten Geistern und üben nach und nach eine solche
Gewalt aus, daß ihnen am Ende die einige tausend Meilen dicke äußere
Sonnenkruste weichen muß, und muß sich endlich auftreiben und
durchbrechen lassen. Da diese Geister, durch ihr widerordentliches Bestreben
sich verdichtend, gewisserart ein materielles Gewicht erhalten, kommt ihnen
dieser Umstand insofern zustatten, indem sie sich damit auch den wuchtigen
Umschwung der Sonne um ihre Achse zu Nutzen machen.
Wenn diese ausbrechenden Geister auf gewaltsame Weise die gewünschte
Freiheit erlangt haben, schwärmen sie zu Abermillionen hinaus in den
unermeßlichen Raum. Dort werden sie gewisserart abgekühlt, womit
auch ihr Bestreben ruhiger wird. Nun braucht aber auch ein jeder Geist
zu seinem Fortbestand irgendeine Nahrung. Erhält er diese nicht, gerät
er endlich in den Zustand einer Bewußtlosigkeit, die einem tiefen
Schlafe gleicht. Ein solcher Zustand ist auch die Folge der mit Gewalt
errungenen Freiheit jener unordentlichen Sonnengeister. In dieser Lage
werden sie bald zur Beute der überall lauernden Anziehungskraft der
Planeten, denen sie zur willkommenen Sättigung dienen.
Einen Teil solcher geistiger Ausreißer wird jedoch schon bei
ihrem Durchbruch wieder von der Kraft der Sonnengeisterwelt zur Umkehr
genötigt und fällt zur Besänftigung und Abkühlung in
die großen Sonnenmeere zurück. Ein noch größerer
Teil, der sich etwas weiter von der Sonne hinweg wagte, wird von der mächtigen
Polarität der Sonne ergriffen und dadurch wieder in den Urzustand,
d. h. in das eigentliche Sonnenherz zurückgeführt. Auch die von
den Gewässern aufgenommenen Geister machen mit der Zeit eine rückgängige
Bewegung, manche aber werden auch zur Bildung der äußeren, materiellen
Sonnenoberfläche verwendet.
Diejenigen Geister der inneren Sonne, die schon mehrmals nach erfolglosen
Durchbrüchen zurückgeführt wurden, verbinden sich nicht
leicht wieder mit jenen, die einen Durchbruch am Äquator unternehmen
wollen. Sie suchen auf Seitenwegen gegen die Polargegend zu gelangen, um
dort in kleineren Partien ihren Zweck zu erreichen. Die dort befindlichen
zahlreichen Vulkane bilden ihren Austrittsort, doch können sie sich
dort kaum so weit von der Sonne entfernen, daß sie die Glanzluft
erreichen. Bald hernach werden sie jedoch von der Kraft der Pole wieder
eingefangen und aufs neue den inneren Sonnen zugeführt. Es gibt auch
noch allerlei andere Geister, die von den Polen der Sonne aufgenommen werden.
Diese sind zum Teil Ausbrecher aus der die Sonne umgebenden Planeten, teils
aber auch solche aus anderen Sonnen, die bei Eintritt in unser Sonnensystem
von der Polarkraft der Sonne ergriffen und angezogen werden.
Nur wenn sich solche Grundlicht-Geisterverbände in irgendeiner
weitentfernten Sphäre des Sonnenbereichs vergesellschaften und damit
naturmäßig zu Kometen werden, können sie sich zuweilen
durch längere Zeit planetarisch bewegen. Kommen sie jedoch auf ihrer
Bahn der Sonne zu nahe, werden sie auf jeden Fall von ihr eingefangen und
gleichsam verzehrt. Denn was die Sonne einmal mit ihrer polarischen Kraft
ergriffen hat, das ist so gut wie eine vollkommene Beute für sie.
Denn sie zehrt dann beständig durch ihre Kraft an einem solchen Gast,
schwächt ihn von Jahrtausend zu Jahrtausend und zieht ihn endlich
in ihren weiten Feuerschoß. Solches könnt ihr auch an den gegenwärtigen
Stellungen der Planeten erkennen,, deren heutige Bahnen sich von früheren
sehr unterscheiden.
So bahnte vor vielen Millionen Jahren der Planet Merkur an Stelle eurer
Erde, der Planet Venus ungefähr an Stelle des gegenwärtigen Mars
und eure Erde an der Stelle des Jupiter. Nun berechnet, um wieviel die
Anziehungskraft der Sonne diese Planeten ihr angenähert hat. Ihr könnt
daraus leicht ersehen, daß sich die Sonne einmal aller noch freischwebenden
Planeten bemächtigen wird, damit auch die hartnäckigsten Geister
solcher Weltkörper wieder zu ihrer ordentlichen Lösung
oder zur weiteren Erprobung in die Sonne gelangen.
An Stelle solcher von der Sonne vollends aufgenommenen Planeten treten
wieder andere ins Leben. Dies könnt ihr schon aus dem Umstand ersehen,
daß um eure Sonne allein ein Heer von wenigstens zehntausend Millionen
Kometen schwärmt, aus denen dann immer ein oder der andere mehr ausgebildete
Komet in den Stand eines Planeten übergehen kann. Es gibt sogar jetzt
schon eine Menge gediegener Kometen im weiten Sonnengebiete, die schon
zum größten Teil bewohnt sind; wenn auch noch nicht von Menschen,
so doch von der Pflanzenwelt und mannigfachen Vortieren. So ist demnach
die Weltenordnung für eure Begriffe unendlich, vor Gottes Auge aber
bildet der Anfang wie das Ende eine Einheit. Wie aber die Sonne ihre Planeten
wieder löst, so können auch Zentralsonnen ihre Nebensonnen lösen,
und endlich die Hauptzentralsonne ganze Heere von Sonnengebieten und Sonnen-Allen.
An Stelle der aufgelösten werden immer wieder neue gesetzt, so daß
dadurch der Gang in der Ordnung der Dinge ewig nimmer aufhören wird
zu schaffen.
So spricht der HERR: »Ich als Gott denke ewig und Meine Gedanken
sind die Wesen. In Meiner Unendlichkeit hat auch Unendliches Platz und
wird den Raum ewig nimmer erfüllen, wenn auch der beständige
Wesenszuwachs noch unaussprechlich größer wäre und zahlloser,
als er zufolge der bestehenden Ordnung ist. Denn euer guter, heiliger VATER
ist größer, mächtiger und vollkommener, als sich Ihn ein
schwacher Erdengeist selbst in seinen feierlich höchsten Momenten
je vorzustellen vermag«.
Die Lehre von einem Fall eines Teils der urgeschaffenen Geister
ist im Christentum weitaus stärker ausgeprägt als in anderen
Religionen. Aber erst in dem Lorber geoffenbarten »Großen Evangelium
Johannis« finden sich darüber Belehrungen Jesu Christi, welche
Zusammenhänge zwischen diesem Geisterfall und der dadurch bedingten
materiellen Schöpfung ursächlich bestehen:
»Als Gott im Voranfang seine reifgewordenen Schöpfungsideen
als Geister hinausstellte und sie so mit seiner Kraft erfüllte, daß
sie selbständig zu denken und zu wollen begannen, da mußte ihnen
gleichzeitig eine Ordnung gezeigt werden, nach der sie handeln sollten.
Mit dieser gegebenen Ordnung mußte aber auch der Anreiz zu ihrer
Nichteinhaltung in diese ersten Wesen gelegt werden, ansonsten sie von
ihrem freien Willen niemals hätten Gebrauch machen können. Erst
dieser in sie gelegte Anreiz brachte eine wahre Lebensregung zustande,
der zufolge sie zu wählen, zu wollen und zu handeln anfingen. Der
Reiz zur Widerordnung hob nun viele der ersten Geister aus der angezeigten
Ordnung. Die Folge war, daß sie endlich im stets mächtigeren
Widerstreben verhärten mußten (Selbstbezogenheit!) und auf diese
Weise den Grund zur materiellen Weltenschöpfung legten.
Alles, was Materie ist, war dereinst Geistiges, das freiwillig aus
der göttlichen Ordnung trat und sich in den verkehrten Anreizungen
begründete. Materie ist demnach nichts anderes als ein gerichtes und
Geistiges. Oder deutlicher: sie ist eine gröbste und schwerste Umhäutung
(Einhülsung) des geistigen Kerns. Geist selbst kann jedoch trotz noch
so fester Umhülsung nie selbst zu vollkommener Materie werden, sondern
lebt und besteht in der Materie fort, welcher Art sie auch sei. Ist die
Materie(= durch den Willen Gottes festgehaltene Zustände des Äther-Urstoffs)
sehr hart, so ist auch das geistige Leben in ihr sehr gebunden und kann
sich nicht weiter äußern und entfalten, wenn ihm nicht irgendwie
Hilfe von außen gegeben wird.
So kann z. B. im harten Gestein das innewohnende Leben erst dann zu
einer Äußerung gelangen, wenn er in einer langen Zeitreihe durch
das Einwirken der Elemente stets brüchiger wird. Dann entflieht etwas
seines Lebens als Äther in die Luft, ein anderer Teil bildet sich
eine neue und leichtere Umhülsung in Form der zarten Schimmel- und
Moospflanzen. Indes wird die anfangs zarte Umhülsung durch die Tätigkeit
der eingeschlossenen Geister, die mehr und mehr das drückend Materielle
zur Seite schaffen, auch wieder härter und gröber. Daher trachtet
das geistige Leben stets weiter nach aufwärts und bildet durch alle
Naturreiche hindurch immer neue und höhere Lebensformen bis zum menschlichen
Leibe, der einen Träger billionenfacher Seelenintelligenzen darstellt.
Alles, was Welt und Materie heißt, ist ein Verkehrtes, der wahren
Geistordnung aus Gott Widerstrebendes, weil es ursprünglich als eine
Gegenreizung zur Erweckung des freien Willens in der belebten - und als
Selbstwesen aus Gott hinausgestellten und geformten - Idee in sie gelegt
werden mußte. (Die Dualität oder Polarität alles Geschaffenen!)
Und so wurden auch die der Ordnung widerstrebenden Urgeister eingehülst
in die Materie zuerst der Hauptzentralsonnen, aus denen endlich alle anderen
Sonnen und Weltkörper samt allem Leben auf ihnen hervorgingen.
Solche Urgeister haben sich zuerst abgesondert in große Vereine
und stellten sich im unendlichen Raume in menschlich undenkbar großen
Entfernungen auf. Eine jede solche Geistvereinigung wollte wegen ihrer
Eigenliebe von einer zweiten nichts mehr hören und erfahren. Durch
dieses stets wachsende Eingehen in die Selbstsucht, in Hochmut und Herrschsucht
schrumpften die zahllos vielen Lebensformen endlich nach dem Gesetze der
Schwere (Zusammenziehung aus Ich-Bezogenheit!) zu einem übergroßen
Klumpen zusammen - und die materielle Urzentralsonne einer Hülsenglobe
war entstanden. Nun aber gibt es im unendlichen Raum eine Unzahl solcher
Welt- Systeme oder Hülsengloben (vgl. die Spiralnebelflecken der Astronomie!),
wo überall eine solche Urzentralsonne zahlreichen Weltgebieten zum
gemeinsamen Mittelpunkt dient. Solche Ursonnen sind somit die zusammengeschrumpften
Urgeistervereine, aus denen in äonenlangen Zeiten alle anderen Sonnenalle,
Sonnengebiete, Nebenzentralsonnen, Planetarsonnen, Planeten, Monde und
Kometen hervorgegangen sind.
Wie ging das zu? In der Urzentralsonne wurde vielen grossen Geistern
der Druck ihrer Einhülsung zu mächtig. Sie entzündeten sich
daher im Zorn und machten sich vom Urdrucke los, wobei sie beinahe endlos
weit von ihrem ersten Vereinsklumpen flohen. Eine Zeitlang schwärmten
sie frei und ungebunden im Raume umher und machten Miene, wieder in die
reingeistige Ordnung zurückzukehren. Weil sie jedoch des Elements
der Eigenliebe nicht ledig werden konnten, fingen sie wieder an, auf neue
zu einem festen Klumpen zusammenzuschrumpfen, Dadurch entstanden die Zentralsonnen
zweiter Ordnung in einer jeden dieser Hülsengloben.
In diesen Zentralsonnen zweiten Ranges ergrimmten mit der Zeit die
Hauptgeister wieder ob des zunehmenden Druckes, entzündeten sich und
machten sich in zahllosen Massen von dem gemeinsamen Klumpen zweiter Ordnung
frei. Nach einem Ansatz zum reingeistigen Übergang fanden sie dennoch
wieder allzu großes Wohlgefallen an sich. Sie wuchsen dadurch abermals
im materiellen Gewichte (Verdichtung der Masse!) und schrumpften nunmehr
zu Zentralsonnen dritter Ordnung zusammen. Bald erhob sich hier der gleiche
Anstand: Die höheren Geister, geringer an Zahl, wurden von den zahlreicheren
untergeordneten Geistern zu mächtig gedrückt, ergrimmten wieder
und rissen sich zu vielen Millionen mit größter Gewalt vom gemeinsamen
Klumpen los mit dem festen Vorsatz, nun endlich ins völlig reingeistige
Leben überzugehen. Undenkbar lange Zeiten schwebten sie als voneinander
getrennte Ätherdunstmassen im weiten Schöpfungsraume. Aber in
dieser untätigen Freiheit fingen sie mit der Zeit an, eine Nahrung
von außen her als Sättigung zu suchen. Denn die Begierde ist
gleich dem Magnetstein, der alles Eisen mit unwiderstehlicher Gewalt an
sich zieht.
Was war davon die unvermeidbare Folge? Ihre Wesenheit fing sich wieder
sehr zu verdichten an (Ätherzuwachs!) Damit erwachte bald wieder die
Eigenliebe und ihr Gefolge, was eine neue Zusammenschrumpfung zu einem
Klumpen bewirkte. Freilich war hierzu stets eine Unzahl von Erdenjahren
nötig. Aus den letztbeschriebenen Schrumpfungsvorgängen entstanden
und entstehen noch die Planetarsonnen, deren eine jene Sonne ist, die unserer
Erde leuchtet. Diese Art Sonnen sind zwar in ihrer Wesenheit viel zarter
und besänftigter als die Zentralsonnen. Allein, sie haben dennoch
eine ungeheure Masse von schwerer Materie als Folge der Eigenliebe ihrer
Äonen von Geistern. Den edleren und besseren solcher Geister in diesem
Leuchtklumpen wird im Laufe der Zeiten der Druck jener gemeinen Geister,
die ganz Materie geworden sind, wieder viel zu schwer und unerträglich.
Die Folge davon ist, wie bei den früheren Sonnen, Gewalttätigkeit
in Form von eruptiven Ausbrüchen, womit sich die edleren Geister aus
deren Verband frei machen. (Geistige Begründung der bekannten Sonnen-Protuberanzen!)
Geistervereine, die sich aus dem Sonnenklumpen losmachten, aber sich
trotz besten Vorsätzen von ihrer Eigenliebe nicht ganz befreien
konnten, wurden dadurch abermals zusammengeballt. Als dunstige Kometen
mit langem Schweif wurden sie materiell ersichtlich. Ein Kometenschweif
zeigt den Hunger schon materiell werdender Geister als die Gier nach materieller
Sättigung an. Diese Gier zieht aus dem Äther das ihr zusagende
Materielle, und so ein Komet irrt dann viele Jahrtausende im großen
Ätherraume umher und zieht ständig neue Nahrung an sich. Dadurch
aber wird er schwerer und dichter und wird mit der Zeit von jener Sonne,
von der er ausging, wieder insoweit angezogen, daß er ordnungsgemäß
um sie kreisen muß. Einmal in eine solche Ordnung eingereiht, wird
er zu einem Planeten, deren jede Planetarsonne mehrere zu ihrem Bereiche
zählt.
Noch einmal ist der mehrfach beschriebene Vorgang von Geisterausbrüchen
möglich, wobei sich die von der Erdmaterie zu beengten Geister befreien,
jedoch nach dem Gesetze der Eigenliebe aufs neue verhärten und zu
Monden (Trabanten von Erden) werden. Vor vielen Millionen von Erdjahren
war unsere Erde körperlich noch bedeutend schwerer und ihre eingeschlossenen
Geister wurden sehr gedrückt. Da ergrimmten die ärgeren Geister
und trennten sich - diesmal sogar mit viel gröbstmaterieller Erdmasse
- von ihr und schwärmten viele Jahrtausende hindurch in sehr ungeordneter
Bahn um diese Erde.
Da aber all die Teile dennoch bis auf einige Klumpen ganz weich und
zur Hälfte flüssig waren und sich die ganze Masse in beständiger
Rotation befand, so gestaltete sich selbe endlich zu einer großen
Kugel. Ihre Achsenumschwingung war jedoch für ihren kleinen Durchmesser
viel zu langsam, um auf ihrer Oberfläche die Flüssigkeit gleichmäßig
zu erhalten, weil der Umlauf der Mondkugel um die Erde ein sehr rascher
war, demzufolge alles Flüssige stets auf dem der Erde abgekehrten
Teil Aufenthalt nehmen mußte. Dadurch verschob sich der Schwer- punkt
dieses Mondklumpens stets mehr nach jener Seite hin, wo sich gleichfort
alle Flüssigkeit befand. Als der Klumpen selbst dichter wurde und
die mitgenommenen Wogen an den entstandenen hohen Bergwänden zu widerhaltig
anbrandeten, mußte die immer langsamer werdende Achsenumdrehung endlich
ganz aufhören. Seit diesem Geschehen zeigt der Mond seiner Erde, von
der er ausgeworfen wurde, stets nur ein und dieselbe Seite.
Es wurde nun dargelegt, wie die ganze materielle Weltenschöpfung
vor sich gegangen ist, bis zu den Monden der Planeten, die fast überall,
wo sie bestehen, die gleiche Natur haben und demselben Zwecke dienen. Wie
aber ursprünglich aus in sich gefallenen Urgeistern die gesamte materielle
Weltschöpfung bis zu den Monden herab vor sich ging, auf die gleiche
Weise sind mit der Zeit auf den hart gewordenen Weltkörpern die Berge
als die ersten Riesenpflanzen einer Welt - und danach alle Pflanzen, Tiere
und zuletzt der Mensch selbst hervorgegangen. Bessere Geister entwinden
sich gewaltsam dem stets zunehmenden Druck der Materie, indem sie ihre
eigene Materie kraft ihres Willens auflösen. Sie könnten sogleich
in die Ordnung der reinen Geistwelt übergehen, aber der alte Reiz
übt noch immer seine alte Gewalt aus. Die Eigenliebe wird stets wieder
wach: die Pflanze saugt, das Tier frißt, und des Menschen Seele sucht
zumeist gierig materielle Kost und träges Wohlbehagen. Und sie würde
wieder zur härtesten Materie, wenn Gott nicht in ihr Herz einen Wächter,
ein Fünklein seines Liebesgeistes eingepflanzt hätte.
Obgleich der Anreiz zur Widerordnung in den urgeschaffenen Geistern
zur Willensprobe notwendig war, so war als Folge die sündige (= absondernde!)
Werdung des materiellen Weltalls durchaus keine Notwendigkeit! Sie war
nur eine aus der göttlichen Ordnung zugelassene Folge dessen, daß
so viele Geister dem Reize nicht widerstehen wollten, obschon sie es vermocht
hätten) ebensogut, als es sechsmal so viele Urgeister
vermochten in der ihnen gegebenen Ordnung Gottes zu verbleiben.
Also entstanden die Sonnen und Erden alle für sich, und jedes
einzelne auf Sonnen und Erden für sich, aber dennoch auch im allgemeinen
Zusammenhang. So entstand auch der Mensch in engstem Sinne für sich
und ebenso im allgemeinen. Denn die Schöpfung ist in ihrer Gesamtheit,
vom Größten bis zum Kleinsten aller geistigen und materiellen
Welten gleich und entspricht völlig einem Menschen, weil der Mensch
der eigentliche Grund und das Endziel der ganzen Schöpfung bildet.
Da der Mensch dasjenige ist, was Gott durch alle die zahllosen Vorschöpfungen
erreichen wollte und auch erreicht hat, so entspricht alles in den Himmeln
und auf sämtlichen Weltkörpern in allem und jedem einem Menschen,
- wie es auch Moses in seiner Schöpfungsgeschichte bildlich dargestellt
hat.
Dieser große Weltenmensch in seinem ganzen Gehalte ist der gefestigte
Seelenleib des urgeschaffenen Lichtgeistes, den die Schrift Luzifer, d.
h. Lichtträger nennt. Daß aber dieser Geist in lauter feste
Hülsengloben* gesondert ist, das ist sein selbstgeschaffenes Gericht.
Sein Leben - dadurch in beinahe endlos viele abgeschlossene Teile getrennt
- ist als kein Ganzes mehr, sondern als ein höchst geteiltes Leben
anzusehen. Denn nur innerhalb jeder Globe ist Leben, außer ihr aber
kein anderes als jenes des ewig unwandelbaren Gotteswillens.**
Da der große „Welten- oder Schöpfungsmensch“ in genauem
Entsprechungsverhältnis zu dem Mikrokosmos »Mensch« steht,
so ist die Analogie in allen Einzelteilen wie in der Gesamtheit gegeben.
Die Glieder, Organe und Funktionen des menschlichen Zellenstaates finden
sich daher in jenen größeren und kleineren Weltsystemen wieder,
über die Lorber wie folgt schreibt:
(So spricht der HERR) .. »Die Sonne ist um eine Million mal größer als diese Erde. Aber schon die nächste Zentralsonne ist mehr denn eine Million größer als diese Planetarsonne und hat mehr Körperinhalt als alle ihr zugehörigen Planetarsonnen samt ihren Erden, Monden und Kometen zusammen, die sich in für euch undenkbar weitgedehnten Kreisen um solch eine Zentralsonne mit größter Schnelligkeit bewegen. Besonders die entferntesten Sonnen benötigen oft Millionen von Erdjahren, um nur einmal ihre Umdrehungsbahn zu durchlaufen.
* Bemerkung Lorbers: »Hülsenglobe» ist die Benennung der Zusammenfassung von Dezillionen mal Dezillionen Sonnen, die als Zentralsonnen erster, zweiter, dritter und vierter Ordnung samt ihren zahllosen Planetarsonnen - wie die unserer Erde ist- sich alle um einen gemeinsamen Mittelpunkt (eine unermeßlich große Hauptmittelsonne) in weitgedehnten Bahnen bewegen. Ungezählte solcher Hülsengloben, die für uns Menschen in undenkbar weiten Entfernungen von einander abstehen und den unendlichen Raum erfüllen, führen den gemeinsamen Namen »der große Weltenmensch«. -
** Über die Erlösung (Vergeistigung) des materiellen Weltenmenschen und Wandlung zum Großen Himmelsmenschen siehe Schlußkapitel! (D. Hgb.)
Nun gibt es noch eine zweite Gattung von Zentralsonnen, um die sich
in endlos größeren Bahnen ganze Sonnengebiete mit ihren Zentralsonnen
bewegen. Ihre entferntesten Teile benötigen schon ein Äon von
Erdjahren, um diese zweite Zentralsonne nur einmal zu umkreisen. Eine solche
Zentralsonne zweiter Ordnung, um die nun ganze Sonnengebiete mit ihrem
Angehör kreisen, wollen wir samt ihren Millionen Sonnengebieten ein
Sonnenweltall nennen.
Denkt euch wieder eine ebenso große Anzahl solcher Sonnenweltalle.
Diese haben wieder in unmeßbarer Tiefe und Ferne gleichfalls eine
gemeinsame Zentralsonne, die als Weltkörper um zehnmillionenmal größer
ist als die Sonnenweltalle, die um sie in unermeßlich weiten Kreisen
bahnen. Diese Zentralsonne der dritten Gattung wollen wir ein Sonnenall-All
nennen.
Solcher Sonnenall-Alle gibt es wieder in einer für euch nicht
zählbaren Menge, und alle haben in einer endlosen Tiefe wieder eine
ungeheuer große Urzentralsonne, um die sie ohne Störung ihrer
speziellen Eigenbewegungen wie ein Körper in einer nur für Engelgeister
meßbaren weiten Bahn umkreisen. Ein solches Sonnen- und Weltensystem
um eine Urzentralsonne sei eine Welten-Hülsenglobe genannt, weil sämtliche
vorbezeichneten All-alle nach allen Richtungen um diese Urzentralsonne
kreisend - eine unermeßlich große Kugel darstellen. Infolge
ihrer fast gedankenschnellen Bewegung und der dadurch bewirkten Wurfkraft
bilden sie nach außen hin eine Art Hülse, deren Dichte eurer
atmosphärischen Luft gleichkommt und von innen bis außen einen
Durchmesser besitzt, der nach den Größenmaßen dieser Erde
zu messen mit Millionen von Äonen noch viel zu gering angenommen wäre.
Warum wird nun diese Umhülsung als gemeinsame Umfassung der zahllosen
All-alle gebildet? Jedes in sich Ganze, vom Größten bis zum
Kleinsten, muß zur Deckung und zum Schutze seines Inneren eine Umhäutung
besitzen. Diese hat weiter den wichtigen Zweck, vom inneren Mechanismus
eines belebten Körpers das Reine in sich aufzunehmen und das Unreine
- als ein zum organischen Leben Untaugliches - nach außen abzuleiten,
von wo sie dafür geläuterten Lebensnährsstoff (Äther!)
aufsaugt und dem inneren Körperlebensmechanismus zuleitet.
Fragt aber nicht nach Größe und nach Länge des Durchmessers
einer solchen Hülsenglobe! Denn für die menschliche Rechnung
dürfte schwerlich je eine Zahl denkbar sein, durch die man - die Entfernung
Erde zur Sonne als Einheitsmaß genommen - diese äonenhaften
Weiten bestimmen könnte. Solch eine Weltenglobe ist jedoch nur ein
einziger Punkt im großen Schöpfungsraume. Denkt euch außerhalb
dieser großen Hülse oder äußersten Haut einer vorgenannten
Globe, den weiten, endlosen Raum wie völlig leer. Und das so, daß
jemand selbst mit schärfstem Auge von der Nachbar-Hülsenglobe
nur ein schimmerndes Lichtpünktchen entdecken würde. Das gäbe
dann ein Maß der Raumweite zwischen zwei gleichgroßen Hülsengloben,
die durch die ungeheure Entfernung zu einem kaum mehr bemerkbaren Schimmerpunkte
zusammenschmelzen.
Solche Hülsengloben gibt es im unermeßlichen Schöpfungsraume
in einer für den Menschenverstand unfaßbaren Anzahl. In ihrer
Gesamtumfassung aber stellen sie nach Gottes Ordnung genau einen Menschen
mit all seinen Organen dar! Wie groß muß nun jener Schöpfungsmensch
sein, wenn schon eine einzige Hülsenglobe (einer menschlichen Zelle
entsprechend!) so endlos groß ist, und noch äonenmal größer
die Entfernung einer Globe von der anderen! Aber auch dieser universelle
Mensch ist in seiner äußersten Umfassung genau wie jede Hülsenglobe
mit einer Art ätherischer Haut umgeben. Freilich ist selbe um vieles
fester als die einer Hülsenglobe und hat dennoch für das große
Ganze denselben Zweck wie die Haut einer einzelnen Globe.
Außerhalb dieses Weltenmenschen reicht nach allen Richtungen
der freie Ätherraum ewig fort, den dieser Mensch in einem für
euch endlos großen Kreise, durch Meinen Willen getrieben mit unbegreiflicher
Schnelligkeit durchfliegt. - Dies eben wegen des Nährstoffes aus dem
ewigen Äthermeer, das er gewissermaßen wie ein Fisch durchschwimmt.
Da es aber im freien Ätherraume nirgends ein Oben oder Unten gibt,
noch die eine oder andere Seite, so steht dieser Mensch gleich gut und
fest im Raume wie diese Erde, die Sonne und alle äonenmal Äonen
Sonnen in einer Hülsenglobe. Seine handelnde Bestimmung ist es, alle
die in ihm enthaltenen großen Gedanken und Ideen Gottes auszureifen
für die einstige freie und selbständige Geistlebensentfaltung.
- (Aus dem Gr. Evang. Bd. VI)
(Noch einmal scheint das Thema vom großen Weltenmenschen und seinen kosmischen Organen im Lorberwerke »Robert Blum" in erweiterter Form auf)..
»Die vielen Millionen Planetarsonnen, um die sich Planeten wie
eure Erde bewegen, machen mit ihrer eigenen Zentralsonne (Z. 1) ein Sonnengebiet
aus. (Z 1 ist nach Lorber der Fixstern Sirius, unser hellster Stern am
Himmel. D. Hgb.) Jede solche Zentralsonne ist stets so groß, daß
sie den Körper- Inhalt ihrer sie umkreisenden Sonnen samt deren Planeten
und Monden manchmal ums hundertfache übertrifft; zuweilen auch ums
millionenfache, denn es gibt größere und kleinere Sonnengebiete.
Je größer ein Gebiet, umso größer auch seine Zentralsonne,
um ihre Nebensonnen wegen der entfernteren Bahnen im bestimmten Abstand
zu halten. Denn in welchem Verhältnis sich Anzahl und Entfernung der
Nebensonnen mehrt, im gleichen muß auch das Volumen einer Zentralsonne
ansteigen, um Meister aller sie umbahnenden Planetarsonnen zu bleiben.
Viele Sonnengebiete zusammen haben wieder eine gemeinsame Mittelsonne
und bahnen, von ihr getragen, in unvergleichbar größeren Kreisen
um dieselbe. Diese Sonne muß natürlich wieder ums vielfache
größer sein als all ihre Sonnengebiete zusammengenommen, deren
oft viele tausende um eine solche Zentralsonne (Z. 2) kreisen. Die Gesamtheit
solcher Sonnengebiete mit ihrer gemeinsamen Mittelsonne ergeben ein Sonnen-
All.
Und wieder haben viele tausende Sonnen-Alle einen zentralen Mittelpunkt:
eine Mittelsonne, die im gleichen Verhältnis wieder um das vieltausendfache
an Volumen größer ist als alle sie umkreisenden Sonnen-Alle.
Solch eine All-Mittelsonne (Z. 3) ist das Zentrum eines Sonnenall-Alls,
und ihr Licht steigert sich im gleichen Verhältnis wie ihre Größe
gegenüber den gesamten Sonnen-Allen ihres Bereiches.
Ihr könnt das Verhältnis ungefähr so annehmen: Ist z.B.
eine Planetar-Mittelsonne (Z. 1) so groß, daß ihr Durchmesser
eine Billion irdischer Wegmeilen zählt, so beträgt der Durchmesser
einer Sonnengebiets-Mittelsonne (Z. 2) schon das millionenfache, also eine
volle Trillion irdischer Meilen. Und eine Mittelsonne eines Sonnenall-Alls
(Z. 3) wächst dann wieder - je nachdem sie mehr oder weniger Sonnen-Alle
beherrscht ums millionenfache, ja zuweilen sogar ums billionenfache im
entsprechenden Verhältnis an Größe und Licht. Ihr Durchmesser
kann dann eine Quatrillion bis Quintillion Meilen Ausdehnung besitzen.
Sonnen dieser Art haben schon ein eigenes Feuerlicht und sind zur Bewohnung
für materielle Wesen auf ihren unermeßlichen Oberflächen
nicht mehr geeignet. Dafür wohnen desto mehr Feuergeister in ihrem
gewaltigen Feuermeer und haben allda ihre Herrschgebiete. Wohl bewohnen
auch Körpermenschen eine solche Sonne, jedoch nicht ihre äußerste
Oberfläche, sondern eine mehr innere. Denn alle Sonnen bestehen aus
mehreren Sonnenkörpern, die sich inwendig in der äußeren
Sonne ungefähr so befinden wie der Planet Saturn innerhalb seiner
Ringe.
Die Tätigkeit dieser Feuergeister besteht naturmäßig
in der Zubereitung allerreinsten Gases in den großen untersonnischen
Behältern, deren es Trillionen gibt. Dieses Gas muß stets in
Überfülle vorhanden sein und ergibt entzündet das Eigenlicht
solcher Sonnen. Auch auf der Erde bereiten gewisse Geister in den inneren
Kammern der feuerspeienden Vulkane brennbares Gas und entzünden es,
wenn es in genügender Menge unter Druck steht. Das Gas besteht im
Grunde aus puren einfachen_Naturgeistern, die eine solche Läuterung
im Brennvorgang durchmachen müssen, ehe sie in eine bestimmte Wesenheit
übergehen können.
Der Zentralpunkt einer Hülsenglobe aber ist eine Haupt- und Urzentralsonne
(Z. 4), um die sich mehrere Millionen von
Sonnenuniversa (= Sonnenall-Allen) bewegen. Bei der euch hier geistig
gezeigten Ursonne sind es genau sieben Millionen solcher Universa. Diese
Urka genannte Sonne ist um eine Million mal größer als die Gesamtheit
jener sieben Millionen Sonnenuniversa. Ihr Durchmesser beträgt bei
zwei Oktillionen irdischer Wegmeilen. Das Licht in seiner elektromagnetischen
Schnelligkeit (je Sekunde zwölftausend Meilen - 300 000 km D. Hgb.)
hätte eine Trillion Erdjahre zurückzulegen, um von einem Pol
dieser Ursonne zum anderen zu gelangen. Und doch ist diese Sonne geradewegs
die kleinste unter allen. Eine Dezillion Meilen genügt, um sie - von
eurer Erde aus gesehen - bis zum scheinbaren Durchmesser der Venus zusammenzudrücken.
Was ist nun das Tätigkeitsfeld der dortigen, für euch wahrhaft
riesigen Feuergeister solch einer Urzentralsonne? Neben der Ausgeburt stets
neuer Planetar- und Mittelsonnen reicht ihr Wirkungsgebiet bis an die äußersten
Grenzen einer Hülsenglobe. Wie schon gesagt, ist jeder Komplex von
Sonnen- und Weltuniversen, die sich in weitesten Kreisen um ihre Ursonnenmitte
bewegen, mit einer festen Hülse umfangen, durch die kein materielles
Wesen dringen kann. Diese Hülse besteht aus einer eigenen diamantartig-durchsichtigen
Materie (ätherisches Wasser. D. Hgb.) und ist nach innen höchst
spiegelglatt. Alles Licht, das von den zahllos vielen Sonnen ausstrahlt
und von keiner Erde oder Sonne reflektiert wird, fängt diese Hülse
auf und wirft das Licht wieder in das Innere der Globe zurück. Da
aber die Hülsenumfassung im Verlaufe der Zeit auf ihrer inneren Spiegelfläche
dennoch matter und matter werden könnte, so werden eben von jener
Urzentralsonne stets solche Lichtbälle von den Feuergeistern mit ungeheurer
Macht hinausgeschleudert. Sie gelangen bis zur erwähnten Hülsenfläche
und werden dort zur Reinigung der Kristallhülse verwendet. Reiniger
sind dort eigens dazu befähigte mächtige Geister, die in größter
Zahl vorhanden sind. Denn alles, was da natürlich geschieht in der
ganzen Unendlichkeit, erfolgt durch Gottes Geister und große Engel.
Jede Hülsenglobe hat ihren festen Platz im großen Weltenmenschen
(wie die Zellen im menschlichen Körper! D. Hgb.)
Sie rotiert jedoch um ihre Urzentralsonne als ihre eigene Achse, damit
ihre Außenhaut sich fortwährend an dem sie allenthalben umgebenden
Äther des Raumes reibt. Durch solche Reibung wird die nötige
Menge elektrischen Feuers gleich dem Blitze erzeugt, das als Hauptnährstoff
für alle Weltkörper einer Hülsenglobe dient.
Die Gesamtheit aller Hülsengloben bildet den großen Weltenmenschen
(Makrokosmos), dessen großes Geheimnis ihr noch vernehmen werdet.
In jeder Hülsenglobe kreisen Dezillionen mal Dezillionen Sonnen, Planeten,
Monde und Kometen. Die Entfernung einer Globe von der anderen beträgt
durchschnittlich genommen fast stets eine Million Durchmesser einer Hülsenglobe.
Die Bewegung des großen Weltenmenschen ist ein Kreisen im freien
Ätherraum. (Um ein verborgenes Zentrum, das dem Willen der Gottheit
entspricht. D. Hgb.) Die Schnelligkeit seiner Bewegung in einem unendlich
großen Kreise ist so außerordentlich, daß er in einem
Augenblick tausend Hülsenglobenweiten weitergerät, dabei aber
doch hundert Millionen Sonnenjahre nötig hat, um wieder an der alten
Stelle anzugelangen. Und damit ist durch die Macht, Weisheit und Ordnung
in Gott gesorgt, daß auch der gesamte Weltenmensch für all seine
Nerven und Fibern die nötige Ernährung empfängt.
(Unser linsenförmiges Milchstraßensystem stellt trotz
seiner riesenhaften Ausdehnung erst einen Baustein einer Hülsenglobe
dar. Es muß im Sinne der Gliederung nach Lorber nur als ein Sonnengebiet
angesprochen werden. Daher hätte - entgegen den Annahmen der Astronomie
- Sirius, der hellste Stern am Firmament als die Zentralsonne unserer Milchstraße
zu gelten. Alle außerhalb derselben sichtbaren Weltengebilde (Sternenhaufen
und Nebel) zählen somit zu unserer Hülsenglobe, da von Nachbargloben
kein Licht zu den anderen zu dringen vermag;
Über die Urzentralsonne Regulus, das Zentralgestirn unserer Hülsenglobe,
mit seiner alles menschliche Fassungsvermögen übersteigenden
Größendimension finden wir bei Lorber nachstehende beachtenswerte
Hinweise. D. Hgb.)
»Kennt ihr das Sternbild des Löwen mit seinem Hauptstern
Regulus? Was ist er eurem Auge? Ein schimmerndes Pünktchen! Und doch
ist er dort, wo er im Raume schwebt, ein so großer Sonnenweltkörper,
daß ein Blitz über eine Trillion Erdjahre zu tun hätte,
um die Strecke von seinem Nord zum Südpol zu durchqueren.
Sein eigentlicher Name ist URKA (ur Licht, ka = Kraft. D. Hgb.)
oder besser noch OURIZA (our Lichtfeuer, za
Zeugung. D. Hgb.) Regulus ist der Anfang der Schöpfung von äonenmal
äonen Sonnen, die Seele und der Schwerpunkt in einer endlos weit umhülsten
Schöpfungsglobe, die aber an sich nur einen Nerv im großen Weltenmenschen
bildet. Er ist die Urzentralsonne eurer Hülsenglobe, darin die Erde
wie ein kleines Stäubchen ihre Planetarsonne umbahnt. Seine für
eure Begriffe unberechenbar weite Entfernung von hier hat ihn zu einem
kleinen Punkt, einem glitzernden Fixstern unter Millionen anderen zusammenschrumpfen
lassen.
Auf der Urzentralsonne Regulus haben menschliche Wesen schon existiert,
ehe die Erde noch ihrer Sonne abgetrennt ward. Aber diese Menschenwesen
haben eine andere Lebenszeit als die Erdenmenschheit. Wenn ein solcher
Urkamensch nur zehn Urkajahre alt ist, so ist er schon älter als diese
ganze Erde. Daraus ist leicht zu entnehmen, daß die Erstgeborenen
dieses Riesenweltkörpers noch wohlerhalten bis zu dieser Stunde leben
können. Und einige, die jetzt dort geboren werden, werden so lange
leben, als diese Erde bestehen wird.
Diese Ursonne ist mehrere Dezillionen von Erdjahren älter als
eure Erde, die doch auch schon ein Alter von einigen Quintillionen Jahren
besitzt. Aber der göttliche Geist im Menschen vermag sich nicht nur
über diese Schöpfungszeiten, sondern auch über alle nahezu
unendlich weiten Hülsengloben, ja sogar über den ganzen großen
Weltenmenschen hinauszu schwingen... -- -
(Aus dem »Gr. Evang.« Bd. IV und VI und »Erde und
Mond«)
(Doppelsterne im astronomischen Sinn sind gewisse eng zusammenstehende
Fixsterne, die einander umkreisen und nur im Teleskop als zwei getrennte
Sonnen erkennbar sind. Ein Beispiel hierfür ist der Stern Kastor im
Sternbild Zwillinge. Manche Doppelsterne werden nur durch ihren Lichtwechsel
als solche erkannt, indem periodisch die kleinere Sonne vor die größere
tritt. Beispiel: Algol im Sternbild Perseus. - Über diese Doppelsonnen
finden sich in Lorbers Gr. Evang. Bd. VI nachstehende Eröffnungen.
D Hgb.)
Es gibt eine eigene Gattung von Sonnen, die in jedem einzelnen Sonnengebiet
mehrfach vorkommt. Das sind die sogenannten Doppelsonnen, die jedoch niemals
Zentralsonnen, sondern nur etwas seltenere Planetarsonnen darstellen. Eine
von beiden ist stets um ein bedeutendes größer als ihre Begleiterin.
Beide Sonnen sind voneinander selten mehr als sechzig Millionen Stunden
geraden Wegs entfernt. Die kleinere Sonne bahnt um die größere
wie ein Planet, jedoch bewegen sich um jede der beiden Sonnen auch eine
Anzahl von verschieden großen Planeten.
Auf den kleineren Planeten haben deren Bewohner recht gute Daseinsbedingungen.
Denn sie haben dort beinahe niemals eine volle Nacht, noch eine strengere
Kälte, und dies besonders bei jenen Planeten, deren Durchgang zwischen
den beiden Sonnen erfolgt. Bei den größeren Planeten fällt
dieser Vorteil weg, da selbe um beide Sonnen eine große elliptische
Bahn beschreiben.
Diese Doppelsonnen haben in jedem Sonnengebiet eine sehr wichtige Bestimmung.
Sie sind die natürlichen Ordner der Bewegungen aller einfachen Planetarsonnen
und außerdem die Austeiler des bekannten Nährstoffes für
ein ganzes Sonnengebiet. Die Ordnung dieser Gestirne ist so gestellt, daß
auf je siebenhundert bis tausend Einsonnen eine solche Doppelsonne kommt.
(Zum Verständnis dieses Kapitels ist die Kenntnis der alten
Entsprechungslehren erforderlich, die in dem Ausspruch der hermetischen
Geheimlehre »Wie oben, so unten« ihren Ausdruck finden. Danach
ist der Mikrokosmos Mensch ein Ebenbild des makrokosmischen großen
Schöpfungsmenschen, und zwischen beiden herrscht eine Analogie in
all ihren Organen und Funktionen. In der umfassenden Schöpfungslehre
Lorbers wird - natürlich und geistig - oftmals auf diese Wahrheit
Bezug genommen, und nur durch jene inspirierten Eröffnungen wird eine
Brücke geschlagen zum geistigen Erfassen der großen Bedeutung
unseres kleinen Wohnplaneten. D. Hgb.)
(Aus den Lehren Jesu im Gr. Evangelium):
»Seht, wie im kleinen ein jeder Mensch zu seinem leiblich kurzen
Probeleben eingerichtet ist, also ist entsprechend auch in großen
Umrissen der ganze große Schöpfungsmensch beschaffen. Nun wisset,
daß ebendiese Hülsenglobe, in der sich eure Erde mit der Sonne
und zahllos vielen anderen Weltkörpern befindet, zur Einrichtung des
Herzens im großen Weltenmenschen zählt. Wie aber ist das Herz
des leiblichen Erdenmenschen zu seiner Funktion eingerichtet?
Eines jeden Menschen Organismus hat nahe der Herzmitte seinen Lebensnerv:
ein kleinstes Klümpchen, von dem aus der ganze Leib belebt wird. Die
Teile dieses Herznervklümpchens sind dafür eingerichtet, den
Lebensäther aus dem Blut und der Atemluft derart an sich zu ziehen,
daß sie selbst überaus lebenstätig bleiben und sodann diese
Lebenskraft dem ganzen Organismus mitzuteilen vermögen. Im menschlichen
Herzen befinden sich zwei überaus kleine Kämmerlein, die den
beiden großen Blutkammern entsprechen. Sie bedingen durch ihre Einrichtung
das Leben des Herzens und dadurch des gesamten Leibes. Das erste Kämmerlein
ist das positive des Geistes und Lebens; das zweite, negative entspricht
der Materie und ist nur ein Aufnahmegefäß für das Leben,
das es vom positiven Pol empfängt.
Nun ist eben eure Sonne mit ihren sie umkreisenden Planeten das bejahende
(positive) Lebenskämmerlein des großen
Weltenmenschen. Und in diesem Kämmerlein bedingt gerade die Erde
den eigentlichen geistigen Grundlebensstoff - was wohl nie ein Weltweiser
entdecken kann!
Ich selbst bin von Ewigkeit her der Grund alles Lebens und Seins im
Herzen der Unendlichkeit. So Ich nach Meiner Liebe, Weisheit und Ordnung
beschlossen habe, in dieser Schöpfung das Leiblich-Menschliche anzuziehen,
so konnte Ich dies im großen Universalmenschen doch nur auf dem Punkte
verwirklichen, der Meinem Urwesen völlig entspricht, im Lebensnerv
des großen Weltenherzens.
Es ist zwar nicht gesagt, daß gerade diese Erde den eigentlichen
Hauptbejahungspunkt im Schöpfungsmenschen darstellen müßte.
Das könnte auch ein anderer, zu dieser Sonne gehöriger Planet
sein. Und wirklich war dazu einstmals schon eine andere Erde bestimmt;
aber ihre Bewohner haben sich um vieles unwürdiger benommen als nun
die Bewohner dieser Erde, und so wurde jener Planet verworfen und verwüstet
samt seinen Bewohnern. (Vgl. dazu »Katastrophe im Planetenreich«!
D.Hgb.) Da aber nun eure Erde seit den Zeiten Adams dazu auserkoren ward
und auf ihrem Boden Ich das leibmenschliche Kleid angenommen habe, wird
sie als das auch verbleiben bis ans Ende der Zeiten der gerichteten Geister
in aller Materie.
Ihr habt vernommen, wie das gewisse unansehnlichste positive Herzkämmerlein
das eigentliche Grundlebensprinzip des Menschen darstellt und schon in
sich das Licht, die Wahrheit und das Leben ist. Ebenso verhält es
sich auch mit den Menschen dieser Erde. Sie sind gegenüber den Menschen
anderer Weltkörper höchst unansehnlich, verdreckt, finster, klein
und ohnmächtig. Von den Geistern der anderen Welten sind sie wie ungekannt
und kennen sich im Grunde selbst nicht. Aber in ihrer verborgenen Lebenstiefe
sind sie aus Mir der Grundlebenspunkt des ganzen Großschöpfungsmenschen
und können darum allerhöchste Lebensfähigkeit entwickeln,
die bei den - Menschen anderer Erden nur in einem sehr einseitigen und
untergeordneten Grade vorkommen. Wie aber der Mensch seine gesamte geistige
Ausbildung nur aus dem Leben seines Herzkämmerleins empfängt,
in gleicher Weise erhalten die Menschen anderer Welten die ihnen bestimmte
Ausbildung auch nur aus dem Herzlebenskämmerlein des großen
Schöpfungsmenschen. Denn die anderen Weltkörper mit ihren Menschen,
die Hülsengloben mit ihren Sonnenallen und Bewohnern verhalten sich
zu dieser Erde und ihrer Menschheit wie die anderen Leibes- und Seelenteile
zu dem positiven Herzlebensnerv, von dem alles Grundleben seinen Ausgang
nimmt.
Bei all den zahllos vielen Vorschöpfungen, die alle einen Urgroßweltmenschen
darstellten, habe Ich Mich nicht auf irgendeinem Weltkörper ins Fleisch
gehüllt nach Meinem Willen, sondern verband Mich mit ihren Menschengeschöpfen
nur durch reinste Engelsgeister. Allein diese Schöpfungsperiode hat
den für euch noch unerkennbaren Vorzug, daß sie in der ganzen
ewigen Unendlichkeit die einzige ist, in der Ich als Schöpfer aller
Welten die menschliche Fleischnatur vollkommen angezogen habe. Ich habe
Mir im ganzen großen Schöpfungsmenschen diese Hülsenglobe,
in ihr des Sirius Zentralsonnenallgebiet und von den zweihundert Millionen
ihn umkreisenden Sonnen eben diese eure, und von ihren sie umbahnenden
Erdkörpern gerade eure Erde erwählt, um auf ihr selbst Mensch
zu werden. Hier nahm Ich für das Hauptlebenszentrum Meines göttlichen
Seins das Fleisch der Materie an, um Mich euch, Meinen Kindern, als schau-
und fühlbarer VATER zu zeigen und euch selbst aus Meinem Munde und
Herzen die wahre göttliche Liebe und Weisheit zu lehren. Hier will
Ich für alle künftigen Zeiten und Ewigkeiten Mir völlig
ähnliche Kinder erziehen, die zusammen mit Mir dereinst beherrschen
die ganze Unendlichkeit.« (Das ist der wahre Sinn der Schöpfungsverse
Moses vorn Menschen als dem Ebenbild Gottes und als Krone der Schöpfung.
D. Hgb.)
(Zu dem Begriff Hülsenglobe tritt in der Schöpfungslehre
Lorbers jener des großen Weltenmenschen, auch Schöpfungs- oder
Universalmensch genannt. Mit der Eröffnung, daß das materielle
Weltall in seiner Gesamtheit die Gestalt eines Menschen besitzt, vollendet
sich die geistige Schau des Kosmos. Wohl wird die Astronomie mit ihren
beschränkten Möglichkeiten diese Wirklichkeit niemals bestätigen
können, doch bekräftigt und erweitert Lorber damit uralte Geistlehren,
die von einer Übereinstimmung des Universums als Makrokosmos mit dem
Mikrokosmos Mensch sprechen.
Die nachfolgenden Auszüge entstammen verschiedenen Werken Lorbers
und sind hier zu einem Ganzen zusammengefügt. Ihnen ist zum ergänzenden
Verständnis eine Kundgabe Gottfried Mayerhofers vorangestellt, der
im Jahre 1871 gleichfalls durch das Innere Wort ein Diktat über diese
Schöpfungsgeheimnisse empfing.
D. Hgb.)
»Hier wollen wir das Warum des materiellen Weltenmenschen erörtern,
der - mit dichter ätherischer Haut umkleidet - ein Begrenztes im Unbegrenzten
darstellt Siehe, wie er mit Gedankenschnelle seinen Flug im unermeßlichen
Raum um ein ihm selbst unbekanntes Zentrum vollzieht. Siehe, wie er mit
all seinen Organen, den ungezählten Hülsengloben aus dem ewigen
Uräther alles Lebensfähige aufnimmt und das Verbrauchte dem Äther
wieder zurückgibt. Seine Form und Gestalt gleicht der eines Menschen.
Warum aber hat er gerade diese Form?
Die menschliche Gestalt als Meine eigene göttliche habe Ich als
den Grundtypus in der ganzen Schöpfung aufgestellt. Demgemäß
sind auch alle Wesen von der kleinsten Tierwelt bis zum Menschen geschaffen,
indem sie stufenweise diese Gestalt nach und nach entwickeln. Alle tragen
wenigstens in dem einen oder anderen Teil als Grundidee Anklänge der
Grundformen eines menschlichen Körpers an sich. Gemäß ihrer
Eigentümlichkeit und Lebensweise rücken sie zu stets vollkommeneren
Formen vor, bis als Ende der Entwicklungsstufen der Kulminationspunkt,
die menschliche Körperform erreicht ist.
Als Ich die materielle Welt in ihrem ganzen Umfang und Bereich dachte
und schuf, da ward ihre fernere Selbständigkeit und Selbsterhaltung
bestimmt. Um diese herzustellen, mußte Ich jedem Wesen neben seiner
Außenseite eine innere Organisation verleihen, die diese Bedingungen
zu erfüllen vermag. Was da im Kleinen geschah, ersiehst du auch im
Größten, wo da kreisen der Schöpfungsmensch in Dimensionen,
die nur einem hohen Geiste faßbar sind. Auch in ihm pulsiert ein
Herz, das alles erhält und seine Lebenskräfte bis in die äußersten
Sonnensysteme hinaustreibt. Auch er hat eine Lunge, um die ätherischen
Substanzen wie die menschliche Luft in seine eigenen brauchbaren Elemente
zu wandeln. Auch er besitzt alle Organe wie ihr, und in diesen Organen
leben ebenfalls Wesen wie in denen eures Leibes, der auch eine Welt für
euren Augen unsichtbare Lebewesen ist. Ähnlich wie bei eurem Körper
machen im großen Weltenmenschen alle Organe zusammen ein Ganzes aus:
überall herrscht die nämliche Ordnung wie im menschlichen Organismus.
Wesen, die im entsprechenden Organ Leber oder Lunge des Weltenmenschen
leben, können nicht zu Herz- oder Nierenmenschen geformt werden. Sie
sind glücklich in ihrer Existenz und erwarten dort wunschlos ihre
Verwandlung, um wie alle geschaffenen Wesen nach Ablegung ihres Leibes
in ähnliche Organe des geistigen Großmenschen versetzt zu werden
oder schon im Weltenmenschen in edleren Organen ihrer Bestimmung näherzurücken.
Alle Organe des Weltenmenschen vollziehen die gleichen Aufgaben wie
jene des menschlichen Körpers. Hier treibt das Herz mit neuen Lebenskräften
geschwängertes Blut durch das Adern- und Venensystem. Dort ist das
große Sonnensystem, das dem Herzen gleicht, mit eben den Mitteln
ausgerüstet, um das aus dem Äther entnommene neue Lebensprinzip
allen anderen Teilen des materiellen Weltenmenschen mitzuteilen und so
seinen Bestand zu sichern. Die Lungen, andere Sonnen- und Planetensysteme
verschiedener Beschaffenheit, empfangen das Verbrauchte des Weltmenschenblutes.
Durch die Einatmung des unermeßlichen Äthers verkehren auch
sie das Verbrauchte wieder in Lebendiges und stoßen durch Ausatmung
das Unnütze in den weiten Ätherraum aus.
Die großen und kleinen Kanäle, die als Adern-, Venen- und
Kapillargefäße den menschlichen Körper durchziehen, werden
dort durch untergeordnete Systeme und Kometen vertreten. Besonders letztere
sind die Licht- und Lebensbringer, die - während sie mit ihrer eigenen
Bildung beschäftigt sind - durch ihre langgestreckten Bahnen den Lebensstoff
bis zur Außenhaut jeder Hülsenglobe hinaustragen und das Abgelebte
entweder selbst verdauen oder zum entsprechenden Organ eines Sonnenalls
wieder zurückbefördern. Deswegen sind sie fast frei von der Anziehungskraft,
die Planeten zwingt, in kurzen Bahnen um ihre Sonnen zu kreisen. Nichts
hält den Kometen auf, seinen Zweck zu vollführen, bis auch er
schwerer und dichter wird und seinen Lauf verkürzt. Als umkreisender
Planet schließt er sich dann einer Sonne an, wo er eine neue Entwicklungsperiode
durchmacht, die ihn zur Lösung höherer Aufgaben befähigt.
Das Gehirn des großen Schöpfungsmenschen erfaßt geistige
Strahlungen und gibt sie an die in seinen Organen lebenden Wesen ab, welche
sie durch die Nerven als geistige Leiter in die anderen Sonnen-Alle verbreiten.
Das Auge blickt hinaus in die Weite der Unendlichkeit, sieht von ferne
das Ziel und teilt es dem Weltengebilde mit. Es ist der Vermittler des
Äußeren zum Inneren und teilt die Eindrücke durch das Gehirn
den im ganzen Organismus lebenden Wesen mit. Im Weltenauge brechen sich
die sieben Farben im Licht- und Sehprozeß. Dort in jenen Konstellationen
sind diese Farben in ganze Weltsysteme verteilt, die je eine andere Farbe
vertreten. Dort im großen Weltenmenschen gibt es Sonnen von den verschiedenen
Farben des Regenbogens. Die Menschen selbst sind dort in Farbe entsprechend
geformt. Dort sind Wunder in Größe und Intensität, wovon
ihr irdischen Geschöpfe keine Ahnung je haben könnt.
Das Weltenohr vernimmt die großen Harmonien der Sphären
und ergötzt durch selbe die geistigen Bewohner seines Organs. Was
im Auge durch Licht bewirkt wird, ersetzt in diesem Sonnenkomplex der Ton.
Und wie im menschlichen Organismus stets ein Organ in Verbindung mit den
anderen steht, so auch im Weltenmenschen, wo ein geistiger Genuß
in einem Organ dem anderen fühlend mitgeteilt wird. Im Organe dieses
Ohres sind die Harmonien und ihre Gesetze so ausgebreitet und vollkommen,
daß eure Art der Musik nicht den mindesten Vergleich damit aushält.
Im Gehirnkomplex mit seinen großen Zentral-Sonnenallen ist alles
Licht und Weisheit. Dort sieht und versteht der geistige Bewohner den ganzen
Weltenmenschen, kennt dessen Mission und kennt auch Mich als den größten
Geist. Wie im menschlichen Gehirn der Phosphor, so ist dort in diesem System
alles Licht, so zwar, daß Schatten zu den nicht gekannten Dingen
zählen.
Im Herzen , dem Sitz des Lebens, bewegt sich alles und treibt die große
Weltmaschinerie. Die schönsten und erhabensten Gefühle der Seligkeit
sind dort bleibend. Alles kennt Meine Liebe und weiß, was ihre Aufgaben
sind. Besonders der kleine anregende Bewegungsnerv des Weltenherzens ist
auch der Ort, wo nicht ferne davon euer kleines Sonnensystem Platz hat.
Alle anderen Organe, selbst die der Ausscheidung und Zeugung, sind
dort entsprechungsweise zu denselben Zwecken bestimmt wie ihre Funktionen
im menschlichen Körper. Die Analogien der Bewohner dieser unermeßlichen
Welten sind so verschiedenartig wie ihre Organe selbst; sie euch begreiflich
und faßbar zu machen, wäre vergebliche Mühe. Ein unendlicher
Gott kann nur Unendliches schaffen; daher verlangt keine Beschreibung von
Weltengebieten und ihren Einwohnern, wo keine Beschreibung ausreichen würde,
auch nur die Wunder einer kleinsten Welt zu schildern. Solche Einzelheiten
können nur mit geistigen Augen erfaßt und mit Geistesgedanken
gedacht werden. Solange ihr in der irdischen Hülle lebt, ist diese
Verständigung nicht möglich, doch werdet ihr im Jenseits mit
der gesteigerten Sehkraft des Geistes einst leichter begreifen. Es genüge
euch zu wissen, daß überall, wohin eure Gedanken hinreichen
würden, ihr die menschliche Gestalt als einzig allein herrschende
Form feststellen könntet. Und bedenkt dabei, was ihr selbst in bezug
auf den Nervenkomplex des Weltherzens werden sollt: die bewegende allgemeine
Triebfeder Meiner ganzen Schöpfung!
Die Funktionen des großen Weltenmenschen müßt ihr
euch jedoch nicht so denken wie die eures Körpers, sondern in analogen
Entsprechungen. Dort drücken ganze Sonnensysteme durch ihre Anzahl,
Beschaffenheit und Stellung das aus, was ein oder das andere Organ im menschlichen
Körper in bezug auf das Ganze zu vollführen hat. So ist z.B.
die Milz der elektrische Feuerherd, wo das Blut nach seinem kleinen Kreislauf
wieder neu belebt wird. Auch im großen Schöpfungsmenschen ist
das entsprechende Sonnenall mit seinen abertausenden Sonnen und Planeten
nichts anderes als der zentrale Lebensverteiler an viele andere ihm nahestehende
und von ihm abhängige Welten. Diese verteilen dann wieder ihren Überschuß
an Kraft und Licht durch millionenweite Lichträume an andere Sonnen
und Welten. Deren magnetisch-elektrische Ausstrahlung gibt wieder einen
Impuls zu tausenderlei verschiedenen Prozessen und so fort, bis alles seinen
Kreislauf vollzogen hat und das Verbrauchte mittels der Ausscheidungsorgane
wieder dem Äther zurückgegeben wird.
Dieses ist der Erhaltungsprozeß des großen Weltenmenschen,
der durch seine schnelle Bewegung im unendlichen Raum mittels der Reibung
die im Äther liegenden Lebenselemente erweckt und sie dann durch Billionen
von Aufsaugungsorganen gleich den Poren der menschlichen Haut den inneren
Organen übergibt. So lebenerweckend und -gebend flieht der große
Schöpfungsmensch im Raume ohne Grenzen Äonen von Zeiträumen
fort, bis auch er sich dereinst innerlich und äußerlich abgenützt
haben wird und seinem Verfall entgegengeht. Dann wird er gleich dem menschlichen
Körper aufgelöst werden in andere Elemente. Andere kosmische
Produkte werden sich aus seinen Resten bilden, die zu neuen Schöpfungen
hinleiten.
Die Materie, aus der er geschaffen ist, wird sich scheiden lassen müssen:
das Geistige darin wird geistige, und das Materielle wird stoffliche Verbindungen
eingehen. Jedes für sich wird dann von neuem einen großen Kreis
der Entwicklung antreten und wird sich wieder unter der Form eines menschlichen
Leibes organisieren. So geht aus dem Ende des jetzigen Weltenmenschen ein
anderer hervor, der aus feineren geistigen Elementen zusammengesetzt ist
und wieder ein neuer Weltenmensch sein wird. Aber im Zuge der Vergeistigung
werden all seine Bewohner und lebenden Wesen stets mehr geistiger Natur
sein. Was im Körper des Menschen die in ihm gebundene Seele und der
Geist als Leiter des Ganzen waren, das wird im Weltenmenschen der Antrieb
sein, der alles materiell Geschaffene seiner Erlösung und alles Geistige
zu stets höherer Vergeistigung antreibt.
So geht es fort in unendlichen Zeiträumen, wo Millionen Jahre
den kleinsten Zeitabschnitt bilden. Aus all diesem Werden, Bestehen und
Vergehen entwickelt sich das in der Materie Gebundene zu höheren geistigen
Stufen. Es verfeinert sich von Potenz zu Potenz, wird reiner, geistiger,
göttlicher, bis es in den ums unendliche größeren Geist-Weltenmenschen
überzugehen vermag, wo eine neue Stufenleiter beginnt, die aufwärts
führt bis zu Mir und Meinem ewigen Reiche der Himmel.« - Wer
ist der Weltenmensch?
(Der HERR); Nachdem Ich euer geistiges Auge geöffnet habe, erblickt
Ihr den großen Schöpfungsmenschen als eine vollkommene Menschengestalt.
Die Knie sind etwas vorgebogen, die Hände hängen untätig
herab. Das Haupt mit langen Haaren ist wie das eines Trauernden vorwärts
geneigt, in die bodenlosen Tiefen des Abgrundes blickend. Die Lenden sind
mit einer zerrissen aussehender Schürze dürftig bedeckt und die
ganze Gestalt macht einen wehmütigen Eindruck. Dieses Bild stellt
nach Meiner ewigen Ordnung abbildlich das Universum dar. In der euch gezeigten
Art ist es von niemanden außer Mir in seiner wahren Wirklichkeit
erschaulich.
Die ungeheure Gestalt, die alle Tiefen des endlosen Raumes auszufüllen
scheint, besteht aus lauter kleinsten glitzernden Pünktchen, die wie
Sandkörner dicht aufeinandergestreut erscheinen. Die Zahl dieser Schimmerpunkte
ist offenbar eine unendliche oder doch eine solche, die sich kein geschaffener
Geist vorzustellen vermag. In diesem Bilde des großen Weltenmenschen
ist jedes dieser glitzernden Pünktchen materiell betrachtet eine ganze
Hülsenglobe voll Sonnen und Welten, und doch jede nur kaum ein Nervenwärzchen
seines Gesamtwesens.
Von einem äußeren Gesamtleben dieses Großmenschen ist
nichts zu entdecken: es erscheint euch nur wie ein Phosphorbild, hingehaucht
durch die Allmacht des Schöpfers ans unendliche Firmament. Und wenn
sich dieser Mensch in seiner ganzen Größe nur als ein Leben
empfindet, besteht er darum wirklich nur aus einem ungeteilten Leben allein?
0 nein, dieser große Weltenmensch lebt ein gar vielfaches Leben.
Denn alle Hülsengloben mit ihren Zentralsonnen und untergeordneten
Weltsystemen sind doch Körperteile und Organe, die für sich -
ebenso wie ein jeder ihrer Bewohner - ein abgeschlossenes Leben in sich
bergen.
Wer ist nun dieser Schöpfungsmensch im Lichte des Geistes gesehen?
Vernehmt alle das große Geheimnis! Jener Mensch in seiner ganzen
Gestalt ist das gefestigte Seelenkleid des urgeschaffenen Geistes, den
die Schrift LUZIFER, den Lichtträger nennt. Zwar ist sein Geist nach
seinem Fall noch immer im Vollbesitz seines Selbstbewußtseins, aber
nicht mehr im Besitze seiner Urkraft. Er ist durch die Materie gefangen
und gerichtet in all seinen Teilen. Nur ein Weg steht ihm stets frei, der
zu Meinem Vaterherzen. Für jeden anderen ist er so gut wie tot und
vermag keinen Fuß und keine Hand nur um ein Haar breit weiter wohin
zu bewegen.
Das aber, was euch wie glitzernde Sandkörnchen erschien, sind
lauter Hülsengloben, in deren jeder Dezillionen mal Dezillionen von
Sonnen, und dazu noch ums millionenfache mehr Planeten, Monde und Kometen
eingehülst sind. Die Entfernung einer Hülsenglobe von der anderen
beträgt durchschnittlich fast stets eine Million Durchmesser einer
solchen Globe. Daß sie hier im Bilde dicht aneinandergereiht erscheinen,
bewirkt die große Entfernung, aus der ihr die Figur betrachtet. Auch
für das irdische Auge gleicht der gestirnte Himmel einer gewölbten
Fläche, die mit dicht aneinandergereihten Sterngruppen besät
ist, während in der Wirklichkeit oft zwei scheinbar dicht nebeneinander
stehende und eigentlich hinter einander befindliche Sterne gut mehrere
Trillionen Meilen gegenseitig abstehen können.
Daß aber dieser Geist nun in lauter solche feste Globen gesondert
ist, das ist sein eigentliches Gericht. Sein Leben, das dadurch in beinahe
endlos viele abgeschlossene Teile getrennt wurde, ist als kein ganzes,
sondern als ein höchst geteiltes anzusehen. Denn nur innerhalb jeder
Globe ist Leben, außerhalb ihrer aber kein anderes als das Meines
ewig unwandelbaren Gotteswillens. Jede Hülsenglobe steht fest und
kann ihr Standverhältnis gegen ihre Nachbargloben nicht im geringsten
ändern.
Zu allerunterst in der kleinen linken Zehe des Weltenmenschen erseht
ihr einen etwas rötlich glitzernden kleinen Punkt. Das ist eben jene
Globe, in welcher sich naturmäßig eure Erde innerhalb ihres
großen Sonnengebietes befindet. Und nur auf diesen Punkt ist nun
das gesamte Geistleben jenes größten urgeschaffenen Geistes
gebannt. Will er sich dort demütigen und als der verlorene Sohn wieder
zu Mir zurückkehren, so soll sein einstiges Urleben wieder freigegeben
werden, und der große Weltenmensch würde dann wieder von freiestem
Leben durchweht sein. Will aber dieser Urgeist Meiner Schöpfung in
seiner hochmütigen Widerordnung verharren, so mag er darin für
ewig verbleiben, oder wenigstens so lange, bis sich die ganze Materie in
ein neues Seelen- und Geisterleben wird aufgelöst haben.
Gleich wie ihr als Erdenmenschen werden noch zahllos viele Geister
aus dem materiellen Weltenmenschen erlöst hervorgehen, und das so
lange, bis alles in ihm Gerichtete und Gefangene in ein freiestes Geistleben
übergegangen sein wird. Wie aber könntet ihr die Zahl der Jahre
ermessen, die bis zur Auflösung des gesamten Weltenmenschen vergehen
wird! Die Umlaufzeit dieser Sonne um ihre Zentralsonne Sirius beträgt
ungefähr 28 000 Erdjahre, was somit ein Sonnenjahr ausmacht. Für
die Vielheit solcher schon verflossener Sonnenjahre kennt ihr in eurer
Rechnung wohl keine Zahl. Noch weniger würde eine Zahl zu ermitteln
sein dafür, wie oft sie ihren großen Kreislauf bis zu ihrer
eigenen Äuflösung noch zu machen hat:
Äonenmal Äonen von Sonnenjahren wären da als beinahe
nichts zu betrachten!
Was aber ist das Alter einer Planetarsonne gegen das einer Sonnengebiets-Zentralsonne,
die endlos lange früher bestand. Was ist wieder diese Bestanddauer
gegen eine Sonnenall-Zentralsonne und deren Dauer gegen ihre nächsthöhere
Zentralsonne. Und wie nahezu gar nichts die Dauer selbst dieser Sonne gegenüber
jener Urzentralsonne in einer Hülsenglobe, die im Grunde die urerste
Mutter aller ihrer Sonnen- und Weltenkinder ist! Wieviele Sonnengebiete
sind schon aus ihr hervorgegangen, die schon längst aufgelöst
wurden; und wieviele neue sind schon vor undenklich langen Zeiten an ihre
Stelle getreten und werden in fernsten Zeiten noch hervorkommen?
Aber auch diese Urzentralsonne (Urka / Regulus. D. Hgb.) wird einst,
nachdem alle anderen Sonnen aus ihren endlos langen Zeiträumen ihr
Ende finden, aufgelöst werden. Aber noch lange nicht sobald der gesamte
große Weltenmensch. Denn wie das Altern und Absterben eines Menschen
allmählich vor sich geht, so ist es der gleiche Fall bei dem Schöpfungsmenschen.
Wenn einst eure Erde nach undenklich vielen Jahren wird alle ihre gefangenen
Geister hergegeben haben, so wird sie dann selbst im Lichtmeere der Sonne
in eine geistige umgewandelt werden. Auch die anderen lichtlosen Planeten,
wie Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn und noch mehrere andere; die zu
eurer Sonne gehören samt den unzähligen Kometen (die späterhin
auch Menschenwesen tragende Planeten werden), alle diese werden nach Äonen
von Erdenjahren in der Sonne ihre Auflösung finden. So schreitet diese
Auflösung von einer Sonne bis zur nächstgrößeren Mittel-
und Zentralsonne durch Äonen (dezillionenmal Dezillionen) eurer kleinen
Erdenjahre fort, bis endlich alles in der einzigen Urzentralsonne - deren
körperhafte Größe für eure Begriffe unermeßlich
ist - seine Auflösung findet. Wo aber wird diese selbst aus ihrer
Materie entbunden? Im Feuer Meines Willens! Aus dieser stufenweisen Auflösung
werden dann alle Weltkörper geistig in ihre früheren Ordnungen
und Bestimmungen zurücktreten und geistig ewig fortbestehen
in all ihrer Pracht, Größe und Wundertätigkeit Trotz solcher
für euch unfaßbar langen Zeitdauer des großen Weltenmenschen
wird dereinst sein materielles Dasein beendet sein. Damit wird abermals
eine Schöpfungsperiode abgeschlossen, worauf in einem anderen im Raume
endlos weit entlegenen Gebiete zu einer neuen Schöpfung geschritten
wird. (Aus „Gr. Evang.“, „Robert Blum" und „Die zwölf Stunden“)
(Während der große Weltenmensch das Wesen des materiellen
Universums verkörpert, in dem die seelischen Potenzen des gefallenen
Urgeistes Luzifer (Satana) im Durchgang durch alle Naturreiche eine Läuterung
erfahren, stellt der Himmelsmensch, zuweilen auch Geistmensch
genannt, das Endziel der Schöpfung dar:
die Lösung alles in der Materie fixierten Geistes; die Erlösung
alles Geschöpflichen, das seelisch von Luzifer abstammend, über
den geistig wiedergeborenen Menschen zur Wiedervereinigung mit Gott zurückfindet.
Hier folgt zunächst wieder der zweite Teil der bezüglichen
Kundgabe G. Mayerhofers, denen sich Auszüge aus den Werken Jakob Lorbers
anschließen. - D. Hgb.)
(Der HERR): .. „Das Streben der in der Materie gebundenen geistigen
Macht dauert so lange an, bis alles darin Gefestigte wieder entbunden ist.
Wenn sich im großen Weltenmenschen die den menschlichen Organen entsprechenden
WeItsysteme ausgelebt haben und alles Lebendige, für Licht und Wärme
Aufnahmefähige entflohen ist, bleibt nur das gleichsam zu hartem Stein
gewordene übrig. Ist dieser Zustand eingetreten, so wird durch Meinen
mächtigen Willen der große Weltenmensch aufgelöst. Es geht
daraus wieder - wie der Phönix nach einer alten weltlichen Sage -
eine neue und schönere Geistwelt hervor, die alles enthält, was
der frühere Weltenmensch besaß: all seine Organe und Funktionen,
jedoch feiner und vergeistigter. Ein neues stufenweises Schaffen beginnt.
Leben und Wärme strömt wieder in den neu sich lebendig bewußten
Weltenmenschen ein. Es beginnt ein neuer Lebenslauf, in dem Tod und Zerstörung
nicht mehr als Grundprinzip zur Unterlage einer neuen Schöpfung dienen
muß Nur ein sanfter Übergang von einer Stufe zur anderen kennzeichnet
das Vorwärtsschreiten, wo das Materielle aufhört und die geistige
Welt ihren Anfang genommen hat.
Dort beginnt das Leben im großen Geistesmenschen, dort bewegt
sich der nunmehr vergeistigte Weltenmensch um Meine im tiefsten Hintergrunde
leuchtende Zentralsonne, das Herz der ganzen geistigen Welt. Er saugt nun
nicht mehr Ätherisches, sondern Geistiges an und vergeistigt so sein
Inneres, das sich damit nach und nach. in seiner Individualität entsprechende
Organe des übergroßen geistigen Weltenmenschen umbildet. Indem
dieser ebenfalls sich in den unendlich weiten Räumen fortbewegt, nimmt
er aus dem ihn umgebenden feineren geistigen Äther (dem Atem Gottes.
D. Hgb.) seine eigenen Lebensprinzipien auf und begründet dadurch
ein ewiges Fortschreiten, Verwandeln, Neuschaffen und Neubeglücken
der auf solchen Welten lebenden Geister.
Im großen Geistesmenschen ist der Lebenszweck aller geschaffenen
Geister, die noch Minderfähigen zu leiten; ihre Sphären zu vervollkommnen
und ihre Seelen Mir näher und näher zu führen. Und siehe,
als Ich die große Geisterwelt mit ihrer unermeßlichen Ausdehnung
erschuf, da stellte Ich den größten Geist, geboren aus Mir wie
Weisheit aus Liebe, aus Mir hinaus in die weite Schöpfung. Ich übertrug
ihm alle Geisterwelten, befähigte ihn zum Wirken und Schaffen und
gab ihm den Namen Luzifer oder Satana in der himmlischen Sphärensprache.
Allein, seiner ungeheuren Macht sich bewußt, verblendete ihn seine
Eigenliebe und er verleitete Millionen von Geisterheeren zum Abfall von
Mir, dem Ursprung allen Lebens.
Und so ward dieser Urgeist aus dem ewigen Reiche des Geistesmenschen,
aus Meinem Himmelreiche verbannt, weil ihm die dort herrschende himmlische
Ordnung der Liebe und des Friedens nicht behagte. Weit floh er hinaus in
die Unendlichkeit. Damit er aber trotz seines Gegensatzes zu Mir dennoch
meinen Schöpfungsplan erfüllen muß, erschuf Ich eine materielle
Welt aus seinen und seiner Geister Substanzen. Ich kleidete ihn und die
Seinigen in die Schulungsstätte Materie ein, damit er geläutert
- wenn nicht als Ganzheit, so doch in kleine Seelenparzellen aufgelöst
- wieder zu Mir zurückfinden könne. Sein Geist selbst mit dem,
was ihm nach der Materialisierung seiner seelischen Kräfte verblieb,
ist nun auf und in eure Erde gebannt als jenem Weltkörper, wo Ich
schon vor Äonen Jahren bestimmt hatte, das große Erlösungswerk
für alle Menschen und Geister selbst zu vollbringen.
Im großen geistigen Schöpfungsmenschen webt stets fort das
tätige Organisieren und Schaffen Dort leben die Geister ebenfalls
in den allen Organen des materiellen Weltenmenschen entsprechenden Himmeln.
Jedoch ist dort alles anders wie im ersten Schöpfungsmenschen: Was
im selben in Form der Materie ausgedrückt ist, lebt und besteht dort
im Geistigen. Dort ist die gröbste Materie Licht, und die feinste
reiner Geist. In Meinem Geist-Schöpfungsmenschen ist Liebe und Weisheit
die Hauptsubstanz, wie beim Weltenmenschen Licht und Wärme und beim
irdischen Menschen Blut und Luft. Die Liebe als Licht, wie das Blut im
menschlichen Körper, durchzieht die Adern des geistigen Himmelsmenschen,
überall Heil, Segen und Leben verbreitend. Die Weisheit erleuchtet
Meine Wunder dem forschenden Geiste. Was Meine höchsten Engel und
Geister im großen Himmelsmenschen klar erschauen, das ahnen die Sonnen-
und Weltenbewohner des materiellen Weltenmenschen nur und suchen die Forschenden
in den geistigen Kräften der Natur.
Im Weltenmenschen sind zahllose Geister und Menschen, die der Erlösung
harren. Sie alle gehen dem Verwandlungsprozeß zum Geisterreich entgegen.
Im geistigen Himmelsmenschen aber, jenseits der Grenzsteine des Todes,
ist Seligkeit und ewiger Austausch alles Geschaffenen. Dort herrscht nur
Liebe mit Weisheit gepaart, und dort erleben die vollendeten Geister als
Gotteskinder erst jenes Wonneleben, das allen bereitet ist, die nach den
Lehren der ewigen Schöpfungsordnung leben und tätig sind. (Aus
„Schöpfungsgeheimnisse“)
(Der HERR): ... „Was soll es mit dem materiellen Nährboden, wenn
sich alles intelligente Leben einmal aus ihm freigemacht hat? Soll es als
gewisserart ausgebrannte Schlacke, aller weiteren Bestimmung bar, etwa
wie völlig tot im unendlichen Raume kreisen? Oder könnte es in
den Sphären der lebenden und vollendeten Geister etwas sein? Um aber
von einer Bestimmung zu reden, muß man doch von einer geistig ewig-dauernden
reden, da es eine materiell-ewige Bestimmung nimmer irgendwo geben kann.
Jede Materie als ein räumlich und zeitlich für sich abgeschlossen
Begrenztes ist vergänglich. Hat sie ihrer Bestimmung in einer Entwicklungsperiode
entsprochen und hat einem höheren Lebenszweck gedient, und ist dabei
als brauchbares Gefäß morsch und löcherig geworden - was
sollte dann aus diesem Bimsstein noch weiter werden?
Was aber mit der materiellen Erde einst geschieht, das wird selbst
einer Urzentralsonne widerfahren: alle materiellen Weltkörper werden
aufgelöst, und aus ihnen werden umgebildet geistige Weltkörper
zur Bewohnung freiester seliger Geistwesen. Solche Weltkörper werden
jedoch dann nicht auswendig, sondern viel mehr inwendig bewohnt sein in
allen, den früheren organisch-materiellen Formen entsprechenden inneren
Lebenstempeln. Da werden die Menschen als vollendete Geister erst die innere
Beschaffenheit der sie einst tragenden Welten vollkommen kennen lernen
und in großer Freude ihre überaus kunstvolle Einrichtung der
kleinsten wie größten Organe bewundern.
Natürlich dürft ihr euch die Auflösung des großen
Weltenmenschen und seine Wandlung zum geistigen Himmelsmenschen nicht so
vorstellen, als würde dies schon in naher Zukunft vor sich gehen.
So ihr für jedes Sandkörnlein, so viele die Erde faßt,
ein Erdenjahr nähmet, so reichte das kaum für den Zeitraum des
materiellen Erdbestandes aus. Nicht zu reden von dem unmeßbar längeren
Bestande aller Sonnen von eurer Planetarsonne bis zur Ursonne einer Hülsenglobe,
die stets noch ganze Heere von Weltkörpern ausgebären. Aber trotz
ihrer äonenlangen Weltdauer wird dereinst auch ihre Zeit ablaufen
und damit abermals eine Schöpfungsperiode abgeschlossen sein.
Groß ist alles, was ihr nun vernommen und geschaut habt, nur
für die noch jungen Bewohner Meines ewigen Reiches. Werden sie aber
einmal mit ihrem innersten Leben, das da ist Meine Liebe in ihnen, vertrauter,
dann wird ihnen alles, das der gerichteten Materie angehört, ganz
klein erscheinen. Das Kleinste aber, das in sich Gottes Kraft und Leben
birgt, ist größer als eine ganze tote Unendlichkeit. Und so
schauet denn den großen Himmelsmenschen der zweiten Schöpfung!
Ihr seht ihn als einen endlos großen Menschen, von sanftestem,
lieblich strahlendem Lichte umflossen. Aus der Gegend des Herzens dringt
ein mächtiges Licht hervor, das im Auge ein überaus beseligendes
Gefühl hervorruft. Unter dem linken Fuße dieses Himmelsmenschen
ist in einer halb liegenden Stellung eine ganz kleine Menschengestalt zu
ersehen, die von einem mattrötlichen Schimmer umgeben ist.
Da habt ihr die erste und die zweite Schöpfung in einem Bilde,
denn die kleine Gestalt unter dem Fuße stellt den euch bekannten
großen Weltenmenschen dar. Der große Lichtmensch aber ist die
neue geistige Schöpfung: ein neuer Himmel und eine neue Erde, die
sich nicht mehr in der kleinsten Fußzehe befindet, wie dies beim
materiellen Schöpfungsmenschen noch der Fall ist, sondern im Herzzentrum
dieser neuen Schöpfung. Das mächtige Licht aus der Gegend des
Herzens entstammt der neuen Erde, die ein ewiges Wohnhaus Meiner Liebe
und all Meiner Kinder bleiben wird.
Wenn ihr diesen übergroßen Geistmenschen voll hellsten Lichtes
genauer betrachtet, werdet ihr leicht entdecken, daß auch er aus
zahllos vielen herrlichsten Sternen besteht, sein Gewand sowohl als sein
ganzer Leib. Von diesen Sternen ist jeder einzelne um unberechenbar vieles
größer als der ganze früher gezeigte Weltenmensch mit all
seinen Hülsengloben, in denen doch überall Aberdezillionen Sonnen
und Welten kreisen. Denn diese Sterne sind Vereine seligster Geistmenschen,
deren jeder kleinste tausendfach größer und mächtiger ist
als jener erste Mensch, dessen Bild ihr hier im richtigen Verhältnis
zu diesem zweiten Himmelsmenschen unter seiner Fußzehe gleich einem
gekrümmten Würmchen erseht. Er ist gegen die wirkliche Größe
dieses zweiten Menschen kaum das, was da ist ein Sandkorn gegen die Größe
des ganzen Hülsenglobenmenschen. Dieser zweite, geistige Himmelsmensch
aber stellt im Grunde des Grundes Mich Selbst in Meiner schöpferischen
Wirkung dar.
Ihr seht ferner, daß auch die Form dieses Himmelsmenschen notwendig
eine Begrenzung haben muß, ansonsten ihr daraus keinen Menschen erschauen
könntet. Was aber erseht ihr über diese Form hinaus, die in all
ihren Teilen pures Leben ist? Ihr seht Licht und Licht, soweit euer geistiges
Auge reicht! Das ist alles Mein Geist, Meine Macht, Meine Liebe! In dieser
werden noch zahllose Myriaden solcher Großmenschen geräumigsten
Platz finden, denn Mein unendlicher Geist kann nur Unendliches schaffen.
Und wieder zeigt das Bild einen vollendeten Menschengeist in Meinem
neuen Reiche und ist hier in einem rechten Verhältnis zum ersten Schöpfungsmenschen
dargestellt. Es zeigt das vollkommene Maß eines Menschen (Ebenbildlichkeit
zu Gott! D. Hgb.), das unendlich erhabener ist als das ganze euch früher
gezeigte Universum in Gestalt des verlorenen Sohnes. Denn nicht als Ganzer
wird der gefallene Geist Luzifer wieder zurückkehren. Wäre solches
möglich gewesen, es hätte niemals eine materielle Schöpfung
stattgefunden. In einem jeden einzelnen Menschen, der im Geiste wiedergeboren
wird durch das Wort und die Erlösung, kehrt dieser Verlorene zurück
ins ewige Vaterhaus. Wahrlich, jeder Menschengeist, der mit Mir eins geworden
ist, ist unendlichmal mehr, als der Urgeist Luzifer es jemals war in seiner
euch unbegreiflichen Größe!
Kein erschaffener Geist erfaßt die Ganzheit des Himmelsmenschen,
gegen dessen Größe sich der erste Schöpfungsmensch so verhält
wie der trillionste Teil eines Atoms gegen den ganzen großen Weltenmenschen.
Das himmlische All ist so unendlich, daß all die zahllosen Milliarden
Hülsengloben des ersten Schöpfungsmenschen im Rohr eines Häärchens
des himmlischen Geistmenschen genügend Raum hätten, um sich dort
frei zu bewegen. Wieviele Einzelleben, muß dann dieser Mensch schon
in den kleinsten Teilen seiner Organe haben, wieviel erst in seinem Herren
und wieviel in seinem ganzen Leibeswesen! Und dennoch denkt dieser Himmelsmensch
nur wie ein für sich allein bestehender Mensch, während doch
in ihm Abermilliarden der vollkommensten Engel und Geister abgeschlossen
für sich leben und denken wie der ganze Großmensch. In ihm gibt
es noch andere Verhältnisse, wonach völlig gleichdenkende und
gleichliebende Wesen gewisserart einen Verein bilden, der für sich
genommen wieder einen vollkommenen Menschen bildet Auch dieser kann ebenso
für sich denken und fühlen, als wäre er nicht nur ein Teilorgan
des großen Himmelsmenschen, sondern ein einzeln für sich dastehender
Mensch.
Ja, Ich sage euch noch hinzu: Es gibt in Meiner Unendlichkeit sogar
mehrere solche Himmel und jeder ist für sich ein vollkommener Mensch.
All diese Himmel bilden zusammengenommen einen Menschen von solcher Unendlichkeit,
daß er von niemand gedacht und empfunden werden kann denn allein
von Mir. Denn im Grunde ist er Mein Leib selbst, oder Gott in Seiner Unendlichkeit,
der da Sein Selbst und Seine All-Einheit auf das allerklarste denkt und
fühlt.
(Aus »Gr. Evang.«, »Robert Blum« und »Die
zwölf Stunden«)