Schlafen auf dem Boden
Die meiste Zeit in meinem Leben habe
ich in Betten geschlafen. Selbst beim Zelten war immer noch eine Luftmatratze
drunter, die es für den Rücken weich macht. Karin hat mir jetzt
beigebracht auf einem harten Boden im Schlafsack zu schlafen: Erstmal kann
man die erste Nacht kaum schlafen. Der Rücken tut weh, die Rippen,
der Nacken. Man steht morgens wie nicht anders zu erwarten gerädert
auf. Auch am zweiten Tag geht es einem nicht viel besser, auch wenn es
schon etwas leichter fällt. Am dritten fängt man an sich daran
zu gewöhnen und am vierten Tag schläft man fast so gut wie im
Bett. Und es passiert noch etwas: Man ist tagsüber straffer, energiegeladener.
So wie Gott den Menschen erschuf, hätte er zwangsläufig auf dem
Boden schlafen müssen, wie alle Lebewesen das tun (nur der Mensch
will ja mit Mutter Erde nichts mehr zu tun haben und gewinnt mit den Stelzen
des Bettes Abstand zu Mutter Erde (mangelnde Erdung) - und verpasst damit
die Gesundheitsgaben der =>Mutter).
Ich habe folgende Erklärung:
Wenn wir wie ein Leben lang gewohnt auf weicher Matratze liegen, passt
sich und schmiegt sich die Matratze dem Körper an und er ist an jeder
Stelle gestützt (man denke nur an die viele Werbung für Gesundheitskopfkissen,
die versprechen, daß man keinen Knick im Genick und damit keine Nackenschmerzen
bekommt, wenn man sie benutzt). Das bedeutet aber auch, daß sich
die Muskeln zurückbilden, die den Körper bei naturnahem Schlafen
auf dem Boden entwickelt hätten. Schläft man nämlich auf
hartem Boden, liegt man nur an etwa fünf Stellen auf; Kopf, Rücken/Brust/Schulter,
Becken, Knie/Wade, Fuß. Der Bereich Kopf bis Becken ist auf hartem
Boden muskulös völlig unterentwickelt. Der Körper spannt
die ganze Nacht irgendwelche Muskeln an, um den Körper aus einer Überdehnungshaltung
herauszubringen. Diese Muskeln sind dann am nächsten Tag verspannt.
Andere Erklärung: Die überdehnten Muskeln spannen am nächsten
Tag. Wie dem auch sei, nach ein paar Tagen entwickeln sich die benötigten
Muskeln bzw. dehnen sich die Muskeln, die das nicht gewohnt sind, auf das
erforderliche Maß. Die sich so gebildeten Muskeln bzw. gedehnten
Muskeln tragen dann tagsüber zu einer besseren Körperhaltung
bei, die sich wiederum auf die Psyche und die Aktivität auswirkt.
Wenn ich mir das recht überlege, ist das wahrscheinlich sogar so,
daß ein Großteil der viel propagierten Haltungsschäden
auf das Liegen auf Matratzen zurückzuführen ist und nicht nur
auf mangelnde Bewegung / mangelnden Sport!