1. Bandscheibenprobleme
Das ganze Gewicht bewußter physischer und vor allem unbewußter
geistig-seelischer Überlastungen wirkt sich auf die Bandscheiben aus.
Solange es geht, passen sie sich an und geben nach, irgendwann aber platzt
ihnen der Kragen (bzw. Faserring) - ein schlimmer Vorfall, der Bandscheibenvorfall.
In Schmerz und anderen Symptomen von Empfindungsstörungen bis zu Lahmheit
wird nun deutlich, wie bedrohlich der Druck ist. Man ist bewegungs- und
kampfunfähig vor Druck und möchte schreien vor Schmerz.
Die häufigste Unfallstelle für solche Vorfälle ergibt
sich aus den anatomischen Vorüberlegungen. Dort, wo das Stoßdämpfersystem
am wenigsten abfedern kann und die Last am größten ist, wird
die Bandscheibe am stärksten belastet. Über 90 Prozent der Vorfälle
treffen daher die untersten drei Bandscheiben und insbesondere die beiden
letzten. Die letzten beißen die Hunde, weiß auch das Sprichwort.
Was an Weichem, Weiblichem zwischen die Mühlen des Harten, Männlichen
geraten ist, dem Druck nachgegeben hat und in Form von Schmerzen um Hilfe
schreit, schneiden Orthopäden in bester Absicht weg. Dann kann es
nicht mehr weh tun, ist die bestrickende Logik. Das Problem ist damit aber
nicht aus der Welt geschafft, sondern nur beseitigt. Im Bandscheibenvorfall
ist die Tendenz, zunehmendem Druck zur Seite auszuweichen, verkörpert.
Die Operation wird die Situation kurzfristig entspannen, das Thema aber
noch tiefer in den Schatten drängen, von wo es sich bei nächster
Gelegenheit wieder Beachtung verschafft.
Die Vorgeschichte eines Bandscheibenvorfalls beginnt lange vorher:
Der gesunde elastische Gallertkern im Innern der Bandscheibe weicht normalerweise
allen Druckbelastungen zur gedehnten Seite hin aus. Verliert er seine Elastizität,
kann er nicht mehr so gut ausweichen. Bei zunehmender Druckbelastung steigt
damit die Gefahr eines Risses im äußeren Faserring. In diesem
Fall weicht der Kern schon bei normaler Druckbelastung durch den Spalt
im Befestigungsring aus und drückt, heftige Schmerzen verursachend,
auf die jeweiligen Nerven. Beim hinteren Bandscheibenvorfall sind vor allem
die seitlichen Nervenwurzeln die leidtragenden. Der entstehende Schmerz
strahlt entlang den Nervenbahnen in die Peripherie aus.
Beim typischen Ischias kann er bis in die Waden und weiter in den Fuß
reichen. Seltener drückt die herausgequetschte Bandscheibe in der
Mitte gegen das Rückenmark. Die Schmerzen werden dann in jenen unteren
Körperbereichen empfunden, aus denen die gequetschten Nervenfasern
kommen. Es kann zu den verschiedenen Lähmungserscheinungen kommen,
sowohl in den Beinen wie in Harnblase oder Darm. Nach akuten Vorfällen
gleitet der herausgepreßte Kern oft von allein wieder zurück,
in vielen Fällen kann er durch sogenanntes Aushängen oder chiropraktische
Manipulationen wieder zurückbefördert werden. Anschließend
muß der Betroffene aber bei jeder extremen Bewegung auf einen neuerlichen
Vorfall gefaßt sein.
Im Rahmen einer wirklichen Lösung müßte der niedergedrückte
weiche Teil vom Druck entlastet und langfristig aus der Erpressungssituation
befreit werden. Dabei kann es hilfreich sein, die verschobene knöcherne
Situation wieder einzurenken, letztlich aber muß die verfahrene Geschichte
auf geistig-seelischer Ebene wieder eingerenkt werden.
Wenn wir vom Hexenschuß sprechen, ist das keine zufällige
Eigenheit des Deutschen, sondern findet sich in vielen Sprachen. In der
Antike ging man selbstverständlich davon aus, daß Beschwerden
und besonders plötzlich einschießende Schmerzen vom Schicksal
und damit von den Göttern geschickt wurden. Hekate und Pandora taten
sich diesbezüglich hervor. Im Schottischen und Irischen gibt es die
Worte »Albschoß« und »Elfflint« zur Bezeichnung
des Hexenschusses. Die Alten sahen in den schlagartig einsetzenden Schmerzen
das Einfahren des Bösen schlechthin und projizierten es auf die bösen
Hexen. Auch wenn wir heute über solch kausale Erklärungen hinaus
sind, liegt uns der Mechanismus der Projektion nach wie vor nahe. Viele
Menschen liebäugeln mit dem Gedanken, daß irgendwer, nur nicht
gerade sie selbst, an dem Vorfall schuld sein müsse. Insofern paßt
das Wort »Hexenschuß« auch zu uns. Vielleicht hat sich
das erste Opfer dieses Krankheitsbildes wirklich zu abrupt nach irgendeiner
»Hexe« umgesehen. Vielleicht hat es ihn im wahrsten Sinne des
Wortes herumgerissen beim Anblick der Schönen. Wäre er zu seinem
Hingerissensein gestanden, hätte seine WS das Spiel klaglos mitgespielt.
Wer sich aber hinreißen läßt, ohne sich seinen Anteil
daran einzugestehen, ist gefährdet, den Riß physisch nachzuerleben,
bis er an seiner direkten Beteiligung an dem Geschehen keinen Zweifel mehr
hat. Die Bezeichnung »Hexenschuß« schiebt die Verantwortung
der entsprechenden Hexe in die Schuhe, die gleichsam hinterrücks und
ohne Grund den Betroffenen angeschossen haben soll. In Wirklichkeit kann
die tollste »Hexe« nur jenen Kopf (und jene Wirbelsäule)
verdrehen, der sich hinreißen läßt. Natürlich gibt
es eine Fülle anderer Situationen, in denen man sich etwas verreißen
kann und die nichts mit dem Hexenthema zu tun haben. Gemeinsam ist ihnen
aber das Muster, daß es sich um unbewußte, damit auch unkontrollierte
Bewegungen handelt, zu deren ganzem Ausmaß man nicht steht.
Bleibt ein Bandscheibenvorfall über längere Zeit bestehen,
kann es über anfängliches Kribbeln und Empfindungen »wie
von laufenden Ameisen« bis zu Lähmungen im Sinne eines Querschnittssyndroms*
kommen. Das Krankheitsbild macht anfangs über die Mißempfindungen
klar, was für eine unstimmige und irregeleitete Wahrnehmung man von
der unteren Körperhälfte hat. In der Lähmung zeigt sich
dann, wie leblos und unbeherrschbar die Partie unterhalb des Vorfalles
ist. Die Aufgabe wird ebenfalls in den Symptomen angedeutet. Die Mißempfindungen
ziehen die Aufmerksamkeit nach unten und betonen die Notwendigkeit, sich
um diesen Bereich zu kümmern. In der Lähmung verkörpert
sich eine unerlöste Form der Entspannung. Diese in erlöster Weise
in bezug auf den Unterleib und die Beine zu leben, lautet die Aufgabe.
Mit den Beinen und ihrer Behinderung sind die Themen Stehen (Standfestigkeit,
Beständigkeit, Eigenständigkeit, Selbständigkeit) und Gehen
(Vorwärtskommen, Fortschritt, Aufstieg) angesprochen. Es geht darum,
diesbezüglich zu entspannen bzw. Entspannung in diese Bereiche zu
bringen.
Die spezielle Problematik der Beschwerden ergibt sich aus ihrem jeweiligen
Symptommuster. Manchen Bandscheibenpatienten ist es z.B. nicht mehr möglich,
sich gerade aufzurichten. In den Hüftgelenken nach vorne gebeugt,
können sie sich mit stocksteifem Rücken nur krumm durch den Tag
bringen. Der Volksmund spricht nicht umsonst vom »krummen Hund«.
Hier wird offensichtlich die Problematik fehlender Aufrichtigkeit verkörpert.
Ganz konkret wird dargestellt, wie schmerzhaft es für die Betroffenen
ist, aufrichtig zu sein bzw. aufrecht zu gehen. Es ist ihnen nicht möglich,
sich gerade zu machen, geschweige denn Rückgrat zu zeigen. Die Lösung
drückt sich in der gebeugt-gedemütigten Haltung aus. Offenbar
geht es darum, diese Position anzunehmen, d.h. sich wirklich zu beugen
bzw. die Demütigung in echte Demut zu verwandeln.
Unter derselben Diagnose »laufen« allerdings auch die entgegengesetzten
Gestalten. Jene stocksteifen, über die Maßen aufrechten Patienten,
die wie Roboter in rechtwinkligen Bewegungen gehen, da ihnen die geringste
Bückbewegung oder Abweichung aus der Senkrechten unerträgliche
Beschwerden bereitet. Dieses Krankheitsbild zeigt nachdrücklich, wie
unbeugsam sie sind, wie steif und unlebendig. Sie stolzieren durch ein
von weichen Bewegungen und fließenden Übergängen geprägtes
Leben, das ihnen fremd bleiben muß. In ihrem Gang kommt deutlich
zum Ausdruck, daß sie keine Zwischentöne und Nuancen und nichts
Fließendes in ihrem Innern zulassen. Harte Strukturen und übertriebene
Aufrichtigkeit bestimmen ihr Leben bis hin zur Rechthaberei. Zwischentöne
und echte Demut bleiben ihnen fremd. Die Aufrichtigkeit ist erzwungen und
wirkt unecht, sie ist die Krücke, die sie aufrecht und siegessicher
am wirklichen Leben vorbeistolzieren läßt. Das Bild des Hagestolz
oder preußischen Offiziers paßt in diese Seelenlandschaft.
Die zu erlösende Aufgabe im Symptombild legt nahe, jene Aufrichtigkeit,
die man ständig demonstriert, weil man nicht aus seinem engen Korsett
heraus kann, in echte Geradlinigkeit und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber
zu wandeln.
Beide Typen teilen von entgegengesetzten Polen ein gemeinsames Problem:
Aufrichtigkeit. Der »krumme Hund« muß sein Gebeugtsein
erlösen und die darin verborgene Demut befreien. Hat er das geschafft,
fällt ihm auch die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit des Gegenpoles zu.
Der gerade »Hagestolz« muß seine Steifheit annehmen und
lernen, daß in ihr Aufrichtigkeit und geistig-seelische Geradlinigkeit
ihrer Befreiung harren. Hat er diese tiefe Ehrlichkeit in sich gefunden,wird
es ihm auch leicht möglich, sich zu den Tiefen des Lebens herabzulassen,
den eigenen Rücken zu beugen und demütig vor dem Leben zu stehen.
Aus der entgegengesetzten unerlösten Grundspannung kommend, nähern
sich beide, Hochnäsigkeit und Demütigung, demselben erlösten
Grundthema von verschiedenen Seiten: Aufrichtigkeit und Demut. Auch wenn
sie scheinbar so weit auseinander liegen, sind sie sich in Wahrheit doch
nahe. Niemand ist z.B. so sehr in Gefahr, gedemütigt zu werden wie
der Hochnäsige Und niemand wirkt so arrogant und abstoßend wie
der Buckler, der selbst nichts von seiner krummen (Un-)Art weiß.
Auf der erlösten Ebene wird ihre Nähe noch greifbarer, ist doch
der wahrhaft Demütige auch absolut aufrichtig.
Ein weiterer bedeutungsvoller Punkt ist der Faktor Ruhe. Die meisten
Bandscheibenpatienten werden von ihrem Symptom dazu gezwungen, da ihnen
jede Bewegung Schmerzen bereitet. Offensichtlich haben sie sich zuviel
aufgeladen und fühlen nun die Schmerzen, die es bereitet, sich unter
der Last ihres Lebens zu bewegen. Das Symptom therapiert sie gleich, indem
es ihnen die notwendige Ruhe aufzwingt. So können sie in aller Ruhe
darüber nachdenken, warum und wofür sie sich soviel aufgebürdet
haben oder anderen erlaubt haben, es zu tun. Das Ergebnis solcher Überlegungen
wird zu der Erkenntnis führen, daß sie versucht haben, durch
besondere Leistungen besonders viel Anerkennung zu verdienen. Der äußere
Wirbel um Ehrgeiz und Aufstieg verrät ein inneres Defizit und schlägt
sich an den körperlichen Wirbeln nieder. Die Lernaufgabe liegt darin,
sich selbst in Ruhe zu ertragen, statt weiterhin so schwer an all den Versuchen
zu nagen, das innere Minderwertigkeitsgefühl mit Beweisen äußerer
Unentbehrlichkeit zu überdecken. So wie man sich in dieser Situation
niederlegen muß, wäre es angemessen, auch all die überflüssigen
Lasten niederzulegen und auszuruhen.
Fragen
1. Wie steht es mit dem Thema Aufrichtigkeit in meinem Leben?
2. Zeige ich Rückgrat und mache mich für wichtige Dinge gerade?
3. Bin ich flexibel und beugsam, zu echter Demut fähig?
4. Wird mein weiblicher Anteil von meinem männlichen unter Druck
gesetzt oder gar erpreßt?
5. Trage ich unbewußt Lasten, zu denen ich bewußt nicht
stehe?
6. Was für Bürden trage ich um der Anerkennung willen?
7. Fordert mein Symptom von mir Ruhe oder Bewegung?
aus »=> Krankheit als Weg «:
Bandscheiben und Ischias
Durch Druck werden die Knorpelscheiben zwischen den Wirbeln, besonders
im Bereich der Lendenwirbelsäule, seitlich herausgequetscht und drücken
auf Nerven, was verschiedenartige Schmerzen verursacht, wie z.B. Ischias,
Lumbago usw. Das Problem dieses Symptoms ist die Überlastung. Wer
zu viel auf seine Schultern lädt und dieses Zuviel nicht bewußt
realisiert, der spürt diesen Druck im Körper als Bandscheibenschmerz.
Der Schmerz zwingt den Menschen zu mehr Ruhe, denn jede Bewegung, jede
Aktivität tut ihm weh. Diese sinnvolle Regulation versuchen viele
durch Schmerzmittel zu unterdrücken, um ihrer gewohnten Aktivität
ungehindert nachgehen zu können. Doch man sollte lieber die Gelegenheit
nützen, einmal in Ruhe darüber nachzudenken, warum man sich so
viel aufgelastet hat, daß der Druck so groß geworden ist. Sich
zu viel auflasten, dient doch immer dem Versuch, äußerlich groß
und tüchtig zu erscheinen, um ein inneres Kleinheitsgefühl durch
Taten zu kompensieren.
Hinter großen Leistungen steht immer Selbstunsicherheit und Minderwertigkeitsgefühl.
Der Mensch, der sich selbst gefunden hat, leistet nichts mehr, er ist.
Doch hinter all den großen (und kleineren) Taten und Leistungen der
Weltgeschichte stehen immer Menschen, die von ihrem inneren KIeinheitsgefühl
zu äußerer Größe getrieben werden. Sie wollen durch
ihr Tun der Welt etwas beweisen, obwohl in Wirklichkeit gar niemand da
ist, der solche Beweise fordert oder auf sie wartet - ausgenommen der Betreffende
selbst. Er will immer nur sich etwas beweisen, doch die Frage ist: was?
Wer viel leistet, sollte sich möglichst früh die Frage stellen,
warum er das tut, damit einmal die Enttäuschung nicht zu hart wird.
Wer zu sich ehrlich ist, wird als Antwort immer finden: um anerkannt zu
werden, um geliebt zu werden. zwar ist die Suche nach Liebe die einzige
bekannte Motivation für Leistung, doch dieser Versuch endet immer
unbefriedigend, denn das Ziel ist über diesen Weg niemals erreichbar.
Denn Liebe ist zweckfrei, Liebe kann man sich nicht verdienen. »Ich
liebe dich, wenn du mir zehntausend Mark gibst«, oder: »Ich
liebe dich, wenn du, der beste Fußballspieler bist«, sind absurde
Forderungen. Das Geheimnis der Liebe besteht gerade in der Bedingungslosigkeit.
Den Prototyp der Liebe finden wir deshalb in der Mutterliebe. Objektiv
gesehen beschert ein Baby der Mutter nur Last und Unbequemlichkeiten. Doch
eine Mutter empfindet es nicht so, denn sie liebt ihr Baby. Warum? Darauf
gibt es keine Antwort. Gäbe es eine, wäre es keine Liebe. Jeder
Mensch sehnt sich
- bewußt oder unbewußt - nach dieser bedingungslosen, reinen
Liebe, die nur mir selbst gilt und von keinen Äußerlichkeiten,
von keinen Leistungen abhängig ist.
Minderwertigkeitsgefühl ist jenes Gefühl, daß die eigene
Person unmöglich so, wie sie ist, liebenswert sein kann. Daraufhin
beginnt der Mensch, sich liebenswert zu machen, indem er immer gescheiter,
immer tüchtiger, immer reicher, immer berühmter usw. wird. Mit
all diesem Tand der äußeren Welt will er liebenswert werden
- doch wenn er jetzt geliebt wird, bleibt ihm immer der Zweifel, ob er
womöglich »nur« wegen seiner Leistung, Ruhm, Reichtum
usw. geliebt wird. Er hat sich in sich selbst den Weg zur echten Liebe
verbaut. Die Anerkennung von Leistung befriedigt nicht die Sehnsucht, die
den Menschen zur Leistung trieb. Deshalb ist es nützlich, sich rechtzeitig
bewußt mit seinem eigenen Minderwertigkeits- und Kleinheitsgefühl
auseinanderzusetzen - wer es nicht sehen will und sich weiterhin Aufgaben
auflastet, der wird nun körperlich tatsächlich kleiner. Er sackt
durch die Quetschung der Bandscheiben etwas zusammen, und die Schmerzen
lassen die Haltung krumm und gebückt werden. Der Körper zeigt
immer die Wahrheit.
Die Aufgabe der Bandscheibe ist es, Beweglichkeit und Elastizität
zu ermöglichen. Ist eine Bandscheibe durch ineinander verkeilte Wirbel
eingeklemmt bzw. verklemmt, so werden wir in unserer Haltung steif und
unbeweglich und nehmen häufig eine sonderbare Position ein. Die gleichen
Zusammenhänge kennen wir aus dem psychischen Bereich. Wenn ein Mensch
»verklemmt« ist, fehlt ihm jede Offenheit und Beweglichkeit
- er ist steif und fixiert auf eine eigenartige innere Haltung. Verklemmte
Bandscheiben löst man in der Chiropraktik, indem man durch einen plötzlichen
Ruck oder Zug die Wirbel aus ihrer verkeilten Lage kurz befreit und ihnen
dadurch die Möglichkeit schafft, wieder einen natürlichen Kontakt
zu finden (»solve et coagula«>.
Auch verklemmte Seelen lassen sich am besten nach der gleichen Methode
wie Gelenk und Wirbel wieder zurechtrücken oder einrenken: Sie müssen
mit einem plötzlichen und kräftigen Ruck aus ihrer bisherigen
Position gebracht werden, um die Möglichkeit zu finden, sich neu zu
orientieren und neu zu finden. Vor diesem Ruck haben die Verklemmten genauso
viel Angst wie die Patienten vor dem chiropraktischen Griff. Ein kräftiges
Knacken zeigt in beiden Fällen die Aussicht auf Erfolg.