Aus dem Buch =>Die Botschaft der Krafttiere von Ted Andrews

Der Elefant:

     
    Schlüsselbegriff: Uralte Kraft und königliches Wesen 
    Kraftphase: Das ganze Jahr
    Der Elefant ist das größte auf dem Land lebende Säugetier. In uralten Zeiten waren die Mammuts seine Vorfahren.
    Heute gibt es noch zwei Arten, den indischen und den afrikanischen. Der letztere ist größer und hat auch eine andere Ohrenform.
    Um den Elefanten ranken sich viele Mythen und Traditionen. Der weiße Elefant gilt als der heiligste. Dies entspricht in gewisser Weise der Heiligkeit, die bei den amerikanischen Indianern mit dem weißen Büffel assoziiert wird. In Indien sagt man, daß die Mütter von großen Lehrern und Meistern von weißen Elefanten träumen. In einer Geschichte über Buddhas Mutter heißt es, daß sie einen Traum hatte, in dem ein weißer Elefant in ihren Schoß eintrat.
    In Indien und Südostasien werden Elefanten verehrt, und ihre Symbolik ist vielfältig. Der Elefant symbolisiert Fruchtbarkeit und königliches Wesen. Der hinduistische Gott der Weisheit und des Erfolges, Ganescha, wird meist mit einem Elefantenkopf dargestellt. Auch der Gott Indra kommt in einigen Geschichten vor, in denen ein Elefant eine Rolle spielt. Als König der Götter war der Elefant das königliche Reittier. Als Gott der Krieger war er Indras stärkste Waffe, als Gott des Regens setzte Indra den grauen Elefanten ein, um den Monsun hervorzubringen.
    Der Elefant ist für Menschen, die nicht mit ihm vertraut sind, sowohl fremdartig wie auch erschreckend. Der größte Teil dessen, was man normalerweise von Elefanten glaubt, ist unrichtig: Elefanten haben keine Angst vor Mäusen, ihre Reaktion auf diese Tiere bezieht sich auf die Töne, die Mäuse ausstoßen, und nicht auf die Art, mit der sie sich bewegen. Auch die Vorstellung, daß Elefanten niemals etwas vergessen könnten, ist ein Mißverständnis, obwohl sie über ein gutes Erinnerungsvermögen verfügen. Tatsache ist, daß sie Personen, die ihnen eine Verletzung zugefügt haben, niemals vergessen, und es sind Fälle bekannt, in denen sie sich gerächt haben, sobald sie dazu die Möglichkeit hatten.
    Es gibt auch keine Elefantenfriedhöfe, also besondere Orte, die Elefanten zum Sterben aufsuchen. Diese Geschichten sind mystisch und allenfalls symbolisch. Allerdings zeigen Elefanten ein Interesse an ihren Toten und deren Sterbeprozeß, und das geht sogar so weit, daß sie Kummer zeigen.
    Als Symbol ist der Elefant günstig. Elefanten verkörpern Kraft und Macht, vor allem die Macht der Libido. Männliche Elefanten neigen in der Brunftzeit eher zu Raserei als sonst. Deshalb gilt der Elefant auch als Symbol großer sexueller Potenz.
    Wegen ihrer Größe, Farbe und Form wurden in Indien Elefanten und Wolken assoziativ verknüpft. Viele Menschen glaubten, daß Elefanten die Wolken erschufen. Menschen mit einem Elefanten als Krafttier sollten auch die Symbolik und Bedeutung der Wolken studieren. Meist stellen sie den Nebel dar, welcher die gestaltete Welt von der ungestalteten trennt. Sie wurden mit Prophezeihung, Fruchtbarkeit und sogar Familienbindungen assoziiert. Weil sich Wolken immer im Zustand der Veränderung befinden, trifft dies auch für Menschen mit dem Elefanten als Krafttier zu.
    Ich habe mehrere Male während des Sommers an Esoterikveranstaltungen im Freien teilgenommen und für andere Teilnehmer geweissagt, indem ich aus den Wolken las: Ich hielt die Hand der betreffenden Person, blickte zum Himmel auf und sprach dann über Dinge, die ich in den Wolkenbildungen sah, und wie sich darin das Leben dieser Person spiegelte. Das ist ein netter Zeitvertreib, und jedes Mal, wenn ich dies tat, sah ich als erstes einen Elefanten in der Wolke. Erst Jahre später erfuhr ich von der indischen Verbindung zwischen Wolken und Elefanten.
    Das auffallendste Merkmal des Elefanten ist sein Rüssel. Da sein Sehvermögen relativ gering ist, muß er sich sehr auf seinen Geruchssinn verlassen. Er zieht Geruchsstoffe durch den Rüssel ein und unterscheidet sie dann. Der Geruchssinn gilt seit langem als Symbol für höhere Formen der Unterscheidungskraft. Menschen mit einem Elefanten als Krafttier sollten darauf achten, was gut oder schlecht riecht. Funktioniert ihre Unterscheidungskraft nicht so gut wie sie sollte? Ist dies bei anderen der Fall? Riecht irgend etwas merkwürdig? Reagieren Sie vielleicht nicht in angemessener Weise, obwohl etwas merkwürdig riecht?
    Für Menschen mit dem Elefanten als Krafttier sind Weihrauch und Duftöle wichtig. Sie sollten sich damit gründlich befassen, denn solche Öle und Düfte werden Ihnen am besten dabei helfen, Ihr Bewußtsein zu erweitern.
    Der Geruchssinn ist auch eng mit dem Sexualtrieb verbunden. Deshalb können Düfte für Menschen mit dem Elefanten als Krafttier zum Aphrodisiakum und zum Mittel der Verführung - passiv oder aktiv - werden. Auch darin erweist sich das Symbol des Elefanten als Sexualsymbol.
    Der Rüssel hat vielseitige Funktionen und wird sowohl zum Trinken wie auch zum Duschen und zur Verteidigung eingesetzt. Elefanten begrüßen sich sogar, indem sie gegenseitig ihren Rüssel berühren. Der Rüssel hat am Ende zwei fingerähnliche Ausbuchtungen, und diese Kombination von Nase und Oberlippe verleiht ihm fast die Funktion einer Hand. Auf diese Weise können Elefanten Zweige, Blätter und Gräser als Nahrung nützen, die sie sonst nicht erreichen würden. Auch hierin zeigt sich wieder, daß sich Menschen mit dem Elefanten als Krafttier für Energien und Welten öffnen können, die ansonsten unerreichbar wären - und zwar eben durch dieses Geruchsorgan.
    Kennzeichnend für den Elefanten sind ferner auch seine Stoßzähne. Leider wird eine große Anzahl von afrikanischen Elefanten von Wilderern getötet, die einfach nur die
    Stoßzähne wegen des Elfenbeins abschneiden und den restlichen Körper liegen lassen. Menschen mit dem Elefanten als Krafttier sollten die Bedeutsamkeit des Elfenbeins aus spiritueller und metaphysischer Sicht untersuchen. Die Stoßzähne werden als Waffen verwendet, aber auch als Werkzeuge, um nach eßbaren Wurzeln zu graben. Dadurch erhält der Elefant eine Verbindung zu Dingen über und unter der Erde - ein Wissen um Pflanzen und Wurzeln.
    Die Elefantengesellschaft ist nach Alter und Geschlecht unterteilt. Kühe und Kälber leben in allen weiblichen Herden, die von einer alten, weisen Elefantenkuh geführt werden. Darin erscheint die uralte Tradition der drei Formen weiblicher Energien im Leben, die des Kindes, der Mutter und der weisen alten Frau. Diese drei Formen traten in den meisten Gesellschaften auf, in denen Mysterienlehren über das Leben und das Universum existieren.
    Manchmal schließen sich auch Elefantenbullen den weiblichen Herden an. Aber dies geschieht meist nur zum Zwecke der Paarung. Die restliche Zeit leben sie meist in Junggesellenherden, die von einem älteren, kräftigeren Bullen geführt werden. Auch diese Sozialstruktur findet man in vielen Gesellschaften in der Welt.
    Elefanten verhalten sich gegenseitig sehr loyal und sind voll großer, emotionaler Wärme. Ältere Kälber helfen kleinen Elefantenbabies, ausgewachsene Elefanten betreuen kranke oder verwundete Herdengenossen. Bei diesen Tieren findet man das Ideal einer wirklichen Gesellschaft.
    Menschen mit dem Elefanten als Krafttier haben meist eine Position inne, in der es möglich ist, familiäre und gesellschaftliche Ideale durchzusetzen. Gemeinsame Sorge für die Jungen, Respekt gegenüber den Alten und Kranken und ein starkes Selbst - das sind die Grundlagen einer bedeutenden Person oder einer überzeugenden Gesellschaft. Wenn der Elefant in Ihr Leben getreten ist, werden Sie die Möglichkeit haben, diese Elemente in Ihrem eigenen Leben und dem Leben anderer Menschen zu verwirklichen. Der Elefant als Krafttier hilft Ihnen, sich aus den ältesten Quellen von Weisheit und Kraft zu speisen. Sie werden die Möglichkeit haben, uralte königliche Wesenszüge in sich zu entwickeln oder anderen Menschen dabei zu helfen.