Aus dem kleinen Buch der Feen und Elfen von Christine Stecher
 Tore in das Feenland
Von einem Augenblick zum nächsten können Sie ganz unvorbereitet in das Land der Feen und Elfen gelangen. Oft geschieht das bei Vollmond. Halten Sie die Augen offen, wenn es Ihnen bei folgenden Orten oder Gelegenheiten plötzlich etwas seltsam zumute wird oder Sie gar ein feines Wispern und Kichern vernehmen:
• Quellen, Brunnen, Bäche, Seerosenteiche, Waldtümpel, Moorseen, Meeresstrudel, Meeresgrotten, Wasserfälle, Inselstrände.
• Kaminfeuer, Lagerfeuer, Vulkankrater.
• Sturmumtoste Berggipfel, Windböen, plötzliche Windstöße, die eine Wasseroberfläche kräuseln oder Staub aufwirbeln.
• Waldwiesen, Moosteppiche, kreisförmig wachsende Blumen- oder Pilzkolonien, alte Bäume, wilde Ecken oder Komposthaufen im Garten, Erdlöcher, Erdhügel, Hohlen, Kreuzwege, Findlinge, Megalithsteine, Burgruinen, Kristalle.


Das Tor öffnen - ein Spiel

Sie können eine Pilgerreise zu den Schauplätzen von Feensagen unternehmen und an berühmt gewordenen, von alters her bekannten Orten der Kraft Verbindung mit der Weisheit der Feen aufnehmen. Sie können zu Frühlingsbeginn einen markanten Platz in der Natur aufsuchen und dort nach Elfen Ausschau halten. Doch am schönsten ist es, sich in das Reich der Feen und Elfen einfach nur hineinzuträumen. Zum Beispiel an einem schönen Sommertag auf dem Balkon inmitten bunter, wuchernder Blumenranken oder im Garten unter einem schattigen Baum. Lang ausgestreckt auf einer Wiese lässt es sich ebenfalls sehr gut von Elfen und Feen träumen. Die Gedanken ziehen dann ganz gemächlich vorbei wie die Wolken am Himmel.
Stellen Sie sich vor, dass sich irgendwo ganz in Ihrer Nähe der Eingang ins Feenreich befindet.
Ganz gelassen schweift Ihr Blick über Grashalme und Baumspitzen, über Blütenblätter und die tanzenden Schatten der Blätter hoher Bäume. Sie sehen vielleicht eine kleine Hummel durch die Luft eilen. Ein Schmetterling schaukelt vorbei, oder Sie nehmen den kleinen Maulwurfshügel im Rasen wahr. Daneben liegt vielleicht eine Feder im Gras.
In Ihrer Hand halten Sie möglicherweise einen schönen Stein, den Sie zuvor auf Ihrem Spaziergang gefunden haben. Oder es ist ein Kristall, den Sie schon lange besitzen und als Talisman und Handschmeichler immer in der Tasche mit sich tragen.
Verschiedene Geräusche dringen an Ihr Ohr und lassen Sie noch weiter in eine träumerische Stimmung gleiten: das Rascheln und Rauschen in den Blättern, das Summen der Bienen in den Blütenkelchen, das Zwitschern der Vögel.
Es riecht gut nach Erde und Gras. Die Blumen verströmen einen zarten Duft, der Ihnen ab und zu von einem sanften Windhauch zugeweht wird.
Ihre Augen sind ganz leicht geschlossen. Ihr Mund lächelt ein wenig, so wohl fühlen Sie sich.
Plötzlich wissen Sie, dass Sie bereit sind, das Tor ins Feenreich wahrzunehmen.
Langsam entsteht ein Bild vor Ihrem inneren Auge.
Eine Empfindung bildet sich heraus und weist Ihnen den Weg.
• Befindet sich der Zugang ins Feenreich in einem Baumstamm?
• Oder ist es eine Gartentür in einer Hecke oder Mauer?
• Gibt es da einen Gang beim Maulwurfshügel?
• Führt der Weg durch ein Mauseloch?
• Trägt ein Vogel Sie in seinem weichen Gefieder davon?
• Oder erscheint plötzlich ein Teich vor Ihrem inneren Auge, in den Sie hineingleiten und schwimmend untertauchen?
• Oder sitzen Sie auf einem Brunnenrand und lassen sich übermütig kopfüber in die Tiefe fallen?
• Erscheint ein Tier oder ein anderes Wesen, das Ihnen die Pforte zeigt?
Vielleicht gibt es aber noch ein anderes Tor, das nur für Sie gemacht ist

Wenn Sie wissen, wo sich der Eingang für Sie befindet, dann fassen Sie sich ein Herz und treten Sie ein.
Sie sind sicher und beschützt, während Sie hinabsteigen, -tauchen, -fallen, oder den Schlüssel umdrehen und in die andere Welt schlüpfen.

Stellen Sie sich vor, dass Sie in einen schönen Garten gelangen. Die Farben und Formen in diesem Garten sind einfach wunderbar und angenehm. Der Garten erscheint Ihnen wie das Paradies. Dort gibt es nichts, was Sie beunruhigen oder stören könnte. Sie freuen sich, in dem Garten zu sein, und schauen sich neugierig um.
Voller Bewunderung und Staunen registrieren Sie verschiedene Einzelheiten.
Sie fühlen, dass Ihnen sehr viel Kraft zufließt, während Sie sich an diesem Ort befinden. Sie spüren, wie Heiterkeit in Ihnen aufsteigt. Es scheint, dass Sie mit jedem Atemzug die Vitalität dieses grünen Zaubergartens in sich aufnehmen. Auch durch jede Pore Ihrer Haut fließen Ihnen Sanftmut, Fröhlichkeit und Stärke zu.
Je länger Sie in dem schönen Garten verweilen, desto reicher und beschwingter fühlen Sie sich.
Nach einer Weile sind Sie rundum gestärkt.

Jetzt nehmen Sie wahr, dass die Fee dieses Gartens zu Ihnen gekommen ist. Vielleicht ist sie allein, vielleicht wird sie von einer Elfenschar begleitet.
Sie sehen die Fee vor sich oder spüren ihre Anwesenheit.
Die Fee ist in ein so helles Licht gehüllt, dass Sie ihre Gestalt möglicherweise gar nicht deutlich erkennen können. Vielleicht sehen Sie nur einen Lichtschein. Oder Sie erblicken eine in helle Gewänder und Schleier gehüllte Person, die einen Kranz aus bunten Blüten im Haar trägt.
Die Fee steht Ihnen ganz ruhig gegenüber und sieht Sie voller Güte und Freundlichkeit an.
Sie spüren, dass Ihnen jetzt noch mehr Kraft zufließt. Sie fühlen sich eins mit der Freude und Vitalität, von denen dieser Garten durchwirkt ist.

Sie finden in Gegenwart der Fee den Mut, sich jetzt an ein Problem zu erinnern, das Sie so beschäftigt, dass Sie es in den Garten mitgenommen haben.
Die gute Fee hört Ihnen zu. Indem Sie jetzt an das Problem oder einen Wunsch denken, weiß auch die Fee davon.
Bitten Sie die Fee, Ihnen zu helfen.
Falls Sie nichts auf dem Herzen haben und an nichts aus der Alltagswelt denken wollen, dann bitten Sie die Fee nur, Sie mit ihrer grünen Kraft zu segnen.

Stellen Sie sich nun vor, dass die Fee Sie mit ihrem Zauberstab segnend berührt. Sie sendet Ihnen vielleicht Bilder und Botschaften, die eine Antwort auf Ihre Frage sind. Sie hüllt Sie vielleicht in Düfte, Töne und Gesang ein, um Sie zu trösten und zu ermutigen.
Nehmen Sie die Geschenke der Fee dankbar an. Machen Sie sich dann bereit, von der Fee Abschied zu nehmen.
Sie verneigen sich, und wenn Sie sich wieder aufrichten, sehen Sie, wie die Fee noch einmal ihren Zauberstab hebt. Jetzt werden Sie plötzlich von oben bis unten mit goldenem Licht bedeckt, das Sie erstrahlen lässt.
Und während um Sie herum alles noch glitzert und funkelt, öffnen Sie die Augen.
Glücklich und zufrieden sind Sie mit einem Augenzwinkern wieder ganz bei sich daheim.

Nach dieser meditativen Reise recken und strecken Sie sich. Sie sind nun hellwach und fühlen sich erfrischt. Die Alltagswelt hat Sie wieder, aber Sie wissen nun, dass Sie jederzeit zu einem Besuch in den Garten der Fee zurückkehren können.
Ein Tor in das Feenreich befindet sich stets in ihrer Nähe.