Spinnenangst / Arachnophobie

Auch Angst als instinktive Schutzreaktion ist in unseren Breiten nicht angebracht. Von den heimischen Spinnen können nur die Wasserspinne und Dornfingerspinne, beide äußerst selten, Menschen schmerzhafte Bisse beibringen – und selbst die hinterlassen keine bleibenden Schäden. Es scheint nicht die objektive Gefährlichkeit zu sein, die eine Rolle dabei spielt, ob sich starke Ängste gegenüber den Tieren entwickeln oder nicht. Tatsächlich sind es eher einzelne Aspekte, die zu der Ausprägung von Ängsten führen:

- Spinnen treten zum Teil unvermittelt, plötzlich und scheinbar ohne Vorwarnung nahe am Körper auf.

- Schnelle unvorhersagbare Bewegungsänderungen - wobei die Schnelligkeitswahrnehmung immer in Relation zur Körpergröße des Tieres steht.

- Ein stark vom Menschen abweichendes Körperschema. Je stärker die Abweichung, desto unheimlicher wirkt das Tier.

- Ein weiterer Faktor: die Ekelkomponente. Hier spielt der mit dem Tier assoziierte Schleim oder Schmutz eine große Rolle.
 

Vorbild Eltern

Warum haben einige Menschen mehr Angst als andere? Zum einen kann ein Trauma, ein besonders schlimmes Erlebnis mit dem Tier, zur Angst führen. Zum anderen scheinen die Eltern als Vorbild eine wichtige Rolle bei der Bildung von Ängsten zu spielen. Wenn Vater oder Mutter auf den Anblick von Spinnen überzogen reagieren, dann "lehren" sie dem Kind buchstäblich das Fürchten.

 (Autor: Dirk Neumann, Sendung Planet Wissen SWR 22.10.2002)

Adressen von Selbsthilfegruppen (für Ängste allgemein):
=>http://home.t-online.de/home/astrid-krueger/hilfe.htm

Die Uni Tübingen sucht Probanden fü Therapieversuche gegen Spinnenangst (Stand 22.10.2002):
=>http://www.uni-tuebingen.de/uni/qvo/pm/pm498.html