Aus dem Buch =>Die Botschaft der Krafttiere von Ted Andrews

Erdhörnchen:

    Schlüsselbegriff: Geheimnis des Todes ohne zu sterben, Trance, Träume
    Kraftphase: Winter
    Das Erdhörnchen gehört zu den Eichhörnchen und ist ein Nagetier, das Höhlen in den Boden gräbt. Es lebt in den Grenzbereichen zwischen Wald und offener Fläche, besitzt große Fähigkeiten des Grabens und des Tunnelbaus und verfügt über meißelartige Zähne. Dies symbolisiert die Fähigkeit, in einem Interessensbereich tiefergehend zu forschen. Oft tritt ein Erdhörnchen in Erscheinung, wenn sich ein neuer Forschungsbereich öffnet. Da diese Tiere etwa zwei Jahre brauchen, um die Reife zu erreichen, kann dies auf einen Zeitraum von zwei Jahren verweisen, bis ein Projekt zu voller Reife gelangt. Bis dahin braucht es zwei Jahre intensiven Studierens, Grabens und Bauens.
    Das Erdhörnchen baut komplexe Höhlen mit vielen verschiedenen Ausgängen und Speicherräumen. Es verbringt die Hälfte seiner Zeit unter der Erde. Die Schlafzone liegt immer über dem untersten Ende des Tunnels, damit sie nicht überflutet wird. Erdhörnchen vergraben ihre Exkremente in der Erde und haben in Ihren Höhlen eigene Toilettenkammern.
    Sie sind im allgemeinen nicht sehr territorial, aber den Zugang in ihre Tunnel erlauben sie anderen nicht so leicht. Sie wissen, ob ein Bau besetzt ist, da in diesem Falle frischer Schmutz vor seinem Eingang aufgehäuft ist. Menschen mit dem Erdhörnchen als Krafttier sollten klare Signale in bezug auf die Grenzen setzen, die sie in ihrem Leben gerne respektiert haben wollen.
    Erdhörnchen halten einen echten Winterschlaf und verbringen vier bis sechs Monate in diesem Zustand. Zur Vorbereitung darauf fressen sie sich langsam immer dicker. Vom Sommer bis zum Spätherbst schlemmen sie und rollen sich dann in einer frostfreien Kammer ihres Baues zusammen. Ihre Lebensprozesse verlangsamen sich, ihre Temperatur fällt auf einen Wert, der nur knapp über dem Gefrierpunkt liegt. Die Atmung verlangsamt sich auf einen Atemzug pro Minute, der Herzschlag fällt von hundertzehn Schlägen pro Minute auf nur etwa vier oder fünf. So erreichen sie einen Zustand der Bewußtlosigkeit und erwachen meist im Spätwinter oder Vorfrühling.
    Der Winterschlaf hat immer eine große symbolische Bedeutung: Damit ist ein Tod ohne Sterben gemeint. Manche Gesellschaften induzierten solche Zustände als Ritual von Tod und Wiedergeburt und deshalb symbolisierte der Winterschlaf eine Zeit der Einweihung. Der Winter ist die Kraftphase des Erdhörnchens, da es zu dieser Zeit auf seine wirksamste Medizin, den Winterschlaf, zurückgreift.
    Durch den Winterschlaf können auch wir uns ganz der Traumzeit öffnen, und Menschen mit einem Erdhörnchen als Krafttier werden eine zunehmende Fähigkeit des luziden Träumens an sich feststellen, vor allem während des Winters. Immer wenn dieses Tier in Erscheinung tritt, wird die Klarheit und Kraft von veränderten Bewußtseinszuständen verstärkt. Träume werden bedeutsamer.
    Viele Schamanen, Yogis und Mystiker haben gelehrt, wie man den Stoffwechsel verlangsamen kann. Dies wurde oftmals angewendet, um Trancebedingungen zu erzeugen, die dann zu Heilzwecken eingesetzt wurden oder außerkörperliche Begegnungen ermöglichten. Auch schamanische Trance kann dabei entwickelt werden. Man lernt, den Körper außer Kraft zu setzen und dann - geschützt - zu verlassen, um in andere Dimensionen aufzubrechen, dort zu lernen und das Wissen zurückzubringen.
    Wenn das Erdhörnchen als Krafttier auftaucht, kann man tiefe veränderte Bewußtseinszustände erforschen und sich mit dem Prozeß des Sterbens auseinandersetzen. Das Erdhörnchen lehrt uns, durch Kontrolle über den Stoffwechsel in das große Unterbewußtsein einzutauchen, um das Geheimnis des Todes ohne Sterben zu berühren.