Allgemeine Zeitung                    Vom 14.04.2003
 
 

            Hass macht krank

                   Feindselige erleiden häufiger Herzkrankheit


 
                   dpa - Eine feindselige Haltung gegenüber Mitmenschen führt einer US-Studie zufolge zu einem
                   höheren Herzinfarktrisiko als Fettleibigkeit, Rauchen oder hohe Blutfettwerte. Jener Stress, den sich
                   die Betroffenen durch permanente Antipathie selbst zufügen, könnte etwa zu schädlichen
                   hormonellen Reaktionen oder zu Herzrhythmusstörungen führen, vermuten die Forscher um
                   Raymond Niaura.

                   Die US-Psychologen hatten 774 ältere Männer drei Jahre lang beobachtet. Knapp sechs Prozent
                   der Probanden, die sich auf Grund eines Fragebogens als sehr feindselig erwiesen hatten,
                   bekamen in dieser Zeit eine Erkrankung der Herzkranzgefäße. Feindseligkeit sei damit der
                   bedeutendste aller erfassten Risikofaktoren gewesen, berichtet das Magazin "Psychologie heute"
                   (Weinheim) in seiner Aprilausgabe.

                   Die Forscher hatten unter anderem Daten zu Gewicht, Blutfettwerten, Blutdruck, Alkoholkonsum und
                   Rauchen der Probanden ausgewertet. Feindseligkeit habe sogar unabhängig von diesen bekannten
                   Gefahren das Risiko für Herzerkrankungen erhöht. Zuvor sei nur bekannt gewesen, dass die
                   schädliche Wirkung von beispielsweise hohem Blutdruck damit verstärkt werden könne.

                   Die Original-Studie der Forscher von der Brown University in Providence (US-Staat Rhode Island) ist
                   im Fachjournal "Health Psychology" (Bd. 21, Nr. 6) veröffentlicht.