Ein moderner Wundermann
Paranormale Phänomene werden weltweit
von vielen Menschen bezeugt. Aber die Schwierigkeiten bei der Erforschung
dieser Phänomene wurden nie vollständig überwunden. Paranormale
Ereignisse sind üblicherweise sporadisch und nicht vorherzusagen.
Sie ereignen sich meistens spontan, unter Umständen, die schwer oder
gar nicht zu reproduzieren sind. Viele Erfahrungen sind psychischer Natur
und schwer mit reproduzierbaren wissenschaftlichen Experimenten zu bestätigen.
All das macht das Paranormale notorisch schwer beweisbar.
In diesem Jahrhundert gab es etliche Versuche,
das Paranormale wissenschaftlich zu erforschen. Die Orte und die subtilen
Energien, die mit Steinkreisen verbunden sind, wurden mit wissenschaftlichen
Meßinstrumenten untersucht. Forscher haben mit Versuchspersonen im
Labor gearbeitet, um zu zeigen, daß deren parapsychologische Kräfte
real sind. Aber die Gelegenheiten, paranormale Phänomene unter kontrollierten
experimentellen Bedingungen zu untersuchen, sind rar. Mehr noch, die Anzahl
der Phänomene, die überhaupt auf diesem Weg studiert werden kann,
ist begrenzt.
Viele Forscher akzeptieren das heute.
Anstatt Phänomene ins Labor bringen zu wollen, müssen sie Phänomene
vor Ort untersuchen, in dem Moment, wo sie auftreten.
Es entspricht dieser Einstellung, daß
zwei bekannte Erforscher des Paranormalen nach Indien gereist sind, um
die angeblichen Fähigkeiten eines berühmten indischen heiligen
Mannes zu untersuchen, nämlich Sri Sathya Sai Baba. Sai Baba, der
heute um die sechzig Jahre alt ist, ist ein spiritueller Lehrer mit einer
großen Gefolgschaft auf der ganzen Welt. Er wurde in einem winzigen
Dorf im südlichen Indien geboren und lebt noch heute dort.
Sai Baba hat seine außergewöhnlichen
Fähigkeiten seit dem Alter von ungefähr 14 gezeigt. Die Liste
der ungewöhnlichen Taten, die von ihm berichtet werden, ist lang,
und sie gleichen denen, die Christus im Neuen Testament nachgesagt werden.
Seine Anhänger beschreiben Fälle von anscheinend wundersamen
Heilungen, genaue Vorhersagen und Hellsichtigkeit. Er scheint in der Lage
zu sein, die Gedanken anderer Menschen zu lesen, und er soll völlig
Fremden Details aus ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erzählen
können. Es wird ihm auch nachgesagt, daß er an verschiedenen
Plätzen zur gleichen Zeit auftritt, aber am berühmtesten ist
er wohl für seine Materialisationen -seine Fähigkeit, Objekte
willentlich erscheinen und verschwinden zu lassen.
Viele Berichte über mysteriöses
Erscheinen und Verschwinden sind schwer zu belegen oder können leicht
wegerklärt werden. Die Sai Baba-Phänomene sind dagegen nicht
so einfach von der Hand zu weisen. Sie werden regelmäßig von
einer großen Menge von Leuten bezeugt, unter Umständen, die
Trickserei schwierig oder unmöglich machen. Skeptische Wissenschaftler,
die hofften, Erklärungen zu finden, die mit dem gesunden Menschenverstand
übereinstimmen, sind zu dem Ergebnis gekommen, daß die von Sai
Baba berichteten Kräfte echt sind.
Dr. Erlendur Haraldsson und Dr.
Karlis Osis machten 1973 den ersten von mehreren Besuchen zum Studium von
Sai Baba.. Haraldsson, ein Professor der Psychologie an der Universität
Island, war lange im Bereich der parapsychologischen Forschung aktiv und
ist Autor zahlreicher Bücher und Artikel. Osis ist „Chester F. Carlson
Research Fellow“ der American Society for Psychic Research [Amerikanische
Gesellschaft für Parapsychologie] in New York.
Haraldsson und Osis konzentrierten ihre
Aufmerksamkeit auf die Materialisation als das prominenteste und bezeichnendste
der Phänomene, die mit Sai Baba verbunden sind. Diese Manifestationen
sind gleichzeitig die größten Herausforderungen für die
Wissenschaft. Manche sogenannte Wunder können als Halluzinationen
abgetan werden. Wenn aber greifbare Objekte, oft aus massivem Gold, und
kostbare Steine regelrecht aus dem Nichts auftauchen und noch Jahre später
im Besitz der Leute sind, ist es schwer, die ganze Sache als Täuschung
abzutun.
Haraldsson und Osis publizierten 1977
einen zusammenfassenden Bericht ihrer Beobachtungen in der Zeitschrift
der American Society for Psychic Research. Ihr Bericht wird hier in einiger
Ausführlichkeit zitiert, weil er eine ausgezeichnete Beschreibung
der typischen Materialisationen Sai Babas gibt, begleitet von einer wohlfundierten
Meinung über sie.
Der Bericht beginnt mit einer Einführung
in Materialisation im Allgemeinen.
Über das angeblich paranormale
Erscheinen oder Verschwinden von Objekten wurde in verschiedenen Kulturen
berichtet. Das Phänomen besteht im Grunde darin, daß Objekte
unter Umständen erscheinen und verschwinden, unter denen keine physikalische
Ursache des Ereignisses entdeckt werden kann. In Fällen, in denen
eine paranormale Erschaffung des Objekt angenommen wird, wird der Prozeß
üblicherweise als Materialisation eingeordnet. Wird ein bereits existierendes
Objekt ohne sichtbare Transportmittel auf paranormalem Weg von einem Platz
zum anderen »gebracht«, wird das Phänomen Teleportation
genannt. Teleportation findet, so wird gesagt, in Fällen von Spuk
statt. Über Materialisationen menschlicher Wesen wird in Zusammenhang
mit Medien berichtet...
Wir sollten nicht vergessen, daß
Zauberkünstler und Magier seit altersher mit bestimmten Tricks arbeiten,
um Dinge erscheinen und wieder verschwinden zu lassen. Durch erstaunliche
Gewandtheit, geschickte Ablenkungsmanöver und mit Hilfe von ausgeklügelten
Vorrichtungen gelingt es ihnen, dem Publikum diese Illusion geschickt vorzutäuschen.
Durch die gesamte Geschichte hindurch haben Unterhaltungskünstler
»Geister« und »Dämonen« in religiösen
Darbietungen produziert, mit dem Anspruch, »übernatürliche«
Phänomene zu demonstrieren. Bei genauerem Hinsehen wurde der Großteil
der angeblichen Materialisationen und Teleportationen auf recht natürliche
(und manchmal unterhaltsame) Weise erklärt. Trotzdem gibt es einige
Berichte, die Fragen offen lassen. Aber insgesamt, und angesichts beträchtlicher
Forschung, die auf diesem Gebiet von parapsychologischen Forschem zu Anfang
dieses Jahrhunderts geleistet wurde, werden angebliche Materialisationen
und verwandte Phänomene generell mit Stirnrunzeln betrachtet und von
fast allen heutigen Parapsychologen abgelehnt. Auch wir teilten diese Auffassung,
und bis zu unserer Begegnung mit Sri Sathya Sai Baba zogen wir solche Phänomene
nicht ernsthaft in Betracht.
Im Verlauf zahlreicher Treffen mit Sai
Baba wurden Haraldsson und Osis Zeugen von über zwanzig Beispielen
von Materialisationen - oft beobachteten sie aus allernächster Nähe,
wie das Objekt erschien.
Das erste, was die Wissenschaftler erscheinen
sahen, war vibuti, ein feiner ascheartiger Staub. Zu diesem Zeitpunkt saßen
sie mit Sai Baba in einem kahlen Raum auf dem Boden. Sai Baba bewegte seine
rechte Hand durch die Luft, und ein kleines Häufchen Vibuti erschien,
das er aufteilte und ihnen überreichte.
Während sie weiterredeten, wedelte
er wieder mit seiner Hand durch die Luft und produzierte einen großen
Goldring, den er Dr. Osis übergab. In ihn war ein Portrait von Sai
Baba auf einem emaillierten Material eingearbeitet, das fest mit Häkchen
befestigt war.
Sai Baba materialisierte diese Dinge,
nachdem er seine Hand in charakteristischer Weise bewegt hatte - kleine
kreisförmige Bewegungen, die drei oder vier Sekunden dauerten. Das
Objekt erschien daraufhin in seiner Hand. Diese Effekte sind bei Sai Baba
ganz normal.. Materialisationen aus der Luft heraus sind wiederholt von
Besuchern beschrieben worden. Viele berichten, daß sie gesehen haben,
wie er auf diesem Weg eine Vielzahl von Objekten produzierte und sie dann
verschenkte.
Haraldsson und Osis haben Sai Baba die
ganze Zeit hindurch aus nächster Nähe beobachtet. Es gab keine
erkennbaren Tricks bei dem, was sie gesehen haben. Im Gegenteil, die Phänomene
schienen echt zu sein. Aber sie mußten noch weitergehen. Sie wollten,
daß Sai Baba an einem streng kontrollierten wissenschaftlichen Experiment
teilnimmt. Während sie mit ihm darüber sprachen, produzierte
er ein drittes Objekt unter Umständen, die sie sehr beeindruckten.
Während wir mit Sai Baba über den Wert von Wissenschaft und kontrollierter Durchführung von Experimenten diskutierten, brachte er die Diskussion auf sein Lieblingsthema, das spirituelle Leben, das in seinen Augen mit dem gewöhnlichen Leben »zusammenwachsen« sollte wie eine »Doppelrudraksha«. Wir verstanden den Begriff nicht, und der Dolmetscher konnte ihn nicht übersetzen. Sai Baba schien zahlreiche Anstrengungen zu unternehmen, uns seine Meinung klarzumachen, bis er aufgab, und mit einigen Anzeichen von Ungeduld schloß er seine Hand zur Faust und schwang sie hin und her. Dann öffnete er seine Handfläche und zeigte uns eine Doppelrudraksha, die, wie uns Botaniker erzählten, eine seltsame Spezies in der Natur ist, wie eine Zwillingsorange oder ein Zwillingsapfel.
Dieser Vorfall beeindruckte Haraldsson
und Osis sehr. Beide waren als erfahrene skeptische Detektive des Paranormalen
vertraut mit Taschenspielertricks und anderen Zauberkunststücken,
die in Indien weit entwickelt sind. Die anderen Objekte hätten noch
möglicherweise auf diesem Weg produziert werden können, aber
das Hervorbringen einer perfekten Doppelrudraksha war eine ganz andere
Angelegenheit. Das Thema der Doppelrudraksha war ganz spontan in der Unterhaltung
entstanden. Daß Sai Baba fähig war, umgehend ein perfektes Exemplar
zu produzieren war nach ihrer Meinung sehr bemerkenswert. Sie fanden bei
nachfolgenden Erkundigungen heraus, daß im Botanischen Institut von
Indien noch nie eine Doppelrudraksha gesehen worden war, geschweige denn,
daß dort eine in der Sammlung gewesen wäre. Die einzigen bekannten
Beispiele dieser Laune der Natur waren klein und mißgestaltet.
Sehr bald danach war die Rudraksha - eine
kleine eichelähnliche Nuß - an einem weiteren Vorfall beteiligt,
der noch stärker auf das Paranormale als einzig mögliche Erklärung
hindeutete.
Nachdem wir die Rudraksha bewundert hatten, nahm Sai Baba sie zurück, wandte sich an Dr. Haraldsson und sagte, er wolle ihm ein Geschenk machen. Er umschloß die Rudraksha mit seinen beiden Händen, blies auf sie und öffnete sie in Richtung Dr. Haraldsson. Auf seiner Handfläche sahen wir wieder eine Doppelrudraksha. Jetzt aber hatte sie einen goldenen ornamentalen Schild auf jeder ihrer Seiten. Diese Schilde waren ungefähr 2,5 Zentimeter im Durchmesser und wurden an beiden Seiten von goldenen Kettchen zusammengehalten. An der Spitze des Schildes befand sich ein goldenes Kreuz mit einem kleinen daran befestigten Ruhm. Hinter dem Kreuz war eine Öffnung, so daß dieses Schmuckstuck an eine Kette gehängt und um den Hals getragen werden konnte. Ein Goldschmied prüfte das Schmuckstück später und fand heraus, daß es aus 22-karätigem Gold bestand.. Die botanische Untersuchung der Rudraksha ergab, daß es sich um ein echtes Exemplar seiner Spezies handelte.....
Haraldsson und Osis berichteten, daß
sie während ihres Interviews sehr genau Sai Babas Hände beobachteten,
und niemals sahen sie, daß er irgend etwas aus seinem Ärmel
nahm oder in seine buschigen Haare, seine Kleidung oder irgendein anderes
Versteck griff.
Sai Baba trägt eine einteilige Robe
mit Ärmeln, die bis zu seinen Handgelenken herunterreichen. Haraldsson
und Osis untersuchten sein Gewand und fanden heraus, daß es weder
Taschen hatte noch Anzeichen dafür zeigte, daß Zauberervorrichtungen
angebracht worden wären. Darüber hinaus wurde, wenn Sai Baba
Vibuti produzierte, niemals eine Spur davon auf seiner Kleidung oder im
Inneren seiner Ärmel gefunden.
Haraldsson und Osis drängten Sai
Baba weiter dazu, einem kontrollierten wissenschaftlichen Experiment zuzustimmen,
eine Bitte, die er hartnäckig ablehnte. Trotzdem wurde in einer Sitzung
der goldene Ring, den Sai Baba vorher materialisiert und Dr. Osis geschenkt
hatte, zum Gegenstand eines bemerkenswerten »Experiments«.
Dieser Ring umschloß ein großes
emailliertes Farbbild von Sai Baba. Das Bild war oval, ungefähr zwei
Zentimeter lang und einen Zentimeter breit, und wurde von dem Ring eingerahmt.
Die Kanten des Ringes über und unter dem emaillierten Bild hielten
es am Ring fest,
zusammen mit vier kleinen Klammem, die vom runden goldenen Rand ausgingen.
Das Bild war also fest in den Ring eingepaßt, und der Ring war insgesamt
ein festgefügter Gegenstand.
In einem Interview während
unseres zweiten Versuchs, Sai Baba zu überreden, an einigen kontrollierten
Experimenten teilzunehmen, schien er ungeduldig zu werden und sagte zu
Dr. Osis:
»Sehen Sie auf Ihren Ring.«
Das Bild war davon verschwunden. Wir suchten auf dem Fußboden danach,
aber wir konnten keine Spur davon finden. Der Rahmen und die Klammem, die
das Bild halten sollten, waren unbeschädigt; wir prüften sie
später mit einem Vergrößerungsglas. Damit das Bild aus
dem Rahmen hätte herausfallen können, wäre es nötig
gewesen zumindest eine der Klammern aufzubiegen und an derselben Stelle
möglichst auch den Rahmen zu biegen. Aber nichts davon war geschehen.
Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, das Bild im Ring zu zerbrechen,
so daß es in Stücke gefallen wäre.
Als Sai Baba uns darauf aufmerksam
machte, daß das Bild verschwunden war, saßen wir auf dem Fußboden,
ungefähr anderthalb bis zwei Meter von ihm entfemt. Wir hatten uns
nicht die Hände geschüttelt, als wir den Raum betraten, und er
hatte nicht zu uns herübergegriffen oder uns berührt.
Während wir mit gekreuzten
Beinen auf dem Fußboden saßen, hatte Dr. Osis seine Hände
auf seinen Oberschenkeln, und Dr. Haraldsson hatte den Ring während
des Interviews wahrgenommen, bevor sich dieser Vorfall ereignete... Als
wir das Bild nicht wiederfinden konnten, sagte Sai Baba irgendwie neckend:
»Das war mein Experiment.«
Sai Baba setzte die Wissenschaft während
der Gespräche mit Dr. Haraldsson und Dr. Osis nicht herab. Er äußerte
aber, daß er nicht Objekte nur als wissenschaftliches Experiment
oder zu Demonstrationszwecken produzieren würde, um die Skeptiker
zufriedenzustellen; er könne seine Fähigkeiten nur für das
Gute und den Schutz seiner AnhängerInnen einsetzen. Der Präsident
eines Staates hat, so erläuterte er, große Macht. Zum Beispiel
kann er Menschen einsperren lassen. Aber er kann nicht einfach jemanden
einsperren lassen, nur um seine Macht zu demonstrieren.
Sai Baba schien trotzdem den Forschern
soviel wie möglich helfen zu wollen. In einer Sitzung, die einige
Tage später stattfand, fügte er dem, wie er es nannte, »Ring-Experiment«
eine neue Variante hinzu. Er fragte Dr. Osis, ob er das Bild zurückhaben
wolle. Osis bejahte dies.
»Wollen Sie dasselbe Bild oder ein anderes?« fragte Sai Baba. »Dasselbe«, antwortete Dr. Osis. Sai Baba schloß daraufhin seine Finger um seine Handfläche, brachte sie ungefähr 15 cm vor seinen Mund, blies leicht darauf und öffnete sie dann, während er uns seine Hand hinstreckte. In ihr befand sich ein Ring. Das emaillierte Bild war so wie das, das in dem ersten Ring eingelassen gewesen war; der Ring selbst war allerdings ein anderer.
Bei ihrer Rückkehr nach Amerika konsultierten
Haraldsson und Osis Douglas Henning, einen anerkannten professionellen
Zauberer, der in New York lebt, und diskutierten mit ihm über die
Ergebnisse. Henning bestätigte, daß es zwar durch Taschenspielertricks
möglich ist, Objekte zu manifestieren, daß es aber außerhalb
der Kunstfertigkeiten eines Zauberers liegt, bestimmte Objekte auf Aufforderung
zu produzieren. Insbesondere hielt er es für ziemlich unmöglich,
den »Bild in den Ring«-Vorfall als einen Zaubertrick abzutun.
Haraldsson und Osis räumten in ihrem
Bericht ein, daß ihre Beobachtungen unter mehr halb-spontanen als
streng kontrollierten Bedingungen stattfanden. Sie stellten aber in Bezug
auf ihre Untersuchungen folgende 4 Punkte heraus, die es sehr erschweren,
die Phänomene abzutun.
1. Es könnte sein, daß
wir uns in veränderten Bewußtseinszuständen befanden, wie
sie bei Massenhypnose üblich sind, und auf geschickte Suggestionstechniken
reagierten, indem wir etwas »sahen«, das nicht da war und die
Vorgänge übersahen, die in Wirklichkeit stattfanden. Zum Beispiel
erklärte der inzwischen verstorbene Carl Vett seine Beobachtungen
des indischen Seiltricks auf diese Weise. Wir sind beide Psychologen und
können mit Sicherheit feststellen, daß wir während des
Interviews mit Sai Baba keinen irgendwie veränderten Bewußtseinszuständen
unterlagen. Während der ganzen Zeit waren wir sehr auf der Hut. Darüber
hinaus sind die produzierten Objekte, die Doppelrudraksha und der Goldring
mit dem emaillierten Bild, noch immer in unserem Besitz.
2. Die Objekte könnten von
einem Komplizen im Interviewraum zur Verfügung gestellt worden sein.
Dies ist nicht möglich, weil auch dann Objekte auftauchten, wenn wir
mit Sai Baba allein im Raum waren. Außerdem schlossen die Sitzpositionen
oft eine solche Möglichkeit aus...
3. Der Interviewraum könnte
irgendwelche verborgenen Vorrichtungen enthalten haben, durch die auf irgendeine
Weise die Objekte hervorgebracht wurden, die wir beobachteten. Der Raum
enthielt nichts, das so hätte benutzt werden können. Normalerweise
saß Sai Baba mit gekreuzten Beinen auf einem Stück Fußboden,
das nicht in Reichweite irgendwelcher möglicher Behälter war,
wie zum Beispiel einer Einkaufstasche oder einem Fensterbrett, auf dem
Päckchen mit Vibuti oder andere kleine Objekte hätten versteckt
werden können. Der Platz auf dem er saß, änderte sich von
Interview zu Interview, und wenn die Vorfälle stattfanden, saß
er nicht jedesmal auf einem bestimmten Platz. Er produzierte auch im Freien
und in einem anderen Privatraum Objekte.
4. Sai Baba hätte die Objekte
an seiner Person verstecken und durch Taschenspielertricks hervorholen
können. Wir hörten Gerüchte über diese Möglichkeit,
die Versteckplätze unterstellten, wie die Ärmel seiner Robe,
versteckte Taschen und sogar sein Haar. Wir konnten allerdings niemanden
finden, der Beobachtungen aus erster Hand anbieten oder jemanden benennen
konnte, der Beobachtungen aus erster Hand gemacht hätte, die diese
Hypothese untermauert hätten.
Haraldsson und Osis drückten ihre
Überzeugung aus, daß die Phänomene, die sie beobachtet
hatten, echt waren. In ihrem Bericht nannten sie unter anderem folgende
Gründe:
1. Lange Vorgeschichte ohne klare
Enttarnung als Schwindel. Nach den Angaben derjenigen, die eine langjährige
Verbindung mit Sai Baba haben, sind seit etwa vierzig Jahren oder seit
seiner Kindheit Objekte auf offenbar paranormale Weise erschienen. Die
meisten von den Personen, die wir kennenlernten und die mindestens ein
Treffen mit ihm gehabt hatten, berichteten uns, daß sie einige angebliche
Materialisationsphänomene beobachtet hätten. Wir begegneten niemandem,
der behauptete, persönlich Beobachtungen gemacht zu haben, die darauf
hindeuteten, daß Sai Baba die Objekte mit normalen Mitteln produziert
hätte.
2. Berichte über das Auftreten
anderer PSI-Phänomene, solchen wie ESP (= außersinnliche Wahmehmung,
extrasensory perception, Anm. d. Übers.) über Entfernungen, Überbringen
von Botschaften in Träumen, Heilung, außerkörperliche Projektionen,
die kollektiv wahrgenommen wurden, und Psychokinese schwerer Objekte.
3. Eine Vielzahl von unterschiedlichen
Umständen, in denen Objekte erschienen: während privater Interviews,
im Freien im Beisein von Menschenmassen, in privaten Wohnungen etc. Fast
jedes Mal, wenn wir Sai Baba sahen, öffentlich oder privat, wurden
Objekte hervorgebracht.
4. Produktion von Objekten augenscheinlich
in Reaktion auf eine bestimmte Situation oder auf direkte Nachfrage des
Besuchers. Wir trafen viele Zeugen, die Ereignisse belegten wie das Erscheinen
von Statuetten einer Gottheit etc.
5. Berichte von der Produktion großer
Objekte wie zum Beispiel einer Kugel vom Durchmesser eines großen
Tellers und einem Korb von 50 cm Durchmesser mit Süßigkeiten.
6. Produktion von Objekten in einiger
Entfernung von Sai Baba, wie Gebetsperlen, die auf der Windschutzscheibe
eines Autos erschienen, mit dem auf offener Landstraße gefahren wurde,
Vibuti, das auf Sai Babas Bildern erschien, Früchte, die direkt
in den Händen von Besuchern auftauchten.
Seit der Publikation dieses Berichts aus
dem Jahr 1977 hat Professor Haraldsson die Untersuchung der Phänomene,
die mit Sai Baba verbunden sind, weitergeführt.
In einem mit Beifall aufgenommenen Buch,
das 1987 veröffentlicht wurde, dokumentiert er Reihen von Interviews
mit Menschen, die über die Jahre mit Sai Baba zusammengetroffen sind.
Diese Augenzeugenberichte bestätigen in der Regel die früheren
Berichte. Sie liefern weitere Belege dafür, daß die Materialisationsphänomene
echt sind. Zusätzlich beschreiben sie viele andere paranormale Ereignisse.
Es wird zum Beispiel berichtet, daß Sai Baba verhinderte, daß
es auf eine große Menschenmenge regnete und daß er eine große
Anzahl von Menschen aus einem kleinen Essenstopf sättigte. Er wurde
auch bei Teleportationen gesehen - er verschwand aus der Mitte einer Menschengruppe
und tauchte im gleichen Moment in einiger Entfernung wieder auf. Die große
Zahl und Reichhaltigkeit solcher Ereignisse veranlaßt Dr. Osis, in
einem Vorwort zu dem Buch zu kommentieren:
Die Geschichten von Sai Babas paranormalen
Phänomenen beschreiben Fähigkeiten von einer Größe,
Vielfalt und einer Häufigkeit und über einen derart langen Zeitraum,
wie sie in der ganzen modernen Welt sonst nicht aufgetreten sind.
Von Sai Babas Ruhm wird nach wie vor eine
große Anzahl von Besuchern aus Indien und der ganzen Welt zu ihm
gezogen. Seine »Wunder« sind inzwischen von Hunderttausenden
Menschen gesehen worden. Seit über vierzig Jahren ist niemand in der
Lage gewesen, den Nachweis von Betrug zu liefern, von Täuschung oder
Zaubertricks irgendeiner Art. Im Gegenteil, fast jeder, der Sai Baba besucht,
kommt mit der Überzeugung zurück, daß die Phänomene,
die mit ihm in Verbindung gebracht werden, wirklich paranormal sind. Niemand,
der auch nur ein bißchen Zeit mit Sai Baba verbracht hat, hat noch
irgendeinen Zweifel daran, daß seine »Wunder« wahr sind.
Diese umfassende Zeugenschaft ist sehr
überzeugend. Sie legt stark nahe, daß Sai Baba über außergewöhnliche
Fähigkeiten verfügt - die sich am häufigsten und offensichtlichsten
in seinen Materialisationen von Objekten zeigen. Er kann Objekte auf Wegen
erscheinen und verschwinden lassen, die keine normale Erklärung zulassen.
Er benutzt keine Apparate und kann Gegenstände unmittelbar willentlich
produzieren.
Einige Leute mögen diese Kraft als
»Sieg des Geistes über die Materie« bezeichnen. Als er
von Haraldsson dazu befragt wurde, wie er es mache, antwortete Sai Baba:
»Mentale Schöpfung. Ich denke, stelle es mir vor, und dann ist
es da.«
Durch den Wirbel ist es möglich,
eine Vorstellung davon zu entwickeln, was auf einer physikalischen Ebene
stattfindet. Transsubstantiation ist der Schlüssel. Nehmen Sie zum
Beispiel an, ein Goldring ist in Sai Babas Hand. Er würde aus Milliarden
von Energiewirbeln bestehen, die in Atomen angeordnet wären.
Stellen Sie sich vor, Sai Baba könnte
die Bewegung in jedem einzelnen Wirbelteilchen beschleunigen. Der Ring
würde verschwinden. Er würde, in Super-Energie transsubstantiiert,
durch die Lichtgrenze in einen super-physikalischen Bereich übergehen.
Er würde aus unserer Welt verschwinden, indem er Zeit und Raum verläßt.
In dieser Dematerialisation würde sich die Anordnung der Partikel
nicht verändern: die Form des Rings wäre vollständig unverändert.
Sai Baba könnte den Ring durch Umkehrung
des Prozesses zurückbringen. Um ihn zu materialisieren, würde
er nur die Wirbelbewegung wieder verlangsamen. In dem Moment, wo der Ring
durch die Lichtgrenze zurückkehrt, würde er wieder in unserer
Welt erscheinen. In dem Vorfall mit dem »Bild im Ring« könnte
Sai Baba einfach das Bild transsubstantiiert und den Ring selbst unverändert
gelassen haben.
Aber wie könnte Sai Baba völlig
neue Objekte aus der Luft heraus produzieren? Vielleicht hat er alle Sorten
Objekte in einem super-physikalischen Bereich angesammelt. Sie wären
sozusagen auf Lager gelegt außerhalb unseres Raumes und unserer Zeit.
Er könnte sie in seiner Hand oder sonst irgendwo erscheinen lassen,
indem er sie durch die Licht-Grenze zurückbrächte. Sai Baba selbst
unterstützt diese Vorstellung, wenn er von den »Sai-Lagern«
spricht.
Es mag sein, daß Sai Baba unmittelbar
aus Super-Energie heraus Dinge formen kann, indem er seine kreative Vorstellungskraft
benutzt. Einige seiner Objekte könnten völlig neu sein. Andere
sind vielleicht Kopien von etwas, das bereits existiert; unter Umständen
ist er in der Lage, existierende Objekte als Schablone zu benutzen, um
damit Super-Energie zu formen. In jedem Fall könnte er die neuen Objekte
in den »Sai-Lager« behalten oder sie sofort in unsere Welt
bringen.
Einige der Objekte, die Sai Baba produziert,
könnten bereits in unserer Welt existieren, aber von irgendwoanders
»hergebracht« worden sein. Vielleicht kann er Objekte an einem
Ort dematerialisieren und sie dann durch die Licht-Grenze in seine eigene
Region von Zeit und Raum zurückbringen. Dadurch würde ein Gleichgewicht
hergestellt werden.
Durch Sai Babas Aussagen werden diese
Ideen unterstützt. Er sagt über Dinge, die er produziert hat:
»Manches ist neugeschaffen, manches ist von irgendwoanders hergebracht.«
Kurz gesagt, Sai Baba könnte außerhalb
von normalem Raum und normaler Zeit Objekte entfernen, erschaffen, nachbilden
oder transportieren, bevor er sie vorweist. Dabei könnten diese verschiedenen
Mittel für eine große Zahl seiner überlieferten Wunder
zuständig sein.
Nehmen Sie z. B. die Speisung einer großen
Menschenmenge aus einem kleinen Topf mit Essen. Die vorhandene heiße
Nahrung in dem Topf könnte als Schablone benutzt worden sein, durch
die kontinuierlich Super-Energie »ausgestoßen« wurde;
sobald sie in Energie kondensierte, könnte eine ständige Zufuhr
von Nahrung produziert worden sein. Dieser Prozeß, in dem Formen
in unserer Welt nachgebildet werden, könnte auch für einige Wunder
verantwortlich sein, die von Christus vor 2000 Jahren vollbracht wurden.
Er könnte zum Beispiel die Laibe und Fische als Schablone benutzt
haben, um Super-Energie in unsere Welt zu kondensieren und auf diesem Weg
genügend Nahrung für die Speisung der Fünftausend herzustellen.
Die Materialisationen, die Sai Baba durchführt,
scheinen den gesunden Menschenverstand zu beleidigen. Sie werden von vielen
Menschen abgelehnt. Wenn wir aber das Wirbelkonzept benutzen - und die
Konzepte von Super-Energie und Transsubstantiation - können diese
Wunder in ein rationales Gerüst eingepaßt werden. Es wird leichter,
diese doch sehr erstaunlichen Phänomene nachzuvollziehen.
Das Interesse von WissenschaftlerInnen
ist auf sich wiederholende Muster gerichtet, nicht auf einmalige Vorfälle.
Wenn aber ein menschliches Wesen offensichtlich geheimnisvolle Kräfte
besitzt, könnte dies auf eine Fähigkeit hindeuten, die in uns
allen latent vorhanden ist. Haraldsson und Osis fragten Sai Baba, wie er
aus dem Nichts heraus schöne und kostbare Objekte produzieren konnte.
Warum konnte er es und sie nicht? Er antwortete, daß wir alle wie
Zündhölzer sind - der Unterschied sei, daß er entflammt
ist.
KAPITEL 5
Ausbruch aus Raum und Zeit
Ein amerikanischer Fotograf hielt sich
in Indien auf und wollte Sai Baba mit seiner Spezialkamera fotografieren.
Er kam, um die Aufnahmen zu machen und war bitter enttäuscht, als
er feststellte, daß er nicht den richtigen Film dabei hatte. Der
spezielle Film, den er benötigte, konnte in diesem Teil Indiens nicht
aufgetrieben werden. Sai Baba bewegte seine Hand durch die Luft und manifestierte
zwei Rollen des Spezialfilms. Der begeisterte Amerikaner lud seine Kamera
und nahm die Fotos von Sai Baba auf, der auf ihnen unverkennbar mit seinen
buschigen Haaren und seinen fließenden Gewändern zu erkennen
ist.
Nach seiner Rückkehr in die USA brachte
der Fotograf den Film zum Entwickeln in sein gewohntes Geschäft. Als
er die Abzüge holte, stutzte der Mann hinter dem Tresen bei den Bildern
von Sai Baba und sagte. »Ach natürlich, dieser Mann war vor
ein paar Wochen hier und hat zwei Filme gekauft!«
Es gibt zahlreiche Geschichten darüber,
wie Sai Baba Menschen an einem Ort besucht, während feststeht, daß
er eigentlich woanders ist. Diese außergewöhnliche Fähigkeit,
an zwei Orten zur selben Zeit zu sein, ist als Bilokation bekannt. Bilokation
wird nicht nur mit Sai Baba in Verbindung gebracht. In Indien ist sie als
Siddhi bekannt, eine von den bemerkenswerten Fähigkeiten, die traditionellerweise
fortgeschrittenen Yogis zugeschrieben werden.
Gegendarstellung in den =>
Findings, wo Sai Baba von ehemaligen Anhängern als pädophiler
Homosexueller beschrieben / enttarnt wird, der mit Taschenspielertricks
seine Materialisationen macht. Lesenswert, meiner Meinung nach vor allem
die Resumees der Betroffenen:
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Was nun?
- Keine Gurus mehr für mich.
- Einmal mehr die Erkenntnis, dass die wahre Verbindung mit Gott in meinem Inneren geschieht
- Kein Abgeben meiner Kräfte mehr.
- Die Erfahrung, dass durch stilles Sitzen und Kommunikation mit Gott im Inneren man wirkliche Antworten erhält.
- Zu akzeptieren, wer ich in diesem Leben
bin und mit meinen Gaben, mein Bestes zu geben, wissend, dass ich ein Teil
des großen Plans bin, ist genug.
David Bailey
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Welchen Effekt hatten die Enthüllungen
auf Conny? Er meint, dass er sein Konzept von Gott zu ändern hatte.
- Nun glaube ich an einen Gott in mir und
in allen menschlichen Wesen.
Der schwedische Filmstar Conny Larsson
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Eine Sache ist offensichtlich, jeder Mensch
auf diesem Planeten macht Erfahrungen und die Konsequenz von Erfahrung,
insbesondere spiritueller Erfahrung, ist Erkenntnis sowie Freiheit von
Abhängigkeit.
Das Geschenk von alledem war für
mich die tiefe Erkenntnis, dass das "Zeitalter des Gurus" tot ist. Ich
bin nicht länger bereit,
mein Vertrauen in äußere Lehrer
zu setzen. Nun folge ich der Botschaft, die alle wahren spirituellen Meister
seit je her verkündet
haben - durch das Suchen im Innern, das
Königreich des Himmels finden.
Faye Bailey
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