Wie Männer und Frauen eine glückliche Beziehung führen
können, verriet John Gray in einem zweitägigen Seminar in Augsburg.
Der Motivationstrainer Jörg Löhr holte den amerikanischen Erfolgsautor
zum ersten Mal nach Deutschland. Das Publikum, überwiegend Paare,
war begeistert von Grays Ausführungen. Ein wichtiges Fazit der Veranstaltung:
»Männer, lasst Eure Frauen reden, wenn sie ein Problem haben,
auch wenn es Euch noch so klein erscheint.« Denn bei der Frau fließt
bei Aufregung achtmal so viel Blut ins Gehirn wie beim Mann. Um diese Überreaktion
abbauen zu können, muss die Frau Serotonin produzieren, und das gelingt
am besten durch Kommunikation. » Wenn eine Frau zu wenig Serotonin
im Gehirn hat, kann der Mann nie recht haben«, lacht John Gray. »Das
müssen Männer einfach wissen«. Sonst sind Missverständnisse
vorprogrammiert.
John Gray nimmt Verhaltensweisen der Männer unter die Lupe
und erklärt, wie sie auf Frauen wirken. Wenn ein Mann beispielsweise
nicht zuhört, sich leicht ablenken lässt und keine interessierten
und bezugnehmenden Fragen stellt, denkt die Frau, er liebe sie nicht mehr.
Oder noch schlimmer: Er nimmt ihre Gefühle wörtlich und verbessert
sie. Er glaubt, sie bittet um Ratschläge und bietet ihr deshalb Lösungen
an. Wieder fühlt sich die Frau ungeliebt, weil er sie einfach nicht
versteht. Denn eine Frau sucht, wenn sie ihr Leid klagt, keine Lösungen
oder Ratschläge. Sie will Verständnis und Trost. Also:
»Lasst sie reden und nehmt sie dann in den Arm«, fordert
der Paartherapeut, der selbst seit über dreißig Jahren mit seiner
Frau Bonnie eine glückliche Ehe führt - wie wäre es auch
anders möglich! Gerne gibt er Tips, die Männer berücksichtigen
können, um glückliche Frauen zu haben:
Doch auch die Frauen sind gefordert: »Gebt Euren Männern
öfter mal das Gefühl, dass sie eure Helden sind und belohnt sie,
gerne auch mal mit Sex.« Also doch kein Ammenmärchen, dass frau
das »starke Geschlecht« mit körperlichen Aktivitäten
um den Finger wickeln kann? »Auch mit Sex«, schränkt Gray
ein. Bei Männern sei das Hormon Dopamin verantwortlich für ihre
jeweiligen Stimmungen. »Genau wie bei Frauen der Serotonin-Level,
ist bei Männern der Dopamin-Level verantwortlich für die Launen«,
referiert der Fünfzigjährige. Dopamin bei Männern sei verantwortlich
für Motivation, für Problemlösungen und für Aktion.
Wenn zu wenig im Blut sei, werde der Mann müde, gelangweilt und energielos.
Aber es könne Abhilfe geschaffen werden: durch Freude, Aufregung und
Sex. Auch hier mahnt der Paartherapeut zu mehr Verständnis:
Und folgenden wichtigen Tipp gibt uns John Gray auf den Weg: »
Wenn sich eine Frau den Lösungen eines Mannes widersetzt, fühlt
er seine Kompetenz in Frage gestellt. Infolgedessen empfindet er Misstrauen
und Geringschätzung und hört auf, sich um sie zu kümmern.
Seine Bereitwilligkeit zuzuhören lässt verständlicherweise
nach. Wenn ein Mann aber berücksichtigt, dass Frauen von der Venus
sind, kann ein Mann verstehen, warum sie sich in solchen Situationen widersetzt.
Er kann darüber nachdenken und sich bewusst werden, wie er wahrscheinlich
Lösungen angeboten hat, zu einem Zeitpunkt, als sie Einfühlungsvermögen
und Nestwärme brauchte.« Auch konkrete Hilfestellungen für
die Frauen, wie man denn einen Mann in der Höhle unterstützen
kann, hat der Therapeut parat: