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Vorwort
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Seid gegrüßt, liebe Kinder dieser Welt. Ich möchte Euch
einladen zu einer kleinen Reise, denn ich glaube, es wird Zeit, einmal
etwas anderes zu sehen, als die Schule oder den Kindergarten. Vielleicht
lag es an dem kleinen Mädchen oder besser gesagt an der kleinen Fee,
denn ihr Name war "Fey". Das mag ein Zufall sein, wie Eltern nun mal ihre
Kinder nennen, aber eigenartiger Weise paßt der Name, den man hat
irgendwie.
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Also dieses Mädchen hieß Fey und hatte lange braune lockige
Haare mit einem rötlichen Schimmer und helle blau-graue Augen mit
langen Wimpern. Und sie machte für ihr Alter einen sehr klugen Eindruck.
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Ich war gerade dabei ein paar Zwerge zu zeichnen, als sie an meinen
kleinen Gartentisch kam, an dem ich saß, und mir erzählte, sie
glaube an Zwerge und hätte von ihnen geträumt. Normale Erwachsene
würden jetzt sagen, das hat sie sich nur ausgedacht, aber... kann
man wirklich von etwas träumen, oder sich etwas ausdenken, was es
gar nicht gibt, oder ist das, was man sich ausdenkt vielleicht irgendwie
wahr, gibt es vielleicht Welten, die wir nicht sehen, weil bei uns alles
so schrecklich erwachsen ist?
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Also kurz und gut, das kleine Mädchen wußte, wovon es
sprach. Sie nahm ein Blatt Papier und malte ein kleines Mädchen mit
schönen blauen Augen und einem Schlüssel in der Hand, über
ihr eine große gelbe Sonne. Dann malte sie vier Pfeile in alle Richtungen.
Sie sagte überall dort dürfe man hingehen, nur nicht nach oben
zum Himmel, denn dort würde man verbrennen. Das heißt, dieses
Mädchen hatte den Schlüssel zu allen vier Himmelsrichtungen,
Norden, Süden, Osten und Westen, aber ihr Weg ist hier auf der Erde.
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Dann berührte sie diesen Schreiber und wer weiß, vielleicht
waren es ihre Feenhände, daß ich mit diesem Schreiber dann diese
Geschichte schrieb.
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Dschin und die Farngeister
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Dschin ist ein kleiner Junge und lebt mit seinen Eltern und seinen vielen
Geschwistern in dem Vorort einer großen Stadt. Seine Eltern arbeiten
viel, jeder in der Familie arbeitet viel und Dschin soll fleißig
in der Schule sein, damit es ihm mal besser geht. Aber Dschin macht die
Schule müde und wenn er wie so oft in die Wolken guckt, dann versteht
er überhaupt nicht mehr, warum die Menschen immer lernen oder arbeiten.
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So läuft er statt in die Schule zu gehen oft in den Wald oder
auf eine bunte Wiese, legt sich ins Gras und läßt das Himmelszelt
unendlich groß werden über sich, bis er in einen seiner Träume
fällt. Was er dann sieht ist viel interessanter als das, was er in
der Schule lernt oder im Fernseher sieht.
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Eines Tages liegt Dschin auf einem Moospolster und träumt, daß
er schrumpft...........
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und schrumpft und immer kleiner wird, so klein wie eine Glockenblume.
Erschrocken springt er auf die Füße und schaut hoch. Über
ihm schaukelt der Farn seine riesigen Fächer im Wind und Dschin steckt
bis zu den Knien im Moos.
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Da kommen kleine leuchtende Elfen, die reiten auf mächtigen
Käfern. Als sie Dschin sehen, jubeln sie und klatschen in die Hände.
"Ein Mensch, schaut mal ein kleiner Mensch" und schon packen sie Dschin
an der Hand und schweben über die Mooswiese. Sie bewegen ihre kleinen
durchsichtigen Flügel wie Schmetterlinge und Dschin halten sie fest
an ihren Händen und drehen sich fröhlich im Kreis.
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Sie singen
Dschin, Dschin
jetzt bist du hin
bist jetzt bei uns im Elfenland
im Ringelreim an unserer
Hand
Elfen sind's, die immer lachen,
weil sie so gerne Späße
machen
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Und plumps, sitzt Dschin wieder zwischen Moosbüscheln auf seinem Hintern
und die Elfen, die seine Hände losgelassen haben kichern
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armes Kind
kannst uns nicht kriegen
denn Menschen
können niemals fliegen
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und schon sind sie auf und davon in einem Maiglöckchenfeld verschwunden
„Mach dir nichts draus“ spricht eine tiefe rauhe Stimme dicht hinter Dschin
und als Dschin sich umdreht, sitzt dort ein großer schwarzer Vogel,
der größte Rabenvogel, den Dschin je in seinem Leben gesehen
hat. "Das sind bloß Elfen" krächzt er, „sie machen sich am liebsten
über andere lustig und das ist nicht sehr höflich, nicht wahr,"
und der große Rabe legt seinen Kopf schief und sieht Dschin von der
Seite an. „Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Jeremi."
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„Warum sprichst du meine Sprache?" fragt Dschin erstaunt darüber,
daß er mit einem Rabenvogel spricht. „Wir alle im Wald sprechen die
gleiche Sprache", sagt Jeremi, „bei uns gibt es gar keine anderen Sprachen
wie bei euch Menschen, jeder versteht jeden, aber nur, wenn er daran glaubt.
Aber laßt mich euer Führer und Begleiter sein auf einer kleinen
Reise durch die Welt der Wunder. Steigt auf, Dschin, ich möchte dir
einmal die Welt von oben zeigen."
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Und Dschin steigt auf den Rücken des großen Rabenvogels
und Jeremi breitet seine schwarzen Schwingen aus und flattert empor, bis
sie höher und höher steigen, über die Baumkronen und immer
höher, bis die Wiesen und Bäume kleiner werden, so klein wie
es war, als Dschin zu schrumpfen begann. „Schau, wie groß wir Vögel
eigentlich sind und wie unendlich ist doch unsere kleine Welt."
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"Warum schrumpfen andere Menschen nicht", ruft Dschin und Jeremi
antwortet,"weil sie nicht daran glauben, die Schule hat sie dumm gemacht.
Sie lassen sich alle möglichen Spielereien einfallen, wie Fernseher
oder Computer, aber die einfachsten Sachen, die sehen sie nicht." Und während
Jeremi weiter über das Land fliegt, das wie ein ausgerollter Teppich
unter ihnen liegt, erzählt er munter weiter. "Nur die Falken fliegen
höher", sagt er "aber die sind sehr eingebildet deswegen und jagen
alles was kleiner ist als sie. Sie schießen wie Pfeile aus der Luft
herab, um Mäuse und Hasen zu fangen. Wir Raben mögen sie nicht
besonders und ich glaube, sie mögen auch niemand anders so richtig."
Nun beschließt Jeremi den Flug zu beenden und sie nähern sich
wieder den Baumwipfeln und tiefer und tiefer geht's, bis sie auf weichem
Moos landen. „Das war schön Jeremi" sagt Dschin und freut sich einen
selchen Freund zu haben. "Es geht weiter" krächzt Jeremi „Unser Ausflug
ist noch nicht zu Ende, ich möchte Dir nun ein paar meiner Freunde
vorstellen."'
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Und so flattert Jeremi weiter, bis der Wald dichter wird, jahrhunderte
alte Bäume bilden mit ihren Wurzeln kleine Gebirge zu deren Füßen
sich ein dichter Dschungel aus Farn ausbreitet.
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"Wir müssen jetzt sehr leise sein", sagt Jeremi „dieses Völkchen,
das ich dir vorstellen möchte, liebt die Stille und den Frieden. Wenn
sie Menschen hören oder riechen, dann machen sie sich unsichtbar.
Wenn Menschen in den Wald kommen, dann ist es so, als ob die Erde wackelt,
so finden sie das. „Ich bin ganz still", sagt Dschin und schleicht hinter
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Jeremi her. „Halt" flüstert Jeremi, „da sind sie".
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Am Fuße einer riesigen uralten Eiche, inmitten Sonnenlicht
sitzen zwei Männlein, sie haben riesige Filzhüte auf dem Kopf
und eine grüne Haut, so grün wie der Wald und man kann sie kaum
sehen. "Oh" sagt Dschin erstaunt "Zwerge". Der eine Zwerg schnitzt an
einer Holzflöte und der andere raucht eine Pfeife. "Sie sind gar nicht
so anders als wir",sagt Dschin und Jeremi antwortet "ja, aber sie sind
ein sehr einfaches Volk und eigentlich ein sehr glückliches, wenn
sie nicht die Probleme mit den Menschen hätten. Sie lieben die Musik
und sie leben mit allen anderen Wesen des Waldes in Frieden. Wo kein Friede
ist, da können sie nicht leben.“ Der kleine Mann mit der Flöte
sieht auf einmal auf und stupst den anderen an "He, merkst du was, Baldachin,
es riecht nach Mensch irgendwie" und hält die Nase in den Wind. "Aber
es wackelt nicht der Boden" sagt der wieder, der Baldachin heißt.
"Doch, ich spüre etwas, da ist ein Mensch, ich weiß es ganz
genau.“ "Kraa" macht Jeremi und hüpft aus seinem Versteck hervor,
"ich bin's, meine Freunde, bleibt hier!“ "Jeremi“ ruft der mit der Flöte
und hüpft vor Freude von einem Bein aufs andere "alter Freund der
Lüfte, komm zu uns" "Ich hab euch etwas mitgebracht" krächzt
Jeremi "ein Menschenkind, es ist geschrumpft, keine Sorge" "Hab ich es
doch gesagt" sagt der kleine Zwerg "komm raus, du Menschenkind".
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Dschin kriecht aus dem Dickicht hervor und verneigt sich vor den
Zwergen.
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"Hallo“ sagt er . Mit freundlichen großen Kinderaugen schaut
ihn der Zwerg an. "Mein Name ist Natau, sei gegrüßt kleiner
Mensch" und er verbeugt sich ebenfalls ganz tief. "Und ich heiße
Baldachin" sagt der andere, steht auf und verneigt sich . "Wir lieben Kinder"
sagt Natau, "Kinder sind uns so ähnlich, und da du ein besonderes
Kind bist, das schrumpfen kann, bist du unser Ehrengast". Und da kamen
sie von allen Seiten, die Farngeister, lauter lustige Gesellen und Gesellinnen
und alle scharten sich um den Raben und das Kind, faßten an sein
Haar, berührten seine Hände mit ihren kleinen grünen Fingerchen.
Dann tanzten sie fröhlich um ihn herum. „Laßt uns ein Fest feiern“,
riefen sie „ein Menschenkind ist zu uns gekommen!“
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Und zupp, wurden die Musikinstrumente hervorgezaubert, die Baumtrommeln
und Rasseln und es begann ein wildes Fest. Eichhörnchen und Mäuse
brachten ihre Vorräte und als die Sonne unterging, da kamen die Glühwürmchen
und gaben ihr festliches Licht.
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Auch die Elfen waren eingeladen und wieder tanzten sie mit Dschin
ihre wilden Tänze, sie streuten Blütendüfte aus und sangen
mit Stimmen, die klangen, wie kleine Glöckchen.
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Oh Mutter Erde wunderbar
von dir kommt unsere
kleine Schar
die Blumen, das Wasser und
der Wind
heut bringst du uns ein Menschenkind
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Als Dschin erschöpft in einer Baumhöhle einschläft, da träumt
er von WeIten voller Licht und Liebe.
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Der Morgen kommt und die Sonne kitzeIt Dschin aus seinen Traumwelten
heraus. Dschin Iäuft hinunter zu dem kleinen Bach, der glitzert und
funkeIt wie ein Diamant.
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Ein Mädchen mit türkisblauen Haaren und einer blauen Haut
sitzt im Wasser und spieIt mit den funkelnden Lichtern, wie andere Mädchen
mit Murmeln spielen. "Dschin" sagt sie mit einem Seufzer und lächelt
ihn an, „wir haben schon Iange auf dich gewartet.“
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Und ihre Stimme klingt wie das PIätschern des Wassers. Und bevor
Dschin Fragen stellen kann, spricht sie weiter als könne sie seine
Gedanken erraten. "Wir wissen, daß du zu uns gehörst, denn du
bist ein Kind, das seine Träume noch nicht verloren hat. Die Menschen
leben in einer schrecklich häßIichen WeIt." sagt sie und weint
ein paar schillernde Tränen "du mußt die Menschen daran erinnern,
daß es uns gibt, sonst werden sie alle Wälder zerstören
und alles mit Straßen zubauen. Sie töten die Bäume und
nehmen den Zwergen ihre Wohnungen, wenn sie das Wasser verschmutzen, dann
müssen wir Nixen sterben. Und irgendwann", sagt sie und weint noch
ein paar Tränen "wird es keine Märchen mehr geben und keine Träume
und keine Musik. Wir werden für immer verschwinden von dieser armen
Erde. Wenn du zurück gehst, dann zeig ihnen, daß man mit Tieren
reden kann, nicht nur mit Fernsehern und Computern. „Oh ich bin so traurig“
sagt sie und taucht ihr verweintes Gesicht in den Bach. "lch habe schon
so viel Tränen geweint, daß der Bach doppelt so hoch gestiegen
ist."
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„Arme kleine Nixe" sagt Dschin und ist ganz traurig "wer glaubt schon
daran, daß es euch gibt, aber ich verspreche dir, daß ich den
Menschen von euch erzählen will" "Machs gut, Dschin " spricht sie
und schenkt ihm ein zauberhaftes Lächeln. "Ich muß nun gehen"
und dann taucht sie davon und der Bach gurgelt leise vor sich hin, als
sei sie nie dagewesen.
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Vor den Baumhöhlen haben sich schon alle Trolle in der Morgensonne
versammelt. Dschin spürte, daß auch sie ihm etwas sehr wichtiges
mitteilen wollten. Ein Zwerg mit einem Bart, der so lang ist, daß
er bis an die Fußspitzen reicht, stellt sich auf einen Baumstumpf
und ergreift das Wort "Wir alle freuen uns, daß du bei uns bist"
spricht er "aber unser Freund Jeremi der Rabe tut nie etwas einfach so.
Da bist zu uns gekommen, weil du in Wirklichkeit einer von uns bist." Und
zwei Zwerge kamen mit einem großen goldenen Spiegel und als Dschin
hinein schaute, sah er, daß seine Haut so grün war wie die der
anderen Farngeister und daß auf seinem Kopf eine große grüne
Filzmütze saß. "Du bist ein Zauberer, kleiner Mann, nur Zauberer
können sich in unsere WeIt hineinträumen. Trotzdem sind wir wirklich.
Und ein Zauberer wäre keiner, wenn er nicht irgendeine besondere Aufgabe
hätte, die er mit in die andere WeIt nimmt.
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Wir alle sind in großer Sorge, denn die Menschen zerstören
unsere schöne Erde. Sie mißhandeln die Tiere und vernichten
unser Zuhause, den Wald. Unsere WeIt wird für immer aus eurer verschwinden,
wenn ihr Kinder sie nicht bewahrt, indem ihr uns in Geschichten weiter
leben Iaßt. Nur so können wir an eurer Seite bleiben. Vergiß
niemals wer du in Wirklichkeit bist, die Menschen sehen dich als einen
ihresgleichen, aber im Spiegel der Wahrheit bist du einer von uns" Und
Natau geht zu Dschin und drückt ihm einen kleinen grünen Stein
in die Hand, so grün wie das Moos. "Gib acht auf dich in der Welt
der Menschen" sagt er " und wenn du uns vergessen solltest, dann hast du
diesen Stein. Er wird deine Erinnerung schon wecken" Und da war Jeremi
der kluge Rabe wieder an seiner Seite. „Auf wiedersehen "riefen die Trolle
und wedelten mit Farnfächern zum Abschied als der Rabe mit Dschin
sich in die Lüfte erhob und er brachte Dschin zurück zu dem Moospolster,
auf dem die Reise begann. Dschin war sehr müde als Jeremi ihn dort
absetzte. "Schlaf ein kleiner Freund, nur so kommst du zurück“ und
Dschin fielen die Augen zu, so hundemüde war er. Und dann schlief
er ein, bis ihn irgend etwas weckte. Er schlug die Augen auf und er war
wieder groß, sogar sehr groß. Nun erinnerte er sich, er war
ja schon lange erwachsen, was war das denn für ein Traum, indem er
wieder Kind war, und die Zwerge, die Elfen, die Wassernixe, das war nur
ein Traum. Ja war er denn nicht ein erwachsener Mensch, ein junger Mann,
der ein bißchen müde war von dem Alltag und sich, wie er es
so selten konnte, ausnahmsweise einfach auf eine Wiese gelegt hatte, um
sich auszuruhen. Nein was war das ein komischer Traum. Und gedankenverloren
griff er in die Tasche, um seinen Schlüssel zu suchen. Da fühlte
er den Stein, glatt und kühl zwischen seinen Fingern und es war, als
mache sein Herz einen Hüpfer und dann nahm er den Stein und hielt
ihn in die Sonne. Wie funkelte er schön, in allen Grüntönen,
wie die Blätter der Bäume in den Sonnenstrahlen, wie das dunkelgrüne
Moos im schattigen Wald. Also war es doch wahr oder nicht?
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Nun was auf jeden
Fall wahr ist, ist daß das Mädchen eine wirkliche kleine Fee
war, denn wer sonst hätte das grüne Licht um einen Geschichtenerzähler
herum sehen können als eine Fee und ist nicht jeder Geschichtenerzähler
auch ein Zauberer, der uns in die Welt der Phantasie entführt und
uns verzaubert ?
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Wer kennt nicht das Rätsel von dem, was zuerst da war, das Huhn oder
das Ei, der Gartenwichtel, der in Nachbars Garten steht oder die grünen
Zwerge aus Dschins Traum.
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Vergeßt niemals eure Träume, liebe Kinder, denn sie sind vielleicht
das einzige in unserer Welt, was wirklich wahr ist.
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Das ist das, was die kleine Fee uns mit auf den Weg geben wollte, denn
sie ist es, die den Schlüssel hatte.....
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Märchen und Gemälde von:
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