Ich denke immer noch an diese Worte ...
sie haben mein Leben verändert. Heute lese ich viel mehr als früher
und putze weniger. Ich setze mich
auf meineTerrasse und genieße die
Landschaft ohne auf das Unkraut im Garten zu achten. Ich verbringe mehr
Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden und weniger Zeit bei der Arbeit.
Ich habe begriffen, daß das Leben eine Sammlung von Erfahrungen ist,
die es zu schätzen gilt. Von jetzt an bewahre ich nichts mehr auf.
Ich benutze täglich meine Kristallgläser. Wenn mir danach ist,
trage ich meine neue Jacke, um in den Supermarkt zu gehen. Auch meine Lieblingsdüfte
trage ich dann auf, wenn ich Lust dazu habe. Sätze, wie z.B. "Eines
Tages ..." oder "An einem dieser Tage ..." sind dabei aus meinem Vokabular
verbannt worden. Wenn es sich lohnt, will ich die Dinge hier und jetzt
sehen, hören und machen. Ich bin mir nicht ganz sicher, was die Frau
meines Freundes gemacht hätte, wenn sie gewußt hätte, daß
sie morgen nicht mehr sein wird (ein Morgen, das wir oft zu leicht nehmen).
Ich glaube, daß sie noch ihre Familie und engen Freunde angerufen
hätte. Vielleicht hätte sie auch ein paar alte Freunde angerufen,
um sich zu versöhnen oder sich für alte Streitigkeiten zu entschuldigen.
Der Gedanke, daß sie vielleicht noch chinesisch essen gegangen wäre
(ihre Lieblingsküche), gefällt mir sehr. Es sind diese kleinen
unerledigten Dinge, die mich sehr stören würden, wenn ich wüßte,
daß meine Tage gezählt sind. Genervt wäre ich auch, gewisse
Freunde nicht mehr gesehen zu haben, mit denen ich mich "an einem dieser
Tage" in Verbindung hätte setzen wollen. Genervt, nicht die Briefe
geschrieben zu haben, die ich "an einem dieser Tage"schreiben wollte. Genervt,
meinen Nächsten nicht oft genug gesagt zu haben, wie sehr ich sie
liebe. Jetzt verpasse, verschiebe und bewahre ich nichts mehr, was uns
Freude und Lächeln in unser Leben bringen könnte. Ich sage mir,
daß jeder Tag etwas Besonderes ist ... jeder Tag, jede Stunde sowie
jede Minute ist etwas Besonderes.