DER UNGESUNDE WECHSELSTROM
von Dipl. Ing. Gerhard Trampert, Burscheid 1990

Den meisten Naturheilärzten und Ganzheitsmedizinern ist - sofern sie etwas von Physik verstehen - die gefährliche Wechselwirkung zwischen dem ,,Mikrowellensmog" unserer vollelektrizierten Haushalte und dem Blut- und Zellsystem unseres Körpers bekannt. Viele von ihnen plädieren deshalb für Gleich- statt Wechselstrom. Natürlich vergebens. Warum dies vergeblich ist und welche gesundheitlichen Schädigungen wir trotzdem in Kauf nehmen müssen, schildert Dipl. Ing. Trampert hier in ebenso eindringlicher wie kompetenter Weise. Wenn man seinen Bericht gelesen hat, wird klar, warum wir so schnell wie möglich nicht nur alternative Energien, sondern auch alternative Stromversorgung benötigen.


Durch die in den letzten Jahren kontrovers geführte Diskussion über die Akzeptanz von Atomkraftwerken und ,,Dreckschleudern" geriet eine andere Problematik mit nicht geringerer Brisanz völlig in den Hintergrund:
Die Art der in diesen Kraftwerken erzeugten elektrischen Energie und ihre Verteilung.
Unter Ingenieuren besteht kein Zweifel, daß der inzwischen überall eingeführte Drei-Phasen-Wechsel-Strom sich wie keine andere elektrische Energieform für die Erzeugung, den Transport und die praktische Nutzanwendung eignet. Die damit verbundenden Gefahren für sämtliche biologischen Systeme, insbesondere aber für den Menschen, wurden bisher kaum beachtet, geflissentlich ignoriert oder schamlos dementiert. Gerade der menschliche Organismus ist den mit dieser Stromart zwangsläufig einhergehenden wechselnden elektrischen und magnetischen Streufeldern unmittelbar und oft ein Leben lang ausgesetzt. Hier tickt eine Zeitbombe, zu deren Entschärfung nicht mehr viel Zeit bleibt!
Zum besseren Verständnis der im folgenden aufzuwerfenden Problematik seien zunächst neben entwicklungsgeschichtlichen Aspekten auch einige physikalisch-technische Vorgänge skizziert, die bei der heutigen elektrischen Energieversorgung zur Anwendung gelangen, - soweit sie für unsere Betrachtung von Belang sind.

Theorien statt Tatsachen

Was Elektrizität dem ,,Wesen" nach ist, wissen wir, die wir mit ihr so selbstverständlich umgehen, bis heute noch nicht. Wir kennen nur Wirkungen und Gesetzmäßigkeiten, die erst im Laufe des vergangenen Jahrhunderts von zahlreichen Physikern und Mathematikern entdeckt und in praktikable mathematische Formeln gekleidet werden konnten. Erinnert sei nur an Namen wie Alessandro Volta (1745-1827), Andre Mane Ampere (1775-1836), Hans Christian Oersted (1777-1851), Georg Simon Ohm (1789-1854), Michael Farady (1791-1867), Joseph Henry (1797-1878), Werner von Siemens (1816-1892) und James Clerk Maxwell (1831-1879), Forscher, deren Namen inzwischen mit den wichtigsten elektrischen und magnetischen Definitionen verknüpft sind. Darüber hinaus wurden insbesondere in unserem Jahrhundert mehrere Theorien und Modellvorstellungen über elektrische und magnetische Vorgänge entwickelt. Sie werden allerdings in Lehrbüchern häufig so abgehandelt, als handele es sich um erwiesene Tatsachen.
Mit anderen Worten: Wir machen uns seit einigen Jahrzehnten in zunehmendem Maße ein Agens (treibende Kraft) zunutze, über dessen Herkunft und Zusammensetzung wir bis heute so gut wie nichts wissen! Wir operieren in sämtlichen Lebensbereichen ständig mit einer ,,okkulten" (-- verborgenen) und geheimnisvollen, ja eigentlich „unheimhchen“ Kraft, ohne die Bandbreite ihres Einflusses auf Lebensprozesse zu kennen.

Nun könnte rnan mit Recht einwenden, daß der ,,homo sapiens" in manchen technischen Bereichen mehr
oder weniger erfolgreich tätig ist, ohne das betreffende Metier auch schon vollkommen erfaßt zu haben. Das stimmt; doch kein von ihm künstlich erzeugtes Agens umgibt ihn in einem vierzehnstündigen Alltag so häufig und steht ihm praktisch überall permanent zur Verfügung, wie der technische Wechselstrom. Das verleitet ihn häufig auch zum ,,unbewußten und gewissenlosen" Umßgang mit dieser Energie.

Elektromagnetische Felder und organisierte Strukturen

Was das Unheimliche betrifft, so könnte der eine oder andere Nutznießer der Elektrizität darauf verweisen, daß grundsätzlich alle materiellen Strukturen, seien sie nun organischer oder anorganischer Natur, irgendwie mit energetischen elektromagnetischen Wechselwirkungen zu tun haben, - wie wir spätestens seit Einstein wissen. Handelt es sich demnach hier nicht auch um das ,,Natürlichste" der Welt? Gewiß doch! Aber folglich ist auch genauso der Einfluß elektromagnetischer Felder als Wechselwirkung auf organische Strukturen und damit auf Lebensprozesse das Natürlichste der Welt!

Dieser Umkehrungsschluß scheint jedoch (noch) keinen Eingang in die Köpfe der meisten Ärzte, Biologen und Technokraten gefunden zu haben; wie wären denn sonst ihre Hinweise zu verstehen, es sei keineswegs erwiesen, daß Beziehungen zwischen der Einwirkung der üblichen elektromagnetischen Streufelder unserer elektrifizierten Umwelt und den physiologischen Körperfunktionen bestehen, - Einflüsse, die sich in körperlicher Insuffizienz und häufig auch in psychischen Leiden manifestieren können? Doch beschäftigen wir uns zunächst einmal mit den technisch-physikalischen Gegebenheiten.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten der Elektrizitätserzeugung, angefangen von elektrostatischer Aufladung durch Reibung - dieses Phänomen beobachteten schon die alten Griechen am Bernstein (--griech. electron, wovon sich die Elektrizität ableitet) - über chemische Reaktionen (u.a. Batterien und Brennstoffzellen) und Induktionsströme (Dynamomaschine) bis zur lichtelektrischen Umsetzung (Photovoltaik). Der Einsatz von elektrischer Energie im technischen Maßstab wurde möglich mit der Entdeckung des ,,dynamo-elektrischen Prinzips" durch Werner von Siemens (1866) und des Drei-Phasen-Wechselstroms u.a. durch Nikola Tesla in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Während die Dynamomaschine zur großtechnischen Stromerzeugung führte, gestattete der Dreiphasenstrom, der sogenannte Drehstrom, einige Jahrzehnte
später die ,,technisch problemlose" flächendeckende Verbreitung und Nutzanwendung der elektrischen Energie.

Der Dreiphasen-Wechselstrom

Was hat es nun mit dem Dreiphasen-Wechselstrom auf sich und worin liegen die besonderen Probleme für den Menschen und seinen Lebensraum?

Beim technischen Wechselstrom handelt es sich um eine elektrische Energieform, bei der die Spannung ihre Polarität ständig wechselt, so z.B. im europäischen Verbundnetz fünfzig Mal, in Amerika und Japan sechzig mal pro Sekunde. Der wesentliche Vorteil einer solchen Spannung mit schnell wechselnder Polarität liegt in ihrer induktiven Übertragungsmöglichkeit. Dadurch kann über Transformatoren jede beliebige Spannung ohne nennenswerte Verluste herauf oder herunter transformiert werden, - ein Vorteil, dem besonders beim Energietransport und bei der Verteilung große Bedeutung zukommt. Das ergibt sich aus folgender Überlegung:

Jede elektrische Leitung besitzt einen sogenannten Ohm'schen Widerstand ,,R". Er ist abhängig vom Leitungsquerschnitt und von der Leitungslänge. Übertragungsverluste entstehen in erster Linie durch diesen Leitungswiderstand. Sie setzen sich dort in Wärme um und machen sich am Endverbraucher durch Spannungsabfall bemerkbar. Diese Verluste sind umso geringer; je geringer der Leitungswiderstand ist, der mit zunehmenden Querschnitt abnimmt.
Der Querschnittsgröße einer Übertragungsleitung sind jedoch wirtschaftliche Grenzen gesetzt. Nun ist aber die Übertragung von elektrischer Energie durch die Formel für elektrische Leistung N = U2/R gekennzeichnet. Das bedeutet: Bei gleichbleibendem Leitungsquerschnitt und gleichbleibenden prozentualen Verlusten kann umso mehr Energie transportiert werden, je höher die Übertragungsspannung ,,U" gewählt wird. Dieser Vorteil wächst mit der Spannung ,,quadratisch" an. So kann z.B. bei ein und demselben Leitungsquerschnitt und gleichem prozentualen Verlust (Spannungsabfall) bei einer 220 kV-Leitung nicht nur 1000 x mehr Leistung übertragen werden als bei einer Endverbraucherspannung von 220 Volt, sondern 10002 = eine Million Mal mehr!

Das erklärt die Bedeutung und den Trend zu Hoch- und Höchstspannungsleitungen für den Transport von elektrischer Energie. Dies ist aber nur dann unter wirtschaftlichen Bedingungen machbar; wenn - wie beim Wechselstrom möglich - auf der Erzeugerseite die Spannung relativ verlustfrei hochgespannt und auf der Abnehmerseite wieder auf die Verbraucher-Nennspannung heruntergespannt werden kann.

Die Vorteile

Was nun den Dreiphasen-Wechselstrom betrifft, so handelt es sich hierbei um einen auf drei Einzelphasen verteilten Wechselstrom, bei dem die Wechselperioden der einzelnen Phasen, bezogen auf eine volle Periode von 3600, gegeneinander jeweils um 1200 versetzt sind. Damit handelt man sich mehrere Vorteile ein.
Doch nun zu den verfahrenstechnischen und den damit verbundenen physiologischen Problemen dieses Drehstromes.

Die Nachteile

1. Bei der Stromerzeugung mittels Dynamomaschinen können die zahlreichen Induktionsspulen über einen Versatz von jeweils 1200 im Ständer bzw. Rotor gleichmäßig verteilt werden. Das ermöglicht einfache konstruktive Lösungen und Ableitungen der wechselnden Induktionsströme. Im Umkehrschluß läßt sich in Elektromotoren ein einfaches Drehfeld erzeugen, was ihre Konstruktion und ihren Betrieb wesentlich vereinfacht.

2. Zwischen jeweils zwei Phasen herrscht eine sogenannte ,,verkettete" Spannung von Ö3 x Phasenspannung, so daß überall dort, wo ein Drehstromnetz vorhanden ist, auch zwei verschiedene Spannungen zur Verfügung stehen. In den Niederspannungsnetzen der Endverbraucher ist das in der Regel die Einzelspannung von 220 Volt und die verkettete Spannung zwischen Phase und Phase von Ö3 x 220 Volt, also 380 Volt.

3. Die Summe aller drei Ströme ist zu jedem Zeitpunkt gleich Null, was sich durch die Art ihrer Versetzung ergibt. Das hat zur Folge, daß für den Transport von z.B. 3 x 220 Volt nicht sechs (3 x Hin- und Rückleitung), sondern lediglich drei Leitungen benötigt werden.

4. Da sich die zu transportierende elektrische Leistung nach Ohm'schem Gesetz (in prinzipieller Form) aus der Stromstärke, multipliziert mit der Spannung (N = 1 x U) zusammensetzt, kann durch die erhöhte (verkettete) Spannung auch das Ö3 = 1,73-fache an Leistung übertragen werden, was zusammen mit der ökonomischen Lastverteilung auf drei Phasen insgesamt bei gleichem Leitungsaufwand praktisch eine Verdreifachung des Leistungsangebots gegenüber dem Einphasenwechselstrom bedeutet.

Soweit die Vorteile des Dreiphasen-Wechselstroms, wie sie sich aus technischer Sicht ergeben.
Jede an einem Wechselstromnetz angeschlossene elektrische Leitung baut um sich herum ein pulsierendes elektrisches Wechselfeld auf, auch dann, wenn kein Strom fließt, also kein Verbraucher eingeschaltet ist. Wird ein Verbraucher, z.B. eine Lampe eingeschaltet, fließt in der Leitung ein Strom, der zusätzlich zum elektrischen Wechselfeld ein magnetisches Wechselfeld erzeugt. In der Praxis sind demnach alle netzstrombetriebenen Geräte sowohl von elektrischen als auch von magnetischen Wechselfeldern umgeben. Maßgebend für die Stärke des elektrischen Feldes ist die Höhe der Spannung, verbunden mit etwaigen Abschirmungseffekten; die Stärke des magnetischen Feldes richtet sich nach der Stärke des Stromflusses in Verbindung mit der Induktivität.

Wenn z.B. die Leitung in einem Metallrohr verlegt ist, wird das elektrische Feld weitgehend abgeschirmt; fließt der Strom durch eine die Induktivität erhöhende Leitungsschleife, Kabeltrommel oder gar durch eine Spule - z.B. bei Elektromotoren, Transformatoren oder Vorschaltdrosseln der Leuchtstofflampen - tritt ein magnetisches Streufeld auf, das besonders intensiv und problematisch ist, da es praktisch alle üblichen Materialien, einschließlich Körpergewebe, durchdringt und praktisch kaum abschirmbar ist.

Liegen nun Hin- und Rückleitung dicht beieinander, wie z.B. bei Kabelleitungen, können die Felder zum Teil kompensiert und damit abgeschwächt werden. Je weiter aber die einzelnen Leiter auseinanderliegen, umso stärker ist die Streuwirkung ihrer jeweiligen Felder Dieser Umstand läßt den hochgespannten Energietransport über weite Strecken so problematisch werden, da er aus Kostengründen in der Regel nicht über Hochspannungs-Erdkabel, sondern über weit in die Umgebung hineinwirkende Freileitungen erfolgt. Um elektrische Überschläge zu vermeiden, werden die drei Einzelphasen in räumlich weit getrennten Einzelsträngen aufgeteilt. Eine Teilkompensation findet hier kaum noch statt. Da auch die Rückleitung fehlt bzw. die Erde als Rückleiter dient, kommt es häufig zu sogenannten Kriechströmen, womit wir zur besonderen Problematik des Dreiphasen-Wechselstroms kommen.
Der unter Punkt 3 erwähnte Vorteil des Dreiphasen-Wechselstroms setzt den Idealfall voraus, daß die Verbraucherlast über alle drei Phasen gleichmäßig verteilt ist, eine Voraussetzung, die nur in Sonderfällen zutrifft. Symmetrische Lastverteilung ist nur im starren Dreiphasenbetrieb mit 380 Volt gewährleistet, z.B. beim Betrieb von Drehstrommotoren und Durchlauferhitzern. Die meisten elektrischen Endverbraucher arbeiten im Einphasenbetrieb an 220 Volt. Das ist die Spannung, die üblicherweise aus der Steckdose kommt und die installierten Beleuchtungskörper bedient. Wenn auch bei der Stromkreisaufteilung einer Hausinstallation auf gleichmäßige Lastverteilung geachtet wird, so ist doch eine gleichmäßige Lastentnahme über alle drei Phasen höchst unwahrscheinlich. Sie käme nur dann zustande, wenn mit dem Einschalten eines einphasigen Verbrauchers gleichzeitig zwei weitere Verbraucher mit der exakt gleichen Leistungsaufnahme über die zwei Phasen in Betrieb genommen würden.

Vagabundierende Ströme
Damit ist unter den üblichen Betriebsbedingungen die Summe aller Ströme im sogenannten ,,Sternpunkt“ eben nicht gleich null. Der Mittelpunkt oder Null-Leiter führt einen Ausgleichstrom. Da aber dieser Mittelpunktsleiter installationsbedingt Erdpotential führt, fließt dieser Ausgleichstrom auch über die Erde ab. Das wäre weiterhin nicht gravierend, wenn der Erd-Übergangswiderstand gegen null Ohm tendieren würde, was jedoch schon rein physikalisch nicht möglich ist. Zwar wird von Seiten der Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) aus sicherheitstechnischen Überlegungen Wert auf eine gute Erdableitung gelegt, doch der Idealfall ist in der Praxis genauso wenig erreichbar wie die ideale symmetrische Lastverteilung auf alle drei Phasen. So wird das Erdpotential oft erst über Umwegen erreicht und manche mit dem Erdpotential verbundenen, elektrisch leitenden Bauelemente wie Sanitärinstallationen, Heizungsanlagen, Baustahlarmierungen, Eisenträger usw. partizipieren bei schlechter Erdableitung an diesem Ausgleichstrom.

Es handelt sich zwar durchweg um ein spannungsmäßig unbedenkliches und kaum nachweisbares Potential, aber die innerhalb der Bauelemente ,,vagabundierenden" Ströme können recht beachtlich sein. Sie sind es aber, die mitunter ein kräftiges magnetisches Wechselfeld aufbauen, das erfahrungsgemäß biologisch keineswegs mehr unbedenklich ist. Diese, auch oft im Erdreich vagabundierenden Kriechströme, sind praktisch nicht in den Griff zu bekommen. Von Seiten der Elektrizitätswirtschaft gibt man sich im allgemeinen auch nicht die dazu erforderliche Mühe, da von ihnen keine unmittelbaren Gefahren drohen und nach offizieller Lehrmeinung eine biologisch relevante Wirkung nicht existiert.

Stimmt diese Annahme oder handelt es sich nur um eine Schutzbehauptung? Was hat es mit diesen Wirkkomponenten wirklich auf sich? Diesen Fragen soll im folgenden nachgegangen werden.

Die Sicherheitsvorschriften für elektrische Anlagen sind zwar in der Bundesrepublik durch die VDE-Vorschriften als vorbildlich einzustufen, sie gelten aber nur für unmittelbare Gefahren, die von diesen Anlagen ausgehen können. Über biologisch relevante Wirkungen existieren keine genauen Angaben. Empfehlungen und Grenzwerte - wo es denn solche gibt wie in der DIN-VDE 0848, Teil 4 -richten sich in erster Linie nach wirtschaftlichen Kriterien, in denen sich ein technisch Machbares ohne wirtschaftliche Konsequenzen widerspiegelt. Das ,,Institut für Strahlenhygiene" des Bundesgesundheitsamtes gibt zu, daß die in dieser DIN-Norm neuerdings festgelegten Grenzwerte ,,sehr hoch und angreifbar sind" . Um diese Auffassung zu erhärten, genügt es, einen Vergleich zwischen der Bundesrepublik und Schweden heranzuziehen: Die DIN-Werte übertreffen die schwedischen Richtwerte bis zum 4-fachen! Wie sehr bei den Grenzwertfestlegungen Ignoranz, Meinungen, Interessen und Verflechtungen maßgebend sind, mag das Beispiel der amtlich zugelassenen Grenzwerte für die biologische Belastung im Bereich der Mikrowellen belegen, wo es sich gleichfalls um elektromagnetische Wechselfelder handelt, wenn auch von wesentlich höherer Frequenz.

Tausendfach höhere Belastung

Während die zulässige Strahlenbelastung in den osteuropäischen Ländern nach der russischen Sicherheitsnorm 0,01 Milliwatt pro Quadratzentimeter (mW/cm2) betragen darf, wurden in Amerika und in den westeuropäischen Ländern 1 mW/cm2 für den zivilen, und 10 mW/cm2 für den industriellen und militärischen Bereich zugelassen. Die Wirkung, die für biologisch relevant erachtet wird, klafft um drei Zehnerpotenzen, also um den Faktor 1000 auseinander! Es ist bekannt, daß der russische Grenzwert aufgrund langjähriger Beobachtungen der Auswirkungen auf das Zentralnervensystem von Menschen und Tieren bei geringer Leistungsdichte ermittelt wurde. Davon konnten sich westliche Wissenschaftler inzwischen überzeugen. Inwieweit der Wert allerdings dort auch überall eingehalten wird, ist eine andere Frage.
Dagegen ist der auch in der Bundesrepublik gültige Grenzwert von 1 bzw. 10 mW/cm2 eine beim Umgang mit Mikrowellenherden, Radar- und Richtfunkanlagen technisch noch problemlos beherrschbare Größe. Bei dieser Festlegung wurde nämlich nur die thermische Wirkung, wonach erst die Erhöhung der Körpertemperatur über 0,500 C hinaus als bedenklich eingestuft wird, als Kriterium herangezogen. Also erst dann, wenn die Belastung gefühlt oder gerochen (Verbrennung) werden kann, gilt sie als gegeben und als biologisch relevant!

Die schon seit Jahren von einigen Instituten in der Bundesrepublik empfohlenen Richtwerte liegen bei 30 nano Tesla (nT) für magnetische und 30 Volt je Meter (V/m) für elektrische Wechselfelder. Die erste diesbezügliche Verlautbarung, die auch in Kreisen der Wissenschaft für aussagekräftig gehalten wird, kommt vom ,,Institut für Umwelthygiene" der Universität Wien. Der Arbeitswissenschaftler, Psychologe und Mathematiker, Prof. Dr. Michael Kundi, ging in einer Pressekonferenz in München an die Öffentlichkeit und wies auf neuere Forschungsergebnisse seines Instituts hin . Danach bestehen keine Zweifel mehr an der gesundheitsgefährdenden Wirkung auch der ,,üblichen" Feldstärken. An die Industrie wurde die Empfehlung ausgesprochen, durch geeignete Kompensationsmaßnahmen insbesondere das magnetische Streufeld vom Netzteil der Sichtgeräte (Monitore) zu reduzieren. Hier ist der Abstand zwischen Quelle und Opfer ja besonders gering und somit die Beziehung zwischen Emission und Immission besonders intensiv. Darüber hinaus ist die Einwirkzeit an einem oft achtstündigen Arbeitstag auch besonders lang. Es gibt inzwischen bereits Hersteller von Sichtgeräten (u.a. in Schweden), die sich um streuungsarme Konstruktionen bemühen. Doch eine sichere Abschirmung scheitert vielfach am technisch Machbaren. Deshalb liegen bis heute keine eindeutigen Werte vor, und auch das Wiener Institut wollte sich noch nicht auf solche festlegen. Sollten jedoch eines Tages genauere ,,Erfahrungswerte" als verbindlich herausgegeben werden, dann basieren sie auf Erkenntnissen, die in relativ kurzen Zeitspannen an Menschen in den ,,besten Jahren" gewonnen wurden. In der Regel handelt es sich bei den Probanden um Studenten, die Physik oder Elektrotechnik studieren und deshalb von einer positiven Erwartungshaltung gegenüber den Einflüssen ihres zukünftigen Metiers vorgeprägt sind. Wer sägt schon selber den Ast ab, auf dem er sitzt? Aber gerade die ,,bewußte" Abwehrhaltung gegenüber einer drohenden Gefahr, heißt sie schon in Grenzen zu halten. Dies gilt allgemein und auch gegenüber den elektrischen und magnetischen Wechselfeldern.

Gedanken und Bewußtsein sind gleichfalls Kräfte, ja es sind sogar ,,selbstinduzierte elektromagnetische Kräfte", die bei richtiger Phasenlage (Abwehrhaltung) durchaus in der Lage sind, äußere Eindringlinge und Artgenossen zu kompensieren! Doch diese mehrfach erwiesenen ,,Fakten" sind für die offizielle Wissenschaft (noch) ,,esoterische Spekulationen". So gelten dann die ermittelten und für verbindlich erklärten Werte weder für Kinder und ältere Menschen, noch für Kranke und der Strahlung ,,passiv" ausgesetzte Körper, wie das z.B. während der nächtlichen Ruhepause der Fall ist. Vor allem ist damit nichts über die Langzeitwirkung ausgesagt.

Das ist ja überhaupt die Crux: Die Stärke des Einflusses hängt von zahlreichen zusätzlichen äußeren und ,,inneren" Faktoren des Menschen ab. So z.B. ob der mit den Feldern attackierte Körper ansonsten in einer intakten oder geschädigten Umwelt lebt und ob er zwischendurch hinreichende und echte Regenerationsphasen genießt. Die Einflußnahme ist ganz allgemein abhängig von den körperlichen, geistigen und seelischen Widerstandskräften, von den Denk- und Lebensgewohnheiten des Befallenen. Da hier verständlicherweise allgemeingültige und eindeutige Merkmale fehlen, gibt es auch keine eindeutigen Zuordnungen, was sich die am Strom- und Geräteumsatz orientierten Industrien, Verbände und Institute nicht selten zunutze machen. Mit anderen Worten: Der schädigende Einfluß ist von Individuum zu Individuum verschieden, was die Durchführung aussagekräftiger Versuchsreihen erschwert, wenn nicht gar unmöglich macht.

Bedarf es andererseits erst großangelegter Versuchsreihen und Langzeitstudien? Liefert nicht das Leben kostenlos und unter lebensnahen Bedingungen inzwischen genügend Beweismaterial?

Die unheilvollen Wirkungen

In den letzten Jahren fand ich in zahlreichen Fällen immer wieder die Bestätigung für die unheilvolle Wirkung elektromagnetischer Wechselfelder auf den menschlichen Organismus und auf den Gemütszustand der Menschen. Viele Leidende baten mich, Hausuntersuchungen durchzuführen, weil sie unter Schlafstörungen, Nervosität, Depressionen, nächtlichen Schweißausbrüchen, Allergien und ganz allgemein unter Stoffwechselstörungen litten. Sie vermuteten auf einer ,,geobiologischen Störzone" - unkorrekterweise auch ,,Erdstrahlen" genannt - zu schlafen. Irgendwo hatten sie davon gehört oder etwas gelesen. In allen Fällen konnte ich in der Wohnung ein außergewöhnlich starkes magnetisches Wechselfeld messen. Das legt mir die Vermutung nahe, daß es ganz allgemein in den letzten Jahren mit der zunehmenden totalen Elektrifizierung unserer unmittelbaren Umwelt weniger ein geo-biologisches Agens ist, das für pathogene Einflüsse verantwortlich ist, als vielmehr die ,,Wechselfolter magnetischer Streufelder"! In vielen Fällen konnte ich überhaupt kein relevantes Agens muten.

Die negativen Einflüsse, die von streuenden magnetischen Wechselfeldem ausgehen, sind besonders gravierend. Es ist allgemein bekannt und anerkannt, daß das erdmagnetische Gleichfeld in der Größenordnung von etwa 60 nT entscheidenden Einfluß auf physiologische Prozesse, insbesondere auf Stoffwechselvorgänge ausübt. Das Fehlen des erdmagnetischen Gleichfeldes macht sich u.a. in Mattigkeit und Stoffwechselstörungen bemerkbar, weshalb zum Beispiel Raumstationen mit einem künstlichen magnetischen Gleichfeld ausgestattet werden, das ein erdmagnetisches Feld simuliert.

Folgende Überlegung - die allerdings nicht Gegenstand offizieller Lehrmeinung ist, - bietet sich mir an: Das eisenhaltige Blut erhält, wie alles Ferromagnetische, durch das ausgerichtete erdmagnetische Feld eine magnetische Komponente und wirkt während seines Kreislaufs durch den Körper wegen der engen Wechselwirkung von Magnetismus und Elektrizität (Induktionsgesetz) mit am Aufbau der Körperelektrizität, einschließlich der elektrischen Zellspannung. Der Physiologe wird chemische Prozesse für diese Vorgänge verantwortlich machen. Aber was sind denn überhaupt chemische Prozesse? Irrtümlicherweise auf das Stoffliche fixierte physikalische Vorgänge! Irrtümlich deshalb, weil es das Stoffliche im Sinne der Chemie gar nicht gibt. Es gibt nur mannigfaltige Schwingungskonfigurationen elektromagnetischer Energien. Stoff (Masse) und Energie sind bekanntlich äquivalent. Das lehrt uns die moderne Physik.

Zell- und Blutinformationen werden gelöscht

Wenn nun das von außen einwirkende magnetische Wechselfeld das erdmagnetische Gleichfeld von etwa 60 nT überlagert, wird die magnetische Komponente des Blutes „gelöscht". Ein ausreichendes elektrisches Potential ist aber mit verantwortlich für das Zustandekommen von Ausleitungsprozessen der z.B. von den Zellmauserung (Mitose) herrührenden Abbauprodukte. Jüngste Forschungsergebnisse belegen eindeutig, daß elektromagnetische Signale bei allen Lebensprozessen die entscheidende Rolle in allen Organismen spielen.

Der bekannte Biophysiker Fritz-Albert Popp konnte anhand seiner ,,Biophotonen" -Forschung nachweisen, daß die Existenz von mit Lichtgeschwindigkeit operierenden Bio-Photonen - also elektromagnetische Vorgänge - schon allein aus der Überlegung zwingend angezeigt ist, weil z B. im Organismus des Menschen jede Sekunde etwa zehn Millionen Zellen absterben. Die Photonen übernehmen hierbei den Regelmechanismus, der den Gesamtorganismus auf die Stoffwechselvorgänge optimal reagieren läßt. Die Mitteilung an alle übrigen Zellen im Organverband, daß eine Zelle abgestorben ist und nun eine neue zu produzieren sei, kann sich innerhalb des weit vernetzten Systems und mit Lichtgeschwindigkeit vollziehen. Wo diese Information nicht schnell und sicher funktioniert oder gestört ist, - wie z.B. bei äußeren elektromagnetischen Störeinflüssen - kommt es letztendlich zur Zerstörung und Auflösung des Organismus (Krebs und Nekrose). Es handelt sich demnach um ,,physikalische" (elektromagnetische) Informationen und Reaktionen, die den Organismus steuern und regulieren und nicht um ,,chemische" Reaktionen, die viel zu träge ablaufen.

Ein von außen einwirkendes elektromagnetisches Wechselfeld entmagnetisiert das Blut genauso, wie die magnetische Information auf einem Audiorecorder / Videoband! Zur Löschung einer magnetischen Komponente bedarf es keineswegs eines hochfrequenten Wechselfeldes, wie das bei Ton- und Videobändern während des Aufnahmevorgangs geschieht. Auch das magnetische Wechselfeld des Wechselstroms löscht radikal. Bei Rundfunk-und Fernsehanstalten werden mittels diesem Feld Bänder vorgelöscht. Genauso wird die magnetische Komponente des Blutes ,,gelöscht", die körpereigene Elektrizität herabgesetzt und damit auch die Aktivität bei den Ausleitungsprozessen, die den Körper von den toxisch wirkenden Abbauprodukten (Schlacken) befreien sollen. Statt dessen vagabundieren sie nun im Körper herum und schaffen sich, wenn der Körper noch genügend Abwehrkräfte bereit hält, ,,Notausgänge" über Schweißausbrüche, Fieber, Allergien, offene Geschwüre oder einen gewöhnlichen Rotzschnupfen.

Krankheiten und Elektrifizierung
Durch medikamentöse Verstopfung der Notausgänge kommt es auf kurz oder lang zu massiven Stoffwechsel-
erkrankungen, vom rheumatischen Formenkreis bis zum bösartigen Tumorgeschehen, - alles gravierende Krankheitserscheinungen unserer Tage mit zunehmender Tendenz und mit auffallender Parallelität zur totalen Elektrifizierung unseres Lebensraumes.

Und wer würde den Verdacht auf den Radiowecker lenken, der friedlich auf dem Nachttisch steht und während der lebensnotwendigen nächtlichen Regenerationsphase den Körper heftig affackiert? Da es in der Tat viele Ursachen gibt, müssen wir zunächst einmal die Bekannten aus alter Zeit hervorgekramt werden, die dann auch in beweisfähiger reduktionistischer Methodik (Erregerphilosophie u.a.) gefunden werden.

Auf die sofort mögliche und wirksame Beseitigung der Ursache, wie die Verbannung sämtlicher elektrischer und magnetischer ,, Dreckschleudern" aus dem Schlafbereich, wird nicht zurückgegriffen, denn es kann ja nicht sein, was nicht anerkannte Lehrmeinung ist. Abgesehen davon, würden Ärzte und pharmazeutische Industrie weniger umsetzen, - ein nicht gerade wünschenswerter Effekt im Hinblick auf das Bruttosozialprodukt.

Die Feldstärke der magnetischen Wechselfelder, die z.B. von einem Radiowecker, einer netzbetriebenen Uhr, einem kleinen Radiorecorder oder vom Transformator einer Niedervoltlampe (Quartzlampe) ausgehen, betragen noch im Abstand von 1,5 m oft mehr als 100 nT. Im Kopfbereich des Schläfers werden nicht selten 300 nT und mehr gemessen. Gegen ein derartig massives Wechselstrom-Löschfeld" kommt das wesentlich schwächere erdmagnetische Feld, das gerade während der nächtlichen Regenerationsphase dringend gebraucht wird, nicht mehr an. Es ist ja nicht nur das 50 Hz Wechselfeld, das seinen Einfluß geltend macht. Durch die zahllosen induktiven Verbraucher (Motoren, Transformatoren) und erst recht seit Einführung der Spannungsregelung durch Phasensteuerung (Dimmer) vagabundieren (Blindleistung!) in unseren Wechselstromnetzen die bizarresten Strom- und Spannungsformationen, die mit der Sinuskurve nur noch entfernte Ähnlichkeit haben. Das bedingt aber zahllose Oberwellen, die wesentlich höhere Frequenzen abstrahlen als die Netzfrequenz von 50 Hz.

In Fällen wie den obigen ist jedoch leicht Abhilfe zu schaffen: Durch Verbannung der netzbetriebenen Geräte oder Umstieg auf Batteriebetrieb. Dazu sind die ,,Leidtragenden" auch ausnahmslos bereit, wenn ihnen die Zusammenhänge in dem Sinne er-klärt werden, wie das oben versucht wurde. Die Ärzte unter ihnen sind meistens sehr betroffen, über diese Vorgänge weder in ihrer Ausbildung, noch bei ihren Fortbildungsseminaren jemals etwas erfahren zu haben.

Auch abschalten nützt nichts
Wenn nun jemand glaubt, sein auf dem Nachttisch stehendes Radio sei ja während des Schlafes ausgeschaltet und damit auch das störende magnetische Streufeld, so irrt er. Abgeschaltet wird bei diesen wahlweise mit Netz oder Battenie zu betreibenden Geräten lediglich der Sekundärkreis des Transformators, der in Beziehung zum wahlweisen Betrieb steht. Die netzbetriebene Primärwirkung liegt weiter am Netz und streut munter drauf los. Eine geringfügige Änderung durch Einbau eines zweipoligen Ausschalters könnte wirksame Abhilfe schaffen. Er würde aber das Gerät um einige Pfennige verteuern, und wo kein Kläger; da keine Notwendigkeit

Sollte nun trotz der Verbannung aller offensichtlichen Streuquellen noch ein kräftiges magnetisches Wechselfeld gemessen werden, so könnte es sich um ,,Streufelder" an der Rückwand des benachbarten Raumes handeln, z.B. eine Zählertafel, ein Aquarium, ein Klingeltransformator oder eine Leuchtstofflampe oder aber um vagabundierende Ströme aus dem Dreiphasen-Wechselstromnetz. Sehr häufig habe ich Wohnungen angetroffen, in denen sämtliche Räume mit Werten zwischen 500 und 1000 nT überzogen waren, die während der Nachtstunden nur geringfügig zurückgingen. Selbst dann noch, wenn die Stromzufuhr am Hauptanschluß unterbrochen wurde, war das Streufeld noch allgegenwärtig. Was soll man in solchen Fällen den Wohnungsinhabern raten? Oft handelt es sich um teure Eigentums-Luxuswohnungen, die mit viel Liebe und Aufwand eingerichtet worden sind.

In einem Fall entdeckte ich unter dem Bett ein aufgerolltes Kabel, über das im Winter auch des nachts ein elektrischer Heizkörper betrieben wurde. Da der Radiator aber 4 m abseits vom Bett stand, ignorierte der Schläfer seinen Einfluß. Doch das Verlängerungskabel war mit 10 m etwas zu lang geraten, deshalb rollte er das überschüssige Kabel auf und versteckte es unter dem Bett, just am Kopfende. In einem anderen Fall klagte eine ältere Dame über Migräneanfälle, die sie immer dann zu überfallen pflegten, wenn sie telefonierte. Der Telefonapparat stand in der Diele an der Stelle, wo sich der Kabelschacht für die elektrischen Steigeleitungen befand. Die Installateure gingen bei der Bemessung ihrer Anschlußleitungen etwas großzügig vor. So kamen etwa 3 m Überlänge zustande, die fein säuberlich in Schleifen zusammengerollt wurden. Am Telefonstandort registrierte ich ein Feld von mehr als 1000 nT. Keiner besonderen Erwähnung bedarf es wohl, daß Nachtspeicherheizungen und elektrische Fußbodenheizungen -solche Wahnsinnsinstallationen gibt es tatsächlich! - aus den angegebenen Gründen mit besonderer Vorsicht zu genießen sind.

Gefährliche Überlandleitungen
Was hat es nun im Unterschied zu den magnetischen Streufeldern mit den elektrischen Wechselfeldern auf sich? Ich konnte die Erfahrung machen, daß sie im Wohnungsbereich bei den Niederspannungsnetzen keine so wesentliche Rolle spielen wie die magnetischen Wechselfelder. Ihre Feldstärke sinkt schon nach wenigen Zentimetern abseits der Strahlungsquelle unter 30 V/m. Dennoch sollte man nicht verkennen, daß auch die geringfügigsten elektrischen Feldstärken Potentiale aufbauen können, die in der Größenordnung der fein abgestuften Körperpotentiale liegen, wie sie z.B. beim EKG und EEG zur Ableitung gelangen.

Gerade im biologischen Bereich sind es die feinsten Ströme und Spannungen, die hochwirksam sind, vergleichbar der Durchlaßweite eines feinmaschigen Siebes. Schließlich stehen alle neuralen, humoralen und endokrinen Funktionen irgendwie in enger Wechselbeziehung zu elektrischen Vorgängen. Wesentlich gefährlicher gebärden sich in dieser Hinsicht die Hochspannungs-Überlandleitungen. Es grenzt schon an massive Körperverletzung, eine 110 kV- oder gar 400 kV-Leitung über eine Wohnsiedlung zu ziehen. Sollte jedoch jemand ein Haus unter einer bereits vorhandenen Hochspannungsleitung errichten, ist so etwas mehr als sträflicher Leichtsinn, und die Baubehörde, die dazu eine Baugenehmigung erteilt, ist zur Rechenschaft zu ziehen.

Was kann und soll man nun unter den gegebenen Umständen tun? Auf den hilfreichen Strom verzichten und auf Kerzenlicht umsteigen? So weit braucht es nicht zu kommen, denn es gibt andere, weit weniger bedenkliche Stromversorgungssysteme als das Wechselstromsystem. Zum Beispiel das Dreileiter-Gleichstromsystem. Im Kernbereich der Bundeshauptstadt Bonn gab es diese Art der Elektrizitätsversorgung noch vor weniger als vier Jahrzehnten. Ich bin fest davon überzeugt, daß man sich in nicht mehr allzu ferner Zeit über die heute übliche Art der Elektrizitätsversorgung ernsthafte Gedanken machen wird. Die Fakten werden dann auch den letzten Skeptiker und Ignoranten überzeugt haben.

Eine zukünftige Lösung des Problems könnte durch Dezentralisierung und Einsatz kleiner Versorgungseinheiten erreicht werden. Dann bedarf es nicht der weiten Transportwege mit gewaltigen hochgespannten Energien. Die Solarzellentechnik (Photovoltaik) liefert Gleichstrom; mit Windenergie angetriebene Generatoren laden Pufferbatterien auf, die ebenfalls Gleichstrom liefern. Auch die ,,Vakuum-Feld-Energie" läßt sich über Gleichstrom ableiten, - vielleicht ein Grund mehr, sich mit diesen neuen Techniken intensiver auseinanderzusetzen als das bisher geschehen ist.



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