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Aus dem
=>Buch Anastasia von Wladimir Megre
(Die Betonung bei der Aussprache von Anastasia liegt auf dem i ) |
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Inhalt dieser Seite:
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Wladimir Megre fuhr 1994 mit einem kleinen Boot von Anastasia nach Surgut, wo seine Schiffe auf ihn warteten. Demnach lebt Anastasia in einem gewissen Umkreis Ob- flußaufwärts von Surgut, im Zentrum der Ebene, die von uns aus jenseits des Ural liegt. |
Eines Tages ließ ich unser Stabsschiff bei einem kleinen Dorf
anlegen, das nur ein paar Häuser zählte und zig Kilometer von
anderen Orten entfernt lag. Ich plante einen Aufenthalt von drei Stunden,
damit sich die Seeleute zu Lande erholen, die Einheimischen bei uns Industriewaren
und Lebensmittel kaufen und wir bei ihnen Wildfrüchte und Fisch billig
erwerben konnten. Während des Aufenthaltes wandten sich zwei einheimische
Alte mit einer merkwürdigen Bitte an mich. Dabei schwieg der Ältere,
nur der Jüngere sprach. Er wollte mich überreden, daß ich
ihnen 50 Leute zur Verfügung stelle (die Besatzung zählte nur
65 Mann), damit sie 25 Kilometer von der Anlegestelle in die Taiga mitgehen
und eine Klingende Zeder fällen (genau so äußerte er sich).
Der Baum, dessen Höhe vierzig Meter war, sollte auch zersägt
werden, damit man ihn zum Schiff bringen könnte. Wir sollten alle
Holzteile mitnehmen und zu Hause diese in kleinere Holzstücke zersägen.
Jeder sollte sich ein Stück nehmen, und die übrigen Stücke
sollten unter unseren Angehörigen, Freunden und anderen Leuten verteilt
werden, kurz unter allen, die den Wunsch äußern, dieses Geschenk
zu bekommen. Die Zeder besitze besondere Eigenschaften, sagte der Alte.
Ein Zedernstück sei an einem Schnürchen auf der Brust zu tragen.
Anzulegen sei es, indem man barfüßig auf dem Gras steht und
es mit der linken Hand an die nackte Brust drückt. Nach einer Weile
spüre man eine angenehme, von der Zeder stammende Wärme und dann
ein leichtes Zittern im Körper. Ab und zu, wenn man Lust dazu hat,
sei die Seite des Holzstückchens, die den Körper nicht berührt,
mit den Fingerspitzen zu schleifen, während es von der anderen Seite
mit den Daumen gehalten wird. Schon nach drei Monaten fühle sich der
Mensch besser und werde von vielen Krankheiten geheilt werden.
„Auch von Aids?“ - fragte ich, nachdem ich ihnen mitgeteilt hatte,
was ich von dieser Krankheit aus Presseberichten wußte. Der Alte
antwortete: „Sicher, von allen Krankheiten!"
Das sei allerdings nicht alles. Die Haupteigenschaft des Zedernstückchens
bestehe darin, daß sein Besitzer herzlicher, erfolgreicher und begabter
werde.
Von der Heilkraft der Zeder wußte ich schon etwas, aber daß
sie auch die Gefühle und Fähigkeiten beeinflußt, hielt
ich damals für unglaubwürdig. Ich erklärte den Alten, daß
unsere Frauen Schmucksachen aus Gold und Silber tragen um Männern
zu gefallen.
„Weil sie keine Ahnung haben, daß Gold nichts im Vergleich
zu einem Stück Zeder ist“ folgte die Antwort. Angesichts ihres Alters
wollte ich mit den Alten nicht streiten und sagte: „Mag sein ... wenn ein
großer Meister für Schnitzerei daraus etwas ungewöhnlich
Schönes macht." Aber darauf sagte er: „Gewiß kann man schnitzen,
aber am besten schleift man es selbst mit eigenen Fingern, wenn es einem
danach verlangt, dann wird es schön aussehen". Dabei knöpfte
der jüngere Alte seine schäbige Jacke und sein Hemd auf, und
ich sah auf seiner Brust ein rundes oder ovales Holzstück. Die Farben
violett, karmesinrot, rötlich bildeten ein kompliziertes Muster mit
Holzadern, die wie winzige Bäche wirkten. Ich bin kein Kunstkenner,
nur als Laie besuchte ich viele Gemäldegalerien. Doch das Ding auf
der Brust des Alten beeindruckte und bewegte mich viel stärker, als
ein Besuch in der Tretjakow Galerie. Ich fragte:
-Wie lange haben Sie denn Ihr Zedernstück geschliffen?
-Dreiundneunzig Jahre, - antwortete der Alte.
Und wie alt sind Sie?
-Einhundertneunzehn Jahre.
Damals glaubte ich es nicht, denn er sah wie ein Siebzigjähriger
aus. Ohne meine Bedenken zu ahnen oder zu beachten, begann der Alte mich
etwas aufgeregt davon zu überzeugen, daß es auch bei anderen
schon nach drei Jahren ebenso schön sein wird, und mit der Zeit immer
schöner würde, besonders bei Frauen. Vom Körper jedes Besitzers
werde ein Wohlgeruch ausgehen, nicht zu vergleichen mit einem normalen
Menschen. Von den Alten ging in der Tat ein wohlriechender Duft aus, obwohl
mein Riechen wie bei allen Rauchenden recht beeinträchtigt ist. Während
er sprach, fielen mir auch einige Redewendungen, Gedanken und Schlußfolgerungen
auf, die für die Einwohner der entfernten Orte des Nordens nicht üblich
waren. An einige erinnere ich mich noch heute, auch an die Intonationen.
So sprach der Alte:
-Gott hat die Zeder als einen Speicher der kosmischen Energie geschaffen.
-Von einem Menschen, der Liebe empfindet, geht
eine Strahlung aus. In Bruchteilen einer Sekunde, reflektiert von oben
liegenden Planeten, erreicht sie wieder die Erde und nährt alles Lebende.
(vergleiche auch Jakob Lorber: =>Ursprung
des Lichts)
- Die Sonne ist ein Planet, der nur einen Teil des Spektrums dieser
Strahlung reflektiert.
- In den Kosmos steigt vom Menschen nur lichte Strahlung, und aus dem
Kosmos gelangt auf die Erde nur wohltuende Strahlung.
- Vom Menschen im Zustand des Zorns stammt eine dunkle Strahlung, die
nicht hinaufsteigt, sondern in das Innere der Erde gelangt. Davon reflektiert,
erscheint sie wieder an der Oberfläche als Vulkanausbrüche, Erdbeben
und Kriege.
- Die stärkste Wirkung der reflektierten dunklen Strahlung unmittelbar
auf den Menschen besteht darin, daß seine bösen Gefühle
verstärkt werden.
- Die Zeder lebt fünfhundertfünfzig Jahre. Mit Millionen
ihrer Nadeln empfängt sie und speichert Tag und Nacht lichte Energie,
ihr ganzes Spektrum, Alle Körper, die sich über die Zeder während
ihres Lebens bewegen, reflektieren diese Energie.
- Selbst ein winziges Zedernstück enthält mehr Energie als
alle von Menschen gebauten Energieanlagen auf der Erde insgesamt.
Die Zeder nimmt durch den Kosmos die vom Menschen stammende Energie
auf, bewahrt sie auf und gibt ab, wenn es daran im Kosmos und folglich
in Menschen, in allen Lebewesen und Pflanzen mangelt.
-Es finden sich selten Zedern, die Energie nur speichern und die gespeicherte
Energie nicht abgeben. Nach fünfhundert Jahren ihres Lebens beginnen
sie zu klingen. So teilen sie mit, indem sie dieses Zeichen geben, daß
die Menschen ihre gespeicherte Energie nehmen und auf der Erde benutzen
können. So eine Zeder klingt drei Jahre lang, wenn sie nicht von einem
Menschen berührt wird. Nach drei Jahren, da sie nicht imstande ist,
die gespeicherte Energie durch den Kosmos abzugeben, kann sie diese auch
nicht mehr unmittelbar dem Menschen abgeben. Da beginnt die Zeder diese
Energie in sich zu verbrennen. Ein qualvolles Sterben durch Selbstverbrennen
dauert siebenundzwanzig Jahre.
-Vor kurzem haben wir so eine Zeder gefunden und festgestellt, daß
sie schon seit zwei Jahren klingt. Also, es bleibt nur noch ein Jahr. Sie
soll gefällt und ihr Holz unter Menschen verteilt werden.
Der Alte sprach lange, seine Stimme klang bald ruhig und sicher, bald
sehr aufgeregt. Wenn er sich aufregte, begannen seine Finger sich sehr
schnell zu bewegen, so als spielte er ein Instrument, um sein Zedernstück
zu schleifen.
Draußen war es kalt, es zog stark vom Fluß, doch seine
abgetragene Jacke und das Hemd blieben
aufgeknöpft.
Von Bord kam zu uns eine Mitarbeiterin unserer Firma, sie hieß
Lidija, und sagte, alle seien an Bord, das Schiff sei seeklar und man warte
nur auf mich. Ich verabschiedete mich von den Alten und bestieg das Schiff.
Ich konnte die Bitte der Alten nicht erfüllen aus zwei Gründen:
Der verzögerte Aufenthalt hätte große Verluste verursacht,
außerdem hielt ich damals alles was sie erzählten für übertriebenen
Aberglauben und örtliche Sagen.
Am nächsten Tag, während einer Kurzversammlung sah ich, daß
Lidija mit den Fingern an einem Zedernstück auf der Brust zupfte.
Später erzählte sie mir, daß nachdem ich das Schiff bestiegen
hatte, sie noch einige Zeit am dem Ufer blieb und beobachtete, wie der
Alte, der mit mir gesprochen hatte, ganz verstört bald mir nachschaute,
bald seinen älteren Gefährten ansah und immer wieder in Aufregung
sprach:
„Wieso? Ich kann gar nicht ihre Sprache reden. Ich konnte ihn nicht
überzeugen. Ich konnte es nicht. Ich habe es nicht geschafft.“
Der Ältere sagte zu ihm: "Ja, du hast ihn nicht überzeugen
können. Er hat nichts eingesehen".
„Ich war schon dabei, das Schiff zu besteigen“,setzte Lidija fort,
da holte mich der Alte, mit dem du gesprochen hast, plötzlich ein,
nahm mich an der Hand und führte mich zurück ans Ufer, und während
ich auf dem Gras stand, holte er ein Schnürchen mit einem Zedernstück
aus der Tasche,
hängte es mir um den Hals, legte meine Hand auf das Holzstück
und drückte es an meine Brust. Ein Zittern durchzuckte mich. Als ich
ging, wiederholte der Alte hinter meinem Rücken noch lange immer dasselbe:
„Glückliche Reise! Seien Sie gesund! Kommen Sie im nächsten
Jahr wieder! Alles Gute! Wir werden auf Sie warten. Glückliche Reise!"
Als das Schiff sich vom Ufer trennte, winkte der Alte zuerst und dann sank
er plötzlich ins Gras. Er saß im Gras, und seine Schultern zuckten
heftig. Der Ältere beugte sich über ihn und streichelte tröstend
seinen Kopf.
%
.........
Also gingen wir weiter dahin, wo Anastasia ihr Zuhause hatte. Ihre
Kleidung und die Gummistiefel hatte sie in der Baumhöhle liegen lassen
und trug nun nur ein leichtes kurzes Kleidchen. Da sie mir helfen wollte,
trug sie meine Tasche. Barfüßig, sehr leicht und elastisch,
ging sie mir voran und schwenkte die Tasche, als wiege sie nichts.
Unterwegs sprachen wir über alle möglichen Themen. Die Unterhaltung
mit ihr war sehr anregend für mich. Ab und zu drehte sie sich einige
Male wie im Tanz, wendete sich zu mir und ging so ein paar Schritte rückwärts,
hingerissen vom Gespräch, ohne auf den Weg aufzupassen. ich wunderte
mich: kein einziges Mal stolperte sie oder verletzte sich einen Fuß
durch trockene Zweige. Im Gehen berührte sie mit flüchtiger kosender
Bewegung ein Blatt oder einen Zweig, bückte sich, pflückte einen
Grashalm und aß ihn auf.
-Wie ein Tierchen, - dachte ich. Auch ich aß im Gehen Beeren,
die sie fand und mir gab. Besonders kräftig wirkte ihr Körper
nicht. Sie war mittelgroß, weder mager noch dick. Gut genährt,
elastisch und wohlgebaut, eine sehr schöne Gestalt. Sie war aber meiner
Meinung nach sehr stark. Auch ihr Reaktionsvermögen schien sehr gut
zu sein.
Als ich einmal stolperte und fast stürzte, wandte sie sich blitzschnell
zu mir um und stützte mich mit ihrer freien Hand. Ich fiel mit der
Brust auf ihre Handfläche mit den aufgespreizten Fingern, so daß
meine im Fallen ausgestreckten Hände nicht einmal den Boden berührten.
Dabei sprach sie unaufhörlich weiter. Als ich mich mit ihrer Hilfe
aufrichtete, gingen wir weiter, als wäre nichts gewesen. Ohne daß
mir der Grund bewußt wurde, dachte ich in diesem Moment an die Gaspistole,
die in meiner Tasche lag.
Lebhaft sprechend hatten wir einen langen Weg zurückgelegt. Plötzlich
blieb Anastasia stehen, stellte meine Tasche unter einen Baum und sagte
freudig:
- Wir sind da.
Ich schaute mich um. Eine kleine gemütliche Lichtung, viele Blumen
unter herrlichen Zedern, doch keine Spur von irgendwelchen Bauten. Nicht
einmal eine Hütte.
- Und wo ist das Haus? Wo kann man schlafen, essen und sich vor dem
Regen schützen?
- Hier ist mein Zuhause. Alles Nötige ist da.
Eine Unruhe erfaßte mich.
- Wo ist denn alles? Gib mir einen Teekessel, damit ich Wasser auf
dem Feuer kochen kann. Eine Axt brauche ich auch.
- Es gibt keinen Teekessel und keine Axt. Es wäre auch gut, wenn
du hier kein Feuer machst.
- Was sagst du denn? Du hast nicht einmal einen Teekessel. Ich habe
kein Wasser mehr. Du weißt doch, als ich gegessen hatte, warf ich
die leere Flasche weg. Nur ein paar Tropfen Kognak sind noch da. Bis zum
Fluß oder einem Dorf muß man einen ganzen Tag gehen. Und ich
bin ohnehin müde und durstig. Wo nimmst du Wasser her? Woraus trinkst
du?
Anastasia wurde bekümmert wegen meiner Aufregung, nahm mich
an der Hand und führte mich über die Lichtung in den Wald, indem
sie mich unterwegs immer wieder beruhigte:
- Keine Sorgen, Wladimir. Ich bitte dich, reg dich nicht auf. Ich werde
alles für dich tun. Du wirst dich ausruhen. Du wirst dich ausschlafen.
Ich tue alles. Du wirst nicht frieren. Möchtest du trinken? Gleich
gebe ich dir zu trinken.
Nur zehn oder fünfzehn Meter von der Lichtung entfernt lag ein
kleiner See. Anastasia schöpfte Wasser mit den Handflächen und
bot es mir an:
- Da ist Wasser. Trink bitte.
- Bist du verrückt? Soll ich Wasser aus einer Waldpfütze
trinken? Du hast doch gesehen, ich trinke Mineralwasser. Auf dem Schiff
wird das Flußwasser mit speziellen Anlagen gefiltert, gechlort und
ozonisiert, auch zum waschen.
- Das ist keine Pfütze. Hier ist reines, lebendiges Wasser. Ja,
lebendig und nicht halbtot wie bei euch. Man kann es trinken. Sieh.
Sie hob ihre Hände zum Mund und trank Wasser.
Ich rief unwillkürlich:
- Anastasia, bist du etwa ein Tier?
- Warum? Weil mein Bett anders ist als deines? Weil ich keine Haushaltsgeräte
und keine Vorrichtungen habe?
- Weil du wie ein Tier im Wald lebst und kein richtiges Zuhause hast.
Ich habe auch den Eindruck, es gefällt dir so zu leben.
- Du hast recht; es gefällt mir hier.
- Siehst du, du hast es selbst bestätigt.
- Meinst du, daß nur die künstlich
geschaffenen Gegenstände die Menschen von anderen, die Erde bewohnenden
Lebewesen unterscheiden?
-Ja, oder anders gesagt, - die zivilisierten Lebensverhältnisse.
-Du findest deine Lebensverhältnisse mehr zivilisiert? Ohne Zweifel
meinst du es. Und doch bin ich kein Tier. Ich bin ein Mensch.
In den folgenden drei Tagen des Zusammenseins mit ihr konnte ich sie
und ihre Lebensweise beobachten und begann schon etwas zu verstehen. Zugleich
entstanden Zweifel an unserer Lebensweise.
Ein Problem beschäftigte mich ständig und auch heute noch.
Wir haben ein kompliziert strukturiertes Bildungssystem geschaffen. Ausgehend
von diesem System werden wir alle belehrt: im Kindergarten, in der Schule
und an der Hochschule. Dieses System ermöglicht uns, Erfindungen zu
machen und in den Kosmos zu fliegen. Diesem System folgend, gestalten wir
auch unser Leben. Wir sind bestrebt, den Kosmos, den Atomaufbau und verschiedene
übernatürliche Erscheinungen zu erforschen. Darüber wird
gern und ausführlich in sensationellen Presse- und wissenschaftlichen
Beiträgen diskutiert. Nur ein Phänomen wird unbegründet
und beharrlich verschwiegen, als hätte man Angst, darüber zu
reden. Dieses Phänomen macht unser Bildungssystem und die wissenschaftlichen
Erkenntnisse zunichte und die Gegebenheiten unseres
Daseins lächerlich. Wir tun so, als gäbe es dieses gar nicht.
Aber dieses Phänomen gibt es und wird es immer geben, trotz unserer
Bemühungen, es nicht zu beachten und zu verschweigen. Es ist wohl
Zeit, alle darauf aufmerksam zu machen und mit vereinten Kräften zu
versuchen folgende Frage zu beantworten:
-Wie kommt es, daß alle großen Denker, Begründer der
unterschiedlichen religiösen Lehren, von denen sich der größte
Teil der Menschheit leiten läßt oder wenigstens bemüht,
diesen zu folgen, sich vorher in den Wald zurückgezogen und dort ein
Eremitenleben geführt haben? Sie gingen nämlich in den Wald und
nicht auf eine Superakademie.
-Warum ging der alttestamentliche Mose in den Wald, um die Gesetze
zu schreiben?
-Warum zog sich auch Jesus Christus von seinen Jüngern zurück?
-Warum zog sich auch Siddhardha Gautama in den Wald zurück, der
Mitte des 6. Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung in Indien lebte, und
erst nach sieben Jahren zu den Menschen zurückkehrte, als er seine
Lehre geschaffen hatte, die bis heute einen großen Anhängerkreis
findet. Buddhismus heißt diese Lehre nach dem Namen Buddha, den er
später erhalten hat.
..........
Anastasia erzählte, daß als sie geboren wurde und später
als sie noch nicht ein Jahr alt war, ihre Mutter sie im Gras allein liegen
lassen konnte.
„Und du hattest keinen Hunger?" - fragte ich. Zur Antwort schnappte
sie mit den Fingern, und sofort kam auf ihre Handfläche ein Eichhörnchen
gesprungen. Anastasia brachte das Mäulchen des Tieres zu ihrem Mund
heran und bekam vom Eichhörnchen einen Kern der Zedernnuß, Ich
fand darin nichts Phantastisches. Das erinnerte mich an viele Eichhörnchen
in Akademgorodok bei Nowosibirsk, die keine Angst vor den Menschen
haben, sie um Futter bitten und sich auch ärgern, wenn sie nichts
bekommen. Hier war es umgekehrt.
Ich fragte sie: „Warum frierst du ohne Kleidung nicht, während
ich eine Jacke tragen muß?“
- Es liegt daran,- erklärte sie, - daß der Organismus der
Menschen, die sich immer warm anziehen und sich vor Wärme und Hitze
schützen, nach und nach die Fähigkeit verliert, sich an wechselnde
Verhältnisse anzupassen. Ich habe diese Eigenschaft des menschlichen
Organismus nicht verloren, darum brauche ich kaum Kleidung".
Ich hatte keinen Schlafsack mit, um im Wald übernachten zu können.
Anastasia brachte mich in einer Erdhöhle unter. Als ich erwachte,
fühlte ich mich sehr behaglich, fast selig, als läge ich in einem
herrlichen richtigen Bett. Die Erdhöhle war geräumig, ihr Boden
war dicht mit kleinen weichen Zedernzweigen und trockenen Gräsern
bedeckt, die den Raum mit wohlriechenden Düften erfüllten. Ich
streckte mich aus, und meine Hand berührte dabei ein flaumiges Fell.
Also, Anastasia muß doch irgendwie jagen, dachte ich. Ich rückte
mich dicht ans Fell, um mich zu erwärmen, und wollte noch etwas schlafen.
Anastasia stand am Eingang der Erdhöhle und als sie bemerkte,
daß ich erwacht war, sagte sie sofort:
„Bitte, habe keine Angst!" Sie klatschte in die Hände, und das
„Fell" erhob sich. Erschrocken begriff ich erst jetzt, daß es kein
Fell, sondern ein lebendiger Bär war. Vorsichtig kletterte er aus
der Erdhöhle heraus. Anastasia gab ihm einen Klaps zur Belohnung,
und er ging. Es stellte sich heraus, daß sie Schlafkräuter neben
meinen Kopf gelegt hatte und dann einen Bär daneben legen ließ,
damit ich nicht fror. Sie selbst schlief zusammengerollt am Eingang draußen.
-Wie bist du auf diese Idee gekommen? Er hätte mich ja zerreißen
oder zerquetschen können.
-Nicht er, sondern sie. Das ist eine Bärin. Sie hätte dir
nichts Böses antun können, - erwiderte Anastasia,
- sie ist sehr folgsam. Es macht ihr viel Spaß, etwas für
mich zu tun. Sie drehte sich nicht einmal im Schlaf um. Sie steckte ihre
Nase in meine Füße und schlief so selig ein. Nur zuckte sie
ab und zu zusammen, als du dich im Schlaf strecktest und sie mit den Händen
schlugst.
Anastasia geht zu Bett, sobald es dunkel wird. Sie schläft in
einem Tierbau, meistens in einer Bärenhöhle. Wenn es warm ist,
kann sie draußen im Gras schlafen. Ihr erstes Gefühl beim Erwachen
ist eine stürmische
Freude, sie freut sich über den Sonnenaufgang, über neue
Baum- und Pflanzentriebe. Sie berührt sie mit den Händen, streichelt
und tut etwas für sie. Dann läuft sie zu Bäumen und klopft
auf die Stämme. Von den zitternden Kronen rieselt etwas herab, Blütenstaub
oder Tau. Dann legt sie sich auf das Gras und reckt und dehnt sich genüßlich
fünf Minuten lang. Ihr Körper wirkt jetzt, als wäre er mit
einer feuchten Creme behandelt. Dann springt sie auf, läuft und stürzt
sieh in den kleinen See, planscht und taucht im Wasser.
Ihre Beziehungen zu der sie umgebenden Tierwelt sind ebenso wie unsere
zu den Haustieren. Während ihrer Morgenprozeduren sehen viele Tiere
zu. Sie nähern sich ihr nicht. Nur wenn sie einem Tier ein Zeichen
gibt, mit einem Blick oder mit einer unmerklichen Bewegung, rührt
es sich glücklich vom Platz und rennt zu ihr. Ich beobachtete, wie
sie einmal am Morgen ganz kindisch mit einer Wölfin wie mit einem
Hund spielte. Anastasia gab der Wölfin einen Klaps auf den Hals und
lief schnell fort. Die Wölfin rannte ihr nach, und als sie Anastasia
fast einholte, sprang diese hoch, stieß sich mit beiden Beinen von
einem Baumstamm ab und lief in die andere Richtung. Die Wölfin rannte
am Baum vorbei, kehrte erst dann um und lief Anastasia wieder nach.
Anastasia kümmert sich gar nicht um Kleidung und Nahrung. Sie
läuft immer halbnackt oder nackt und ernährt sich nur von Zedernnüssen,
Beeren und Pilzen.
Sie ißt nur trockene Pilze. Dabei sammelt sie weder Pilze noch
Nüsse, sie sammelt überhaupt keine Vorräte,
nicht einmal für den Winter. Zahlreiche Eichhörnchen tun
es für sie. Es ist kein Wunder, daß die Eichhörnchen Vorräte
für den Winter sammeln. Alle Eichhörnchen machen das, ihrem Instinkt
folgend. Etwas anderes setzte mich in Erstaunen: Anastasia braucht nur
mit den Fingern zu schnippen, und alle in der Nähe befindlichen Eichhörnchen
rennen um die Wette, um auf ihre ausgestreckte Hand hinaufzuspringen und
ihr einen Zedernnußkern anbieten zu dürfen. Klopft Anastasia
aufs Knie; stoßen die Eichhörnchen einen Laut hervor, der als
Signal für alle dient, zusammenzukommen und trockene Pilze und andere
Vorräte für Anastasia zusammenzutragen. Ich hatte den Eindruck,
daß es ihnen viel Spaß macht. Zuerst dachte ich, das sei ein
Ergebnis ihrer Dressur, doch Anastasia erwiderte, daß hier ein Instinkt
wirkt, und die Eichhörnchen nur dem Beispiel ihrer Mutter folgen.
-Es ist durchaus möglich, daß sie jemand von meinen Vorfahren
dressiert hat, ich aber denke eher, das ist ihre Bestimmung. Jedes Eichhörnchen
sammelt um das Vielfache mehr für den Winter als es braucht.
Auf die Frage, wie sie ohne Winterkleidung auskommt und nicht friert,
stellte mir Anastasia eine Gegenfrage:
-Gibt es etwa in eurer Welt keine Beispiele von Menschen, die Kälte
ertragen können?
Ich dachte an das Buch von Porfirij Iwanow, der bei beliebiger Kälte
nur eine kurze Hose und keine Schuhe trug. In diesem Buch wurde auch davon
erzählt, wie die Faschisten, um seine Ausdauer zu prüfen, ihn
bei
20 Grad Kälte mit kaltem Wasser begossen und dann nackt mit ihm
auf dem Motorrad fuhren.
Als Kleinkind bekam Anastasia als Nahrung nicht nur Muttermilch, sondern
auch die Milch verschiedener Tiere. Auch jetzt geben sie ihr gern ihre
Milch.
Sie macht keinen Kult aus dem Essen. Sie setzt sich nicht hin, um zu
essen. Im Gehen pflückt sie eine Beere oder einen Pflanzentrieb zum
Essen und geht weiter ihrer Beschäftigung nach.
Am Ende meines dreitägigen Aufenthaltes bei Anastasia hatte ich
eine völlig andere Vorstellung von ihr als vorher. Jetzt sah ich sie
nicht mehr als eine Art Tier an, sondern als ein Wesen mit einem hochentwickelten
Intellekt, als ein Phänomen, das zu begreifen einem gewöhnlichen
Menschen der Verstand fehlt... Aber gerade diese Auffassung war Anastasia
nicht recht und machte sie traurig.
Im Unterschied zu den meisten bekannten Menschen, die außergewöhnliche
Fähigkeiten besitzen und sich mit der Aura einer geheimnisvollen und
außerordentlichen Persönlichkeit umhüllen, wollte sie dagegen
das Besondere ihrer Fähigkeiten erklären und damit beweisen,
daß es nichts Übernatürliches damit auf sich hat. Sie sei
ein Mensch, eine Frau. Sie wollte, daß ich das einsah.
- Ich versuchte damals das einzusehen und eine Erklärung
für alles Ungewöhnliche zu finden.
Das Gehirn der Menschen unserer Zivilisation ist nur darauf ausgerichtet,
mit allen möglichen Mitteln das Leben bequem zu machen, Nahrung zu
bekommen und Geschlechtsinstinkte zu befriedigen. Anastasia verwendet keine
Zeit dafür. Menschen wie Lykows müssen auch für Nahrung
und ein Obdach sorgen. Die Natur hilft ihnen nicht in dem Maße wie
das bei Anastasia der Fall ist. Auch verschiedene Volksstämme, die
weit entfernt von aller Zivilisation leben, haben nicht so engen Kontakt
mit der Natur wie Anastasia. Sie meint, das kommt davon, daß das
Trachten dieser Menschen nicht rein genug ist, und die Natur und die Tiere
spüren das sehr gut.
Anastasias Strahl
Äußerst ungewöhnlich, ja mystisch schien mir damals
im Wald ihre Fähigkeit, einzelne Menschen, die weit weg von ihr leben,
sowie alles, was mit ihnen geschieht, zu sehen. Vielleicht besaßen
auch andere Eremiten diese Fähigkeit. Anastasia benutzte dafür
einen unsichtbaren Strahl. Sie behauptete, jeder Mensch besitze so einen
Strahl, man wisse nur nichts davon, und deswegen benutze man ihn nicht.
-Der Mensch hat noch nichts erfunden, was es in der Natur nicht gibt.
Eure Fernsehtechnik ist nur eine
kümmerliche Nachahmung dieses Strahls.
Da dieser Strahl für mich unsichtbar war, glaubte ich nicht an
ihn, trotz ihrer mehrmaligen Versuche, mir seine Wirkungsweise vorzuführen
und mit Beispielen und Beweisen mir alles verständlich zu machen.
Leider sind wir nicht imstande, diese Strahlen wie Anastasia zu benutzen.
Wissenschaftlich wird dieses Phänomen Torsionsfelder genannt.
Anastasias Weltanschauungen sind sehr eigenartig und interessant.
-Was ist Gott, Anastasia? Gibt es ihn? Wenn
es ihn gibt, warum hat niemand ihn gesehen?
-Gott ist ein interplanetarer Verstand oder Intellekt, der nicht in
einer Einzelmasse konzentriert ist. Die Hälfte davon befindet sich
im Weltall, in einer nicht materiellen Welt. Das ist ein Komplex aller
Energie. Die andere Hälfte ist auf der Erde zerstreut, ein Teilchen
davon ist in jedem Menschen enthalten. Die dunklen Kräfte bemühen
sich immer wieder diese Teilchen zu neutralisieren.
-Was erwartet unsere Gesellschaft in Zukunft?
-Man wird verstehen, daß die technische
Entwicklung zum Untergang führt, und man wird sich zu den Urquellen
wenden.
-Willst du damit sagen, daß alle unsere Wissenschaftler keinen
entwickelten Verstand besitzen und
-uns in den Abgrund führen?
-Ich will sagen, daß ihre Tätigkeit den Prozeß beschleunigt
und somit auch zum Verständnis der falschen Entwicklung beiträgt.
-Also, alles, was wir bauen, Maschinen und Häuser ist umsonst.
-Eben.
-Anastasia, ist es dir nicht langweilig, hier allein ohne Fernseher
und Telefon zu leben?
-Von welchen primitiven Dingen redest du! Der Mensch besaß sie
von Anfang an, nur in vollkommener Art. Ich habe sie auch.
-Fernseher und Telefon?
-Was ist denn ein Fernseher? Ein Apparat, mit dessen Hilfe den Menschen
mit atrophierter Einbildungskraft kümmerliche Informationen, Bilder
und Sujets angeboten werden? Mein Einbildungsvermögen ermöglicht
mir, beliebige Sujets und Bilder, unglaubliche Situationen entstehen zu
lassen sowie an diesen teilzunehmen und sie zu beeinflussen. Rede ich wieder
unverständlich? Oder?
-Und wie steht es mit dem Telefon?
-Die Menschen können miteinander auch ohne Telefon kommunizieren,
dazu braucht man nur den Willen, den Wunsch und die entwickelte Vorstellungskraft
beider Seiten.
...........
Sex:
Ich überlegte. In der Tat kann man das nächtliche Erlebnis
mit Anastasia keineswegs mit dem üblichen
Wort "Sex" bezeichnen. Was war denn das? Welches Wort paßt hier?
Ich fragte wieder:
-Warum ist dies mir und auch vielen anderen nicht früher passiert?
-Siehst du, Wladimir, die dunklen Kräfte bemühen sich, die
niedrigen Bedürfnisse des Fleisches in den Menschen zu entwickeln,
damit sie diese Gottesgnade nicht erleben können. Mit allen möglichen
Mitteln überzeugen sie die Menschen, daß man Befriedigung ohne
Mühe bekommen kann, wenn man daran denkt. Auf diese Weise führen
sie die Menschen weit weg von der Wahrheit. Die armen, betrogenen Frauen
wissen davon nichts und leiden ihr ganzes Leben auf der Suche nach der
verlorenen Gnade. Keine Frau ist imstande, einen Mann fern von der Unzucht
zu halten, wenn sie sich selbst ihm nur wegen der Befriedigung ihrer Geschlechtsbedürfnisse
hingibt. Geschieht das, wird ihr gemeinsames Leben nie glücklich sein.
Ihr gemeinsames Leben ist nur eine Illusion der Gemeinsamkeit, eine Lüge,
ein in der Gesellschaft üblicher Betrug, denn die Frau selbst wird
unzüchtig, unabhängig davon, ob sie mit diesem Mann verheiratet
ist oder nicht
Oh, wieviele Gesetze und Formalitäten, sowohl religiöse als
auch weltliche, hat die Menschheit erfunden, um diese falsche Ehe künstlich
zu festigen. Alles war vergeblich. Sie zwangen nur die Menschen sich anzupassen
und zu verstellen, um den Schein einer Ehe zu wahren. Die inneren Neigungen
blieben unverändert und unabhängig von Umständen und Menschen.
Jesus Christus sah das, und versuchte ihnen zu widerstehen. Er sagte:
"Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in Gedanken schon Ehebruch
mit ihr begangen“.(Mt 5,28)
Noch vor kurzem wurde versucht, die Menschen anzuprangern, die ihre
Familie verließen. Aber nichts und nirgendwo konnte man den Wunsch
des Menschen vernichten, die intuitiv empfundene Gnade der großen
Befriedigung beharrlich zu suchen. Die falsche Ehe ist abscheulich.
Vor allem gilt das für die Kinder. Weißt du, Wladimir, die
Kinder empfinden das Falsche, das Unwahre einer Ehe. Und als Folge davon
bezweifeln sie alle Worte der Eltern. Die Kinder empfinden unbewußt
die Lüge, bereits bei ihrer Empfängnis. Darum geht es ihnen schlecht.
Sag, wer möchte als Folge eines geschlechtlichen Vergnügens
geboren werden? Jeder möchte unter dem Drang der Liebe und des Schöpferischen
erschaffen werden.
Diejenigen, die eine falsche Ehe geschlossen haben, werden immer geheim
voreinander eine wahre Befriedigung suchen. Sie werden versuchen, immer
neue Körper zu besitzen, und dabei geistlos und hoffnungslos ihre
Körper verbrauchen, im Innersten ahnend, daß die wahre Seligkeit
einer wahren Ehe sich von ihnen immer weiter entfernt.
Anastasia behauptet:
„Jeder von Ihnen gesäte Samen enthält einen riesigen Umfang
kosmischer Informationen, der unermeßlich viel größer
ist als der eines von Menschenhand hergestellten Datenträgers. So
weiß der Samen ganz genau, bis auf Millisekunden, wann er zum Leben
erweckt werden und keimen soll, welche Säfte er aus dem Boden aufnehmen
soll und wie er die Strahlung der kosmischen Körper - der Sonne, des
Mondes und der Sterne - benutzen kann, zu welcher Pflanze er werden soll
und welche Früchte sich dann ergeben. Die Früchte sind für
die Ernährung des Menschen bestimmt. Diese Früchte können
viel effektiver als alle vorhandenen und auch künftig von Menschen
hergestellten Arzneien helfen, alle Erkrankungen des menschlichen Organismus
zu bekämpfen. Aber der Samen soll von diesen wissen, um im Prozeß
seines Reifwerdens die Früchte mit einer dazu erforderlichen Zusammensetzung
der Stoffe zu versehen. Diese sollen geeignet sein, die Behandlung eines
Menschen und seine konkrete Krankheit, auch schon vor deren Ausbruch, erfolgreich
durchzuführen.
Damit ein Gurken-, Tomaten- oder ein anderer Samen einer gezüchteten
Pflanze diese Informationen hat, muß man folgendes vornehmen: Vor
dem Pflanzen muß man einen oder einige Samen, die vorher nicht angefeuchtet
waren, mindestens neun Minuten im Mund halten, dann zwischen die Handflächen
legen und so etwa 30 Sekunden halten, auf einer zu bepflanzenden Stelle
barfuß stehend. Dann öffnet man die Handflächen, hält
sie vor den Mund, atmet die Luft darauf aus und läßt sie dann
30 Sekunden in der Sonne liegen. Erst dann setzt man sie in die Erde. Dabei
wird nicht gegossen. Man darf frühestens drei Tage nach dem Pflanzen
gießen. Das Pflanzen soll an einem für jede Gemüseart günstigen
Tag erfolgen (die Menschen stellen diese Tage nach dem Mondkalender fest).
Ein zu frühes Pflanzen ist nicht so schlimm wie ein zu spätes,
wenn dabei nicht gegossen wird. Auch nicht alle Unkräuter sind zu
jäten. Von verschiedenen Arten muß man mindestens je eine Pflanze
wachsen lassen. Man kann sie nur abschneiden."
Nach Anastasia sammelt ein Same alle Informationen von einem Menschen
und nimmt im Prozeß des Wachstums eine für diesen konkreten
Menschen erforderliche Energie aus dem Kosmos und aus der Erde auf. Die
Unkräuter seien nicht zu vernichten, weil sie auch eine Bestimmung
haben. Einige schützen die Pflanzen vor Erkrankungen, die anderen
vermitteln zusätzliche Informationen. Während des Wachstums der
Pflanzen muß man mit ihnen verkehren, sie wenigstens einmal beim
Vollmond berühren.
Anastasia behauptete: Die auf diese Weise aus dem Samen entstandenen
und vom Menschen verzehrten Früchte können ihn von allen Krankheiten
heilen, sein Altern verlangsamen, ihn von schlechten Gewohnheiten befreien,
seine geistigen Fähigkeiten bedeutend verbessern, ihm seelische Ruhe
geben. Die Früchte wirken besonders effektiv, wenn man sie spätestens
drei Tage nach der Ernte verzehrt. So muß man mit allen gepflanzten
Gemüsekulturen verfahren. Man braucht nicht ein ganzes Beet mit Gurken,
Tomaten usw. nach diesem Verfahren zu bepflanzen, ein paar Setzlinge würden
ausreichen.
Die nach diesem Verfahren gezüchteten Früchte zeichnen sich
von den üblichen nicht nur durch den Geschmack aus. Die Analyse ihrer
Zusammensetzung würde ergeben, daß auch das Verhältnis
von Stoffen bei ihnen anders ist.
Bei dem Pflanzen von Setzlingen muß man die Erde in einem geschaufelten
Loch mit eigenen Händen und bloßen Füßen andrücken
und ins Loch spucken. Auf meine Frage erklärte Anastasia, daß
beim Schwitzen der Füße Stoffe ausgeschieden werden (wohl Toxine),
die Informationen von Erkrankungen des Organismus enthalten. Also, diese
Informationen erhalten die Setzlinge und geben sie an die Früchte
weiter, die dann diese Erkrankungen bekämpfen können. Anastasia
riet, ab und zu auf dem Grundstück barfuß zu gehen.
Welche Kulturen empfiehlt es sich zu züchten?
Anastasia antwortete:
Die Vielfalt, die für die meisten Gärten typisch ist, würde
ausreichen: Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Gurken, Tomaten,
Erdbeeren, einApfelbaum. Es ist auch gut, wenn es Kirschen- oder Süßkirschenbäume
und Blumen gibt. Der Umfang dieser Kulturen und die mit ihnen bepflanzte
Fläche spielen keine große Rolle.
Zu den Kulturen, ohne die ein wertvolles energetisches Mikroklima auf
dem Grundstück unvorstellbar ist, gehören: Sonnenblumen (mindestens
eine Pflanze), Kornkulturen - Roggen, Weizen - auf einer Fläche von
1,5-2 qm und ein Stück Erde von mindestens 2 qm für alle möglichen
Pflanzen. Dieses soll nicht bepflanzt werden, alles hier soll natürlich
wachsen. Wenn man so ein natürlich bewachsenes Stück Erde in
seinem Garten nicht hat, muß man etwas Boden aus dem Wald holen und
damit diese Insel schaffen.
Ich fragte Anastasia, ob man diese Kulturen unmittelbar in seinem Garten
pflanzen soll, wenn sie schon bei den Nachbarn wachsen und verschiedene
natürlich wachsende Pflanzen hinter dem Zaun vorhanden sind. Darauf
bekam ich folgende Antwort:
Nicht nur die Vielfalt von Pflanzen ist von Bedeutung, sondern auch
das Verfahren ihrer Zucht und ein unmittelbarer Umgang mit ihnen, wodurch
man sie mit Informationen über sich versehen kann. Ich habe dir schon
von einem Verfahren erzählt. Das ist das Grundverfahren. Die Aufgabe
besteht darin, einen Teil der umgebenden Natur mit Informationen über
sich zu sättigen.
Nur in diesem Fall wird die heilende Wirkung und überhaupt die
ganze Lebenssicherung effektiver sein als von den üblichen Früchten.
In der wilden Natur, wie ihr sie zu nennen pflegt, obwohl sie nicht wild
ist, sondern euch unbekannt, gibt es eine Menge von Pflanzen, mit denen
man alle möglichen Erkrankungen heilen kann. Diese Pflanzen sind eben
dafür geschaffen, doch der Mensch hat fast die Fähigkeit verloren,
sie zu bestimmen.
Ich bemerkte, daß es bei uns viele Apotheken gibt, die Heilkräuter
führen, Ärzte und einfache Heiler, die mit Kräutern heilen,
aber...
Der Organismus ist dein Arzt. Ursprünglich war es ihm eigen, zu
wissen, welches Kraut und wann er es benutzen soll. Das geschah im Unterbewußtsein.
Nichts anderes kann ihn ersetzen, denn er ist dein persönlicher Arzt,
dir persönlich von Gott gegeben. Ich erzähle dir, wie man ihn
wieder bekommen kann. Die hergestellten Beziehungen mit den Pflanzen deines
Gartens werden dich heilen und für dich sorgen. Sie werden selbst
die genaue Diagnose feststellen und eine spezielle, besonders wirksame
und nur für dich geeignete Arznei zubereiten.
In jedem Garten sollte man einen Bienenstock haben.
Ich sagte ihr, daß nur wenige von uns mit den Bienen umgehen
können. Auch bei denjenigen die das als Beruf gelernt haben, geht
die Sache nicht immer leicht von der Hand.
Darauf antwortete sie: vieles davon, was ihr für die Bienen macht,
ist falsch. Nur zwei Menschen von allen, die auf der Erde in den letzten
Jahrtausenden gelebt haben, konnten einigermaßen erkennen, wie es
bei diesem einzigartigen Phänomen funktioniert.
-Wer sind sie?
-Zwei Mönche, die dann heiliggesprochen wurden. Du kannst von
ihnen in euren Büchern lesen, die in Klöstern aufbewahrt werden.
-Nun, gut, wie soll man die Bienen in einem Garten halten?
-Man muß einen Bienenstock für sie machen, wie sie ihn unter
natürlichen Verhältnissen haben. Sonst nichts. Dann muß
man ihnen nur einen Teil von Honig, Wachs und anderen von ihnen erzeugten
Stoffen wegnehmen.
-Sie werden doch die Menschen stechen. Wie kann man den Urlaub auf
der Datsche verbringen, wenn man ständig Angst haben muß, von
Bienen gestochen zu werden?
-Die Bienen stechen, wenn sich ein Mensch ihnen gegenüber selbst
aggressiv verhält oder überhaupt mit einer inneren Aggression
geladen ist, nicht unbedingt den Bienen gegenüber. Sie spüren
das, richtiger, sie ertragen keine Strahlungen böser Gefühle.
Die Bienen- können- außerdem jene Körperteile stechen,
wo sich Nervenenden eines kranken inneren Organs befinden sowie an den
Stellen, wo die Schutzhülle durchbrochen ist und es sonstige Störungen
gibt. Es ist euch bekannt, wie effektiv die Bienen eine Erkrankung heilen,
die ihr Radikulitis nennt, aber das ist bei weitem nicht alles, was sie
bewirken können. Wenn ich alles ausführlich erzählen und
belegen würde, wie du es willst, müßtest du bei mir nicht
drei Tage, sondern einige Wochen bleiben. Euch ist schon vieles von den
Bienen bekannt, ich habe nur zur Verbesserung dieser Kenntnisse beigetragen.
Glaub mir, meine Hinweise sind sehr wichtig. Es ist kein Problem, einen
Bienenschwarm in einen Bienenstock zu bringen. Bevor man das macht, muß
man ein Stück Wachs und ein honighaltiges Kraut hineinlegen. Man braucht
keine Rahmen und keine Waben zu machen. Später, wenn es Bienen auch
in anderen benachbarten Gärten geben wird, werden sie sich vermehren,
neue Schwärme bilden und freie Zellen einnehmen.
-Und wie entnimmt man den Honig?
-Man muß den Unterdeckel öffnen, von den hängenden
Waben etwas abbrechen und Honig und Nektar, die sie enthalten, nehmen.
Aber nicht zu viel, ein Teil davon soll den Bienen für den Winter
übrig bleiben.
Morgenprozeduren
Ihre Morgenübungen paßte Anastasia den Verhältnissen
auf einer Datsche an.
-Morgens, am besten beim Sonnenaufgang, muß man barfuß
in den Garten gehen und Pflanzen nach Wunsch berühren. Das geschieht
nicht nach einer Vorschrift oder nach einem sich täglich wiederholenden
Ritual, sondern nach einem Wunsch, den man momentan hat, aber unbedingt
vor dem Waschen. Denn die Pflanzen nehmen den Geruch von Stoffen auf, die
während des Schlafs durch die Hautporen des Organismus ausgeschieden
werden. Wenn es warm ist und wenn es im Garten ein wild bewachsenes Stück
Erde gibt (es empfiehlt sich, solches zu haben), muß man sich aufs
Gras legen und sich 3-4 Minuten lang dehnen. Wenn ein Insekt über
den Körper kriecht, läßt man es geschehen, denn viele Insekten
öffnen und reinigen die verstopften Poren, durch die dann Toxine,
einiger verschiedener Erkrankungen der inneren Organe, auf die Oberfläche
der Haut ausgeschieden werden und sich entfernen lassen. Wenn es im Garten
einen Wasserbehälter gibt, muß man darin tauchen. Wenn es keinen
gibt, muß man sich mit Wasser begießen. Dabei steht man barfuß
nicht weit von den Beeten, am besten zwischen den Beeten, und jedesmal
anders: manchmal neben den Himbeeren, manchmal neben den Johannisbeeren
usw. Nach einem Wasserbad trocknet man sich nicht gleich ab. Man schüttelt
die Wassertropfen von den Handflächen und anderen Körperteilen
auf die umgebenden Pflanzen. Erst danach setzt man die Morgenprozeduren
fort und benutzt die üblichen Dinge dazu.
Abendprozeduren
Abends vor dem Schlafen muß man sich unbedingt die Füße
waschen, indem man einige Tropfen von Melde oder Brennesselsaft ins Wasser
tut. Man kann beides benutzen, aber ohne Seife oder Shampoo. Das Wasser,
in dem die Füße gewaschen werden, gießt man auf die Beete.
Erst dann kann man die Füße mit Seife waschen, wenn es nötig
ist. Diese Abendprozedur ist aus zwei Gründen wichtig: durch das Schwitzen
der Füße werden Toxine, die Träger innerer Erkrankungen,
ausgeschieden, die abgewaschen werden sollen, um die Poren zu reinigen.
Der Saft aus Melde und Brennessel trägt dazu bei. Indem man das Wasser
nach dem Füßewaschen auf die Beete gießt, gibt man den
Mikroorganismen und Pflanzen zusätzliche Informationen über seinen
aktuellen Zustand. Das ist sehr wichtig. Nur durch diese Informationen
kann die sichtbare und unsichtbare Umwelt alles für einen Menschen
Nötige aus dem Kosmos und der Erde wählen und erzeugen, damit
sein Organismus normal funktioniert.
Ich war auch gespannt, von ihr zu hören, was sie über die
Ernährung denkt. Denn sie selbst ernährt sich sehr eigenartig.
-Anastasia, erzähle, wie sich ein Mensch
ernähren soll. Was, wann, wie oft und wieviel soll er essen? Bei uns
wird dieser Frage große Bedeutung beigemessen. Es gibt eine große
Menge verschiedener Literatur zu diesem Thema, Rezepte für heilende
Nahrung, Hinweise zum Abnehmen.
-Es ist schwer, sich die Lebensweise des Menschen unter Bedingungen
der technokratischen Entwicklung anders vorzustellen. Diese Welt und ihre
dunklen Kräfte sind fortwährend bestrebt, die ursprüngliche
menschliche Natur durch ein ungefüges künstliches System zu ersetzen,
das dieser widerspricht.
Ich bat Anastasia, konkret und verständlich, ohne philosophische
Ausführungen zu sprechen, und sie fuhr fort:
-Siehst du, auf deine Frage, was, wann und wieviel gegessen werden
soll, kann nur der Organismus eines konkreten Menschen am besten antworten
und niemand sonst. Das Hunger- und Durstgefühl sind dem Menschen von
der Natur dazu gegeben, um jedem einzelnen Menschen ein Signal zu geben,
wann er essen soll. Dieser Moment ist nämlich der für ihn günstigste
für die Einnahme des Essens. Die technokratische Welt ist aber nicht
imstande, dem Menschen zu ermöglichen, daß man in diesem für
den Organismus günstigsten Moment seinen Hunger und Durst stillt.
So schuf der Mensch in seiner Hilflosigkeit bestimmte Regeln und Rahmen
für sich, angeblich aus Gründen der Zweckmäßigkeit.
Stell dir vor: jemand sitzt oder schläft, ohne seine Energie zu verbrauchen,
der andere leistet eine körperliche Arbeit oder läuft, in Schweiß
gebadet, und verbraucht viel mehr Energie, aber sie essen um die gleiche
Zeit. Der Mensch soll in dem Moment essen, den ihm sein Organismus diktiert,
es gibt keinen besseren Ratgeber. Ich weiß, unter euren Lebensverhältnissen
ist das fast unerfüllbar, doch für die Menschen, die auf ihrer
Datsche leben und einen Garten haben, ist es möglich. Man muß
nur diese Möglichkeit nutzen, ohne künstliche Konventionen zu
beachten. Dasselbe kann ich dir antworten auf deine Frage, WAS man essen
soll. Das ist das Nächstliegende, was im Moment sozusagen bei der
Hand ist. Der Organismus wählt selbst das Richtige. So kann ich einen
untraditionellen Rat geben: wenn man Haustiere auf der Datsche hat - eine
Katze oder ein Hund - , muß man sie beobachten. Von Zeit zu Zeit
wählen sie unter vielen Pflanzen einen Grashalm und fressen ihn. Man
müßte einige solcher Grashalme pflücken und seinem Essen
zugeben. Nicht unbedingt täglich, einmal oder zweimal in der Woche
würde ausreichen. Man müßte auch selbst etwas Getreide
ernten, dreschen, mahlen, Mehl zubereiten und ein Brot backen. Das ist
äußerst wichtig. Ein Mensch, der solches Brot nur einmal oder
zweimal im Jahr gegessen hat, bekommt große Energievorräte,
die seine inneren Kräfte aktivieren, seinen Zustand beeinflussen und
seelische Ruhe geben. Dieses Brot kann man auch seinen Verwandten und Freunden
geben. Es wird auch auf sie gut wirken. Es ist gesund, einmal im Sommer
drei Tage lang nur das zu essen, was im Garten wächst. Man kann dies
mit Brot, Öl und ein wenig Salz ergänzen.
Ich habe schon erzählt, wie sich Anastasia ernährt. Auch
während ihrer Erzählung pflückte sie unwillkürlich
einen Grashalm, dann noch einen anderen und kaute sie. Sie gab mir auch
etwas davon, und
ich probierte. Die Grashalme hatten keinen besonderen Geschmack, sie
waren nicht widerlich. Für die Ernährung und Lebenssicherung
Anastasias ist gleichsam die Natur zuständig, dieser Prozeß
stört ihren Gedankengang nicht, sie ist immer mit anderen Problemen
beschäftigt. Dabei ist ihre Gesundheit ein notwendiger Bestandteil
ihrer ungewöhnlichen Schönheit. Ihrer Meinung nach kann ein Mensch,
der ähnliche Beziehungen zu den Pflanzen und zur Erde in seinem Garten
hergestellt hat, von allen Krankheiten geheilt werden.
Eine Krankheit an sich ist eine Tatsache der Ignorierung von Naturvorgängen
durch den Menschen, die für seine Gesundheit und das Leben zuständig
sind; Eine Krankheit bekämpfen ist kein Problem für sie, denn
gerade dazu existieren sie. Der Nutzen, den ein Mensch gewinnen kann, indem
er einen Informationskontakt zu einem kleinen Stück Natur hergestellt
hat, ist viel bedeutender als nur die Bekämpfung von Erkrankungen.
Der Schlaf unter einem Stern
Ich habe schon erzählt, mit welcher Begeisterung Anastasia über
die Pflanzen und die Menschen redet, die mit ihnen umgehen. Zuerst dachte
ich, daß sie, die mitten in der Natur aufgewachsen ist, nur diese
gut kennengelernt hat und gewisse Informationen vom Aufbau der Planeten
besitzt. Sie fühlt sie gleichsam. Soll doch der Leser selbst darüber
urteilen, was sie vom Schlaf unter dem Sternenhimmel erzählt.
Die Pflanzen, die Informationen von einem konkreten Menschen erhalten,
tauschen diese mit dem Kosmos aus, sie fungieren dabei nur als Vermittler,
die nur einige zielgerichtete Aufgaben in bezug auf den Körper des
Menschen erfüllen, aber keinen Zusammenhang mit den komplizierten
Vorgängen haben, die nur im menschlichen Gehirn stattfinden und dadurch
den Menschen von aller Tier- und Pflanzenwelt des Planeten auszeichnen.
Der mit dem Kosmos hergestellte Kontakt ermöglicht es dem Menschen,
und nur dem Menschen, den kosmischen Intellekt zu benutzen und Informationen
mit diesem auszutauschen. Das läßt sich mit Hilfe einer einfachen
Handlung machen und eine wohltuende Wirkung empfinden. Nach Anastasia sieht
es so aus:
-Eines Abends, wenn das Wetter gut ist, macht man sich ein Bett unter
dem Sternenhimmel, neben Sträuchern von Himbeeren, Johannisbeeren
oder Kornkulturen. Man muß allein sein.
Auf dem Rücken liegend, muß man die Augen offen halten und
in Gedanken im Kosmos wandern. Aber keine Anspannung dabei. Die Gedanken
sollen leicht und frei sein. Zuerst denkt man an sichtbare kosmische Körper,
dann kann man träumen, an seine sehnlichsten Wünsche, seine Nächsten
und all diejenigen denken, denen man Gutes wünscht. Keine Gedanken
an Rache sollen in diesem Moment kommen, nichts Böses soll jemandem
gewünscht werden, denn die Wirkung kann für sie nicht gut sein.
Diese einfache Prozedur wird einige Zellen in Ihrem Gehirn wieder beleben.
Die Mehrheit davon funktioniert kein einziges Mal während des ganzen
Lebens eines Menschen. Die kosmischen Kräfte helfen Ihnen unvorstellbare
Träume zu verwirklichen, seelische Ruhe zu erreichen, gute Beziehungen
mit ihren Angehörigen herzustellen, deren Liebe zu Ihnen hervorzurufen
oder zu verstärken. Es empfiehlt sich, diese Prozedur einige Male
zu wiederholen. Sie wird nur am Ort Ihres Kontaktes mit der Pflanzenwelt
wirksam sein. Das können Sie schon am nächsten Morgen empfinden.
Besonders wichtig ist es, diese Prozedur jedesmal am Vorabend Ihres Geburtstages
zu machen. Es wäre umständlich zu erklären, wie es funktioniert,
und ich will es nicht machen. Sowieso wirst du nicht alles glauben und
verstehen. Viel produktiver kann man davon mit denen reden, die diese Wirkung
an sich erfahren haben, denn die gewonnenen und geprüften Informationen
werden zur besseren Wahrnehmung der folgenden Informationen beitragen.
Helfer und Erzieher des Kindes
Als ich Anastasia fragte, wie der Garten und die mit Menschen im Kontakt
befindlichen Pflanzen, auch diejenigen, die auf eine besondere Weise gezüchtet
werden, die Erziehung der Kinder fördern können, erwartete ich
von ihr zu hören, daß es notwendig sei, den Kindem die Naturliebe
beizubringen, oder etwas ähnliches. Aber ich irrte mich. Ihre Urteile
beeindruckten mich durch ihre sehr einfache Begründung und durch ihren
tiefen philosophischen Sinn.
Die Natur und der kosmische Verstand fügen es so, daß jeder
Mensch als ein Herrscher, als ein König geboren wird. Er ist einem
Engel gleich, ebenso rein und sündlos. Der noch geöffnete Scheitel
des Kindes nimmt einen großen Fluß kosmischer Informationen
auf: die Fähigkeiten jedes Neugeborenen ermöglichen ihm, das
weiseste Wesen gleich Gott im Weltall zu werden. Es braucht kurze Zeit,
um die Eltern mit Glück und Gottesgnade zu beschenken. Die Zeit, in
der das Kind das Wesen des Weltalls erkennt, ist ein kurzer Abschnitt von
nur neun Jahren. Alles, was es dazu braucht, ist schon vorhanden. Die Eltern
sollten nicht das reale Wesen der Naturwelt verfälschen. Doch die
technokratische Entwicklung hindert sie daran. Was sieht ein Kleinkind,
dessen Bewußtsein zu erwachen beginnt: zuerst die Decke, eine Bettecke,
Lappen, Wände, Attribute und Werte einer künstlichen, durch technokratische
Entwicklung entstandenen Welt, und dann seine Mutter und ihre Brust. "Wahrscheinlich
soll es so sein“, denkt es. Seine lachenden Eltern bringen ihm klappernde
und pfeifende Spielzeuge, als wären es große Werte. Wozu? Das
Kind wird lange damit spielen und versuchen, ihren Wert durch dein Unterbewußtsein
zu begreifen. Dann werden seine gütig lächelnden Eltern es mit
Windeln umbinden. Das wird ihm nicht recht sein, und es wird sich dagegen
wehren, aber vergeblich. Das einzige Mittel zu protestieren ist Schreien,
und es wird schreien, um Hilfe bittend und sich empörend. Von diesem
Moment an wird der Engel und der Herrscher zu einem Bettler und Sklaven,
der um einen Almosen bittet. Eines nach dem anderen werden dem Kind Attribute
der künstlichen Welt als etwas Wertvolles angeboten: neue Spielzeuge,
neue Kleidung. Man lispelt im Gespräch mit ihm, man behandelt es unwillkürlich
als ein ein vollkommenes Wesen. Auch in den Einrichtungen, wo es gelehrt
werden sollte, werden ihm wieder Vorteile der künstlichen Welt erzählt.
Erst wenn es 9 Jahre alt ist, wird flüchtig die Natur erwähnt,
als eine Beilage zu etwas anderem, zum Wesentlichen, unter dem das Künstliche
gemeint ist. Die meisten Menschen sind nicht imstande, bis zu ihrem Lebensende
die Wahrheit zu verstehen. Die einfache Frage nach dem Sinn des Lebens
bleibt für sie unbeantwortet.
Den Sinn des Lebens bilden aber die Wahrheit, Freude und Liebe. Ein
neunjähriges Kind, inmitten der Natur aufgewachsen, begreift den Weltaufbau
richtiger als eure Wissenschaftler.
-Halt, Anastasia. Du meinst wahrscheinlich sein Naturwissen, wenn sein
Leben ebenso wie deines verlaufen wird. Da bin ich mit dir einverstanden.
Doch der gegenwärtige Mensch muß eben in unserer technokratischen
Welt leben, wie du sie nennst. Ob es gut oder schlecht ist, ist eine andere
Frage. Das Kind kann die Natur gut kennen und spüren, aber in anderen
Bereichen kann es völlig ungebildet sein, so in Mathematik, Physik,
Chemie, im gesellschaftlichen Leben.
-Für einen, der rechtzeitig das Wesen der Welt erkannt hat, ist
dies nur eine Kleinigkeit. Wenn er will, kann er sich in einem beliebigen
Bereich behaupten und alle anderen übertreffen.
-Wieso?
-Denn der Mensch der technokratischen Welt hat noch nichts erfunden,
was es in der Natur nicht gäbe.
-Mag sein. Du hast aber versprochen zu erzählen, wie man ein Kind
unter unseren Verhältnissen erziehen und seine Fähigkeiten fördern
kann. Sprich aber verständlich, führe konkrete Beispiele an.
-Gut, ich gebe mir Mühe, - antwortete Anastasia, - ich habe schon
solche Situationen simuliert und versucht, einer Familie Hinweise zu geben,
was die Eltern tun sollen. Sie verstehen aber das Wesen nicht und können
keine richtige Frage an ihr Kind stellen. So bringen sie das Kind in den
Garten mit allen seinen Lieblingsspielzeugen. Das sollen sie nicht tun.
Man muß für das Kind eine andere Beschäftigung finden,
die es hinreißen kann, die interessanter ist als ein sinnloser und
auch schädlicher Umgang mit künstlich hergestellten Gegenständen.
Man bittet das Kind mitzuhelfen, aber ganz ernst, ohne Gelispel. Das Kind
wird wirklich helfen können. Beim Pflanzen bittet man das Kind, die
Samen in der Hand zu halten oder ein Beet zu harken oder den den Samen
in ein Erdloch zu werfen. Man muß dabei dem Kind alles erklären,
was man in diesem Moment macht, etwa so:
-"Nun legen wir den Samen in die Erde und schütten ihn zu. Wenn
die Sonne scheint und sich die Erde
erwärmt, beginnt der Samen zu wachsen, um die Sonne zu sehen.
So wird ein grüner Sprößling aus der Erde hervorgucken,
so klein.“ Dabei muß man dem Kind einen kleinen Grashalm zeigen.
„Wenn es dem Sprößling draußen gefällt, wird er immer
größer werden, bis er sich in einen Baum verwandelt, in einen
so großen oder auch in einen so kleinen. Ich möchte, daß
er uns köstliche Früchte bringt, und du wirst sie essen, wenn
sie dir schmecken."
Jedesmal, wenn man mit dem Kind in den Garten
kommt, muß man beim Erwachen dem Kind vorschlagen, nachzusehen, ob
schon ein Sprößling da ist. Man muß ihm seine Freude zeigen,
wenn man einen Sprößling sieht. Wenn man nicht sät, sondern
Setzlinge pflanzt, muß man dem Kind auch erzählen, wie man das
macht. Wenn man Tomatensetzlinge pflanzt, soll das Kind den Eltern einen
Setzling nach dem anderen reichen. Wenn es aus Versehen einen kaputt macht,
muß man diesen in die Hand nehmen und sagen: "Ich denke, der wird
nicht leben und Früchte bringen, er ist kaputt. Aber wollen wir doch
versuchen, ihn zu retten". Man setzt mindestens eine gebrochene Pflanze
in die Erde. Nach einigen Tagen, wenn man zum Beet mit den gepflanzten
Tomaten kommt, die sich schon fest angewurzelt haben, zeigt man den welkenden
gebrochenen Setzling, um das Kind daran zu erinnern, daß er beim
Pflanzen zerbrochen ist. Man spricht mit dem Kind nicht belehrend, sondern
wie mit einem Kameraden. Man muß sich bewußt werden, daß
das Kind uns in vieler Hinsicht überlegen ist, zum Beispiel in bezug
auf die Reinheit seiner Absichten. Es ist ein Engel. Wenn jemand das erkannt
hat, der kann im weiteren schon intuitiv handeln, das Kind wird für
ihn zum Menschen, der ihn glücklich macht. Wer im Freien unter dem
Sternenhimmel schlafen will, sollte das Kind mitnehmen und daneben legen.
Das Kind soll auch den Sternenhimmel ansehen, keinesfalls erklärt
man ihm etwas - weder die Namen der Planeten noch ihre Herkunft und Bestimmung,
denn man weiß das selbst nicht. Die in eurem Gehirn innewohnenden
Dogmen können das Kind nur von der Wahrheit weit weg führen.
Die Wahrheit verbirgt sich schon in seinem Unterbewußtsein, nach
und nach wird sie bewußt werden. Man könnte dem Kind nur sagen,
daß man sich gern die leuchtenden Sterne ansieht, oder es auch fragen,
welcher von den Sternen ihm am besten gefällt. Es ist überhaupt
wichtig, Fragen an sein Kind zu stellen. Im nächsten Jahr kann man
dem Kind ein eigenes Beet zur Verfügung stellen, damit es dieses selbst
gestaltet und darauf alles macht, was es will. Keineswegs zwingt man das
Kind etwas gegen seinen Willen auf seinem Beet zu tun. Man soll nichts
verbessern, was das Kind getan hat. Man kann nur nach seinem Wunsch fragen.
Man kann ihm helfen, wenn es einem erlaubt hat, mit ihm zu arbeiten. Wenn
man Getreide sät, soll das Kind auch ein paar Körner mit seiner
Hand in ein Beet werfen.
-Schon gut, - sagte ich zu Anastasia, - so kann bei einem Kind das
Interesse für die Pflanzenwelt erwachen, und es kann ein guter Agronom
werden. Wie bekommt es aber Kenntnisse aus anderen Bereichen?
- Ist dir das nicht klar? Es liegt nicht daran, daß es weiß
und fühlt, was und wie etwas wächst, sondern daran, daß
das Kind denken und analysieren lernt, daß in seinem Gehirn Zellen
zum Leben erwachen, die dann sein ganzes Leben funktionieren werden. Eben
diese Zellen machen es klüger und begabter im Vergleich zu anderen,
bei denen diese Zellen schlafen. Auch was euren wissenschaftlichen Fortschritt
angeht, kann es ihm in jedem Bereich überlegen sein. Dank der Reinheit
seiner Absichten wird es auch viel glücklicher. Sein enger Kontakt
mit den Planeten ermöglicht es ihm, immer neue Informationen zu erhalten
und auszutauschen. Sein Unterbewußtsein wird alles aufnehmen und
dem Bewußtsein als neue Gedanken und Entdeckungen mitteilen. Äußerlich
wird dieser Mensch gewöhnlich wirken, aber im Inneren... Solche Menschen
nennt ihr Genies.
Anastasias Erziehung
-Sag, Anastasia, haben dich deine Eltern gerade so erzogen?
Nach einer Pause, in der sie wahrscheinlich an ihre Kindheit dachte,
antwortete sie:
Ich erinnere mich kaum an meine Eltern. Ich wurde ungefähr so
von meinem Großvater und Urgroßvater erzogen, wie ich es dir
erzählt habe. Nur die Natur und die Tierwelt habe ich selber gut wahrgenommen,
ohne ihr Wesen gründlich zu verstehen, aber daran liegt es nicht,
wenn man es richtig wahrnimmt. Der Großvater und Urgroßvater
besuchten mich ab und zu, stellten Fragen an mich, die ich dann beantworten
sollte. Die Leute unserer alten Generation behandeln einen Säugling
und ein Kleinkind wie eine Gottheit und prüfen ihre eigene Reinheit
durch die Antworten eines Kindes.
Ich bat Anastasia, sich an eine konkrete Frage und die Antwort darauf
zu erinnern. Sie lächelte und erzählte:
-Einmal spielte ich mit einer kleinen Schlange. Plötzlich drehte
ich mich um und sah sie beide stehen und lachen. Ich freute mich sehr über
sie, denn der Umgang mit ihnen ist sehr interessant. Nur sie können
Fragen stellen, und ihre Herzen schlagen im gleichen Rhythmus wie mein
Herz. Bei den Tieren ist der Rhythmus anders. Also, ich lief zu ihnen.
Der Urgroßvater verbeugte sich vor mir, und der Großvater setzte
mich aufs Knie. Ich hörte sein Herz schlagen, berührte und sah
mir seinen Bart an. Es war sehr schön, so zu sitzen und zu denken.
Dann fragte mich der Großvater: "Sag, Anastasia, warum wachsen Haare
bei mir hier und hier?" - er zeigte auf den Kopf und den Bart. "Und warum
wachsen sie hier nicht?" - er zeigte auf die Stirn und die Nase. Ich berührte
seine Stirn und die Nase, aber mir fiel keine Antwort ein. So konnte ich
nicht reden, ich wollte darüber nachdenken. Als sie ein
anderes Mal kamen, sagte der Großvater: "Ich denke weiter darüber
nach, warum Haare bei mir hier wachsen und hier nicht?" - er zeigte wieder
auf die Stirn und die Nase.
Der Urgroßvater sah mich aufmerksam und ernst an. Ich dachte
damals, vielleicht sei das sein Hauptproblem, und fragte:
-Großvater, möchtest du gern, daß sie überall
wachsen, auch an der Stirn und auf der Nase?
Der Urgroßvater wurde nachdenklich, und der Großvater antwortete:
-Nein, ich möchte das nicht.
-Nun, eben darum wachsen sie nicht, weil du es nicht willst.
Nachdenklich strich er seinen Bart und fragte gleichsam sich selbst:
-Also, hier wachsen sie nicht, weil ich es so haben möchte?
Ich bestätigte:
-Ja, Großvater, alle wollen das, du und ich und auch er, der
dich geschaffen hat.
Da fragte der Urgroßvater seltsam aufgeregt:
-Und wer hat ihn geschaffen?
-Der alles geschaffen hat.
-Wo ist er? Zeig! - fragte der Großvater und verbeugte sich tief
vor mir. Ich konnte nicht sofort antworten. Ich dachte dann oft darüber
nach.
-Hast du diese Frage doch beantwortet?
-Ungefähr nach einem Jahr. Dann wurden neue Fragen an mich gestellt.
Bis dahin haben Sie mich nichts gefragt, und ich war sehr traurig.
...........
Organische Antriebe
Ja, so sieht es ungefähr aus. Hättest du und alle anderen
reine Absichten und dadurch Wissen um die Natur und deren Wirkungen, hättet
ihr schon längst folgendes erkannt: wenn es einen Stoff gibt, der
sieh in einem Augenblick ausdehnen, explodieren und in einen anderen Zustand
übergehen kann, so sollte es auch den gegensätzlichen Vorgang
geben. In der Natur gibt es Mikroorganismen, die gasförmige Stoffe
in Feststoffe verwandeln. Übrigens tun es alle Pflanzen, wenn
auch mit verschiedener Schnelligkeit. Auch die Härte und Beständigkeit
dieser Stoffe sind verschieden. Sieh dich um, die Pflanzen ziehen Säfte
aus der Erde, atmen Luft und machen daraus feste und beständige Körper,
zum Beispiel Holz oder noch härtere Nüsse und Steine in manchen
Früchten, z.B. in Pflaumen. Ein unsichtbarer Mikroorganismus macht
es mit einer sehr großen Geschwindigkeit, indem er sich gleichsam
nur aus der Luft ernährt. Diese Mikroorganismen sind die treibenden
Kräfte eines fliegenden Tellers. Sie sind wie eine Mikrozelle des
Gehirns. Nur ihre Funktion ist eingeschränkt. Sie sichern die Bewegung.
Sie erfüllen diese Funktion ausgezeichnet. Sie befinden sich an der
Innenseite der Oberfläche eines fliegenden Tellers zwischen ihren
Doppelwandungen. Deren Abstand ist etwa 3 cm. Die obere und die untere
Fläche der Außenwände ist porig, mit winzigen Löchern.
Durch diese Löcher ziehen die Mikroorganismen Luft und bilden somit
vor dem Teller ein Vakuum. Die Luftströme beginnen schon hart zu werden,
bevor sie mit dem Teller in Berührung kommen. Nachdem sie durch die
Mikroorganismen gegangen sind, verwandeln sie sich in kleine Kugeln. Die
Kugeln wachsen und erreichen einen Durchmesser von etwa 0,5 cm. Dann werden
sie weicher, rollen in den unteren Teil des Tellers und bilden sich auflösend
wieder gasförmige Stoffe. Man kann sie auch essen, aber nur bevor
sie sich aufgelöst haben.
-Und wie sind die Wände eines fliegenden Tellers?
-Sie sind gezüchtet
..........
-Siehst du, WIadimir, alles Schlechte, was einem Menschen passiert, zieht er sich selbst zu, wenn er die Regeln des geistigen Daseins verletzt und seine Naturverbundenheit löst. Die dunklen Kräfte versuchen ihn mit den kurzlebigen Werten eurer technokratischen Welt anzulocken und damit seine Gedanken von den einfachen Wahrheiten und Geboten der Bibel abzulenken. Oft gelingt es ihnen. Eine der Todsünden ist der Stolz. Die meisten Menschen neigen zu dieser Sünde. Jetzt will ich nicht die Schädlichkeit dieser Sünde beweisen. Wenn du nach Hause zurückkehrst und darüber nachdenkst, wirst du das selbst verstehen oder es helfen dir erleuchtete Menschen, die zu dir kommen. Jetzt sage ich dir nur eines: Die dunklen Kräfte, die den lichten Kräften widerstehen, sind jederzeit daran interessiert, die Sünde bei den Menschen zu fördern. Eines ihrer Hauptinstrumente ist das Geld. Sie haben das Geld erfunden. Das Geld ist eine Art Zone der Hochspannung. Die dunklen Kräfte sind sehr stolz auf diese Erfindung. Sie denken sogar, daß sie stärker als die lichten Kräfte sind, weil sie das Geld erfunden haben. Seit Jahrtausenden dauert diese Konfrontation, in deren Mittelpunkt der Mensch steht. Aber ich möchte nicht, daß du zu dieser Sünde neigst. Ich weiß, die Erklärungen allein helfen hier nicht, denn auch im Verlauf von vielen Jahrtausenden konnte die Menschheit trotz aller Erklärungen kein Mittel finden, dieser Sünde zu widerstehen. Auch du hättest das nicht verstehen können. Aber ich wollte dich von der tödlichen Gefahr des geistigen Schadens retten, da habe ich mir speziell für dich eine Situation ausgedacht, bei dem der Mechanismus der dunklen Kräfte gleichsam gestört wird, sich umstellt und damit selbst zur Ausrottung dieser Sünde beiträgt. Darum wurden sie so wütend. Sie verliehen dir diesen Zorn und du begannst zu schreien und mich zu beleidigen. Sie wollten, daß auch ich dir böse würde, aber das tue ich nie. Ich verstand, daß ich damit den Nagel auf den Kopf getroffen habe. Es ist mir jetzt klar, daß man diesen seit Jahrtausenden tadellos funktionierenden Mechanismus stören kann. Vorläufig habe ich es nur für dich getan, aber ich werde auch für andere etwas erfinden. Was ist Schlimmes daran, daß du weniger Alkohol trinken und nicht so hochmütig und streitsüchtig sein wirst? Worüber hast du dich empört? Natürlich war es dein Stolz, der dich völlig aus dem Konzept gebracht hat.
............
Anastasia legte ihre Hände auf meine Schultern
und sagte: "Lausche bitte auf die Geräusche und Töne in der Umgebung".
Ich lauschte und vernahm eine Menge von Geräuschen und Tönen
in verschiedener Tonqualität, in verschiedenem Rhythmus und von unterschiedlicher
Dauer. Ich nannte sie laut: Vogelgesang auf den Bäumen, Zirpen der
Insekten im Gras, Rascheln der Bäume, Flattern der Flügel. Dann
schwieg ich lauschend, und es war für mich sehr angenehm und anregend.
Du hast nicht alles genannt, - bemerkte Anastasia.
- Doch, - erwiderte ich, - vielleicht habe ich etwas vergessen, nur
etwas Unbedeutendes oder Unhörbares.
- WIadimir, hörst du denn nicht, wie mein Herz schlägt? -
fragte Anastasia.
In der Tat hatte ich darauf nicht geachtet.
- Ja, - sagte ich eilig, - natürlich höre ich es, ich höre
es sehr gut. Es schlägt ruhig und gleichmäßig.
- Und nun versuche, die Intervalle zwischen verschiedenen Geräuschen
zu behalten. Wähle einige, die gut hörbar sind und merke sie
dir.
Ich wählte das Zirpen eines Insektes, das Krächzen eines
Vogels und das Murmeln des Baches.
- Jetzt beschleunige ich meinen Herzschlag. Hör zu, was in der
Natur passiert.
Anastasias Herz schlug schneller, auch die Rhythmen aller Geräusche
wurden schneller, ihre Töne wurden höher.
Erstaunlich! Unglaublich! - rief ich.
- Reagieren sie etwa genau so auf den Rhythmus deinesHerzens?
- Ja, absolut alle: ein dünner Grashalm, ein großer Baum,
ein Insekt. Alle reagieren auf die Änderung des Rhythmus meines Herzens.
Bei den Bäumen beschleunigen sich die inneren Prozesse, sie erzeugen
mehr Sauerstoff.
-Reagieren also alle Pflanzen und Tiere, die die Menschen umgeben?
- fragte ich.
-Nein. In eurer Welt wissen sie nicht, auf wen sie reagieren sollen.
Ihr habt keinen Kontakt mit ihnen, ihr versteht nicht einmal die Notwendigkeit
dieses Kontaktes, ihr teilt auch keine Informationen von euch mit. Das
kann nur mit den Pflanzen und Menschen in kleinen Gärten geschehen,
wenn die Menschen mit den Pflanzen so umgehen, wie ich es dir erzählt
habe; wenn sie die Samen mit Informationen von sich versehen und bewußter
mit den Pflanzen umgehen. Ich kann dir zeigen, was ein Mensch empfindet,
der so einen Kontakt hat. Möchtest du das?
- Aber natürlich. Wie kannst du das machen?
-Ich werde jetzt den Rhythmus meines Herzens deinem anpassen, und du
wirst es spüren.
Sie steckte ihre Hand unter mein Hemd, ihre Handfläche drückte
sich leicht an meine Brust, und ihr Herz, allmählich sich angleichend,
begann in meinem Rhythmus zu schlagen. Und ein Wunder geschah: ich fühlte
mich ungewöhnlich wohl und geborgen, als wäre ich mit der Liebe
meiner Verwandten umgeben, als wäre meine Mutter dabei, ich fühlte
mich gesund und entspannt, meine Seele freute sich, mein Geist war frei
und
konnte nun ganz anders das Weltall wahrnehmen. Ich genoß
eine ganze Palette der mich umgebenden Geräusche und Töne, die
mir die Wahrheit eröffneten, die ich noch nicht völlig erkennen
und nur intuitiv ahnen konnte. Alle Gefühle der Freude und Seligkeit,
die ich einst in meinem Leben erfahren hatte, vereinigten sich nun zu einem
schönen Gefühl, das man wohl als Glück bezeichnet.
Sobald aber Anastasia den Rhythmus ihres Herzens geändert hatte,
verschwand nach und nach dieses schöne Gefühl. Ich bat Anastasia:
-Mach es noch einmal, bitte, Anastasia!
-Ich kann es nicht lange tun. Ich habe doch meinen eigenen Rhythmus.
-Nur ganz kurz, - bat ich.
Anastasia gab mir wieder für eine kurze Weile das Gefühl
des Glücks, dann verging es, und nur eine an- genehme Erinnerung daran
lebte in mir weiter. Einige Zeit schwiegen wir, dann wollte ich Anastasias
Stimme wieder hören, und ich fragte sie:
-Ist es den ersten Menschen Adam und Eva wohl ebenso
gut gegangen? Man liegt, man genießt, man führt ein herrliches
Leben - keine Sorgen, alles ist da. Aber es wird einem bald langweilig,
wenn man nichts zu tun hat.
Statt zu antworten, fragte mich Anastasia:
-Sag, Wladimir, denken viele Menschen so wie du von dem ersten Menschen
Adam?
-Bestimmt die meisten. Was hatten sie da im Paradies zu tun? Erst später
begann sich der Mensch zu entwickeln und verschiedene Dinge zu erfinden;
Die Arbeit schuf den Menschen. Durch die Arbeit wurde er immer klüger.
-Du hast recht, man muß arbeiten, aber der erste Mensch war unermeßlich
klüger als der heutige. Auch
seine Arbeit war bedeutender und verlangte von ihm mehr Verstand, Verantwortungsgefühl
und Willensstärke.
-Was hat denn Adam im Paradies getan? Den Garten bearbeitet? Heutzutage
kann das jeder Kleingärtner, abgesehen von den Wissenschaftlern, die
sich mit der Pflanzenzucht beschäftigen. In der Bibel steht auch nichts
weiter von Adams Tätigkeit geschrieben.
- Wäre alles in der Bibel ausführlich beschrieben, bräuchte
man ein Menschenleben, um sie lesen zu können. Die Bibel muß
man verstehen. Jede ihre Zeilen enthielt einen riesigen Informationsumfang.
Willst du wissen, was Adam gemacht hat? Ich werde es dir erzählen.
Aber denk zuerst an folgendes: nämlich in
der Bibel steht, daß Gott Adam damit beauftragte, allem auf der
Erde Geschaffenen einen Namen zu geben und deren Zweckbestimmung festzulegen.
Und Adam hat es getan. Er hat das getan, was bis heute alle Wissenschaftler
der ganzen Welt nicht erkannt haben.
-Anastasia, rufst du selbst Gott an? Bittest
du ihn um etwas?
-Worum kann ich ihn denn bitten, wenn mir ohnehin so viel gegeben ist?
Ich muß ihm nur danken und ihm helfen.
.........
-Anastasia, wenn du so klug
und allmächtig bist, könntest du also auch mir helfen?
Sie sah zum Himmel, dann mich an.
-Im Weltall gibt es kein Wesen, das sich so entwickeln könnte
und so viel Freiheit hätte wie der Mensch. Alle anderen Zivilisationen
verehren den Menschen. Die anderen Zivilisationen besitzen die Fähigkeit,
sich nur in eine Richtung zu entwickeln und zu vervollkommnen. Dabei sind
sie nicht frei. Die Größe des Menschen ist unzugänglich
für ihren Verstand. Gott, der höchste Verstand, hat den Menschen
geschaffen und ihn am meisten begünstigt.
Die höchste Einschätzung
einer
Persönlichkeit ist die Einschätzung
ihrer Mitmenschen.
Sie sprach viel von den Menschen, die wir Unternehmer nennen, und von
ihrem Einfluß auf die Geistigkeit der Gesellschaft, dann nahm sie
ein Stäbchen und zeichnete auf dem Boden einen Kreis, im Kreis viele
kleinere Kreise mit einem Punkt in der Mitte. Neben diesem Kreis zeichnete
sie andere Kreise. So entstand gleichsam ein Bild der Planeten innerhalb
der irdischen Welt. Dann zeichnete sie noch vieles andere hinzu und sagte:
-Der große Kreis ist die Erde, der Planet, auf dem die Menschen
leben. Die kleinen Kreise sind kleine Menschenkollektive. Die Punkte sind
die Menschen, die an der Spitze dieser Kollektive stehen. Davon, wie diese
Leiter die Menschen behandeln, was sie tun und lassen, welche psychologische
Atmosphäre im Betrieb durch ihren Einfluß entsteht, wird es
abhängen, ob es den umgebenden Menschen gut oder schlecht geht. Wenn
es der Mehrheit gut geht, geht von jedem von ihnen eine lichte Strahlung
aus, und folglich auch vom ganzen Kollektiv. Wenn es ihnen schlecht geht,
wird von ihnen eine dunkle Strahlung ausgehen.
Sie strichelte einen Teil der Kreise dunkel.
- Selbstverständlich wird ihr Zustand durch viele andere Faktoren
beeinflußt, doch in der Zeit ihres Aufenthaltes im Kollektiv sind
ihre Wechselbeziehungen mit den Leitern entscheidend. Für das Weltall
ist es von großer Bedeutung, daß von der Erde im ganzen eine
lichte Strahlung ausgeht, die Strahlung der Liebe und der Güte. Davon
steht in der Bibel geschrieben: „Gott ist die Liebe". Die Menschen, die
ihr Unternehmer nennt, tun mir sehr leid, sie sind besonders unglücklich.
Ich möchte ihnen helfen, aber für mich allein ist das eine schwere
Aufgabe.
Du irrst dich, Anastasia. Für unglücklich hält man bei
uns Rentner und Menschen, die keine Arbeit finden können und nicht
imstande sind, sich mit Wohnung, Kleidung und Nahrung zu versorgen. Der
Unternehmer ist ein Mensch, der alles im größeren Maße
als andere besitzt. Für ihn sind auch Vergnügen möglich,
von denen die anderen nicht einmal träumen können.
-Welche zum Beispiel?
-Nun, nehmen wir einen durchschnittlichen Unternehmer. Er hat ein modernes
Auto und eine gute Wohnung. Mit Kleidung und Nahrung hat er überhaupt
keine Probleme.
-Hat er aber Freude und Befriedigung? Sieh zu! Anastasia ließ
mich wieder ins Gras sinken und zeigte mir wie beim vorigen Mal, als sie
mir eine Kleingärtnerin gezeigt hatte, andere Bilder.
-Siehst du? Da sitzt er gerade in einem Wagen, den du toll nennst.
Sieh mal, er sitzt hinten allein, im Auto
ist eine Klimaanlage. Sein Fahrer fährt ihn behutsam. Sieh, wie
gespannt und nachdenklich sein Gesicht ist, er denkt und plant, er befürchtet
etwas, -da nimmt er etwas, was ihr Handy nennt. Nun ist er besorgt, denn
er hat Informationen erhalten. Jetzt soll er sie schnell auswerten und
eine Entscheidung treffen. Er denkt angestrengt. Die Entscheidung ist fertig.
Nun, sieh jetzt. Er wirkt angeblich ruhig, doch sein Gesicht drückt
Zweifel und Unruhe aus. Und keine Freude.
- Das ist seine Arbeit, Anastasia.
-Das ist seine Lebensweise, und es gibt keine lichte Pause für
ihn von dem Moment an, wann er erwacht bis zu dem Moment, wann er einschläft,
und auch wenn er schläft. Er sieht keine sprießenden Blätter
und keine Frühlingsbäche. Er ist von neidischen Menschen umringt,
die den Wunsch haben, sich sein Vermögen
anzueignen. Der Versuch sich zu isolieren, mit einer Wache, in einem
als Festung angelegten Haus, bringt keine Beruhigung, denn die Angst und
Sorge sind in ihm selbst und bleiben immer in ihm. So geht es bis zum Tod.
Erst kurz vor seinem Lebensende bedauert er alles im Leben aufgegeben zu
haben.
- Der Unternehmer hat doch Freude. Er freut sich über die gewonnenen
Resultate und die verwirklichten Vorhaben.
- Das ist nicht wahr. Er hat keine Zeit, sich über das Erreichte
zu freuen. Denn anstelle des Erreichten kommt ein neues, schwierigeres
Vorhaben, und alles wiederholt sich von Anfang an, nur mit größeren
Schwierigkeiten.
Anastasia, diese Schönheit aus der Taiga, entwarf mir ein sehr
düsteres und trauriges Bild der angeblich glücklichen wohlhabenden
Schicht unserer Gesellschaft. Dieses Bild kam mir nicht glaubwürdig
vor. Als Gegenargument machte ich eine Bemerkung:
-Anastasia, du vergißt ihre Fähigkeit, ein gesetztes Ziel
zu erreichen und Lebensgüter zu erhalten, die Bewunderung der Frauen
und die Achtung der Umwelt.
Darauf antwortete sie:
-Das ist eine Illusion, das ist nicht wahr. Bist du einmal einem Menschen
begegnet, der den Besitzer eines schicken Autos oder einer reichen Wohnung
mit Bewunderung und Achtung angesehen hätte? Niemand wird mit deinen
Worten einverstanden sein. Das sind neidische, gleichgültige oder
ärgerliche Blicke. Auch die Frauen können diese Männer nicht
lieben, denn ihren Gefühlen ist der Wunsch beigemischt, außer
diesem Mann auch sein Vermögen zu besitzen. Seinerseits kann so ein
Mann eine Frau nicht richtig lieben, denn er kann es sich nicht leisten,
daß ein großes Gefühl so viel Platz in seinem Leben einnimmt.
Es war sinnlos, nach weiteren Argumenten zu suchen, denn die Menschen,
von denen sie sprach, hätten ihre Worte nur bestätigen oder widerlegen
können. Als Unternehmer hatte ich nie darüber nachgedacht, wovon
Anastasia jetzt sprach, ich hatte nie den Anteil der freudigen Minuten
in meinem Leben analysiert, auch nicht bei anderen. Es ist nicht üblich,
im Unternehmermilieu zu nörgeln und zu klagen, jeder strebt danach,
sich erfolgreich und mit dem Leben zufrieden zu präsentieren. So entstand
bei der Mehrheit die Vorstellung eines Unternehmers als einen Menschen,
der viele Güter im Leben erhält. Anastasia nahm nicht die äußeren
Zeichen der Gefühle, sondern den versteckten inneren Zustand des Menschen
wahr. Sie bestimmte den Zustand des Menschen nach der von ihm ausgehenden
Strahlung, die sie sehen konnte. Ich denke, die Bilder und die Situationen
die sie sah, sah ich auch, von ihrer Stimme suggeriert. Davon erzählte
ich Anastasia. Sie antwortete:
Ich helfe dir jetzt. Das ist einfach. Du machst die
-Augen zu, liegst im Gras, die Hände zur Seite ausgestreckt und
entspannst dich. Nun stell dir gedanklich die ganze Erde vor, bemühe
dich, ihre Farbe und die von ihr ausgehende Strahlung zu sehen; Dann mache
den Strahl deiner Einbildung schmaler, umfasse jetzt nicht die ganze Erde.
Mach deinen Strahl immer schmaler, bis du konkrete Einzelheiten siehst.
Menschen findest du dort, wo es bläulich leuchtet, dort sind die Menschen.
Mach deinen Strahl noch schmaler, und du siehst einen Menschen oder einige.
Probiere es jetzt mit meiner Hilfe.
Sie nahm meine Hand, legte ihre Finger darauf und drückte ihre
Fingerspitzen in meine Handfläche. Die Finger ihrer anderen im Gras
liegenden Hand waren nach oben gerichtet Ich tat in Gedanken alles, was
sie mir gesagt hatte, und sah vor mir ein undeutliches Bild:
drei Menschen saßen am Tisch und sprachen erregt miteinander.
Ich verstand ihre Worte nicht, weil ich sie nicht hörte.
-Nein, - sagte Anastasia. - Das sind keine Unternehmer. Gleich finden
wir sie.
Sie richtete lange ihren Strahl, gelangte in große und kleine
Büros, geschlossene Clubs, in Speiseräume und Bordelle. Die bläuliche
Strahlung war entweder schwach oder überhaupt nicht sichtbar.
Sieh, dort ist schon Nacht, aber er sitzt noch allein in seinem verräucherten
Arbeitszimmer. Da ist noch einer im Schwimmbad, sieh, er scheint zufrieden
zu sein, daneben sind Mädchen. Er ist angeheitert, keine Strahlung
geht von ihm aus. Er versucht, sich zu betäuben um etwas zu vergessen:
Seine Selbstzufriedenheit ist gespielt.
Dieser ist zu Hause. Da ist seine Frau, das Kind fragt ihn nach etwas...
Das Telefon klingelt. Siehst du? Er ist wieder ernst geworden und hat seine
Familie vergessen. Der Strahl zeigte eine Reihe verschiedener Situationen,
eine nach der anderen, gute und schlechte, bis wir eine ganz schreckliche
Szene sahen. Vor unseren Augen entstand ein Zimmer in einer komfortablen
Wohnung, aber...
Auf einem runden Tisch lag ein nackter Mann, seine Füße
und Hände waren an die Tischbeine gebunden, der Kopf hing herab, der
Mund war mit braunem Klebestreifen zugeklebt. Neben dem Tisch saßen
zwei robuste Männer, der eine war kurzgeschoren, der andere, der weniger
robust wirkte, hatte glatt gekämmte Haare. Etwas weiter, in einem
Sessel saß eine junge Frau. Ihr Mund war auch zugeklebt, unter der
Brust sah man eine Wäscheschnur, mit der sie an den Sessel gebunden
war. Ihre Füße waren an die Sesselbeine gebunden. Sie hatte
nur ein zerrissenes Hemd an. Neben ihr saß ein älterer hagerer
Mann und trank etwas, wahrscheinlich Kognak. Auf einem Tischchen vor ihm
lag Schokolade. Die Männer am runden Tisch tranken nicht. Sie gossen
etwas Flüssiges, Wodka oder Spiritus, auf die Brust des liegenden
Mannes und zündeten es an. "Erpressung", - verstand ich.
Anastasia führte ihren Strahl weg von dieser Szene. Ich aber rief:
Kehre zurück! Tue etwas!
Sie zeigte wieder die Szene und antwortete:
- Es ist unmöglich. Alles ist schon geschehen. Das ist nicht aufzuhalten.
Man hätte das früher tun müssen. Jetzt ist es zu spät.
- Ich sah wie gebannt zu, plötzlich sah ich die Augen der Frau
ganz deutlich, sie waren voller Entsetzen, ohne Bitte um Gnade.
-Tue doch etwas, wenn du nicht ganz herzlos bist!
rief ich Anastasia zu.
-Das geht über meine Kräfte, es ist schon früher programmiert
worden, nicht von mir, deshalb darf ich mich nicht direkt einmischen. Sie
sind jetzt stärker.
-Wo sind denn deine Güte und deine Fähigkeiten?
Anastasia schwieg. Die schreckliche Szene trübte sich etwas. Dann
verschwand plötzlich der ältere Mann, der Kognak trank. Plötzlich
spürte ich eine Schwäche im ganzen Körper, meine Hand, die
Anastasias Hand berührte, wurde gefühllos. Ich hörte ihre
seltsam schwache Stimme. Sie sprach mühsam:
-Nimm deine Hand weg, Wladi...
Sie konnte nicht einmal meinen Namen aussprechen.
Ich stand auf und ließ Anastasias Hand los. Mein Arm hing leblos
herab, als hätte ich ihn verlegen und er war ganz weiß. Ich
bewegte die Finger, und die Erstarrung verschwand allmählich.
Ich sah Anastasia an und erschrak. Ihre Augen waren geschlossen, das
Gesicht war blaß. Ihre Haut, die Hände und das Gesicht schienen
kein Blut mehr zu haben. Sie lag wie tot da. Das Gras um sie, im Umkreis
von ungefähr 3 Metern, war auch weiß und verwelkt. Ich begriff,
daß etwas Schreckliches geschehen war und rief: „Anastasia!" Ich
nahm ihre Schultern und schüttelte ihren starren, leblosen Körper.
Ihre Lippen
waren ganz blaß und blutleer. Sie sprach nicht.
-Hörst du mich, Anastasia?
Ihre Wimpern hoben sich, und ihre erloschenen Augen sahen mich ohne
jeden Ausdruck an.Ich nahm eine Flasche mit Wasser, hob ihren Kopf und
versuchte, ihr zu trinken zu geben, doch sie konnte nicht schlucken. Ich
sah sie an und dachte fieberhaft, was ich machen sollte. Endlich bewegten
sich ihre Lippen, und sie flüsterte:
- Bring mich von hier fort... zu einem Baum...
Ich hob den schlaffen Körper auf, brachte ihn aus dem Kreis von
weißem Gras und legte sie neben die nächste Zeder. Nach einiger
Zeit kam sie allmählich zu sich, und ich fragte:
- Was ist geschehen, Anastasia?
-Ich versuchte, deine Bitte zu erfüllen, - antwortete sie leise
und fügte nach einer Pause hinzu, - ich denke, es ist mir gelungen.
-Aber du siehst so schlecht aus. Du wärst beinahe umgekommen.
- Ich habe die Naturgesetze verletzt. Ich habe mich in etwas eingemischt,
in das ich mich nicht einmischen darf. Das hat alle Kräfte und die
ganze Energie aus mir herausgesaugt. Ich wundere mich, daß sie noch
ausreichten.
-Warum hast du das riskiert, wenn es so gefährlich ist?
-Ich sah keinen Ausweg. Du wolltest das. Ich mußte deine Bitte
erfüllen. Ich hatte gefürchtet,daß du mich nicht mehr achten
würdest, daß du denken würdest, das seien nur Worte und
ich könne nichts im realen Leben tun.
Sie sah mich bittend und flehend an, ihre leise Stimme zitterte ein
wenig.
- Ich kann dir nicht erklären, wie man das tut, wie dieser Naturmechanismus
wirkt, ich spüre ihn nur, aber das so zu erklären, damit du es
verstehst, kann ich nicht. Auch die Wissenschaftler können das sicher
nicht.
Sie senkte den Kopf und schwieg einige Zeit, gleichsam ihre Kräfte
sammelnd. Dann sah sie mich wieder mit ihren flehenden Augen an und sprach:
-Jetzt wirst du mich noch mehr für eine Irrsinnige oder Hexe halten.
Ich hatte plötzlich den Wunsch, etwas Gutes für sie zu tun.
Aber was? Ich wollte sagen, daß ich sie für einen normalen Menschen,
für eine schöne und kluge Frau halte, aber gerade diese Empfindung,
daß mein Verhältnis zu ihr gewöhnlich war, hatte ich nicht,
und sie mit ihrer Intuition hätte mir nicht geglaubt.
Da fiel mir ihre Erzählung ein, wie ihr Urgroßvater sie
in ihrer Kindheit grüßte: er kniete und küßte ihre
Hand. Ich kniete mich jetzt vor Anastasia hin, nahm ihre noch blasse und
kalte Hand, küßte sie und sagte:
-Falls du irrsinnig bist, so bist du die beste, die gütigste,
die klügste und die schönste aller Irrsinnigen.
Ihre Lippen lächelten endlich, die Augen sahen mich dankbar an.
Die Wangen röteten sich allmählich.
-Anastasia, das Bild war recht düster. Hast du es speziell gewählt?
-Ich habe ein Beispiel für etwas Gutes gesucht und nicht gefunden.
Sie sind alle in der Klemme. Jeder ist für sich allein mit seinen
Problemen. Sie haben kaum geistige Kontakte.
-Was ist zu tun? Was kannst du ihnen außer deinem Mitgefühl
anbieten? Ich muß dir doch sagen: die Unternehmer sind starke Menschen.
-Sehr stark, - stimmte sie zu, - und interessant. Sie leben gleichsam
zwei Leben in einem Leben. Ein Leben ist nur ihnen bekannt, auch ihre Nächsten
ahnen davon nichts, das andere Leben ist äußerlich, für
die Umgebung. Man müßte ihnen durch die Verstärkung ihrer
geistigen, aufrichtigen Kontakte miteinander helfen. Sie müssen offen
nach der Reinheit ihrer Absichten streben.
- Anastasia, ich denke, ich versuche zu tun, worum du mich gebeten
hast. Ich versuche ein Buch zu schreiben und eine Vereinigung der Unternehmer
mit reinen Absichten zu gründen, aber nur so, wie ich es selbst verstehe.
- Es wird für dich schwer sein. Ich kann dir nicht viel helfen.
Ich habe jetzt wenig Kraft. Sie wird langsam wiederhergestellt werden.
Auch mit dem Strahl werde ich einige Zeit aus der Entfernung nicht sehen
können. Auch jetzt kann ich dich kaum sehen.
- Was ist mit dir, Anastasia? Wirst du blind?
- Ich denke, alles wird wiederhergestellt. Schade, daß ich dir
einige Zeit nicht helfen kann.
- Du mußt mir nicht helfen, Anastasia. Schone dich für den
Sohn und hilf den anderen.