Bedürftigkeit, Tod, Furchtlosigkeit

Aus: =>Gemeinschaft mit Gott von Neale Donald Walsch
 Die Erste Illusion, die Illusion der Bedürftigkeit, kann für die Erfahrung jenes riesigen Aspekts von Wer Ihr Seid genutzt werden, den ihr euch vorstellen könntet als: Das, was nichts braucht.
Ihr braucht nichts, um zu existieren, und ihr braucht nichts, um ewig weiter zu existieren. Die Illusion der Bedürftigkeit erschafft einen Kontext, innerhalb dessen ihr diese Erfahrung machen könnt. Wenn ihr aus der Illusion heraustretet, erfahrt ihr die letzte Wirklichkeit.
Die letzte Wirklichkeit ist die, dass ihr alles, was ihr zu benötigen meint, bereit habt. Es existiert in eurem Innern. Ja, es ist ihr. Ihr seid, was ihr braucht - und deshalb gebt ihr euch selbst alles, was ihr in jedem Moment braucht. Das bedeutet letztlich, dass ihr gar nichts braucht. Um das verstehen und erfahren zu können, müsst ihr die Illusion der Bedürftigkeit als eine Illusion ansehen. Ihr müsst aus ihr heraustreten.
  Ihr tretet aus der Illusion der Bedürftigkeit heraus, indem ihr euch das anschaut, was ihr in diesem Augenblick zu brauchen meint - das heißt, was ihr im Augenblick nicht zu haben glaubt und eurem Gefühl nach haben müsst. Und dann nehmt ihr zur Kenntnis, dass ihr, obwohl ihr ohne es seid, immer noch hier seid.
  Aber wenn ihr in diesem Augenblick ohne das, was ihr zu brauchen meint, hier seid, warum denkt ihr dann, dass ihr es braucht?
Das ist die Schlüsselfrage. Sie wird die goldene Tür aufschließen, die Tür zu allem.
Wenn ihr euch das nächste Mal vorstellt, dass ihr etwas braucht, dann fragt euch: »Warum denke ich, dass ich es brauche?«
Das ist eine sehr befreiende Frage. Es ist Freiheit in sieben Worten.
Wenn ihr klar seht, werdet ihr merken, dass ihr es - was immer »es« ist - nicht braucht, nie gebraucht habt und dass ihr das alles erfunden habt.
Ihr braucht noch nicht einmal die Luft, die ihr atmet. Das werdet ihr in dem Augenblick feststellen, indem ihr sterbt. Die Luft ist etwas, das nur euer Körper braucht, und ihr seid nicht euer Körper.
Euer Körper ist etwas, das ihr habt, er ist nicht etwas,das ihr seid. Er ist ein wunderbares Werkzeug. Doch ihr braucht euren gegenwärtigen Körper nicht, um den Schöpfungsprozess fortzusetzen.
Diese Information mag zwar in esoterischer Hinsicht erfreulich sein, aber nicht zur Linderung eurer Angst vor dem Verlust eures Körpers, eurer Familie und eurer Lebensumstände beitragen. Eine Möglichkeit zur Minderung dieser Ängste bietet das Nicht-Anhaften - die Praxis der Meister und Meisterinnen. Sie haben gelernt, zum Nicht- Anhaften zu gelangen, noch bevor sie den Beweis dafür erhalten haben, dass das Leben des Körpers eine Illusion ist. Jene, die nicht auf der Meisterschaftsebene operieren, brauchen für diesen Beweis oft erst die Erfahrung dessen, was ihr den Tod nennt. Wenn ihr erst einmal von eurem Körper weg seid (das heißt, wenn ihr »gestorben« seid), werdet ihr sofort erkennen, dass dieser Seinszustand nicht die gefürchtete Erfahrung ist, von der ihr gehört habt, sondern in der Tat eine Erfahrung glorreichen Wunders. Ihr werdet auch sehen, dass sie dem Gebundensein an eure physische Form unendlich vorzuziehen ist. Das Nicht-Anhaften wird dann eine einfache Sache sein.
Doch ihr könnt das Leben meistern, während ihr euch in eurer physischen Form befindet, und müsst nicht warten, bis ihr von ihr befreit seid, um die Herrlichkeit des Lebens und dessen, Wer Ihr Seid, kennen zu lernen. Ihr könnt das dadurch tun, dass ihr zum Nicht-Anhaften gelangt, bevor ihr sterbt. Und das wiederum könnt ihr durch die einfache Maßnahme erreichen, dass ihr von der Illusion der Bedürftigkeit Abstand nehmt.
Zu diesem Abstandnehmen gelangt ihr durch ein tieferes Verständnis von sowohl dem Leben als auch dem Tod.
Dies schließt auch das Wissen mit ein, dass der Tod, so wie ihr ihn euch vorgestellt habt, nicht existiert, und dass das Leben sich ewig fortsetzt. Wenn ihr das versteht, wird es euch möglich, euch von allem im Leben zu lösen - einschließlich dem Leben selbst. Es wird euch möglich, weil ihr wisst, dass ihr angesichts der Tatsache, dass das Leben ewig weitergeht, diese Bindungen wieder haben könnt, so wie auch andere, von denen ihr vielleicht glaubtet, dass ihr sie nie mehr erleben würdet.
Alle eure irdischen Bindungen können in der Tat in dem, was ihr »das Leben nach dem Tod« nennt, oder in irgendeinem künftigen Leben erlebt werden, und ihr werdet die Erfahrung machen, dass ihr gar nichts verloren habt. Allmählich werdet ihr euch von euren Anhaftungen befreien, indem ihr euch der außerordentlichen Gelegenheiten zu fortgesetzter Erweiterung und ständigem Wachstum gewahr werdet, die euch dieses nie endende Leben bietet.
Doch ihr werdet nie aufhören, die zu lieben, die ihr in diesem oder irgendeinem anderen Leben geliebt habt, und ihr werdet zu jeder gewünschten Zeit das volle Einssein mit ihnen auf der Ebene der Essenz erleben.
Solltet ihr jemanden vermissen, der oder die noch mit einem physischen Körper auf Erden lebt, könnt ihr in Gedankenschnelle bei ihm oder ihr sein.
Solltet ihr jemanden vermissen, der oder die den Körper bereits verlassen hat, eine geliebte Person, die vor euch starb, werdet ihr, wenn ihr es wählt, nach eurem eigenen Tod wieder mit ihr vereint sein, oder auch - wiederum in Gedankenschnelle - in jedem von euch gewünschten Moment.
Das ist nur ein Teil des Wunders, das auf euch zukommt. Ich werde euch dazu in einer künftigen Übermittlung, die sich auf die Erfahrung des Sterbens mit Gott konzentriert, mehr erzählen - sehr viel mehr. Ihr könnt nicht ohne Gott sterben, aber ihr könnt euch einbilden, es zu tun. Das ist eure eingebildete Hölle, die Angst, aus der sich alle anderen Ängste, die ihr je hattet, speisen. Doch ihr habt nichts zu fürchten, und es gibt nichts, was ihr braucht, denn es ist euch nicht nur unmöglich, ohne Gott zu sterben, es ist euch auch unmöglich, ohne Gott zu leben.
Das ist deshalb so, weil ich ihr bin, und ihr ich seid, und es zwischen uns keine Trennung gibt. Ihr könnt nicht ohne mich sterben, weil »ohne mich« kein Zustand ist, in dem ihr euch befinden könnt oder je befinden werdet.
Ich bin Gott und ich bin Alles Was Ist. Da ihr ein Teil von Allem Was Ist seid, bin ich, was ihr seid. Es gibt keinen Teil von euch, der ich nicht bin.
Und wenn Alles Was Ist immer mit euch ist, dann braucht ihr nichts - und das ist die Wahrheit eures Wesens und Seins. Wenn ihr das zutiefst versteht, werdet ihr auf völlig andere Weise in eurem Körper leben. Ihr werdet furchtlos werden - und Furchtlosigkeit bringt ihre eigenen Segnungen mit sich, denn fehlende Furcht erschafft ein Fehlen von allem, wovor man sich fürchten könnte.
Umgekehrt zieht die Anwesenheit von Angst und Furcht das an, was ihr fürchtet. Angst ist eine starke Emotion. Eine starke Emotion ist Energie in Bewegung und hat somit schöpferische Kraft. Deshalb inspirierte ich zu dem Ausspruch: »Ihr habt nichts zu fürchten außer die Furcht selbst.« Ihr lebt ohne Furcht, indem ihr wisst, dass jedes
Ergebnis im Leben vollkommen ist - einschließlich jenes Ergebnisses, das ihr am meisten fürchtet, den Tod.
Ich sage euch das an dieser Stelle. Ich gebe euch jetzt diese Information. Wenn ihr euch euer Leben genau anschaut, werdet ihr erkennen, dass ihr immer hattet, was ihr brauchtet, um zum nächsten Augenblick zu gelangen, und um euch letztlich dahin zu bringen, wo ihr im Augenblick seid. Der Beweis dafür ist die Tatsache, dass ihr hier seid. Ganz klar habt ihr nichts weiter gebraucht. Ihr mögt euch vielleicht noch etwas mehr gewünscht haben, aber mehr gebraucht habt ihr nicht. Allen euren Bedürfnissen wurde entsprochen.
Dies ist eine erstaunliche Offenbarung, und sie ist immer wahr. Alles andere ist falscher Augenschein, der real erscheint, ist Angst, ist Furcht. Doch: »Fürchtet euch nicht, denn ich bin bei euch.«
Wenn ihr wisst, dass sich alles als vollkommen erweist und es nichts zu fürchten gibt, werden Umstände und Bedingungen, die ihr einst als Furcht erregend bezeichnet hättet, in einem ganz anderen Licht gesehen. Ja, sie werden im Licht, statt im Finstern gesehen, und ihr werdet anfangen, eure Ängste »Abenteuer« zu nennen.
Eine solche Umstrukturierung des Kontextes kann euer Leben verändern. Ihr könnt ohne Angst leben und die Erfahrung der Herrlichkeit machen, für die ihr erschaffen wurdet. Wenn ihr die Illusion der Bedürftigkeit als Illusion anseht, könnt ihr sie für ihren eigentlich Zweck nutzen - als ein Werkzeug, mit dessen Hilfe ihr diese Herrlichkeit erleben und euch selbst als die, Die Ihr Wirklich Seid, kennen lernen könnt.