Diese Aussage kommt so verallgemeinernd rüber, so als ob das jedermann so fühlen würde. Als ich das las, fragte ich mich, ob es mir genauso geht, ob ich mich auch einsam und leer fühlen würde, wenn ich im Augenblick des Todes keine Familie hätte, also keine Frau, keine Töchter. Zu diesem Zeitpunkt, dem 29.06.2004, bin ich ja bereits  getrennt von meiner früheren Frau und meinen Kindern und ich hatte mich so etwas damals vor der Trennung schon gefragt. Auch bei einem einsamen Verdursten in der Wüste der Sahara hätte ich nicht das Gefühl einsam und leer zu sein. Ich hätte das Gefühl die Moleküle meines Körpers nun freizugeben als Nahrungsgrundlage für Pflanzen und Kleintiere um mich herum und so einfach aufzugehen im Universum und mein Geist ginge wieder ein in die größere geistige Familie, aus der ich stamme: Endlich wieder daheim! Auch bei einem gewaltsamen Tod, sagen wir mal, dass ein Soldat ungezielt in eine Menge schösse und ich dabei getroffen würde und umkäme, wäre es nicht anders. Diese physische Familie, meine Omas, meine Mutter, mein Vater, mein Bruder, meine frühere Ehefrau, meine drei Kinder, meine Freundin; alle sind sie nicht meine wirkliche Familie. Es sind alles gute Freunde, die ich immer lieben werde, aber so im Gleichklang mit mir wie diese Familie, in die ich nach meinem Tod wieder eingehen werde, sind sie nicht. Wenn ich in mein Herz hineinhorche, dann ist dieses Gefühl nicht nur eine Ahnung sondern absolute unabänderliche Gewissheit.