Dipl.-Ing.(FH) Horst Weyrich
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Gymnasium Weilheim i.OB
Murnauer Str.12
82362 Weilheim
 
17.03.01
Sehr geehrte Damen und Herren,

meine Tochter Rebecca war mit ihrer Klasse 7a gerade eben im Skilager. Ich war schon gespannt, was sie mir zum Thema „ökologisch Ski fahren“ berichten konnte, aber sie konnte sich an nichts mehr erinnern.

Bitte leiten Sie dieses Schreiben an den zuständigen Organisator, besser noch Initiator für das Skilager weiter und an den Leiter der Umweltgruppe, Herrn Kratzer. Die folgenden Informationen stammen von der Internetseite www.prima-klima-weltweit.de (ein Verein aus Professoren der Fortstwirtschaft und aus Diplom-Forstwirten in Düsseldorf) und beziehen sich auf die Busreisenkilometer EINER Person:

Von Weilheim aus sind es 233 km bis zum Ahrntal. Angenommen der durchschnittliche Schüler wiegt 40 kg und läßt sich täglich mittels Skilift 5 mal 200m in jeweils einer Viertelstunde hochziehen, so sind das 16,7 kwh Arbeit, die täglich durch Strom erbracht werden müssen (ohne mechanische Verluste):

 

Das sind dann Summa summarum 8,9 Tonnen Kohlendioxid bei 200 skifahrenden Schülern, die fürs Skifahren produziert worden sind bzw.6,5 Tonnen Sauerstoff die von den Stromkraftwerken und den Bussen verbraucht worden sind. Mit diesem Sauerstoff hätte jeder einzelne Schüler 7 Tage lang atmen können. Fairerweise müßte man jetzt noch den Verbrauch wieder abziehen, den die Busschüler normalerweise auf der täglichen Anfahrt zum Gymnasium erzeugt hätten und der daher nicht zur Umwelt-Zusatzbelastung durch das Skifahren beiträgt.

Soweit mir bekannt wurde, verletzten sich 3 Schüler beim Skifahren. Die Behandlungskosten tragen dazu bei, daß die Krankenkassenbeiträge nicht sinken können. Das ist nicht viel, aber diese Behandlungskosten wären nicht entstanden, wenn man nicht zum Skifahren gefahren wäre.

Bitte schreiben Sie mir doch zurück, wie das Gymnasium ökologisch Ski gefahren ist! Ich möchte wirklich mal eine ernsthafte Begründung hören, wie Skifahren ökologisch sein kann angesichts von Gletschern in der Antarktis, deren Schmelzwasser ein Abrutschen von 500 km2-Gletschern ins Meer zur Folge hat, und angesichts der dünner gewordenen Nordpolareiskappe und angesichts der Tatsache, daß der Kilimandscharo seit 10 Jahren keine Eiskappe mehr hat (das erste mal seit der Geschichtsschreibung). Wenn nämlich alle 6 Mrd Menschen im Winter Ski fahren würden, wären wir sehr schnell am Ende der Ökologie angelangt. (Das trifft übrigens auch auf das Schwimmengehen im Winter im beheizten Hallenbad zu). Die Folge ist, daß die Schüler des Skilagers Spaß am Skifahren bekommen und sehr wahrscheinlich ihr ganzes gesundes Erwachsenleben lang von nun an Skifahren werden - eingeleitet und verstärkt durch die Aktion des Gymnasiums Weiheim, und das Jahrgangsstufe für Jahrgangsstufe. Findet das Skilager eigentlich auch Eingang in das Umweltaudit des Gymnasiums?

Ich habe meine Tochter mitfahren lassen, weil ich sie nicht aus der Klassengemeinschaft ausschließen wollte und sie selbst entscheiden sollte, ob sie das mitverantworten möchte oder nicht. Das wahre Problem liegt in der Veranstaltung selbst, die sich das Gymnasium meiner Meinung nach aus Vernunftsgründen verkneifen sollte.

Mit freundlichen Grüßen
 

Horst Weyrich

»Wenn ihr euch vorstellt, daß ALLE Menschen so handeln wie ihr selbst und das zu einem positiven Beitrag zur Menschheitsentwicklung beiträgt, dann handelt ihr richtig« frei nach Gespräche mit Gott von Neale Donald Walsch

»----wenn es zu meinem Besten und zum Besten allen Lebens auf der Welt ist.« Wunschformel des Stammes der Wahren Menschen, die jedem Wunsch angehängt wird aus Traumfänger von Marlo Morgan

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