Sehr geehrter Herr Weyrich,
wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement für den Erhalt der letzten
Urwälder Ecuadors.

Die Stellungnahme der WestLB ist an viele ihrer Kunden und Kritiker
verschickt worden, gibt aber leider keinerlei Antwort auf die dringlichen
Fragen, die sich angesichts der Faktenlage stellen.

Die Regierung Ecuadors befindet sich aufgrund der hohen Staatsverschuldung
unter großem ökonomischen Druck. Dadurch werden Umweltbelange sehr stark in
den Hintergrund gedrängt: Zwar behaupten die Betreiber, das OCP-Konsortium,
und die WestLB nach wie vor, die Umweltstandards der Weltbank würden beim
Bau der neuen Pipeline eingehalten, aber bislang liegen ausschließlich
Beweise für deren Nicht-Einhaltung vor. Es ist Greenpeace unverständlich,
warum die Aufsicht führenden Ministerien sowie Ministerpräsident Clement
die WestLB noch immer nicht dazu aufgefordert haben, endlich die
notwendigen Beweise für ihre Behauptungen zu erbringen.

Greenpeace-Mitarbeiterinnen, die sich im Februar 2002 selbst ein Bild von
der Situation vor Ort gemacht haben, berichteten von den erschütternden
Auswirkungen der Ölförderung und der alten Pipeline. Die Menschen vor Ort
leiden sehr unter der massiven Verseuchung ihrer unmittelbaren Umwelt:
ihres Trinkwassers, ihrer Felder und der Luft. Die Krebsrate in den
Fördergebieten liegt um ein Vielfaches höher als im Rest des Landes. Im

Amazonas werden für neue Ölfelder Urwälder zerstört. Bei Mindo in der Nähe
von Quito werden die letzten Bergnebelwälder für die neue Pipeline
geopfert, Fachleute aus Ingenieurskreisen haben bestätigt, dass die neue
Pipeline gravierende technische Mängel aufweist und den Umweltauflagen
nicht genüge getan wird.

Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten alles in unserer Macht
stehende tun, um den Bau der Öl-Pipeline zu verhindern!

Nochmals vielen Dank für Ihre Unterstützung! Nur mit Hilfe engagierter
Bürger und Konsumenten können wir den Ausverkauf der Naturschätze und die
Zerstörung der letzten Urwälder der Erde verhindern.

Freundliche Grüße

Andrej Mischerikow

Greenpeace e.V.
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