EMAIL TO ALL THREE ADDRESSES: presse@westlb.de manfred_knoll@westlb.com wolfgang.clement@landtag.nrw.de Sehr geehrte Damen und Herren, ich schreibe Ihnen, um Sie auf eine ökologische und soziale Tragödie aufmerksam zu machen, die Sie verhindern könnten. Die neue OCP-Pipeline in Ecuador wird Verwüstung in den Stämmen, geschützten Öko-Systemen und Regenwäldern entlang ihrer 400 km langen Route verursachen. Die OCP-Pipeline beeinflußt elf geschützte Gebiete und durchschneidet die Mitte des Mindo Nambillo Cloudforest Reservats und die umgebenden ökologisch empfindlichen Wälder, ein Gebiet, das als das wichtigste Vogelschutzgebiet Südamerikas mit über 450 Vogelarten gekennzeichnet worden ist. Zur Zeit besetzen betroffene Stammesmitglieder und Umweltschützer den Wald und die Bäume im Reservat, um diesen seltenen Wald vor weiterer Zerstörung zu bewahren. Die Pipeline wird zur Verdoppelung der Ölproduktion im ecuadorianischen Amazonasgebiet führen und dabei die geschützten Landstriche sowie den letzten verbleibenden Regenwald bedrohen, von dem der größte Teil auf Gebiete isolierter Eingeborenenstämme fällt. Eine Verdoppelung der Ölproduktion dieser Größenordnung wird eine immense Auswirkung auf die afro-ecuadorianischen Stämme Esmeraldas haben, die bereits an chronischer Kontamination durch die Ölraffinerie in ihrem Gebiet leiden. Ich bitte Sie diese Stämme aufzusuchen, um sich ihre Proteste anzuhören. Ich finde den Mangel an Transparenz und Verantwortlichkeit nicht hinnehmbar und unverständlich, der von den OCP-Finanziers gezeigt wird. Die deutsche Finanzierungsbank WestLB und die Hauptaktionäre der Bank, das Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW), vertreten durch die Regierung von NRW, trafen die Entscheidung das OCP-Projekt zu finanzieren ohne die Region besichtigt zu haben, ohne seine Bevölkerung befragt zu haben oder gänzlich die zutreffenden Auswirkungen des Projektes überblickt zu haben. Die Ansprüche der Bank, daß das OCP Weltbankrichtlinien folgt, sind unbegründet. Das OCP verletzt die Politik des natürlichen Lebensraums der Bank. Diese Politik erfordert, daß kritische Lebensräume (wie das Mindo Schutzgebiet) gänzlich gemieden werden. Ausserdem erfordern Weltbankrichtlinien, daß strategische Klimaauswirkungseinschätzungen durchgeführt werden, daß Langzeitauswirkungen festgestellt werden von z.B. Zusatzeinrichtungen, Pipelineverläufen und Raffinerieen und daß ernsthafte negative Auswirkungen abgestellt, abgeschwächt oder vermieden werden. Es ist eine Justiztragödie, daß WestLB und die Regierung von NRW bereit sind ein Projekt in Ecuador zu finanzieren, das wegen der enormen sozialen, ökonomischen und Klimaauswirkungen in Deutschland niemals genehmigt werden würde. Dieses Pipelineprojekt zerschlägt zerbrechliche Ökosysteme, unzählige gefährdete und bedrohte Spezies und bringt Hunderte von Stämmen in Gefahr und könnte zur irreversiblen Zerstörung von Ecuadors Nationalparks und Grenzwäldern führen. Die OCP-Klimaauswirkungseinschätzung, finanziert von den Firmen, die vom Projekt profitieren, entspricht nicht der Wahrheit. In Übereinstimmung mit den Interessen von Frau Bärbel Höhn, Umweltschutzministerin NRW, dränge ich Sie, die gesamte Bereitstellung des Kreditbetrages zum OCP-Projekt sofort zu annullieren. Ich ersuche Sie auch, die Finanzierung der Ölsuche und -produktion im Ecuadorianischen Amazonasgebiet zu beenden. Mit freundlichen Grüßen [ Datum, Ihr Name und Adresse ]