Waldluft als Heilung
Was wirkt so heilsam in der Waldluft?
Wenn Du die Luft im Wald einatmest, dann atmest Du einen Cocktail aus
bioaktiven Substanzen ein, die von den Pflanzen abgegeben werden. Darunter
befinden sich auch die sogenanntenTerpene.
Was sind Terpene?
Pflanzen kommunizieren über chemische Substanzen miteinander.
Sie senden Moleküle aus, die mit Informationen behaftet sind – man
könnte sie auch als „Pflanzenvokabeln“ bezeichnen. Wenn Pflanzen beispielsweise
von Schädlingen befallen werden, senden sie Botschaften an Artverwandte
aus, die sogar die Art des Angreifers und das Ausmaß des Befalls
verraten! Die meisten davon gehören zu der Stoffgruppe der sogenannten
Terpene. Sie interagieren mit unserem Immunsystem auf höchst gesundheitsfördernde
Weise!
Was das „Einatmen der Wald-Atmosphäre“ alles mit Deinem Körper
bewirkt:
Qing Li ist Medizinprofessor an der Nippon Medical School, einer medizinischen
Universität in Tokyo. Er und sechs weitere japanische Wissenschaftler
haben in mehreren groß angelegten wissenschaftlichen Studien ganz
erstaunliches herausgefunden.
„Waldbaden“ reduziert Stress enorm
Ein Tag im Wald senkte bei Männern den Adrenalingehalt im Urin
um fast 30%. Amzweiten Tag im Wald sogar um 35% im Vergleich zu dem Tag
vor der Fahrt ins Waldgebiet.
Bei Frauen war es sogar so, dass ihr Adrenalingehalt am ersten Tag
um mehr 50% sank, am zweiten Tag um mehr als 75% im Vergleich zum Ausgangswert!
Ein Stadturlaub bewirkte im Vergleich dazu kaum bis keine Reduzierung
der Stresshormone
Der Wald entspannt und beruhigt nachhaltig
Ebenfalls wurde nachgewiesen, dass die Waldatmosphäre den Parasympathicus
aktiviert, der auch als „Nerv der Ruhe“ bezeichnet wird. Seine Aktivität
dient der Regeneration, der Entspannung und dem Wiederaufbau körperlicher
und geistiger Kraftquellen.
Zudem senkt die Inhalation von Waldluft den Blutdruck
Und allein der regelmäßige Aufenthalt in der Natur hilft
gegen Schlafstörungen
Waldluft schützt das Herz und hilft bei Diabetes
Das von der Nebennierenrinde produzierte Hormon DHEA ist nach einem
Waldaufenthalt verstärkt im Körper vorhanden. Es gilt als „Herzschutz-Substanz“
und schützt nicht nur das Herz, sondern auch den Menschen vor Diabetes
und reduziert die Gefahr von Fettleibigkeit. (nachgewiesen von Yoshinori
Ohtsuka, Professor für Diabetologie an der Universität von Hokkaido,
Japan)
Der Wald schützt vor Krebs
Waldluft enthält „Anti-Krebs-Terpene“ mit anti-kanzerogener und
immunstärkender Wirkung. Es wurde beobachtet, dass in bewaldeten Gebieten
weniger Menschen an Krebs sterben als in Regionen ohne Wald!
Einer der beeindruckendsten Ergebnisse aus der Forschungsreihe von
Qing Li zeigt daher die positive Wirkung des Waldes auf unser Immunsystem
mit seinen zugrundeliegenden Killerzellen.
Was sind Killerzellen?
Killerzellen sind eine spezielle Form der weißen Blutkörperchen.
Als Teil unseres Immunsystems leisten sie lebenswichtige Aufgaben! Sie
erkennen und entfernen entartete und/oder von Viren befallene Zellen. Damit
halten sie unseren Organismus gesund und verhindern die Entstehung von
Krebs bzw. fördern die Heilung im Falle einer Krebserkrankung!
Waldluft erhöht die Anzahl Deiner natürlichen Killerzellen
Bereits ein einziger Tag in einem Waldgebiet steigert die Zahl Deiner
natürlichen Killerzellen im Blut durchschnittlich um fast 40%, bei
zwei Tagen hintereinander bereits um 50%!
Nach einem einzigen Tag im Wald hast Du in etwa sieben Tage lang mehr
natürliche Killerzellen im Blut als üblicherweise! Auch ohne
in dieser Zeit nochmal in den Wald zu gehen. Nach 2 bis 3 Tagen bleibt
die Anzahl der Killerzellen sogar noch 30 Tage lang erhöht!
Waldluft macht Deine natürlichen Killerzellen aktiver
Bereits ein einziger Wald-Tag oder ein ausgedehnter Spaziergang durch
den Wald erhöht die Aktivität Deiner natürlichen Killerzellen
für etwa sieben Tage! (erhöhte Aktivität bedeutet, dass
jede Killerzelle effizienter als sonst Viren, Bakterien und potentielle
Krebszellen aufspürt und eliminiert).
In Japan gibt es eine Tradition, die sich Shinrin-yoku nennt, was so
viel wie „Waldbaden“ heißt bzw. auch gerne als „Einatmen der Wald-Atmosphäre“
übersetzt wird. Shinrin-yoku ist eine in Japanoffiziell anerkannte
Methode zur Vorbeugung gegen Krankheiten sowie deren unterstützender
Behandlung. Bereits seit den 80-er Jahren (!) wird sie vom staatlichen
Gesundheitswesen gefördert und an Japans medizinischen Universitäten
und Kliniken erforscht und durchgeführt. Im Jahre 2012 wurde sogar
ein eigener Forschungszweig mit dem Namen „Forest medicine (Waldmedizin)“gegründet.
Wie Du das „Waldbaden“ richtig für Dich anwendest
Was Dich vielleicht erleichtern mag: In den japanischen Studien kam
heraus, dass sowohl die Bewegung in der gesunden Waldluft als auch das
Genießen des Waldes ohne Bewegung in etwa gleich effektiv sind.
Qing Li, der Medizinprofessor aus Tokyo, gibt für ein „optimales
Waldbaden“ folgende Empfehlungen:
Mache einen Spaziergang oder eine Waldwanderung, die Deinen körperlichen
Voraussetzungen entspricht und gehe in dieser Zeit 2-4km
Bei Müdigkeit lege eine Rast ein
bei Durst trinke Wasser oder Tee
Suche Dir einen Platz, der Dir gefällt, um dort bewusst zu verweilen
und zu entspannen
Um das Immunsystem dauerhaft zu stärken plane pro Monat einen
zwei- bis dreitägigen Aufenthalt in einem Waldgebiet, wobei Du Dich
dabei etwa 4 Stunden pro Tag im Walt aufhalten solltest
Sehr ausführliche Übungen sind im Buch „Der Biophilia-Effekt“
von Clemens G. Arvay beschrieben. Sie geben Dir eine Idee davon geben,
wie Du aktiv die Kraft des Waldes für Dich nutzen kannst.
http://seelengaertner.at/baeume-als-heiler/ |