Begehrlichkeiten
Von allem irdischen
Begehren
Will ich schon
lange nichts mehr hören.
Ich sitze stundenlang
und stumm
Kasteiend mich
im Satsang rum.
Ganz egolos das
wär ich gern.
Erleuchtung leuchtet
mir von fern.
Ich habe nur das
eine Ziel,
Dass endlich ich
erwachen will.
Ich esse Müsli,
brülle »Muh!«,
Verbrüder
mich mit jeder Kuh,
Tu keiner Fliege
was zu leide,
Schwebe im Licht
im weißen Kleide
Und übe fleißig
alle Sachen,
Die versprochen
wunschlos machen.
Tarot und Pendeln
und Tai Chi,
Numero- und Astrologie.
Ich channel mir
die weisen Lehren:
»Nicht sollst
im Tao du begehren!
Noch nicht einmal
im Tao sein!«
Begehren tu ich
nichts, oh nein!
Kein Auto und kein
Eigenheim.
Ich wünsch'
ja nur das Nichts, die Leere,
Weil ich so gern
erleuchtet wäre!
Nicht zu sein begehrlich
Ist wirklich beschwerlich.
Also komm, lass
dich begehren,
Bis wir die Engel
singen hören!
Do Pfrogner