Das neue Weltverständnis
Fragen an Beat
Der Weg zur Selbsterkenntnis führt über die gründliche Erweiterung
unseres Weltbildes.
Nachdem wir im Lichtfokus Nr. 1 einen
Artikel über „spirituelle Politik“ veröffentlicht haben, möchte
die Redaktion nun verschiedene Aspekte zum Thema genauer beleuchten. Wir
haben deshalb einige der grundlegenden Fragen an Beat gerichtet, der im
nachfolgenden Text erläutert, was das Ziel echter spiritueller Aufklärung
eigentlich ist und was für eine Rolle unser Fokus und das „Ignorieren
unerwünschter Visionen“ in diesem Zusammenhang spielen.
Beat: Spirituelle Aufklärung hat
zum Ziel, das bestehende physische oder materielle Weltverständnis
in ein abstrakteres, geistig/virtuelles zu erweitern. Es besteht ein grosser
Unterschied zwischen einer
spirituellen Grundeinstellung zur Schöpfung
und einer materialistisch/ethisch/moralischen oder religiösen. Die
letzteren basieren auf der Illusion der Erscheinungen und sind deshalb
polarisiert. Solange der Mensch sein Bewusstsein nicht über die Illusion
der Erscheinungen erhebt, bestimmen seine verschiedenen Ängste, wovon
die Angst vor dem vermeintlichen Tod die grösste ist, sein Verhalten.
Seine durch Angst polarisierte Sichtweise
lässt ihn glauben, dass er selber oder eine „höhere Instanz“
korrigierend in die Schöpfung eingreifen müsse, um dem „Guten“
zum Überleben oder zum Sieg zu
verhelfen, während das „Böse“
eingedämmt oder vernichtet werden sollte.
Nicht mehr kümmern
Was ist echte spirituelle Aufklärung?
Solange die Welt nicht entsprechend dieser
subjektiven Wertvorstellungen „ins Lot“ oder „in Ordnung“ gebracht ist,
kann der duale oder polarisierte Mensch keinen Frieden im Herzen finden,
und er wird sich weiterhin um die Erscheinungsformen „kümmern“. Idem
er sich aktiv oder passiv darum „kümmert“, verleiht er der Welt der
Illusionen weiterhin Bestand und Wirklichkeit. Es ist ein Spiel, das sich
selbst am Leben erhält und worin die Beteiligten, ohne es zu wissen,
sich im Kreis um ihre eigenen Ängste drehen.
Das Ziel jeder spirituellen Aufklärung
und Entwicklung ist es, die Illusion der Schöpfung nicht mehr als
verbindliche Wahrheit oder objektive Realität wahrzunehmen und dadurch
alle Ängste zu verlieren.
Ausklinken
Die Erkenntnis der illusionären
Wirklichkeit aller geschaffenen Welten hilft dem Menschen in der Folge,
auch sich selber nicht mehr mit der äusseren, körperlichen Erscheinungsform
zu identifizieren, sondern mit
der Essenz, die dahinter steht. Nur in
diesem wirklich höheren Bewusstsein, in dem auch die Angst vor Tod
und Vergänglichkeit überwunden ist, kann der Mensch über
seine vermeintlich „physische“ Existenzform hinausgehen, sich selbst als
das, was IST, erkennen, und sich aus dem Rad der ewigen Wiederholungen,
der Erfahrung der Sterblichkeit ausklinken.
Abstrakteres Verständnis
Ja, denn je früher das spirituelle
Verständnis vermittelt werden kann, desto leichter ist es zu integrieren.
Ist das traditionelle Weltbild einer physischen Schöpfung erst einmal
im Menschen verankert, müssen meist große Widerstände überwunden
werden, um ein viel abstrakteres Verständnis unserer geistig/virtuellen
Welt zu erlangen.
Anhand konkreter Beispiele
Wie kann diese spirituelle Aufklärung in die breite Öffentlichkeit
gebracht werden?
Über die Erziehung der Kinder im
Elternhaus und in der Schule könnte die Mehrheit der nachkommenden
Generation mit relativ geringem Aufwand erreicht werden. Für die große
Zahl der Erwachsenen bräuchte es
allerdings einen aufwändigeren Unterricht.
Nicht zuletzt deshalb, weil die traditionellen Glaubensmuster schon sehr
tief ins Bewusstsein gesickert sind, muss den Erwachsenen auch anhand von
konkreten Beispielen gezeigt werden, dass das, was sie als Materie bezeichnen,
in Wirklichkeit nur Gedankenformen sind, die vom Bewusstsein als materielle
Realität wahrgenommen werden. Ich könnte mir gut vorstellen,
dass eine effiziente Aufklärung über die Massenmedien, wie beispielsweise
das Fernsehen stattfindet. Hier wären mediale Kinder und erwachsene
Menschen mit so genannten „paranormalen“ Fähigkeiten eine große
Hilfe, um die theoretischen Grundlagen eines neues Weltbildes zu veranschaulichen.
Aufmerksamkeit als Schlüssel
Beschreibe, wie das ganz praktisch funktioniert: Das „völlige Ignorieren
unerwünschter Visionen“. Ist das lernbar, kann es geübt werden?
Unerwünschte Visionen sind potenzielle
Realitäten, die wir nicht erleben möchten. Das Ignorieren dieser
Ideen fällt uns leichter, wenn wir uns an die Funktionsweise des bewussten
Erlebens erinnern: Alles, was wir als Realität erleben, sind nur Gedankenformen,
die von unserem Bewusstsein als „real“ interpretiert werden. Was wir „leben“
nennen, könnte man auch als „bewusstes Träumen“ bezeichnen.
Wir haben die Möglichkeit, diesen
Vorgang des Erlebens durch unsere Einstellung zu beeinflussen. Der Schlüssel
dazu ist unsere Aufmerksamkeit, unser Fokus, mit dem wir die Ideen bewusst
auswählen, die wir in unser Bewusstsein ziehen wollen. Sobald sie
tief genug in unserem Bewusstsein verankert sind, erleben wir die Ideen,
die betreffenden Gedankenformen als materielle Realität. Wir können
diesen Prozess auch bewusst umkehren: Indem wir einer Vision unsere Aufmerksamkeit
entziehen, verschwindet sie langsam aus unserem Bewusstsein und damit auch
aus unserem Leben, aus unserer subjektiven Realität. Wenden wir diese
Praxis schon beim ersten Kennenlernen einer neuen Idee an, wird sie gar
nicht erst als Realität in unser Leben treten. Das meine ich, wenn
ich „ignorieren“ sage.
Bewusst wählen
Indem wir allem Unerwünschten die
Aufmerksamkeit entziehen, können wir verhindern, dass es so tief in
unser Bewusstsein sickert, dass wir es als Realität erleben. Wir können
bewusst wählen, welchen Ideen wir unsere Aufmerksamkeit schenken und
sie damit in unser Bewusstsein ziehen, bis wir sie „realisieren.“ Liebe
und Angst sind bei diesem Vorgang die kräftigsten „Magnete“, denn
was wir lieben und was wir fürchten, erhält unsere größte
Aufmerksamkeit.
Gewähren lassen
Es ist wichtig zu verstehen, dass unser
Fokus bisher meist unbewusst von unseren Ängsten gesteuert wurde.
Was wir fürchten, ziehen wir in unser Bewusstsein, weil wir dem Gefürchteten
bewusst oder unbewusst
Aufmerksamkeit schenken. Wir tun das
oft sogar mit der Absicht, Prävention oder Vorsorge zu leisten, indem
wir versuchen, etwas Unterwünschtes zu vermeiden oder ihm auszuweichen.
Mit dieser Haltung richten wir unsere Aufmerksamkeit sehr direkt auf das,
was wir eigentlich vermeiden wollen und bringen es auf diese Weise in unser
Leben.
Eine unerwünschte Vision oder Idee
zu ignorieren, ist aber etwas anderes, als sie zu verdrängen oder
zu vermeiden. Es geht nicht darum, alle unerwünschten Gedanken und
Ideen aus unserem Verstand zu verbannen.
Im Bemühen, sie zu verbannen oder
möglichst weit weg zu drängen, würden wir unsere Aufmerksamkeit
beständig auf genau diesen Gedanken halten. Es geht vielmehr darum,
alle Gedanken, die in unseren Verstand gelangen, als das, was sie sind,
nämlich als potenzielle Wirklichkeiten zu erkennen und gleichmütig
gewähren zu lassen.
Gelassenheit
Sobald wir eine unerwünschte Vision
aber fürchten, schenken wir ihr ungewollt unsere Aufmerksamkeit und
ziehen sie damit tiefer in unser Bewusstsein, in unseren bewussten Wahrnehmungsbereich.
Sie zu ignorieren, heißt vielmehr, diese Ideen nicht ernst zu nehmen,
ihnen keine Wirklichkeit zu verleihen, sie einfach durch unseren Verstand
ziehen zu lassen. Dazu braucht es ein gewisses Maß an Gelassenheit
und
Furchtlosigkeit. Wichtigste Bedingung,
um diese Gelassenheit oder Gemütsruhe zu erreichen, ist, die illusionäre
Natur aller Erscheinungen der äußeren Welt zu erkennen und sie
nicht mehr in „gut“ und „böse“ einzuteilen.
Erst wenn es uns gelingt, nicht mehr
zu urteilen, können wir alle Erscheinungen der illusionären äußeren
Realität und alle Visionen potenzieller künftiger Realitäten
wertfrei, also nicht-emotional behandeln.
Emotionen haben gesteuert
Es ist wichtig zu verstehen, dass jede
emotionale Reaktion automatisch und sozusagen „eigenmächtig“ unsere
Aufmerksamkeit auf die Idee oder das Ereignis lenkt, das diese Emotion
ausgelöst hat. Unser Verstand ist viel zu schwach, um diesen emotionalen
Steuermechanismus zu korrigieren oder gar aufzuheben. Es ist auch nicht
seine Aufgabe, denn der emotionale Steuermechanismus bringt uns die Erfahrungen,
durch die wir lernen, die materielle Welt als Illusion zu durchschauen.
Solange wir noch emotional auf Ideen,
Visionen oder Ereignisse reagieren, können wir unsere Aufmerksamkeit
nicht bewusst steuern. Wir sehen daraus, dass unser Leben, unsere subjektive
Realität bisher fast
ausnahmslos von unseren Emotionen gesteuert
wurde.
Eigenschwingung erhöhen
Ich habe in diesem Zusammenhang auch
schon vom Resonanzprinzip gesprochen. Es ist eigentlich dasselbe, weil
der Grad unserer Emotionalität gleichsam unsere momentane Schwingungsfrequenz
widerspiegelt und entsprechende Erfahrungen anzieht. Es ist wichtig zu
verstehen, dass unsere Emotionalität im Grunde nur auf unseren Ängsten
beruht. Ohne Angst können wir nicht emotional handeln oder reagieren.
Das heißt auch, dass wir mit jeder
Angst, die wir loslassen können, unsere Eigenschwingung erhöhen
und als Folge davon sozusagen automatisch höher schwingende Ideen
oder Visionen anziehen. Auch in diesem Prozess liegt also eine gewisse
Eigendynamik, wenn er einmal in Gang gesetzt ist.
Ignorieren heißt ziehen lassen
Das „völlige Ignorieren“ von Visionen
oder Ideen setzt eine Gelassenheit voraus, die jenseits der menschlichen
Emotionalität ist. Das „völlige Ignorieren“ heißt also,
jeden Gedanken, den wir nicht oder nicht mehr
als wünschenswerte Realität
anschauen, furchtlos vorbeiziehen zu lassen. Wir dürfen uns nicht
darum kümmern, wo er hergekommen ist, wo er hingeht, oder wen er als
nächstes erreichen wird. Damit würden wir ihn
bei uns behalten und ihm mit unserer
Aufmerksamkeit früher oder später „Realität“ verleihen.
Zustand innerer Ruhe
Beschreibe bitte die Kraft, die hinter diesem „völligen Ignorieren
unerwünschter Visionen“ steckt. Ist sie zu spüren, ist sie wie
eine
Schwingung?
Diese Kraft wird weniger als dynamischer
Aspekt des Seins wahrgenommen und lässt sich deshalb eher als Zustand
denn als Wahrnehmung beschreiben. Seine Qualität kann als innere Entspanntheit
oder Gelassenheit erfahren werden. Dieser Bewusstseins-Zustand der inneren
Ruhe stellt sich als natürliche Folge emotionaler Ausgeglichenheit
oder besser gesagt des „Nicht-Emotional-Seins“ ein. Er stellt einen Schritt
in Richtung Identifikation mit dem Ur-Bewusstsein
dar und entspricht in seiner Vollendung dem Zustand der Glückseligkeit.
Umgang mit Information
Wie bleiben wir stabil in unserem Fokus auf „erwünschte Visionen“?
Das bewusste Steuern der Aufmerksamkeit
oder des Fokus’ ist zu Anfang eine Übung, die neben dem täglichen
Loslassen von Ängsten auch etwas Disziplin im Umgang mit Informationen
erfordert. Das heißt, wir sollten als erstes lernen, alle Informationen
über unerwünschte Ereignisse, Prognosen oder Visionen nicht mehr
ernst oder „für wahr“ zu nehmen. Das bedeutet auch, dass wir die Quellen
solcher Informationen nicht
weiterverfolgen, aber auch nicht verurteilen
oder aus Angst meiden dürfen. Als nächsten Schritt sollten wir
genau darauf achten, was wir selber an Information weitergeben.
Hier kommt die Bedeutung des gesprochenen
Wortes ins Spiel. Wenn wir ernsthaft über mögliche unerwünschte
Ereignisse oder Visionen sprechen, schenken wir ihnen gleichsam unsere
Aufmerksamkeit und geben ihnen damit Wirklichkeit. Nachdem wir die illusionäre
Natur der „physischen“ Welt erkannt und als unser neues Weltverständnis
integriert haben, können wir unsere emotionale Haltung nach und nach
aufgeben oder ausvibrieren.
In einem nächsten Schritt können
wir unseren Fokus mittels bewusster Wahl durch unseren Verstand steuern
und etwas Disziplin in der Auswahl und im Umgang mit Informationen üben.
Kontrolle aufgeben
Die Kontrolle des Verstandes, die zu
Beginn für diese Übung benötigt wird, muss in einem letzten
Schritt aufgegeben werden, denn jede bewusste Kontrolle ist an sich eine
Funktion der Persönlichkeit und basiert auf letzten Resten von Existenzängsten.
Unser Fokus ist also erst wirklich stabil, wenn wir aus tiefster Überzeugung
des Herzens nur noch an das Wünschenswerte glauben und denken. Falls
wir nicht mit den etwas belasteten Begriffen „Herzqualität“, „Überzeugung
des Herzens“ oder „absolutem Glauben“ arbeiten wollen, können wir
den Vorgang auch so formulieren: Die Kontrolle über unseren Fokus
muss letztlich dem Überbewusstsein, unserem wahren Selbst anvertraut
werden. Dieser Schritt bedeutet gleichsam das Ende der Dualität, weil
wir über die Illusion der Persönlichkeit als abgetrennte oder
vom einen Ur-Bewusstsein losgelöste Existenzform hinausgegangen sind.
An diesem Punkt unserer Entwicklung werden
wir uns, nachdem wir die Illusion oder Nicht-Existenz der äußeren
Erscheinungsformen der geschaffenen Welten durchschaut haben, ausschließlich
mit der Essenz
identifizieren, mit dem, was IST, statt
mit dem, was erscheint. Man könnte diesen Zustand auch als unpersönliche
Wahrnehmung seiner Selbst bezeichnen. Der Verstand kann erst an diesem
Punkt der
Bewusstseins-Entwicklung die letzten
Bedenken und Ängste aufgeben und damit auch die letzten Kontrollmechanismen.
Diesen Schritt kann man auch als völlige Hingabe, „Surrender“ oder
Selbsterkenntnis bezeichnen.
quellen und verweise:
http://www.elraanis.de/frontend/shop_list.php4?bgparam=1&category=sn