Geschichten von Kryon zum Thema Karma            Autor: Lee Carroll




Die fehlende Brücke

HINWEIS DES AUTORS
Wie viele von uns verlassen sich nicht wirklich auf ihre Intuition? Oder, anders gefragt, wie viele von uns haben Schwierigkeiten, zu Vertrauen? Beachten Sie bitte, dass auch ich selbst dabei aufzeige. Das Vertrauen in Dinge, die man nicht sehen kann, ist eines der schwierigsten Prinzipien eines Glaubens, der uns beibringt, im Hinblick auf unsere Zukunft  auf Gott und uns selbst zu vertrauen. Lehneiche Geschichten dieser Art innerhalb einer Parabel sind bei Kryon häufig. Lesen Sie hier die Geschichte von der fehlenden Brücke
 

Meine Lieben, das Einzige, was euch von Geist Gottes trennt, ist die Dualität, die ihr für eure Inkarnation hier geschaffen habt. Wenn ihr aus euch herauskommt und auf jenen Teil des heiligen Geistes vertraut, der über euch wohnt, macht ihr Gebrauch von den Geschenken Gottes in diesem neuen Zeitalter.
Henry war mit seinem Wagen unterwegs, und er kam gut voran. Er wollte zur anderen Seite des Tals, und als aufgeklärtes Menschenwesen hatte Henry Gott gebührlich darum gebeten, mit ihm zusammen diese Reise zu kreieren. Intuitiv wusste er, dass es angebracht und richtig für ihn gewesen war, Derartiges zu erschaffen, und so hatte er es in der Tat Wirklichkeit werden lassen. Er war also unterwegs, aber es gab da ein sehr reales Problem: Früher hatte es einmal eine Brücke gegeben, die zur anderen Seite des Tals führte, aber diese Brücke fehlte jetzt seit einer Weile. Henry setzte seinen Weg fort, obwohl ihm vollkommen klar war, dass die Brücke nicht mehr da war. Man muss nämlich verstehen, dass Henry dabei war, ein Wunder zu erschaffen, ein Wunder des Vertrauens, was seine Zukunft anging, und er hatte beschlossen, sich mit Haut und Haar auf diesen Prozess des Vertrauens einzulassen.
Hatte Henry den Verstand verloren? Was würde einem normalen Menschen in einem solchen Moment durch den Kopf gehen? Der menschliche Geist würde Annahmen formulieren: »Die Brücke ist nicht da - fahre ich dennoch weiter, so ist das mein Tod. « »Die Brücke kann unmöglich schnell genug wiedererrichtet werden - ich bin doch erst gestern Abend dort vorbeigekommen! Also wird sie heute Abend auch nicht da sein.« Die Annahme läuft darauf hinaus, dass der Mensch eine Brücke erwartet, die so aussieht wie die, die zuvor da war, ein von Menschenhand errichtetes Bauwerk aus Stahl und Beton an der gleichen Stelle, wo sich die alte Brücke befand. »Ohne Brücke kommt mein Wagen nicht weiter«, sagt der Mensch. Henry dagegen versuchte zum ersten Mal, die neuen Geschenke Gottes, die das neue Zeitalter mit sich brachte, dazu zu nutzen, Mitschöpfer seiner Zukunft zu werden. Er hatte gelernt, dass er nicht länger ein Opfer seiner Lebensumstände oder anderer Bedingungen war. Er hatte die Verantwortung für alles um sich herum übernommen - auch für die fehlende Brücke - und die Art und Weise, wie er jetzt weiterfuhr, würde ihn an Orte bringen, wo er noch nie gewesen war und zu denen er sich aus Angst nie hingewagt hatte. Zum ersten Mal vertraute Henry auf Gott! Er brauste in voller Geschwindigkeit weiter, obwohl ihm von dort, wo die Brücke gewesen war, ein Abgrund entgegen gähnte. Was wusste Henry, was die meisten Menschen nicht wissen? Hier die Ermahnungen, in diesem neuen Zeitalter Vertrauen zu entwickeln:
1.Denkt nicht wie ein Mensch, wenn es um Dinge Gottes geht! Denkt so, wie Gott denken würde. Wenn Gott sich mit euch als Schöpfer zusammen tut, um große Veränderungen in eurem Leben zu bewerkstelligen, spielt sich eine Menge ab, was euch nicht bewusst ist. Dinge, die absolut unmöglich scheinen, werden die seltsamsten Wendungen nehmen, um für euch Wirklichkeit zu werden.
2.Verzichtet unterwegs auf Kurskorrekturen, die euch die Angst diktiert! Wisst ihr, wenn ihr wie Menschen denkt, werdet ihr in der Tat zunächst einmal Angst aufbauen. Euer Verstand wird unter solchen Umständen gegen euch arbeiten, und während ihr auf die Brücke zurast, die nicht da ist, wird er euch ins Ohr brüllen, ihr solltet unterwegs links oder rechts abbiegen. Womöglich beschließt ihr sogar, anzuhalten und die Reise ganz abzubrechen, so sehr kann die Angst mit eiserner Faust euer Herz gepackt halten.
3.Übernehmt Verantwortung für die Reise! Hört genau zu, denn das ist das Entscheidende. Wenn ihr denkt wie ein Mensch und euch fürchtet wie ein Mensch, werdet ihr kein Vertrauen haben, und dann gebt ihr Gott die Schuld an dem, was euch vielleicht wie eine negative Situation erscheint. »Hier rase ich also die Straße entlang in den Tod! Gott, du hast mich hintergangen! Gott, du hast mich im Stich gelassen! Bestimmt stürze ich da unten in die Schlucht! « Eure Phantasie wird Überstunden machen, um euch davon zu überzeugen, dass ihr tun könntet, was ihr wollt - es würde nichts bewirken -, so ausgeprägt ist die Dualität, die ihr euch selbst vorgegeben habt, während ihr auf der Erde seid.

Wenn ihr Verantwortung für die Reise übernehmt, kann es gar nicht passieren, dass Gott »euch« etwas antut. Ihr seid ein Teil von Gott! Ihr seid, wie ihr so unterwegs seid, Mitschöpfer und denkt, wie Gott denkt - furchtlos und wissend, dass dort, wo einmal die Brücke stand, etwas sein wird, das sie ersetzt, ohne Vermutungen eurerseits, worum es sich handeln könnte.
Als Henry auf das Tal zusteuerte, sah er plötzlich genau das vor sich, was er erwartet hatte: Die Brücke fehlte in der Tat noch immer! Es war unmöglich, sie innerhalb eines Tages von Menschenhand wieder aufzubauen, und das wusste er. Nun stieg in Henry doch noch die Angst auf. Es war der letzte Moment, und er wusste, dass er unmittelbar vor seiner Prüfung stand - aber was sah er da noch? Da standen Leute am Straßenrand und winkten ihn um eine Kurve herum an eine Stelle, die er noch nie zuvor gesehen hatte - und eine brandneue Brücke rückte in sein Gesichtsfeld. Eine Brücke, deren Errichtung ein volles Jahr gedauert hatte! Es war eine Brücke, die schon lange bevor Henry je um sie gebeten hatte oder sie brauchte, im Bau gewesen war! Sie war breiter als erwartet. Beleuchtet war sie auch, damit man sich dort nachts nicht verfuhr, und über sie gelangte er problemlos auf die andere Seite. Er hatte überhaupt nicht im Blick gehabt, dass sie erbaut wurde, und sie zeigte sich erst jetzt - als er sie am dringendsten brauchte.
Auf der anderen Seite des Tals angekommen, hielt Henry an, um eine kurze Zeremonie abzuhalten. Er dankte Gott, dass er ihn mit dem Vermögen ausgestattet hatte, mit ihm zusammen Dinge zu erschaffen, und Gott reagierte darauf, indem er Henry dafür dankte, dass er seine eigene Schwingung - und die des Planeten - erhöht hatte, indem er auf die »Wirklichkeit des Unsichtbaren« vertraute.

NACHTRAG DES AUTORS:
Wenn Sie diese Parabel verstehen, werden Sie auch verstehen, was Gott für Sie in dieser neuen Energie bereit hält. Kryon sagt uns, dass Gottes Zeit nicht linear verläuft! Sie spielt sich im »Jetzt« ab, was bedeutet, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht auf einer geraden Linie angeordnet sind, wie es der menschlichen Erfahrung entspricht. Tatsache ist, dass Gott schon an den Antworten baut, bevor wir unsere Fragen gestellt haben! Wie bei der Brücke wird Gott bereits zum Miterschaffer der Lösungen, bevor wir um eine Lösung gebeten haben. Das geschieht auf eine vollkommen angemessene Weise, da unsere Fenster zu diversen Chancen von uns schon vor Beginn unseres Lebens hier auf der Erde angelegt wurden. Verwechseln Sie das nicht mit Vorherbestimmung. Wir befinden uns auf dem Planeten des freien Willens, aber Gott ist von daher im Vorteil, dass er »vorab« weiß, was wir innerhalb unserer chronologischen Zeitabfolge brauchen werden, WENN WIR DARUM BITTEN. Es ist bereits alles arrangiert für das, was wir morgen miteinander erschaffen und Gestalt annehmen lassen werden - für Heilung, Fülle, Partnerschaften und die schwersten Zeiten des Lebens. Diese Vorkehrungen werden von Gott getroffen, noch bevor uns auch nur in den Sinn kommt, um bestimmte Dinge zu bitten! Soweit zu den wunderbaren Wegen des Glaubens und dem, was Kryon die »Ko-Kreation«, das »Mitschöpfertum« mit Gott nennt.
Vielleicht sehen Sie hierdurch aus einem neuen Blickwinkel, warum Vertrauen (oder Glaube) überhaupt funktioniert. Diese Parabel zeigt auf, dass in dem Moment, in dem Henry gerade erst darum bat, dass eine Brücke vorhanden sein solle, schon ein Jahr zuvor mit dem Bau dieser Brücke begonnen worden war. Und jetzt überlegen Sie: Gibt es Dinge in Ihrem Leben, die Sie gerne für sich erschaffen würden, aber Sie haben das Gefühl, aufgrund von Umständen, an denen ihrer Überzeugung nach Ihr ganzes Leben lang nichts zu rütteln sein wird, sei das absolut unmöglich - Sie werden sich beruflich etwa »nie verbessern« oder bestimmte familiäre Verhältnisse sind einfach »ausweglos«? Haben Sie das Gefühl, dass Sie wohl nie genug Geld zum Leben haben werden, oder dass Sie in eine Sackgasse geraten sind? Was wäre das für ein Gefühl, wenn Sie absolut wüssten, dass die Antworten auf diese Unmöglichkeiten jetzt, in diesem Augenblick, bereits im Entstehen begriffen sind und nur noch darauf warten, dass Sie Ihre Absicht kundtun, sie eintreten zu lassen? Betrachten Sie noch einmal die drei Ermahnungen in der Parabel, denn auch wenn Sie nicht Henry heißen, ist die Geschichte für Sie bestimmt. Wird es nicht Zeit, weiterzukommen mit dem, wozu Sie hier sind?

Jason und die Höhle

HINWEIS DES AUTORS
Hier eine Geschichte über ein Spiel, das Jason mit dem Wächter spielte, der die Höhle der Schöpfung bewachte. Hinter einer einfachen Aufgabe, die ihm gestellt wird, verbirgt sich ein Test: Wie sehr hat Jason sich selbst unter Kontrolle? Sehen Sie die Verbindung zu unserem Leben?
 

Jason hatte eine Vision. Eigentlich war es ein Traum, aber das spielte in Jasons Fall keine Rolle. Jason war nämlich hochgradig erleuchtet, und er hatte in seinen Träumen oft Visionen. Diese hier war besonders lebhaft.
Jason befand sich am Eingang einer großen Höhle, und er erkannte sofort, worum es sich handelte. Es war die Höhle der Schöpfung, in der die Akasha-Chroniken lagern. In diesen werden alle Einzelheiten zu den menschlichen Wesen aufgezeichnet, die auf den Planeten kommen und ihn verlassen. Aha, ich erkenne ihn wieder, diesen Ort, dachte Jason im Stillen.
An der Höhle stand der Wächter, der ihren Eingang bewachte. Es schien ihn nicht zu irritieren, dass Jason plötzlich dort stand, ja er erwartete ihn sogar! Der Wächter sprach ihn an: »Schön, dich hier zu sehen, Jason.. Wir haben eine Rätselaufgabe für dich - eine Prüfung - ein Spiel für deine Seele.« Der Wächter lächelte ihn an, und Jason wusste, dass ihn ein köstlicher Spaß erwartete.
»Das ist prima«, bemerkte Jason. »Ich liebe Spiele.«
»Sieh dir den Weg hier an«, sagte der Wächter, während er mühelos das große Tor zur Höhle aufschob. Jason konnte sehen, dass es einen schmalen, geraden Pfad gab, der quer durch die Höhle führte. Am anderen Ende der Höhle konnte er ein Licht erkennen. Dort befand sich offenbar der Ausgang. Es war eine Kleinigkeit, die Höhle zu durchqueren.
»Worin besteht das Spiel?«, fragte Jason den Wächten
»Wir möchten gerne, dass du einmal die ganze Höhle durchquerst, bis du zum Ausgang kommst. Wir geben dir dafür eine Erdenstunde Zeit«, sagte der Wächter.
»Kein Problem«, gab Jason zurück. »Was bekomme ich, wenn ich es schaffe?«
»Es geht hier nicht um eine Belohnung. Dabeisein ist alles. Es ist eine große Ehre, dass du überhaupt in die Höhle hineinkommst. Die Aufgabe besteht darin, den Weg entlang zu gehen, und das Ziel ist, den Ausgang zu erreichen. Schaffst du das?«
»Klar doch«, sagte Jason. Das war genau das Richtige für seinen sportlichen Ehrgeiz. Der Wächter trat zur Seite, und Jason startete. Er betrat die Höhle. Wieder erkannte er deutlich, was vor ihm lag und sah, dass der Ausgang allenfalls vierhundert Meter weit von ihm entfernt war, und der Weg dorthin verlief schnurgeradeaus. Er hatte reichlich Zeit, also blieb er einen Moment lang stehen, damit sich seine Augen an das Dämmerlicht der Höhle gewöhnen konnten. Als er dann weiterging, bemerkte er mit Interesse, wie viele Farben überall zu sehen waren. Es dauerte nicht lange, und Jason begann auch Geräusche zu hören. Er hörte, wie links und rechts von ihm alles Erdenkliche stattfand. Ich habe eine Stunde Zeit, dachte Jason. Bis zum Ausgang brauche ich nur fünfzehn Minuten. Da kann ich gut einen Moment Halt machen, um herauszufinden, was da los ist.
Jason blieb also stehen und wandte sich nach rechts. Sein erster Blick fiel auf ein Regal voller funkelnder Kristalle. Achtsam verließ er den Weg und ging zu den interessanten Objekten hinüber. Auf jedem der zauberstabartigen Kristalle befand sich eine spezielle Inschrift. Behutsam umfasste Jason einen davon mit den Händen, ohne ihn dabei hochzuheben. Sofort wurde er an den Ort des Geschehens versetzt, von dem in der rätselhaften Inschrift die Rede war. Jason sah die erstaunlichsten Dinge, von denen er nicht einmal gewusst hatte, dass sie existierten. Er sah Kriege. Er sah große Feuersbrünste. Er sah Licht, das sich von der Dunkelheit abhob. Er sah die Namen von so vielen Wesenheiten. Was für ein Erlebnis! Er befand sich tatsächlich dort! Jason verstand nicht, was er da sah, aber er war voller Staunen über all die Informationen und tat sich schwer, den Kristall wieder loszulassen - das Ganze hatte etwas so Bezwingendes. Doch er dachte an das Spiel und an die begrenzte Zeit, die ihm zur Verfügung stand, also ließ er den Kristall wieder los. Ihm war noch ganz schwindlig vom Ansturm der Gefühle, die das gerade Gesehene ausgelöst hatte.
Auf den Weg zurückgekehrt, stellte er fest, dass seine Erlebnisse beim Berühren des Kristalls nur wenige Augenblicke gedauert hatten. Es war ihm so viel länger vorgekommen! Er lag gut in der Zeit. Jason setzte seinen Weg fort, aber es dauerte nicht allzu lange, da hörte er eine Stimme und blieb stehen. »Was ist das für eine Stimme?« fragte er sich. »Sie kommt mir bekannt vor. « Jason merkte, dass es die Stimme seiner Mutter war ! Er wandte sich nach links und sah dort weitere Kristalle, eine ganze Gruppe, gar nicht weit von ihm entfernt. Er ging hin und erkannte irgendwie spontan, welcher Kristall der seiner Mutter war, aber man hatte einen Namen in ihn eingraviert, den er nicht kannte. Er hielt einen Moment lang inne und versuchte zu hören, was sie sagte, aber es gelang ihm nicht. Sie war schon vor Jahren verstorben, und dennoch war sie jetzt da - oder war es nur ein Kristall?
Jason musste sich entscheiden. Er wusste, dass er den Kristall seiner Mutter gerne anfassen wollte. Etwas anderes jedoch sagte ihm, dass das zu intim war. Jasons Verstand sagte ihm: »Es bleibt ja in der Familie, und sie würde doch bestimmt wollen, dass ich dieses Andenken an sie habe. Ich fasse ihn ruhig an. « Also berührte Jason den Kristall, und sofort befand er sich in der Wirklichkeit der vielen Leben, die er mit seiner Mutter verbracht hatte. Die gesamten Aufzeichnungen aus der Akasha-Chronik, aus denen ihre Erfahrungen auf der Erde hervorgingen, offenbarten sich ihm. Er sah die vielen Leben, die sie auf dem Planeten gelebt hatte und die Jahre, die sie anderswo verbracht hatte, bis zu dem Jahr, in dem er sich nun gerade befand. Dann sah er sie in dem Jahr, in dem sie sich nun befand, als Kind - er selbst kam hier nicht vor. Es war faszinierend, und er weinte bei der Erinnerung an sie und vor Freude darüber, wie sie ihm gedient hatte. »0 wie wundervoll! Was für ein Spiel!«, entfuhr es ihm laut. Widerstrebend zog er seine Hand zurück, nur um zu merken, dass der Kristall gleich neben diesem der seines Vaters war. Also berührte Jason auch ihn, und es folgte ein ähnliches Erlebnis, worauf Jason erneut sagte: »Das ist ja wunderbar! Was ich hier nicht alles lerne! Welche Ehre. Welche Ehre.«
Nun wurde allmählich doch noch die Zeit knapp. Jason war klar, dass er weiter musste, oder er käme nicht rechtzeitig zum Ausgang. Also beschleunigte er seine Schritte und kam bis vielleicht anderthalb, zwei Meter vor sein Ziel, als er eine weitere Stimme hörte. Dieses Mal erkannte er in ihr seine eigene!
Jason wandte sich nach rechts, und dort funkelte ein weiterer Kristall. Er erkannte gleich den Namen, der in diesen Kristall eingraviert war. Es war ein persönlicher spiritueller Name in Schriftzeichen, die Jason wie arabische Buchstaben vorkamen - Jasons eigener astraler Name. Jason sah zum Ausgang, der nur wenige Schritte entfernt war. Ihm war vollkommen bewusst, dass ihm nur noch wenige Augenblicke blieben. Dann richtete er den Blick wieder auf seinen Kristall und fällte eine Entscheidung. Diese Chance konnte er sich einfach nicht entgehen lassen. Er wandte sich nach rechts und berührte den Kristall, auf dem sein Name geschrieben stand. Man braucht wohl kaum zu erwähnen, dass Jason es nicht schaffte, innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit aus der Höhle zu kommen. Er spielte das Spiel nie bis zum Ende. Er blieb in der Höhle und erging sich in seinen eigenen früheren Leben, gewann ein immenses Verständnis, wer er war und wer er sein sollte, ein immenses Verständnis, wer seine Mutter und sein Vater in früheren Leben gewesen waren und auch welche Rolle er in ihren Leben gespielt hatte. Und dann wachte Jason auf.
War das ein herrlicher Traum! dachte Jason. Dann erinnerte er sich wieder an das komplette Geschehen darin. »Schon schade, dass ich das Spiel nicht gewonnen habe«, sagte er bedauernd. Jason lebte also weiter, ohne zu begreifen, was der Traum in Wirklichkeit bedeutete. Gleichzeitig hatte er jedoch auch nie das Gefühl, dass der Wächter ihn deshalb abschätzig beurteilte. Ab und zu dachte er nur:
Wenn ich es jetzt noch einmal spielen könnte, wäre es anders. Jetzt kenne ich die Fallstricke.
Was Jason nicht verstand, war: Er befand sich noch immer mitten im Spiel.

NACHTRAG DES AUTORS
Viele, die diese kleine Geschichte lesen, haben den Eindruck, dass der Weg durch die Höhle für das menschliche Leben steht und dass der Ausgang für das Ende des Lebens steht. Kryons Erklärung nach bedeutet der Weg in der Tat das Leben, der Ausgang jedoch steht für Erleuchtung, Verwirklichung des Selbst, letzte Erkenntnis und eine bevorstehende Veränderung. Deshalb erzählt die Parabel von einem Menschen, der vor eine scheinbar unkomplizierte Aufgabe gestellt wird: Folge diesem Weg hier vom Anfang bis zum Ziel, ohne zu viel Zeit damit zu verbringen, dich umzuschauen - dann wirst du auch dort ankommen. Es steckt aber wirklich noch viel mehr an Informationen darin. Kryon sagt, dass es um uns geht, die gepriesenen Wesen, die auf dem Planeten wandeln, die, während sie hier sind, dazu neigen, sich als alles andere als erhaben zu erleben und eine Menge Zeit damit verbringen, sich mit der Vergangenheit zu befassen.

Angela und ihre Engel
 

HINWEIS DES AUTORS
Es folgt eine von Kryons ersten Geschichten, in denen die Engel vorkommen, die uns auf unserer Lebensreise führen - Ursprünglich trug sie den Titel: »Angela die Geliebte«. Es geht in ihr um Verträge mit Gott, das Miteinander mit den Führungsengeln und die Liebe ganz alltäglicher Menschen zu Gott.
 

Meine Lieben, neben euch sitzen Wesenheiten, die ihr so gut kennt wie euch selbst. Sie sind mit eurer tiefsten Essenz
verbunden. Diese Wesen führen euch auf eurem Lebensweg. Manche nennen sie auch Engel oder Geistführer. Sie sind eure besten Freunde. Sie unterstützen euch in Zeiten der Freude und der Angst. Sie werden euch für euer ganzes Leben zugewiesen und lieben euch um des Lernens Willen, das ihr auf euch nehmt.

Scheinbar waren da drei Engel. Gemeinsam wurden sie zu einer großen Versammlung gerufen. Dort sollte die Erschaffung eines Planeten geplant werden, auf dem es einen freien Willen geben würde. Das Universum brauchte eine Situation, in der Wesenheiten sich selbst überlassen sein würden, um ihre eigene Schwingungsebene zu suchen. Nach einer Weile würde das Universum - das gesamte Universum - dann die Ergebnisse messen und wissen, wie als nächstes vorzugehen wäre. Somit stand die Versuchsanordnung für ein wunderbares Liebesexperiment, wobei das Wort Experiment hier mit höchster Ehrerbietung gebraucht werden soll.
Einer der Engel, Angela, war von dem neuen Planeten ganz besonders fasziniert. Sie hörte von dem Plan und sagte: »Das ist wirklich ein ehrenvolles Vorhaben. 0 ja, daran möchte ich teilnehmen. « Ihre beiden Freunde beschlossen ebenfalls, mitzuwirken, und obwohl die Sache nach menschlichen Maßstäben eine lange Vorbereitung erforderte, ging in der universellen Zeit (die sich ja im »Jetzt« abspielt) alles recht schnell.
So kam es, dass Angela, ihre Freunde und diejenigen, die ebenfalls teilzunehmen beschlossen hatten, Teil dieses großen Ereignisses wurden. Sie setzten in der Versammlung grandiose Verträge für sich selbst auf Der Plan sah vor, dass sich alle drei auf diesem neuen Planeten inkarnieren würden, und während ihrer Zeit dort würde ihnen ihre wahre Identität KOMPLETT VERBORGEN bleiben. Da die einzelnen Tests, denen sie sich stellen würden, ineinander greifen sollten, musste jeder davon gemeinsam geplant werden. Angela und ihre Freunde brüteten intensiv über der Planung. Die ganzen Pläne und Übereinkünfte waren sehr komplex, denn neben Angela und ihren Freunden waren noch viele weitere Wesenheiten beteiligt - sie alle wirkten bei der Planung mit -, die ebenfalls Tests für sich ausarbeiteten. Nachdem die Lektionen und Tests feststanden, war es an der Zeit zum Handeln. Etliche Wesenheiten, die mit dem Planungsrahmen zu tun gehabt hatten, begaben sich als erste auf die Erde. Als der rechte Zeitpunkt gekommen war, begaben sich dann auch Angela und ihre beiden Freunde gemeinsam dorthin.
Angela hatte mit den anderen geplant, dass sie als weibliches Menschenkind auf die Erde kommen würde. Der Plan erforderte einen Vater, der sie missbrauchen würde. Sie musste ihm diese Gelegenheit geben, und der Vater hatte seinerseits bereits eingewilligt, diese Rolle zu spielen. Des Weiteren sollte Angela ein schweres Karma zu tragen haben. Von den Dreien, die sich zu einer Inkarnation auf der Erde entschlossen hatten, war sie nämlich diejenige, die das Attribut eines langen Lebenszyklus aufwies (als Eigenschaft, die mit ihrer universellen Natur zu tun hatte) - perfekte Voraussetzungen für einen Menschen mit schwerem Karma. Außerdem war geplant worden, dass Angela in ihrem dreizehnten Lebensjahr eine passende Prüfung durchlaufen sollte - sie würde ihre Mutter verlieren. Die Wesenheit, die als ihre Mutter auf die Erde kam, half bei der Planung mit und willigte ein, dass diese Situation sich manifestieren würde.
Von seinem Vater missbraucht zu werden und früh die Mutter zu verlieren, waren beides sehr belastende Faktoren für ein kleines Menschenkind, und sie wurden im Rahmen des Gesamtplans entsprechend arrangiert. Es ist an dieser Stelle wichtig festzuhalten, dass hier keine Vorherbestimmung wirksam war. Dies waren Herausforderungen, vor die Angela und ihre Menschenfamilie gestellt werden würden. Diejenigen in ihrem Umfeld, die sich bereit fanden, auf die Erde zu kommen, um sie vor die schwersten Herausforderungen zu stellen, taten dies freiwillig und hatten es mit ihr so vereinbart. Sobald sie erst einmal Teil der Erde waren, würde es ihnen allen frei stehen, sich nach Belieben im Rahmen ihres eigenen Plans zu bewegen oder diesen zu verlassen. Deshalb wurden die Fenster, die solche Möglichkeiten eröffneten, vorher gemeinsam festgelegt. Bei den Tests würde geprüft werden, was die Einzelnen mit den jeweiligen Chancen anfangen würden. Jeder Mensch hatte vollkommen die Wahl: den Plan durchzuziehen oder nicht.
So wurde Angela schließlich auf die Erdebene geboren, und die beiden Engel, die im Universum ihre besten Freunde waren, gesellten sich als Führer für ihr Erdendasein zu ihm. Alle beide würden unsichtbar bei ihr sein, um das energetische Gleichgewicht aufrecht zu erhalten, während sie biologisch am Leben war. Sie würden nie von ihrer Seite weichen.
Angelas Geburt als menschliches Wesen fand im September statt.
Alles entwickelte sich nach Plan, und ihr Karma sowie das Karma der Gruppe um sie herum war arrangiert. Ihr Vater spielte in der Tat seine vereinbarte Rolle, denn sein Karma verlangte ja von ihm, sie zu missbrauchen. Er tat es also, da er im Vollbesitz seiner astralen Weisheit Ja dazu gesagt hatte, Angelas karmische Attribute Gestalt annehmen zu lassen. Es war eine schwere Zeit für das Kind. Angela sollte sich später noch erinnern, wie sie sich in einem Schrank versteckte und hoffte, dass der Vater an diesem Tag nicht nach Hause kommen würde. Zitternd vor Angst saß sie dort im Dunkeln. Was würde passieren? Er kam dann schließlich doch noch nach Hause, betrunken, und polterte in blinder Raserei durch das Haus, bis er ihr enges, dunkles Versteck gefunden hatte. Was dann für Angela folgte, war alles andere als angenehm und erzeugte eine Energie, die sie ihr ganzes Leben verfolgen sollte. Sie konnte sich später genau erinnern, wie ihr Vater roch, wie er sich anhörte, wie es war, diese Angst auszuhalten. In dieser Nacht und in den Nächten, die ihr folgen sollten, wurde Angela als missbrauchtes Kind gebrandmarkt, immer wieder.
Angela überstand das alles und verlor dann im dreizehnten Lebensjahr ihre Mutter. Sie war völlig aufgelöst und wusste weder aus noch ein. Sie fühlte sich von allen verlassen. Angela zog sich zurück, zu den Bäumen, und saß lange, lange Zeit schluchzend auf einem Baumstumpf, verzweifelt darüber, ein Kind zu sein, das die Bürde eines Erwachsenen trug. Die ganze Zeit über waren ihre Freunde - ihre Engelsführer - bei ihr, spendeten ihr Energie, hielten ihre Hand und weinten selbst bittere Tränen angesichts der schweren Prüfungen, denen der Lebensgeist dieses Menschenwesens hier unterzogen wurde, und sie schickten ihr ihre Liebe.
Angela überstand auch diese Zeit, aber dann geschah etwas Interessantes. Die Ausgangssituation war nun ganz nach Plan komplett angelegt. Diejenigen, die sich bereitgefunden hatten, das Ihrige zu dem Spiel rund um Angela beizusteuern, hatten ihre Rollen gespielt und dabei neues Karma für künftige Inkarnationen erzeugt. Die Frage war nun: Was würde Angela mit dem karmischen Attribut eines Vaters, der sie missbraucht hatte, und einer früh verstorbenen Mutter anfangen? Was würde all das in ihrem späteren Leben für sie bedeuten? Damit stand ihre karmische Prüfung fest.
Nun, so seltsam es klingt: Als sie erwachsen geworden war, wusste Angela zunächst einmal nichts Besseres, als sich einen Partner auszusuchen, der ganz wie ihr Vater war! Die Engel an ihrer Seite wussten, warum das geschah und unterstützten sie in dieser Zeit. Wie sich herausstellte, sollte Angela auch von diesem Partner missbraucht werden.
Auf Angelas Lebensreise kam der Zeitpunkt, wo ihr Partner sie verließ, und wieder war sie die im Stich Gelassene. Ihr Vater hatte sie im Stich gelassen, indem er durch den Missbrauch eine nicht mehr intakte Familie zurückließ, ihre Mutter hatte sie durch ihren Tod im Stich gelassen, und nun ließ ihr Partner sie im Stich. Angela befand sich an einem Scheideweg. Würde sie sich nach innen wenden und Gott die Schuld an ihrem Elend geben? Würde sie von jetzt an das Opfer »spielen«? Angela stand vor der Wahl - jener Wahl, die der Flammpunkt ihrer Entscheidung gewesen wa überhaupt auf die Erde zu kommen. Was sie dann tat, sollte sich auf den ganzen Planeten auswirken.
Inmitten dieser Prüfung gab Angelas innere Stimme ihr nämlich ein, ihr eigenes Inneres zu ergründen. Die Weisheit, die sie dadurch erlangt hatte, schon früh mit Tod und Missbrauch umgehen zu müssen, hatte ihr einen Weitblick geschenkt, der ihr nun half, ausgeglichen auf die Heimsuchungen ihres Lebens zu reagieren. Die Engel um sie herum waren ganz aufgeregt. Sie wussten, dass jetzt etwas geschehen würde. Und richtig: Angela begann ihren Blick nach innen zu richten, um herauszufinden, wer sie in Wirklichkeit war. Sie begab sich auf einen spirituellen Weg, der für sie schließlich zu einem friedvollen Leben führen sollte und dazu, denen verzeihen zu können, die sie auf so viele Weisen verletzt hatten. Während dieses Prozesses wurde ihr Karma zerstreut, und Angela brachte sich selbst auf eine höhere Schwingungsebene, was wiederum für alle Menschen auf der ganzen Erde etwas änderte.
In ihrem dreiundachtzigsten Lebensjahr starb Angela. Sie vollendete damit eine Inkarnation, die für sie und die Gesamtheit wertvoll gewesen war. Ihre Selbstentdeckung hatte die Schwingung des Planeten um etliche Grade erhöht, und sie konnte in Frieden sterben.
An dieser Stelle wird die Geschichte erst so richtig gut, meine Lieben. Nachdem sie nämlich ihren eigenen Tod und die Reise zur Höhle erfahren hatte, kam Angela in eine große Ruhmeshalle. Ihr Menschen hier habt noch nirgendwo auf der Erde etwas Vergleichbares gesehen, und genauso wenig könnt ihr euch von früher daran erinnern, denn eurem Gedächtnis ist der Zugriff darauf verwehrt. Aber ich sage euch, meine Lieben, dies ist der Ort, an dem ihr nach jeder Inkarnation eure Ehrenabzeichen erhaltet. Euch wird eine neue Auszeichnung verliehen, an dem das gesamte Universum ablesen kann, in welcher Hinsicht ihr euch verdient gemacht habt. Denn wohin ihr von diesem Punkt an auch geht an diesen Abzeichen werden alle Wesenheiten im Universum erkennen, wo ihr bereits gewesen seid. Und an diesen Planeten des freien Willens, für den ihr euch als Freiwillige gemeldet habt, wird man sich stets erinnern und man wird euch immer in Ehren halten. Viele werden lange Gespräche mit euch führen und euch bitten, doch zu erzählen, wie es war, an dem grandiosen Projekt namens Erde beteiligt zu sein! Andere werden sich respektvoll auf Distanz halten - wenngleich auch sie von eurer Reise wissen werden -, und alle werden euch sehr schätzen für eure Liebe und die Opfer, die ihr gebracht habt. Denn was auf der Erde geschieht, hat einen Einfluss auf das gesamte Universum.
Deshalb steht ihr bei Gott in hohen Ehren! Denn das, meine Lieben, ist die Aufgabe, für die ihr euch gemeldet habt. Es mag in euren Ohren zwar etwas bombastisch klingen, aber es sind zig Millionen Wesenheiten bei dieser Zeremonie anwesend, in der ihr geehrt werdet. Sie alle befinden sich gleichzeitig in der großen Halle, um die Auszeichnungen zu feiern, die jedem und jeder Einzelnen von euch verliehen werden. Denn es handelt sich um ein neues Ehrenabzeichen, das bislang im Universum nicht existiert hat. Ihr, die ihr euch immer wieder auf diesem Planeten inkarniert, gehört einer einzigartigen Gruppe von Wesen an, die sich hierfür gemeldet und in eine Warteschlange eingereiht hatten, und der Prozess, den ihr durchlauft, erfüllt uns (Kryon) mit ehrfürchtigem Staunen. Deshalb sitzen wir euch zu Füßen. Deshalb lieben wir euch so sehr! Angela stand vor der wogenden Menge und nahm ihre Abzeichen entgegen, und neben ihr feierten die Engel, die sie geführt hatten, und auch sie wurden - mit anderen Abzeichen - geehrt. Nach der Ehrungszeremonie war Angela mit ihren Freunden allein. Sie begannen sich über die wunderbaren Dinge zu unterhalten, die sie in ihrer Zeit auf dem Planeten Erde gesehen hatten. Als ihre Freunde mit ihr zu reden begannen, war es so, als würden sie sich bildlich gesprochen alle an den Händen halten und auf und ab hüpfen und im Spiel vor der Kulisse der Lichtergalaxie herumtollen. »Weißt du noch, Angela wie du dich damals vor deinem Vater im Schrank verstecken musstest? Und wie wir neben dir saßen und deine Hand hielten und dich in den Arm nahmen? Weißt du das noch? Wir spendeten dir Energie, damit du das durchstehen würdest. Wir schickten dir bedingungslose Liebe. Wir hielten dich, wenn du zu schwach warst, um dich zu wehren. Wir umfingen dein Herz, wenn du dachtest, es würde brechen in seiner ganzen Verwirrung! «Und Angela antwortete: »0 ja, das weiß ich durchaus noch. Liebe Freunde, danke für eure Liebe. Ich weiß es noch - ja! «»Ach ja, Angela«, sagten sie, »und weißt du noch, wie damals deine Mutter starb, die dir so viel bedeutete? Wie du alleine im Wald auf dem Baumstumpf saßest und dich fragtest, was das Leben dir noch zu bieten hatte - wo du hin solltest und wie deine Zukunft aussehen würde? Weißt du noch, wie wir dabei neben dir saßen und dich an den Händen hielten, dir Energie gaben und dir unsere Liebe schenkten? Erinnerst du dich noch an die zusätzlichen Tränen, die von uns kamen, und daran, wie wir deine Bürde mit dir teilten? Erinnerst du dich?«
Und Angela sagte: »Ahh, ja, ich erinnere mich. JA!« Ihre Freunde fragten weiter: »Angela, weißt du noch, wie viel Spaß
wir bei deiner Hochzeit hatten, und wie fröhlich du damals in diesen jungen Jahren warst? Weißt du noch, wie du dich gefreut hast und wie glücklich du damals warst? Wir hielten dich an den Händen und umarmten dich und schickten dir Energie und tanzten mit dir. Erinnerst du dich?«
»0 ja, meine lieben Freunde, ich erinnere mich«, gab Angela zurück. »War das nicht eine phantastische Zeit?«
Plötzlich wurde Angela ganz still. »Durch all diese Zeiten hindurch«, sagte sie schließlich bekümmert, »habe ich eure Anwesenheit kein einziges Mal gewürdigt. Ich habe euch nie gesagt, dass ich euch zu schätzen weiß. Irgendwie wusste ich, dass ihr da wart. Ihr seid meine besten Freunde, aber ich habe euch nicht einmal gesagt, dass ich euch liebe.«
Da sprangen ihre Freunde auf und sagten: »Aber vergiss nicht, Angela, du warst in der Dualität, du warst ein Mensch! Du warst im gesalbten Raum des Lernens. Du stecktest mitten in den vereinbarten Prüfungen. Mach dir keine Vorwürfe, denn du warst und bist großartig! Mit der Feier, die wir gerade erlebt haben, wurden deine Reise und Anstrengungen geehrt. Da existiert in unseren Augen kein Versagen, nur Bewunderung für deinen Weg.«
Angela war klar, dass die Bemerkungen der Beiden stimmten, und dennoch regte sich Etwas in ihr, das sie sagen ließ: »Es gibt noch mehr zu tun.« Und dann beschloss sie unter großer Zustimmung der anderen: »MACHEN WIR ES NOCH EINMAL! Kehren wir zur Erde zurück! Und dieses Mal, dieses Mal werde ich euch vielleicht sehen und wissen, wer ihr seid. Wird das nicht phantastisch sein?« Also verlassen wir die Geschichte an diesem Punkt, an dem Angela mit ihren Freunden erneut zu den Planungstreffen zurückkehrt, um ein weiteres Mal am Menschsein teilzuhaben, dieses Mal mit noch besserem Ergebnis. Das ist der Mechanismus, der euch dazu bringt, ein ums andere Mal zurückzukehren. Denn die Arbeit, die ihr für die Erde verrichtet, ist ein Werk der Liebe; sie ist sehr wichtig und dient einem erhabenen Zweck. Wenn ihr nicht auf dem Stuhl sitzt, auf dem ihr euch jetzt befindet, und nicht in dem Körper seid, den ihr jetzt ausfüllt, habt ihr den gleichmütigen Geist Gottes, und ihr wisst, welche Ehre dem gebührt, wovon hier die Rede ist!
Ahh, meine Lieben, wenn ihr sehen könntet, was Kryon sieht, so würdet ihr sehen, dass der Raum voll ist von denen, die euch lieben und buchstäblich mit euch verbunden sind. Ja, ich spreche mit jedem und jeder Einzelnen von euch hier. Und denen von euch, die glauben, dass sie diese Engel oder Führer nicht wahrnehmen, geben wir ein Geschenk: Wenn ihr später allein seid, traut euch, darum zu bitten, dass diejenigen, die all diese Jahre bei euch gewesen sind, euch ein klein wenig umarmen. Gebt euch den Raum, ihre gefühlsmäßige Gegenwart zu spüren. Dass ein Mensch das tut, ist eine solche Ehre für die Führer und Engel, die um euch herum sind! Ihr habt keine Ahnung, wie sie bei eurer Bitte frohlocken werden, und ihr werdet lebhaftes Flügelflattern spüren. Wenn ihr beginnt, die Wesen zu würdigen, die ihr seit eurer Geburt als eure besten Freunde um euch habt, verändert sich euer Leben. Glaubt es mir.
Und so ist es!

NACHTRAG DES AUTORS
Dieser Geschichte habe ich nur sehr wenig hinzuzufügen, was nicht offensichtlich ist. Manchmal erzählt Kryon verschlüsselte Parabeln, die man genauer analysieren muss, und manchmal flicht er in die Geschichten Auslegungen ein, die genau erklären, worin hier die Lehre besteht. Das hier war eine der Parabeln, die zeigen, worum es bei unserer gesamten Arbeit auf dem Planeten geht - doch die eigentliche Geschichte lässt sich auf einen viel knapperen Nenner bringen: »HAST DU HEUTE SCHON DEINE ENGEL UMARMT? «
 

David, der Indianer
 

HINWEiS DES AUTORS
Hier eine Geschichte von einem Indianer, der auf einer lieblichen Insel wohnt, wo er alles hat, was er zum Leben braucht, aber seine Neugier treibt ihn an, mehr über seine Umgebung herausfinden zu wollen und isoliert ihn von den anderen.
 
 

Es war einmal ein Indianer namens David. Er lebte auf einer Insel. Und falls jemand gern genauer wissen möchte, warum ein Indianer David hieß: Das werdet ihr später analysieren müssen (kosmisches Gelächter). Die Insel, auf der David lebte, war eine prächtige Insel, und sie bot Alles im Überfluss. David entstammte einem Adelsgeschlecht dieser Insel, denn sein Großvater war der Häuptling. Es ließ sich gut leben auf dieser Insel und die Tafel war immer gut gedeckt, denn es wuchsen viele essbare Pflanzen dort. Die Menschen aus Davids Dorf und sein Stamm lebten dort seit vielen, vielen Jahren.
Nun hatte die Insel eine merkwürdige Eigenschaft: Eine sehr, sehr dicke, ringförmige Nebelbank umschloss sie, und diese Nebelbank begann drei Meilen vor der Küste. Die ganze Insel war komplett von ihr umlagert, und da der Nebel nie bis zur Küste vordrang, waren die Tage auf der Insel im Allgemeinen sonnig und klar. Wie ein rätselhaftes Zeichen verharrte der Nebel jahraus, jahrein in der gleichen Entfernung vom Strand, und niemand konnte je sehen, was sich dahinter befand.
David wuchs mit diesem Nebel auf, und die Menschen im Dorf kannten ihn schon seit Generationen. Sie verstanden nicht, was es damit auf sich hatte, aber jedenfalls fürchteten sie ihn, denn es kam immer wieder vor, dass jemand aus dem Dorf sich aufmachte, um bis zur Nebelbank zu rudern, und nie zurückkam. David  konnte sich erinnern, wie er als kleiner Junge mitbekam, dass einer der älteren Männer aus dem Stamm, als der Zeitpunkt seines Todes nahte, in sein Kanu stieg und in den Nebel ruderte. Es kursierten zahlreiche Geschichten darüber, was alles passieren konnte, wenn man sich in den Nebel begab, und meist erzählte man sie sich nachts beim flackernden Schein der Lagerfeuer.
Eines lernten die Menschen aus dem Dorf bereits als Kinder: Sollte sich jemand in den Nebel wagen, so müssten alle restlichen Einwohner sich in ihre Häuser und ihr Dorf zurückziehen, und sie dürften nicht zusehen! Man sieht, dieser böse Nebel flößte allen große Angst ein. Als Adeliger jedoch durfte David zusammen mit den Stammesältesten bei diesem seltenen Ereignis zusehen, zunächst als Kind, später als Heranwachsender. Doch der einzige Vorfall an den er sich wirklich erinnern konnte, war eben der, wie der alte Mann im Nebel verschwand. Er wusste noch, wie der Alte in dem Moment, als er die Nebelbank erreichte, sein Paddel ins Boot hob und wie das Kanu sachte in den Nebel hineinglitt, um wie erwartet nie wieder herauszukommen. Es war offenbar genau so, wie die Ältesten sagten: »Keiner, der sich in die Nebelbank vorwagt, kehrt je zurück.« Die Mitglieder des Häuptlingsgeschlechts warteten, nachdem der alte Mann im Nebel verschwunden war, noch viele Stunden lang. Unverwandt beobachteten sie die Nebelbank und warteten darauf dass etwas von dem geschehen würde, was die Überlieferungen für solche Fälle vorhersagten. Oft war nämlich nach einiger Zeit ein lautes, halb ersticktes Geräusch zu hören, ein furchterregender Laut, der ihnen das Blut in den Adern gerinnen ließ, ein brüllendes Tosen, für das keiner eine Erklärung hatte. David sollte für den Rest seines Lebens nicht mehr vergessen, wie es sich anhörte. Was mochte das sein? Womöglich ein Ungeheuer auf der anderen Seite der Nebelbank? Vielleicht das Geräusch eines gigantischen Strudels oder Wasserfalls, der allen nach dem Leben trachtete, die sich durch ihn hindurch wagten?
Nun mag man Davids Entscheidung merkwürdig finden für einen, der sich gerade erst im vierunddreißigsten Lebensjahr befand, aber wie dem auch sei: Er spürte, wie es ihn zu dem Nebel hinzog! Er hatte das Gefühl, dass ihm sein Leben noch mehr bieten musste, dass er etwas verpasste. Vielleicht war es eine Wahrheit, die jahrelang geschlummert hatte, und der Nebel war die Antwort? Es stimmte, niemand war je zurückgekehrt, aber das hieß ja nicht, dass alle verschwunden waren, dachte David bei sich. Und so nahm er all seinen Mut zusammen und machte sich auf den Weg. Er musste einfach herausfinden, was sich auf der anderen Seite der Nebelbank befand. Keiner der Ältesten, keiner der Menschen aus dem Dorf erfuhr, was er vorhatte. Langsam ließ er sich in sein Kanu gleiten und hielt eine Vorbereitungszeremonie für sein Vorhaben ab. Er dankte Gott für sein Leben und für die Offenbarung dessen, was ihm bevorstand. Er wusste, was aus ihm auch werden mochte, zumindest wäre ihm dann das Wissen sicher, und das war ihm Ansporn genug.
Also paddelte David leise und sachte auf die Nebelbank zu. Keine Menschenseele beobachtete ihn dabei, denn er hatte ja nicht angekündigt, was er tun wollte. Bald befand er sich kurz vor dem Rand der Nebelbank, sie rückte immer näher. Da bemerkte David etwas Merkwürdiges, etwas, das nie zuvor jemand beobachtet hatte, denn schließlich war ja noch keiner vorsätzlich nahe genug herangekommen, um es sehen zu können: Die Nebelbank zog ihn in sich hinein! Ein Hauch von Angst überkam ihn. David brauchte sein Paddel nicht mehr, also zog er es aus dem Wasser und legte es in das Boot. Das Kanu verschwand mit ihm an Bord im Nebel. Still und ruhig war alles, während David sich in der Nebelbank befand und die Strömung ihn weiter vorantrug. Es wurde immer dunkler, und da überlegte David erst so recht, was er getan hatte: »Ich bin doch noch jung! Ach, ich habe die Ältesten hintergangen, denn schließlich bin ich doch königlicher Abstammung. Meine Entscheidung war eine große, große Dummheit!« Nun wurde David Angst und Bange. Die Furcht legte sich über ihn wie eine Totendecke und Dunkelheit kroch in sein Gehirn; er zitterte vor Kälte und innerlichem Aufruhr, während das Kanu ohne sein Zutun in rascher Fahrt dahinglitt.
Stundenlang befand sich David in der Nebelbank, und es schien, als würde sie nie ein Ende haben. Da saß er nun zusammengekauert in seinem Kanu und wusste, dass er einen Fehler gemacht hatte. »Was ist, wenn das immer so weitergeht?«, fragte er sich. »Was ist, wenn ich für alle Ewigkeit hier bleiben muss und in diesem Kanu verhungere?« Plötzlich hatte David eine angsterfüllte Vision, in der all diejenigen, die vor ihm hierhin gekommen waren, nun endlos in ihren Kanus im Kreis dahintrieben, immer um die Insel herum, Skelette im düsteren Nebel. Würde er den Alten von damals sehen? Würde es je wieder anders werden? »Ach, wo ist nur die Wahrheit, nach der ich gesucht habe?«, rief David laut in den Nebel.
Und da geschah es: David tauchte auf der anderen Seite wieder aus der Nebelbank auf! Ihm bot sich ein verblüffender Anblick: Vor ihm lag ein ganzer Kontinent! Er war deutlich zu erkennen, Dörfer und Menschen, soweit das Auge reichte! David sah den Rauch aus ihren Schornsteinen quellen, er hörte die Stimmen von Leuten, die an den Stränden spielten. Entlang der Nebelbank waren Wachposten stationiert, die ihn sofort erspähten. Als er den Nebel durchbrach, beobachteten sie ihn dabei. Sie stießen freudig in ihre Hörner, um den anderen am Ufer zu verkünden, dass es wieder einmal eine tapfere Gestalt geschafft hatte, den Nebel zu durchdringen. Dann hörte David von der Küste her einen enormen Aufruhr: Man feierte, man ehrte ihn mit donnerndem Beifall! Menschen umkreisten ihn mit Kanus und bewarfen ihn mit Blüten. Als er den Strand erreichte, traten welche auf ihn zu und hoben ihn auf ihre Schultern, um ihn im Triumphzug umherzutragen und zu feiern, dass er durch den Nebel gekommen war. Für David, den Königlichen, begann an diesem Tag ein neues, reicheres Leben.

NACHTRAG DES AUTORS
»Aha«, sagen Sie nun vielleicht, »ich weiß, worum es bei dieser Parabel geht: um den Tod, oder?« Nein, Fehlanzeige. Diese Parabel dreht sich darum, in die neue Energie hineinzugelangen und den Aufstieg auf eine höhere Ebene zu vollziehen. Es geht auch darum, wie leicht man sich mit seinem eingeschränkten sozialen Umfeld zufrieden gibt und wegen des »Nebels«, der Unvertrautes umgibt, nie weiter hinauswagt. Es geht um das, was vor Ihnen liegt, wenn Sie den Weg beschreiten möchten. Denn vor Ihnen allen liegt eine Nebelbank, die manchmal in Ihrer Angst, manchmal in Ihrer nicht veränderungsbereiten Natur besteht. Für jede Person sind die einzelnen Arten von Nebel eine andere Herausforderung, und für jede sind sie eine Lektion, wenn auch unterschiedlichen Ausmaßes.
Was macht Ihnen am meisten Angst? Bei vielen von ihnen ist es der mögliche Erfolg, und sich auf dem Weg zu befinden, auf den Sie sich eingelassen haben - Ihnen macht die Fülle Angst! Vielleicht ist es die Angst vor der Erleuchtung selbst. Vielleicht ist es die Angst vor Veränderung? Wir möchten Sie ermutigen, sich aufrecht dieser Angst zu stellen. Was es auch sein mag, das ihnen die größte Angst einflößt - das ist die Lektion, die Sie in Ihrem Leben zu lernen haben. Sie müssen mutig und sehenden Auges darauf zugehen in dem Wissen, dass es lediglich eine Fassade ist. Die Angst ist die Nebelbank in der Parabel, und auf der anderen Seite von dieser Nebelbank wird gefeiert. Doch auf dem Weg dorthin kommen Sie mitunter durch eine Zeit der Dunkelheit - ein Übergangsstadium, das Ihnen erlaubt, sich auf das Bevorstehende einzustellen. Ihre Umgebung wird Sie davor warnen und Ihnen sagen, das sei nichts für Sie. Aber da ist ein Teil von Ihnen, der die Wahrheit kennt, und so werden einige selbst prüfen, wie es sich mit ihr verhält.
Warum bringt Kryon eine solche Parabel? Um unsere Eigenverantwortung in diesem neuen Zeitalter deutlich zu machen. Nun ist die Zeit gekommen, zu Neuem befähigt zu werden; die Zeit der Verantwortung für die gesamte Energie des Planeten; die Zeit, den eigenen Weg zu erkennen.
 

Maria, die Maus

HINWEIS DES AUTORS
Ich stand in Seattle vor einem großen Publikum. Lauter anspruchsvolle, ernsthafte, metaphysisch interessierte Leute. Und da entschied Kryon, ihnen eine Kindergeschichte zu erzählen! Ich wand mich innerlich, folgte seiner Anweisung aber trotzdem. Kryon sagte, die metaphysische Elite, die hier versammelt war, wisse sehr gut, dass Kinder und Jugendliche viele der kindlichen Attribute etlicher Aufgestiegener Meister aufweisen. Also bringen wir hier eine Geschichte über eine Maus.
 

Die Maus Maria war eine gute Maus, die mit vielen anderen Mäusen in einer Mäusestadt lebte. Maria hatte jede Menge zu
fressen und führte ein feines Mäuseleben. Immer wieder hatte Maria jedoch Träume, die sie nicht verstand. In ihren Träumen schien sie nämlich in der Luft zu schweben und fühlte sich ganz anders als sonst. Sie konnte sich einfach keinen Reim darauf machen. Maria, die immer alles ganz genau wissen wollte, wandte sich also an Gottmaus und sagte: »Quiek-quiek.« (Wir werden jetzt einmal für sie übersetzen.) »Was habe ich da für Träume?«, fragte Maria also. »Sie interessieren mich sehr.« Plötzlich erschienen zwei Mäuseengel mit ihren fellbewachsenen Flügeln vor Maria.
»Hör zu, Maria. Wir möchten dir zeigen, was deine Träume bedeuten«, sagten die Mäuseengel. »Du kannst ja mit uns kommen, wenn du möchtest, und dann begleiten wir dich auf einem wichtigen Weg.«
»Ja, ich komme gern mit«, antwortete Maria.
»Du wirst für eine Zeit lang von den anderen getrennt sein«, quiekten die Mäuseengel, »und Schwierigkeiten wird es auch geben, denn du wirst auf Berge klettern müssen.«
»Das macht nichts. Ich komme mit.«, fiepte Maria, und ihre Barthaare zitterten aufgeregt.
Und so fassten die Mäuseengel Maria an der Pfote und machten sich mit ihr auf die Reise. Bald hatten sie die Mäusestadt hinter sich gelassen. Die Mäuseengel behielten Recht: Es gab tatsächlich Momente, in denen Maria am liebsten umgekehrt wäre. Obwohl es für sie ein Leichtes gewesen wäre, zu kneifen und nach Hause zu flitzen, tat sie es nicht. Tag für Tag setzte sie ihren Weg trotz der Schwierigkeiten fort.
Unterwegs gesellten sich, wie Maria feststellte, noch weitere Mäuse zu ihnen und stellten die gleichen Fragen, die auch Maria gestellt hatte. Der Zug wurde mit jeder hinzukommenden Maus länger, wobei manche der Mäuse die Reise an einem höheren Punkt begannen als Maria selbst. Einige Mäuse scherten auch unterwegs aus, als sie den Eindruck gewannen, dass das Ganze zu schwierig war. Einige vermissten ihre Freunde und Familie in der Stadt und beschlossen, dorthin zurückzukehren. Doch selbst wenn man all diese Mäuse berücksichtigte, waren da immer noch eine Menge Mäuse, die hinter den Mäuseführungsengeln hertrippelten, um mehr über ihre wunderbaren Träume herauszufinden.
Schließlich erreichten sie eine herrliche Anhöhe, die dahinter steil abfiel. Die Mäuse waren mittlerweile schon lange auf den Pfoten, aber dennoch waren sie nicht müde, denn sie waren ganz gespannt zu hören, was ihre Träume bedeuteten. Alle Mäuse wussten intuitiv, dass sich in den Träumen eine Botschaft verbarg, etwas ganz Besonderes, etwas Fantastisches - und sie sollten nicht enttäuscht werden. Sie reihten sich alle nebeneinander am Steilhang auf und sahen vor sich einen riesigen Ozean. Solche Wassermassen! Wer hätte gedacht, dass es so etwas überhaupt gab? Maria hatte in ihrem ganzen Leben noch keinen Ozean gesehen und bestaunte ihn mit großen Mäuseaugen. Ah, er roch wunderbar. Noch nie hatte Maria etwas so Einladendes erschnuppert wie den salzigen Geruch des Meeres. Die ganze Mäuseversammlung war völlig aus dem Häuschen, denn alle wussten, dass eine Veränderung bevorstand.
»Wir haben eine Information für euch, durch die ihr eure Träume verstehen werdet«, sagten die Mäuseengel. »Ihr seid gar keine Mäuse. Ihr seid Fische! « Maria war angesichts dieser Auskunft etwas perplex, und einen Augenblick lang sah sie sehr nachdenklich aus.
»Ich bin gar nicht so sicher, ob ich überhaupt ein Fisch sein will«, verkündete Maria dann den Umstehenden. Doch da zeigten die Mäuseengel ihr, was für eine Art von Fisch sie gemeint hatten. Er war bestimmt hundert Mal so groß wie Maria. Ein grandioser, silbrig glänzender, herrlicher, schimmernder Fisch! Was für ein Anblick! Wieder war die kleine Maus wie vom Donner gerührt. Dann begriff sie, dass sie in ihren Träumen ein Fisch gewesen war. Aha! Deshalb also war sie schwerelos empor geschwebt, Hunderte von Metern im Meer zurücklegend, nach oben und unten, vollkommen frei, angetrieben von kräftigen, prächtigen Fischmuskeln! Ein Schlag mit seiner Schwanzflosse, und der Fisch kam viele Meter weit. Welch eine Freiheit, so durch das Wasser zu gleiten! Ja, spürte Maria daraufhin, von dort war sie hergekommen. Dort war sie zu Hause! Als sei dies allen Mäusen gleichzeitig klar geworden, blickten sie plötzlich allesamt zum Meer hinüber gerade rechtzeitig, um sehen zu können, dass dort Fische waren, die die Köpfe aus dem Wasser hielten und ihnen mit den Flossen zuwinkten und sagten: »Erinnert Ihr euch an uns? Wir sind eure Mäusefreunde von früher. «
Maria erkannte einige von ihnen wieder und sagte: »Ja, ich wusste gar nicht, wo ihr geblieben wart. Jetzt weiß ich es.«
Und dann teilten die Führungsengel der Gruppe etwas ganz Erstaunliches mit. »Dies hier ist nicht nur die Deutung eurer Träume. Für eure Reise zu diesem Ort erwartet euch gleichzeitig auch ein Lohn. Ihr braucht einfach nur darum zu bitten, und schon könnt auch ihr prachtvolle Fische sein und in dieses Meer hinein springen, euren Freunden Gesellschaft leisten und ein Leben führen, das euch so viel mehr eröffnet als zuvor Die Wahl liegt bei euch.«
Drei von Marlas Mäusefreunden und -freundinnen ließen sich das nicht zweimal sagen. Vor Marlas Augen beherzigten sie das Gehörte auf der Stelle. Was für ein Wunder! Es war beinahe so, als würden sie lediglich ihr Mäusekostüm ablegen, um in das große Meer einzutauchen. Da kam Maria ein Gedanke. »Was ist mit den anderen?«, erkundigte sie sich bei ihren Mäuseengeln. »Die, die wir in der Stadt zurückgelassen haben? Werden auch sie kommen?«
»Nein«, antworteten die weisen Mäuse-Fisch-Engel. »Das hier ist nicht für jede Maus bestimmt. Sie müssen Fragen stellen, wie du es getan hast, und genau wie du müssen sie bewusst auf der Suche sein.« »Wie erfahren sie davon?«, fragte Maria.
»Träume und Mäuseerleuchtung«, versetzten die Mäuse-Fisch-Engel.
Als sie das hörte, kam Maria eine wichtige Frage in den Sinn. »Wenn ich zurückkehren würde und ihnen bei der Mäuseerleuchtung behilflich wäre, könnte ich dann dennoch ein Fisch sein?«
»Jederzeit«, antworteten die Mäuse-Fisch-Engel. »Tatsache  ist, dass du jetzt ein Fisch sein und gleichzeitig den anderen in der Stadt helfen kannst.«
»Wie kann ich mich an zwei Orten gleichzeitig aufhalten?«, bohrte Maria weiter »Wird es ihnen keine Angst einjagen, wenn sie meine Fischpräsenz spüren?«
»Betrachte das als den Anfang der Mäuse-Fisch-Engel-Ausbildung! Du wirst das alles bald verstehen. Wenn du als Fisch zurückkehrst, werden einige dich ablehnen, denn sie werden den Fischanteil von dir nicht sehen. Sie werden dich nur als anders und eigenartig sehen. Es ist eine schwierige Angelegenheit, zur selben Zeit an zwei Orten zu sein. Es liegt bei dir, Maria - kommst du mit?« Und damit verwandelten sich die Mäuse-Fisch-Engel in Fische und verschwanden mit den anderen im Meer.
Nun, in Kindergeschichten heißt es an diesem Punkt immer: Ende gut, alles gut - und von nun an lebte Maria als Fisch glücklich bis ans Ende ihrer Tage. In dieser Erzählung hier jedoch wurde Maria von den Mäuseengeln ja eine Entscheidung abverlangt. Und so ist das der Punkt, an dem wir uns von ihr verabschieden.
Meine Lieben, wir möchten, dass ihr versteht, worum es in »Maria, die Maus« geht. In der neuen Energie im Rahmen höherer Erkenntnis werden manche von euch spüren, wie es sie in zwei Richtungen gleichzeitig zieht: Die eine ist die, sich zu verändern und sich sozusagen mit ihrem Abschlusszeugnis in der Tasche zu den anderen zu gesellen, während ihr auf dem Planeten bleibt, und die andere ist die, so zu bleiben, wie ihr seid und gute Arbeit für die Menschheit zu leisten. Nicht alle werden zu dem Ort hingerufen, von dem in der Geschichte die Rede war. Macht an dieser Stelle keinen Fehler. Wie ihr euch auch entscheidet, eure Entscheidung wird ohne Urteil über euch akzeptiert. Jeder von euch ist sich hierbei selbst überlassen und wird wissen, was er zu tun hat. Die Antwort im Hinblick auf Marlas Entscheidung findet sich also in eurem eigenen Herzen. So gestaltet er sich, der Prozess, ein Wesen zu sein, das in der neuen Energie auf eine höhere Ebene aufgestiegen ist.

NACHTRAG DES AUTORS

Diese Parabel liefert ein Beispiel für eines der mächtigsten und elitärsten Geschenke des neuen Zeitalters - den erfolgten Aufstieg auf eine höhere Ebene. Dieses Geschenk kann auch das verwirrende sein. Viele haben das Gefühl, dieses neue Geschenk bestehe darin, dass Menschen eine Schwingungsveränderung durchleben und tatsächlich auf Nimmerwiedersehen in den Himmel aufsteigen können. Das ist in der Tat eine der Möglichkeiten.
Kryon sagt uns jedoch, dass der wahre Status der Aufgestiegenen im neuen Zeitalter darin bestehe, dass Menschen in einem neuen Schwingungszustand auf dem Planeten bleiben. Wir bleiben Menschen, aber mit den Eigenschaften eines Aufgestiegenen Meisters. Kryon gibt uns auch zu verstehen, dass der Weg schwierig ist, dass er aber eine Ehre bedeutet und nicht für alle Menschen gedacht ist. Alles das ist Teil der Energie und Schwingung, die dieser Planet für den Übergang ins neue Jahrtausend benötigen wird. Wir brauchen eine bestimmte Anzahl von Aufgestiegenen Meistern, die auf der Erde bleiben und unter uns wandeln und eine Schwingungsfrequenz haben, die auf der anderen Seite des Schleiers existiert. Sie werden auch nicht unbedingt willkommen geheißen werden, denn die niedrigere Schwingung der meisten von uns verträgt sich nicht gut mit den höheren Schwingungen dieses aufgestiegenen Zustands. Es ist von daher eine Rolle, die Opfer verlangt
Und das Beispiel mit den Fischen? Damit ist das gemeint, was wir sind, wenn wir nicht hier sind. Es ist unser natürlicher Zustand im Meer des Kosmos. Können wir ein Fisch sein und gleichzeitig eine menschliche Gestalt behalten (oder die Gestalt einer Maus)? Ja, können wir, und darin liegt die Herausforderung des Status der Aufgestiegenen. Mit ihr ist jedoch die Gewissheit verbunden, dass dies eine Distanz zu vielen unserer Freunde und Angehörigen mit sich bringen wird, die von Derartigem nichts wissen und anders schwingen. Aufgrund der Veränderung in Ihnen werden manche Schlechtes in Ihnen suchen. Dieser Status wird zunehmend von vielen erleuchteten Lehrmeisterinnen und -meistern dargelegt und wird im Laufe der Zeit noch klarer werden. Kryon erzählte das Ganze wohl bewusst als Kindergeschichte, um so auf eine Weise, mit der alle etwas anfangen können, die Unterweisung in ein kompliziertes Thema zu beginnen.
 
 

Karma
Einige on euch sitzen vor Kryon und sagen: »Sag uns doch etwas zu Angst und Vertrauen und zu Wut und Mut. Sag uns etwas zu Integrität« Lässt sich so etwas messen? Hat Derartiges eine bestimmte Energie?« Die Antwort heißt JA. Ihr erlebt sie täglich. Diese Eigenschaften sind ein Teil von euch, in unterschiedlichem Ausmaß, je nach der karmischen Blaupause, die ihr für euch entworfen habt, als ihr nicht hier wart.
Euer Karma ist die Lektion, die ihr in eurem Leben zu lernen habt. Auf welche Weise nehmt ihr es mit? Durch einen magnetischen Abdruck auf euren verborgenen DNS-Strängen. Reine Phantasie, sagt ihr? Die Phantasien von heute sind die Wissenschaft von morgen, und dann blättert ihr noch einmal in diesen Schriften und entdeckt verborgene Weisheit in ihnen.
Einige fragen: »Du meinst also, ein spiritueller Aspekt wird in einem biologischen Paket weitertransportiert?« Ja. Ich sage euch, dass euer Karma, ein spiritueller Aspekt, auch unmittelbar eure Biologie mit einbezieht. Angst erzeugt chemische Veränderungen -sie lässt euer Herz schneller schlagen und bewirkt, dass ihr feuchte Hände bekommt. Sie ruft Kopfschmerzen hervor und lässt euch in Ohnmacht fallen. Mit menschlichen Ängsten befasst sich eure Wissenschaft schon, solange es Menschen gibt. Der Grund für diese scheinbar unlogischen Gefühle sind die Anweisungen, die in früheren Leben festgelegt wurden. Eure DNS enthält viele Anweisungen, die den Charakter von Magneten haben. Wenn ihr imstande seid, diese grundlegenden Prägungen zu durchbrechen, wird diese Information hier euch weniger aus der Luft gegriffen und weitaus realer vorkommen. Die ganzen Informationen und ihre praktische Anwendung liegen buchstäblich vor eurer Tür!
Ihr habt euch, bevor ihr hierher kamt, entschieden, bestimmte Erfahrungen zu durchleben, aus denen sich heute eure Lektionen zusammensetzen. In eurem aktuellen Leben erhaltet ihr die Chance, Erfahrungen zu durchleben, an denen ihr reift und durch die eure Lektionen sich erledigen. Das wird als Karma und die Auflösung von Karma bezeichnet. Es ist die vorab festgelegte Gesamtheit eurer Ängste und vieler Attribute, die euer Leben kennzeichnen.
Und so möchten wir euch etwas über vier eurer häufigsten Ängste sagen und wie ihr sie durchsteht. Ich trete hier in Liebe vor euch, um euch diese Informationen zu geben, und wir werden es auf eine einzigartige und interessante Art und Weise tun. Denn ich möchte die vier Ängste verdeutlichen, indem ich euch mit auf vier kleine Reisen nehme - exemplarische Reisen in frühere Leben von vier Menschen hier in diesem Raum. Wenn ihr mit den früheren Leben etwas anfangen könnt, fühlt euch geehrt, dass ihr ausgewählt worden seid, denn Gott ehrt euch immens für eure Dienste.
Es wird sich um die bedeutsamsten früheren Leben im Raum handeln. Macht euch bewusst, dass die hier gezeigten Ängste durch eine ganze Reihe von Umständen hervorgerufen werden können. Keiner davon muss so dramatisch und ernst sein wie diese. Diese speziellen Dinge jedoch zeigen euch, was für Menschen unter euch sind und was sie durchgemacht haben. Das ist der Grund dafür, dass Gott euch so sehr dafür ehrt, dass ihr ja gesagt habt dazu, hier zu sein, um die Schwingung dieses Planeten zu erhöhen!

Angst vor dem Verlassenwerden
Wir sprechen heute Abend über jemanden, der wirklich Angst hat, allein zurückzubleiben - komplett im Stich gelassen zu werden. Dabei gibt es nichts in deinem jetzigen Leben, das ein solches Gefühl verursacht haben könnte. Ich lade dich ein, etwas zu verstehen - etwas, das starke Emotionen in deinem Herzen heraufbeschwören wird, dir aber auch etwas klar macht.
Neun Jahre bist du alt, meine Liebe, und du bist weiblich, wie jetzt. Du wirst wach und stellst fest, dass du dich mit vierzehn anderen zusammen als Passagierin auf einem kleinen Boot befindest. Während das Boot auf den Wellen auf und ab schaukelt, atmest du tief die würzige Salzluft ein und spürst die Wärme der aufgehenden Sonne auf deinem Gesicht. Die stille Heiterkeit dieser Szene währt jedoch nicht lange, denn da wird auch schon dein Gehirn aktiv und versucht sich zu erinnern, was du dort eigentlich machst! Langsam kehrt die Erinnerung zurück, und dir wird das Herz schwer vor Kummer. Das letzte Bild, das du vor dir siehst, ist, wie deine Eltern dich unsanft packen und in wilder Hast auf das Deck hinaustragen, während ihnen lodernde Flammen auf den Fersen sind. Sie rennen fast bis zum Umfallen, als dein Vater dich fest an seine Brust drückt. Du kannst die Angst in seinem Atem förmlich riechen. Du erinnerst dich noch an das Schreien und Gebrüll - die Panikschreie um dich herum. Du weißt noch, wie du über Bord geworfen wirst, ohne dass dein Vater auch nur einen Moment an der Reling stehen bleibt. Nach einem langen, langen Fall landest du in der ruhigen See. Nachdem du dir das Salzwasser aus den Augen gerieben und dich an den Temperaturwechsel gewöhnt hast, gewinnt dein Schwimminstinkt die Oberhand, und du ruderst mit Armen und Beinen, bis du in ein kleines Boot gehievt wirst, in dem sich schon andere befinden.
Du schaust zu dem großen hölzernen Schiff zurück, das nun vollkommen von Flammen umzingelt ist, und siehst nirgendwo deine Eltern. Sie haben dir das Leben gerettet, aber es war zu spät, um ihr eigenes zu retten. Du siehst die anderen an, die bei dir in dem kleinen Boot sitzen, allesamt Erwachsene, und schreist ihnen zu, sie sollten doch etwas tun! Aber du siehst nur den Widerschein des flackernden Feuers in ihren Gesichtern und ihre weit aufgerissenen Augen, denn auch sie sind voller Schrecken und Entsetzen über das, was sie da sehen. Sie sehen tatenlos zu, wie das riesige Schiff im Meer versinkt, während die Rauchschwaden sich über den Sonnenuntergang legen und irgendwie die Schönheit des bereits rotgelben Himmels noch verstärken. Ein lautes Zischen ertönt, während nun zynischerweise das Wasser die Flammen erstickt, die außer Kontrolle geraten waren. Dann ist da plötzlich gar nichts mehr. Ein Wirbel von Luftblasen kennzeichnet die Stelle, an der ein behagliches Leben voller Liebe, freudiger Erwartung, Verheißung und Umsorgtwerden an diesem Abend ein jähes Ende nahm.
Es ist vorbei. Du hast keine Tränen mehr. Es gibt einen Moment, ein Aufblitzen, wo du als Neunjährige mit deinem Höheren Selbst intuitiv verstehst, dass das deinem Vertrag entspricht - es ist die Abmachung, die du mit deinen Eltern getroffen hast. Die Logik in der Chronologie und die spirituelle Angemessenheit entgeht dir jedoch, während du die unglaubliche Leere empfindest, die mit dem Verlassenwerden von den geliebten Menschen einhergeht. Das kleine Mädchen ist auf einen Schlag erwachsen geworden, und das Kind scheint gestorben. Einen Augenblick lang ist die Versuchung da, sich zu ihnen ins Wasser zu stürzen - in die lauen Fluten der Ostsee. Doch Selbstmord ist nicht nach Kinderart. Derartiges kommt erst später, mit dem verstärkten Einsatz des Verstandes, wenn das Erwachsenengehirn zu arbeiten beginnt.
So ist nun also die Gussform für dieses Gefühl fertig, und diese Szene wird dich Leben für Leben verfolgen, dramatisch, wie sie ist. Die Lektion in ihr will angesehen und erkannt werden. Und so kommt es, dass du im Kreis anderer dein Leben lebst, und niemand von ihnen wird dir je die Liebe schenken, die du von diesen besonderen Eltern bekommen hast. Du fühlst dich, als würdest du mit Fremden in einem Boot sitzen - für den Rest deines Lebens.
Du weißt, wer du bist, meine Liebe, in dieser Gruppe, denn das Kennzeichen des Karmas, mit dem du es noch immer zu tun hast, ist die Angst vor dem Verlassenwerden. In deinem jetzigen Leben keine logische Angst, denn du hast in ihm noch nichts dergleichen erfahren - aber du hast große Angst davor. In deiner Kindheit hatten deine Eltern im jetzigen Leben Probleme mit dir, weil du dazu neigtest, dich sehr an sie zu klammern, und dich nicht von ihnen lösen konntest. Selbst heute noch rufst du den Elternteil, der dir geblieben ist, deine Mutter, zweimal am Tag an, um dich zu vergewissern, dass bei ihr alles in Ordnung ist, Beziehungen kommen und gehen in deinem Leben, weil du einfach nicht das Vertrauen aufbringst, dass irgendein Partner an deiner Seite bleiben wird, und du wehrst dich gegen eine mögliche unangenehme Trennung - besser gleich allein bleiben als so etwas. Die Flammen des brennenden Schiffes sind in deine DNS eingebrannt wie verkohlte Stellen ins Holz, und so, wie du dein Leben lebst, begibst du dich in diese Flammen hinein und aus ihnen heraus, als würdest du ein Netz um einen Giftstrang weben, den man nie berühren darf.
Meine Lieben, wir laden euch heute Abend ein, durch dieses Karma hindurch zu gelangen. Ihr müsst wissen, dass in diesem Raum hier, und selbst später unter denen, die diese Worte lesen werden, diejenigen sind, deren Leben von der Angst vor dem Verlassenwerden bestimmt wird. Euch bietet sich jetzt die Chance, das zu korrigieren, aber ihr nutzt sie nicht. Es würde bedeuten, einen Schritt zu unternehmen, der die Angst wieder aufrührt, den verbotenen Strang zu berühren, und ihr fühlt euch oft von etwas anderem bestimmt und wisst nicht, warum. So funktioniert Karma.
Wir möchten euch anspornen: Wenn solche Situationen auftauchen, begebt euch direkt hinein! Das Werkzeug, das ihr nun bei euch führt, ist die Liebe Gottes in der Neuen Energie. Diese Liebe ist überall um euch herum. Eure Führer und Engel stehen neben euch und halten euch an der Hand, ob ihr euch auf dem kargsten und leersten Flecken Erde befindet oder dem am dichtesten besiedelten. Spürt diese gesalbte Liebe um euch herum. Nehmt sie für euch in Anspruch! Überquert diese Brücke der Schmerzen, spürt, wie die Liebe sich in euch ergießt und wisst, dass das Verlassenwerden nicht mehr in eurem Programm vorgesehen ist. Spürt, wie der Magnetcode sich auflöst, während ihr euch von diesem Phantom frei macht, und wisst, dass eine Energie für euch sorgt, die euch nie, nie verlassen wird. Eure Bemühungen werden von Erfolg gekrönt sein, denn darin liegt die Lektion, und wenn ihr den Test besteht, wird das eure Schwingung und die des gesamten Planeten erhöhen!

Die Angst vor Auseinandersetzungen
Es ist außerdem jemand unter euch, der Angst hat vor jeglicher Form von Konfrontation. Folgendes wird erklären, warum. Du bist zweiunddreißig Jahre alt, mein Lieber - in dem Leben, das wir hier betrachten, bist du ein Mann. So wie du heute allerdings hier in dieser Gruppe sitzt, bist du eine Frau.
In diesem früheren Leben sitzt du mit flauem Gefühl in der Magengrube mit anderen in der Kälte der Nacht. Du wartest auf das Kommando, aufzustehen und dich ins Gefechtsfeld zu begeben. Bei jeder Bewegung merkst du, wie unbequem deine Rüstung ist. Noch nie zuvor hast du eine getragen. Der Helm, der deinen Kopf einquetscht, fühlt sich wie ein Fremdkörper an und hat die falsche Größe. Der Schutzschild ist schwer, und das Schwert nun, dir war zuvor gar nicht klar gewesen, wie unbeholfen man mit so einem Kampfschwert ist! Du wirst aufgefordert, dich zu erheben, aber du kannst es kaum bei all dem zusätzlichen Gewicht. Dich in diesen Kampf zu schicken, war ein allerletzter Versuch, dein Land zu retten. Die Barbaren sind darin eingefallen, die Eroberer, die sich dein Land einverleiben und dir alles wegnehmen, was du besitzt. Die kleine Armee deines Landes wurde vor Wochen besiegt. Nun werdet ihr - ein letzter verzweifelter Versuch der Regierung eures Landes -aufgefordert, euch diesem Feind in den Weg zu stellen und seinen Vormarsch auf euch und euer Land zu bremsen.
Drei Tage ist es erst her, dass die Gesandten der Regierung kamen und dich vom Feld weg einzogen. Du bist deinem ganzen Wesen nach ein Bauer und verstehst etwas von Tieren, Feldfrüchten und Pflanzen. Nun steht du neben den anderen in Kampfkleidung in einer Linie. Sie sind Bauern wie du, ihr alle habt bislang immer mit Schafen, Ziegen und Vieh zu tun gehabt. Und du wiegst das schwere Schwert in deiner Hand und merkst, dass du gar nicht damit umgehen kannst, und außerdem besitzt du nicht einmal ansatzweise die Kunstfertigkeit des Kriegers, dem du gleich gegenüberstehen wirst. Du hast Angst! »LAUF ZURÜCK! « schreien dein Körper und dein Hirn dir zu, aber du hast die Ehre, stumm deine Liebe zu dieser Erde und deinem Land zu beweisen - also sitzt du da und wartest.
Der Zeitpunkt ist gekommen. Die Sonne geht auf, und über die taunassen Felder trägt der Wind Geräusche des anrückenden Feindes. Du lugst über den Schützengraben und siehst, wie die Linien auf euch zukommen, eine klirrende und rumpelnde Kriegsmaschinerie. Die Kampfglocke wird geläutet und zeigt damit an, dass du dich erheben und vorwärts musst. Dein Blick streift den Mann neben dir. Ihr seid seit Jahren Nachbarn - er zog immer wunderbare Feldfrüchte; viele Male hast du sie bei feierlichen Anlässen mit seiner reizenden Familie gekostet. Du siehst die Angst und den Kummer in seinen Augen. Er weicht deinem Blick aus, damit du seine Tränen nicht siehst. Beide gleichzeitig wuchtet ihr eure schweren Waffen und die Last eurer Rüstung empor, als ihr aufsteht und mit eurem Vorstoß auf die feindlichen Krieger beginnt. Dir kommt nicht der Gedanke, zu fliehen, nicht der Gedanke, nein zu sagen, wenn dein Land dich ruft. Der Feind wird ohnehin deinen Hof zerstören, also kannst du auch genauso gut im Kampf gegen ihn sterben.
Ach, der Geruch der Angst liegt in der Luft, mein Lieber, während du dich auf diese lärmende Linie zu bewegst, und du weißt, dass der Tod unmittelbar bevorsteht. Es gibt kein Zurück. Du meidest den Blick der anderen neben dir - Nachbarn, die du gut gekannt und gemocht hast, deren Kinder du beim Namen kanntest -, denn du weißt, dass du sonst ihre Angst sehen wirst, und du möchtest ihnen ihre Würde lassen in diesen letzten Augenblicken ihres Lebens.
Während du dich dem Feind näherst, stoßen die Krieger schneller vor. Sie brennen darauf, euch in Empfang zu nehmen. Irgendwie wissen sie, dass ihnen der Sieg sicher ist. Nicht lange, und sie sind da! Du siehst das Gesicht des Kriegers, der mit dir kämpfen wird. Er mustert dich und schätzt dich sofort ein. Aha, ein Bauer bist du also. Er grinst und zeigt dabei eine Zahnlücke. Alles scheint sich in Zeitlupe abzuspielen. Du fragst dich noch, ob er wohl jemals einer Kuh beim Kalben geholfen hat oder eine Herde gehütet oder Felder bestellt. Hatte er eine Familie, oder hatte er vielleicht schon einmal ein krankes Tier wieder gesund gepflegt?
Er schwingt seine Axt hoch über seinen Kopf, und instinktiv hebst du deinen Schild, um den Schlag abzuwehren. Mit seiner anderen Hand sticht er eine Klinge tief in dein Fleisch, unterhalb deines Schildes. Mit diesem simplen Täuschungsmanöver hat er dich hereingelegt. Ein stechender Schmerz im Gedärm; du spürst, wie dir sofort die Beine wegsacken. Das Manöver war schnell und wirksam. Dein Gegner stößt dich mit seinem Schild um und stößt einen Triumphschrei aus. Sein Speichel triff dein Gesicht, als er in einer Sprache zu sprechen beginnt, die du nicht verstehst. Dann wendet er sich seinem nächsten Opfer zu.
Du riechst den vertrauten Schlamm, während du auf dem Acker liegst und lauschst, wie der Trupp sich zurückzieht, auf deinen Hof zu. Deine Familie konnte sich zuvor noch in Sicherheit bringen, und alle deine Tiere wurden freigelassen. Irgendwie verspürst du Frieden. Es ist vorbei. Du hast getan, was du konntest. Alles weitere bleibt nun den anderen überlassen. »Lebewohl, meine Lieben!«, hörst du dich heiser rufen, mit einer Stimme, die nicht zu dir zu gehören scheint. »Ich werde euch alle sehen, wenn Gott die Zeit dafür gekommen sieht.« Es ist vorbei, und du weißt intuitiv, dass du auf dem Weg nach Hause bist. Du fühlst die Wärme deines Lebenssafts, der aus dir hinausrinnt und den Boden tränkt, den du liebst und oft bestellt hast. Die Schmerzen dauern nur kurz, dann herrscht Dunkelheit.
Meine Lieben hier im Raum, lasst euch gesagt sein - genau deshalb liebt Gott euch ja so sehr! Denn aus Ereignissen wie diesen bestehen eure Lektionen, und das sind die Lektionen, durch die sich Schwingungen des Planeten erhöhen! Ist es da ein Wunder, dass wir ehrfürchtig zu euren Füßen sitzen, weil ihr Ja gesagt habt dazu, solche Arbeit zu übernehmen?
Diese schmerzhafte Erinnerung an eine große Vergangenheit spricht heute, viele Leben später, aus deiner Angst vor Konfrontation. Sie spricht auch aus deinem Zögern, auf welche Weise auch immer mit deiner Regierung zusammenzuarbeiten, denn letztes Mal war das dein Tod! Bitte erkenne, dass man nicht unbedingt einen Kampf mit einem zahnlosen Titanen durchzustehen braucht, um Angst vor Konfrontationen zu haben. Aber auch hier haben wir heute Abend wieder den dramatischsten Fall als Beispiel angeführt, so dass ihr alle würdigen könnt, wer da neben euch sitzt.
Wir möchten diejenigen, die diese karmisch bedingte Angst vor Konfrontation haben, ermutigen, die Rüstung Gottes anzuziehen! Das nächste Mal, wenn es in irgendeiner Form zur Konfrontation kommt, einer Konfrontation, die Angst in eurem Körper hervorruft - euer Herz rasen lässt oder eure Körperchemie durcheinander bringt -, stellt euch ihr! Fühlt euch vom Mantel Gottes umfangen. Diese neue Rüstung, die vom göttlichen Geist durchdrungen ist, unterscheidet sich sehr von den früheren, denn in diesem neuen Zeitalter haben sich die Regeln geändert. Dies ist das Zeitalter, in dem ihr mit Gott beim Prozess des Erschaffens zusammenwirkt - eine Zeit, in der ihr die absolute Macht habt, solange eure Absichten rein sind. Ihr habt den Mantel der Liebe und das Schwert der Wahrheit. Nichts kann diesen beiden standhalten!
In der neuen Energie wird euer Gegenüber, wenn ihr euch einer Konfrontation stellt, die karmische Veränderung in euch hundertprozentig wahrnehmen, und auch dieser Andere wird sich ändern. Achtet einmal darauf ! Beobachtet seine Reaktionen. Sie werden nicht bleiben, wie sie einmal waren, wenn ihr eure spirituelle Rüstung anlegt und euer Schwert der Wahrheit zückt. Denn ihr werdet mit Liebe kontern, statt mit bloßer Konfrontation. Das wird für einen Ausgang sorgen, bei dem der Krieger unverletzt bleibt denn es wird euer Gegenüber verändern, und es wird auch euch verändern!
Welche Auseinandersetzung auch auf euch zukommt, begebt euch mit Zuversicht und Liebe hinein. Eure Auseinandersetzung ist heute kein Kampf mehr, bei dem es immer Verlierer und Gewinner gibt, sondern mündet in Lösungen für beide. Der Mantel Gottes umfasst die Rüstung der Weisheit, den Schild des Wissens und das Schwert der Wahrheit. Begebt euch deshalb friedvoll, ruhig und selbstsicher in die Konfrontation. Wenn ihr das tut, wird das karmische Band gekappt, und ihr habt nie wieder Angst vor Auseinandersetzungen.

Die Angst vor der eigenen Unwürdigkeit
Fast alle von euch haben irgendwann ein Leben geführt, zu dem die folgende Beschreibung passt. Begleitet mich für einen Moment in dieses Leben hinein. Wenn ich euch bitten würde, auf eure Füße hinunter zu sehen, so würdet ihr im Dämmerlicht des Korridors erkennen, dass ihr Sandalen tragt - selbstgefertigte Sandalen. Einige von euch können ihre Füße nicht einmal sehen, so sehr schlagen sie sich immer den Wanst voll mit dem Brot, das in der Klosterbäckerei gebacken wird! Gerüchteweise wurde das Fasten von den Hohenpriestern ganz einfach deshalb eingeführt, weil die Mönche sonst geplatzt wären. Ihr könnt selbst beurteilen, ob das stimmt.
Ihr alle habt Leben im Dienst Gottes hinter euch. Wir erkennen das daran, dass alle, die ich hier in dieser Gruppe vor mir habe, etwas verbindet - es sind Menschen, die Erleuchtung und höheres Wissen anstreben, mit Ernst rund eine Stunde lang da sitzen, um sich meine spirituellen Geschichten anzuhören. Es zeigt, wer ihr seid und welches Leben ihr führt.
Aber ihr müsst wissen, dass es mit früheren Leben dieser Art etwas sehr Interessantes auf sich hat. Denn als ihr im Dienst Gottes standet, war etwas auf den Kopf gestellt, was eure Ausrichtung anging! Ihr habt euch nämlich in eurem Dienst für Gott erniedrigt - einige von euch in mehr als einem Leben. Ihr habt gekuscht und seid wie Schafe eurer Doktrin gefolgt, da ihr dachtet, das sei euer Daseinszweck und das sei notwendig und weil man euch sagte, Gott hätte es so befohlen.
Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein! Ihr Lieben, ihr kommt als erleuchtete Wesen in dieses Leben, mit vielen Abzeichen, die zeigen, wie großartig ihr seid, wie wichtig ihr seid im Entwurf der Dinge. Wir haben euch dies bereits gesagt. Deshalb also waschen wir eure Füße! Es dient eurer Großartigkeit wenig, wenn ihr euch Leben für Leben, als ewig duckende Schreiber vor einer Gottheit, in schwach beleuchteten Gängen verbergt.
Warum ist es dazu gekommen? Wie konnte es passieren, dass aus der großartigen Nachricht von eurer Ankunft als hoch geehrte Menschenwesen, Ebenbilder Gottes, die dabei sind, ihre karmischen Lektionen zu lernen, ein solches Szenarium entstand? Lasst mich kurz andeuten, wie das geschehen konnte, dass diese wunderbare Botschaft des großen Meisters der Liebe im neuen Zeitalter, die Menschen Ehre und große Kräfte zuspricht, so verdreht werden konnte. Überlegt einmal Folgendes: Jahrhunderte lang saßen eure spirituellen Führer gleichzeitig in der Regierung. Sie saßen in den Machtpositionen und erließen politische wie auch spirituelle Gesetze. Und was tun Menschen, um für Kontrolle zu sorgen? Ich überlasse euch selbst die Beantwortung dieser Frage, denn das wird euch zeigen, warum Herrscher nie Priester sein sollten.
Diese auf den Kopf gestellte Form der Gottesverehrung gibt es in eurer Zeit noch immer, obwohl die Religion nicht mehr mit eurem politischen Führertum verknüpft ist. Hört euch an, was eure religiösen Führer euch heute sagen. Klingt es wirklich nach der wahren Botschaft, die dem Menschen seine eigene Kraft aufzeigt, wie es dem Meister der Liebe vorschwebte? Religiöse Führer von heute sagen euch noch immer, dass ihr ein Nichts seid, in eine Welt hineingeboren, in der ihr von vornherein verloren habt - eine Welt, in der ihr irgendwie bereits etwas Schreckliches verbrochen habt, für das ihr euch schämen sollt. Sie sagen, ihr müsstet euer Vertrauen und euren Glauben (sowie eure finanziellen Mittel) einer bestimmten Doktrin widmen - dann würde aus euch etwas werden. Diese Botschaft, ihr Lieben, passt nicht zur Herrlichkeit eurer Natur! Sie ist NICHT zutreffend, denn in Wirklichkeit seid ihr bei eurer Ankunft auf dem Planeten etwas ganz Besonderes!
Welches Karma entsteht also durch viele Leben des Dienstes in Klöstern? Es entsteht Angst und Beklommenheit gegenüber Autoritätsfiguren. Es schafft ein Gefühl der Unwürdigkeit, ein Gefühl, das dir sagt, du seist nicht in der Lage, irgendetwas zu tun, das gut ist. Du meinst, dass nur die spirituell höher Stehenden etwas ausrichten können. Wenn ihr Leben für Leben gesagt bekommt, dass ihr nichts seid, dass ihr Schafe seid, haltet ihr unentwegt nach dem Schäfer Ausschau und habt nie das Gefühl, dass ihr selbst würdig seid, die Rolle des Schäfers zu spielen. Die religiösen Führer von heute sagen euch, wer der Schäfer ist, und die meisten von ihnen sind sich hierüber nicht einmal einig. Dennoch haben sie euch unter der Fuchtel. Sie sagen euch, was ihr tun sollt. Das ist falsch! Es ist eine grundlegende Angst, die von all den Zeiten herrührt, in denen man missverstand, wer Menschen sind! Der Meister selbst hat euch gesagt, dass ihr Schäferlehrlinge und gleich geschaffen seid. Lest es noch einmal nach!
Dieses Karma hält euch von eurer eigenen Großartigkeit fern. Es hält euch davon ab, Chancen zu ergreifen, da ihr das Gefühl habt, ihr seid des Erfolgs nicht würdig! Ihr habt oft den Gedanken, dass ihr bestimmte Dinge nicht tun könntet und dass ihr nicht von Fülle umgeben sein könnt, während ihr auf diesem Planeten wandelt.
Beansprucht eure eigene Macht zurück! Gott ist in diesem neuen Zeitalter euer Partner, und euer Augenmerk sollte darauf gerichtet sein, zu kommunizieren und euer Unterscheidungsvermögen walten zu lassen - nicht, euch mit dem Gesicht nach unten auf den Boden fallen zu lassen und Andacht zu üben, ohne dabei die eigene Arbeit zu leisten. Unsere Ermahnung will, dass ihr den Spiegel des göttlichen Geistes hervorzieht und in ihn hineinblickt. Seht, wer ihr seid. Seht die brillanten Abzeichen, die euch zieren. Seht die Ehrungen, mit denen man euch auszeichnet. Freut euch an ihnen! Ihr seid in der Tat würdig, und die Liebe und Anweisungen Gottes werden dies unterstützen! Gott möchte nicht euer Befehlshaber sein!

Die Angst vor Erleuchtung und Selbstverpflichtung
Wir schreiben eine Zeit vor mehr als viertausend Jahren. Du, meine Liebe, bist eine Frau und befindest dich in einem prächtigen Prozessionszug. Die Parade hat am Palast begonnen, und nachdem sie mehrere Stunden lang durch verwinkelte, enge Gassen geführt hat, bist du schließlich am Ziel angelangt. Man wirft Blüten über dich, und alles jubelt dir zu und preist dich. Du trägst ein fließendes langes, weißes Gewand mit eleganten Schmuckbordüren aus Gold, das aus den Bergwerken Hunderte von Meilen entfernt stammt. Neben dir gehen noch weitere Frauen, die ähnlich prachtvoll aussehen.
Trotz der Verehrung der Menge lächelst du nicht. Es gibt ein festgelegtes Protokoll und bestimmte Regeln für die Zeremonie, die es einzuhalten gilt. Die Prozession bewegt sich langsam voran - im Takt mit dem Schlag der vielen Trommeln. Das Trommeln stammt von Musikern, die sich hinter dir befinden. Man trägt ein sperriges, große Objekt direkt vor dir her, das die Spitze der Prozession bildet. Es ist schwer, und man braucht mehrere Diener, um es zu tragen. Der Wüstenwind verschlägt einem den Atem, und wie normalerweise immer zu dieser Tageszeit weht ein heißer Wind. Dich kümmert die Energie nicht, die du ausstrahlst, denn morgen wird sie keine Rolle mehr spielen. Du schreitest weiter voran, müde, aber aufmerksam. Du fühlst dich geehrt, denn du bist eine spirituelle Führerin unter den Frauen. Du und deine Dienerinnen, die neben dir her gehen, ihr steht kurz davor, die höchste Ehre und Auszeichnung zu erfahren. Langsam bahnt sich das Spektakel in Schlangenlinien seinen Weg bis zu dem hierfür vorgesehenen Bereich, wo die Prozession innehält. Die Trommeln dröhnen weiter. Trommelnd erklimmen die Musiker die Stufen zu einer erhöhten Stelle. Schließlich vollziehen sie eine Kehrtwende, so dass sie dir von ihrer erhöhten Position aus zugewandt sind. Die Trommelschläge verstummen. Nur noch der Wind ist zu spüren und zu hören. Es ist sehr heiß. Die Vorbereitungen haben Tage gedauert. Bäder und Öle und die geschickten Hände der Dienerinnen des Königs haben aus dir ein Kunstwerk gemacht. Noch nie hat dein Gesicht so ausgesehen. Es ist strahlend, farbenprächtig. Dein Haar ist reich geschmückt; Gold und kostbare Edelsteine schmücken deinen Nacken und deine Arme. Nach den vielen langen Stunden, die du zu Fuß vom Palast unterwegs bist, beginnt die Schwere von all dem auf dir zu lasten, doch dein Stolz lässt nicht zu, dass irgendwer davon erfährt.
So stehst du nun am Eingang zum Grab des Pharaos. Du bist bereit. Du weißt, was als Nächstes kommt. Schweigen senkt sich herab, während die Musiker mit dem Lied beginnen, das den spirituellen Aufstieg begleitet. Ein schwerfälliger Rhythmus zeigt dir an, jetzt ganz langsam zu gehen. Du folgst mit den anderen dem Sarkophag die lange Rampe hinunter, die in den Bauch der zuvor festlich geschmückten Pyramide führen wird. Die Schritte habt ihr zuvor eigens geübt. Wieder werden Blüten gestreut. Überall brennt Räucherwerk. Langsam schreitet ihr die Rampe hinunter zum tiefer gelegenen Eingang. Während euer kleiner Trupp diese abschüssige Strecke hinuntermarschiert, spenden euch die Seitenwände zum ersten Mal seit vielen Stunden Schatten.
Nun seid ihr im Innern der Pyramide. Es ist regelrecht kühl dort! Alles ist etwas klamm und feucht, und langsam verliert sich das Lärmen der Menge draußen. Beim Gang durch den Tunnel geht ihr einzeln hintereinander - auch das vielfach geübt. Jetzt erhellen Fackeln den Weg, und das letzte Geräusch aus der Außenwelt sind die gedämpften, langsamen Schläge der Trommeln. Ehrerbietung  umgibt dich, und die Priester führen dich in den letzten Raum, wo du dich in den zeremoniellen Kreis des ewigen Lebens begibst - und wartest. Noch nie zuvor bist du in der Pyramide selbst gewesen. Man hat es dir nie erlaubt. Ihr habt immer im Palast in einem Raum geübt, der fast identisch war mit einem anderen Zeremonienkreis, jetzt weißt du, warum. Der vergoldete Sarkophag wird in die große Steinkammer gesetzt und sein Deckel herabgesenkt. Die Mechaniker des Pharaos entfernen die Seile und Hebelstützen vom Steindeckel des Sarkophags.
Dann verschwinden sie schleunigst auf dem Weg, auf dem ihr gekommen seid. Fast rennen sie, so eilig haben sie es, von hier
wegzukommen. Der Priester gibt das Signal, und du begibst dich zu deinem Platz im Alkoven mit dem steinernen Sitz. Auf ein weiteres Signal lässt du dich nieder. Es ist ein gutes Gefühl, endlich sitzen zu können, aber dennoch tritt kein Lächeln auf deine Lippen. Die Priester nehmen ebenfalls Platz und schweigen. Alles ist still, und dann hörst du es - ein Geräusch, das nur ganz wenige je von deiner Warte aus gehört haben. Außerdem ist nie jemand am Leben geblieben, um hinterher darüber erzählen zu können. Du weißt, das sind die letzten Geräusche, die du in deinem Menschenleben hören wirst. Das Leben danach erwartet dich, und nicht allzu weit von dir entfernt befinden sich die Boote, die schon fertig hergerichtet sind. Seit Jahren hat man dich vorbereitet auf diesen Augenblick, und dennoch regt sich jetzt etwas in dir:  ANGST! Ob die anderen das spüren? Du wirst nun sterben! Das ist kein Traum!
Das Geräusch ist noch lange zu hören. Das Rumpeln von steinernen Deckeln, die herabgelassen werden, von Steinplatten, die vor Türöffnungen geschoben werden, von Steinen, die man einen nach dem anderen herablässt, mit einer Hydraulik, die nur in eine Richtung funktioniert. Ist erst einmal der Sand aus den Röhren, sind die  Steine unten - es gibt keine Möglichkeit, sie wieder zu heben. Kein  Dieb wird je in die steinerne Gruft gelangen. Außen beginnen die Pyramidenbauer des Pharaos jetzt mit ihrer nächsten Aufgabe: Jede  Spur der Tunnel zu verwischen und neue zu bauen, um jeden in die Irre zu leiten, der kommen mag, um die kostbare Grabkammer eures Königs zu berauben. Du weißt: Lange bevor die Arbeiter mit dem Versiegeln des Grabes fertig sein werden, bist du tot.
Allmählich erlöschen die Fackeln, und dir wird mit einem Mal klar, dass es bald pechschwarz sein wird um dich. Das ist das letzte Licht, das deine Augen je erblicken werden! Die Luft wird zunehmend weniger. Unter Klaustrophobie hast du zwar nie gelitten, aber das hier ist anders. Schließlich ist das dein Sarg! Du sitzt zwar immer noch, doch mittlerweile zitternd. Um dich herum hörst du leises Wimmern und Schluchzen, und erst da wird dir klar, dass du in deinem Grauen und deiner Angst nicht allein bist. Es war ja schön und gut, zum spirituellen Gefolge des Pharaos zu gehören, aber so recht hast du nicht erwartet, dass dieser Tag je kommen würde. Du dachtest, er würde viel älter werden. Wer hätte gedacht, dass sein Tod so bald kommen würde! Du wusstest, dass diejenigen in seinem unmittelbaren Umfeld, also auch du, ihn ins Grab begleiten würden, aber es war alles wie reine Phantasie - etwas, das immer der Zukunft angehörte. Du hast dich der spirituellen Suche verschrieben und jahrelang eine führende Rolle am Hof des Pharaos innegehabt. Nun befindest du dich in einem fast völlig dunklen Raum, in den nie wieder frische Luft gelangen wird und in dem du nie wieder die Sonne sehen wirst. Du kämpfst gegen die Panik an. DU KOMMST NICHT HERAUS! DAS ATMEN FÄLLT DIR SCHWER! ES IST DUNKEL!
Als wüsste er, was du denkst, erhebt sich ein Priester. Du kannst im schwindenden Licht kaum sehen, was er tut. Er kniet nieder, nimmt Blätter aus seinem Beutel und zerdrückt sie auf dem Steinboden. Das Licht ist mittlerweile fast erloschen. Er nimmt die übrig gebliebene glimmende Fackel und zündet die Blätter an. Du siehst noch mehr Licht, als die Blätter, zu einem kleinen Haufen zusammengeschoben, Feuer fangen. Du schaffst es, einen kurzen Blick auf die anderen in ihren Alkoven zu werfen - einige haben vor Entsetzen die Augen weit aufgerissen. Du riechst etwas Süßliches und weißt sofort, was es ist. Wie human, denkst du. Niemand hat uns davon erzählt. Danke, lieber heiliger Mann, sagst du in Gedanken zu dem Priester, während ein Gefühl in dir aufsteigt, all dem langsam zu entrinnen. Du atmest tief den Rauch der Blätter ein und spürst, wie dein Kopf ganz leicht wird. Noch ein paar tiefe Atemzüge, und du verlierst das Bewusstsein. Nun ist da keine Angst mehr. Die Droge hat dich in Schlaf versinken lassen, so dass du vom Leben zum Tod übergehen kannst, ohne dass es dir etwas macht. Irgendwann liegt dann ein Lächeln auf deinem Gesicht. Lächelnd werden dich auch die Diebe vorfinden, wenn es ihnen schließlich gelingt, einen Durchgang durch das Gestein zu hauen, um die Schätze von deinen Armen und deinem Nacken zu stehlen - die Geschmeide, die dein König für dich ausgewählt hatte, damit sie ihn in die Ewigkeit begleiten würden.
Meine Lieben, ihr seid gerade Zeugen geworden, wie die gesamte nächste Dienerschaft um einen großen Pharao den Tod fand, denn so lief es damals. Wenn der Pharao starb, begleiteten ihn seine spirituellen Diener ins Grab, so dass er im Leben nach dem Tod Hilfe haben würde. Hier ist jemand in dieser Gruppe, der große Angst davor hat, sich zu etwas zu verpflichten sowie erleuchtet zu werden. Du wirst buchstäblich eher davon laufen, als noch einmal den Entschluss zu fassen, dich auf die Suche nach Gott zu begeben. Auch jetzt ist dir unwohl zumute, und du hast noch vage in Erinnerung, dass ein spirituelles Ziel zu verfolgen, den Tod bedeutet! »Lass das nie wieder vorkommen!«, schreit dein Innerstes. Dein Karma steht fest. Spirituelle Selbstverpflichtung kommt dem Tod gleich'.
Es ist Zeit, dass du hieran etwas änderst. Die Liebe Gottes, das gilt auch hier wieder, wird deine Angst in Schach halten. Es ist Zeit, dass du dich, bildlich gesprochen, noch einmal in die Grabstätte begibst, denn dieses Mal wird sie nicht verschlossen werden. Dieses Mal überstehst du sie, um auf der Erde weiterzuleben. Gott bittet dich, doch einmal in Betracht zu ziehen, ob du dich nicht auf vollkommene Erleuchtung genau in diesem Moment ausrichten kannst. Geselle dich zum unmittelbaren Umfeld des Königs der Könige, aber lebe dieses Mal ein grandioses eigenes Leben, während du dich auf diesem Planeten aufhältst. Kein grauenvoller vorzeitiger Tod erwartet dich dafür, dass du dies beschließt, und es wird dein Karma durchbrechen! Höre auf die Stimme der Liebe, wenn sie jetzt zu dir spricht, und wisse, dass diese Gefühle nie wieder über dich hereinzubrechen brauchen. Fürchte den spirituellen Weg nie wieder, denn im Phantom deiner karmisch bedingten Angst verbirgt sich die Energie deines Zuhauses!
Und so ist es!

NACHTRAG DES AUTORS

Die Geschichten, die Kryon an diesem Abend erzählte, zeigten auf die Anwesenden besonders große Wirkung. Als er damit fertig war, lag eine tiefe Stille über dem Raum. Die Gesichter der Zuhörerinnen und Zuhörer zeigten, dass einige von ihnen mit den geschilderten Szenen viel anfangen konnten, obwohl sie nicht die Personen waren, auf die sich Kryon ausdrücklich bezog. So viele von uns haben in früheren Leben ähnliche Situationen durchlebt, dass Geschichten wie diese oft wieder Gefühle wachrufen, an die wir uns nur noch schwach und entfernt erinnern. Einen Moment lang reagiert der Teil von uns, der Gott ist und alles weiß, auf die Wahrheit, wer wir wirklich sind und was wir hinter uns haben. Einige von uns inkarnieren sich in Gruppen, von daher sind vielleicht viele von denen, die an diesem Abend im Publikum saßen, auch tatsächlich dabei gewesen und haben auf andere Weise die gleichen Ereignisse erlebt. Um Kryon zu zitieren: »Ist es bei all dem denn wirklich ein Wunder, dass Gott euch so liebt?«

John, der Heiler

HINWEIS DES AUTORS
Hier eine Geschichte, mit der bestimmt viele von Ihnen etwas anfangen können, denn es ist davon auszugehen, dass Menschen, die sich für dieses Buch interessieren, oft selbst Gruppen leiten oder selbst im Heilbereich tätig sind. Diese Erzählung verdeutlicht vieles von dem, was Heiler derzeit erleben. Gleichzeitig vermittelt sie uns die »goldene Regel« der Heilkunst. Wissen Sie, wie sie lautet?

John der Heiler, war ein spiritueller Mann. Er hatte eine wunderbare Praxis und verstand sich sehr gut auf sein Fachgebiet. Viele kamen zu ihm und wurden geheilt, aber es gab dennoch immer ein paar, bei denen das nicht funktionierte. John war dabei zunehmend unwohl, denn man muss verstehen, dass die neue Energie auch zu ihm hindurchdrang, und er wusste, dass das neue Zeitalter gekommen war. Sein Unbehagen hatte verschiedene Gründe. Der wesentliche war jedoch der, dass seine Heilungen nicht mehr so erfolgreich waren wie früher einmal. Mit anderen Worten, er war im Unfrieden mit allem. Auf seinem Behandlungstisch gelangen immer weniger Heilungen, so dass sich John fragte, ob es ihm überhaupt bestimmt
war, ein Heiler zu sein! John meditierte oft, denn seine Meditationen hatten große Kraft. Sie boten ihm Führung in seinem Leben, und er verstand sich auf die Gebetskommunikation mit Gott und lauschte intensiv auf Gottes Antworten. Das hatte bislang immer funktioniert, und er wusste, dass es auch jetzt wieder funktionieren würde. Wir lassen euch jetzt einmal teilhaben an der Unterhaltung zwischen John, seinen Führungsengeln und seinem Höheren Selbst. Dabei wird euch so manches Licht aufgehen, und es ist auch wichtig für die Geschichte.
Sobald sich John hinsetzte, sagten seine Führungsengel: »Hallo John! Wie geht es dir?« (Sie gingen - wie alle Führungsengel -sehr vertraulich mit ihm um und waren sehr freundlich.) John ignorierte das Treiben um sich herum und begann mit seiner Atemzeremonie (dabei hörte er sie nicht). Ein paar Augenblicke später war John mit seiner Zeremonie fertig. Jetzt war er vorbereitet. Sein Kopf und seine Füße hatten die richtige Position eingenommen. Er saß nach Norden gewandt. Seine Handflächen zeigten nach oben. »0 Herr...«, setzte John an.
»Hallo John, wir lieben dich!«, unterbrachen ihn seine Führungsengel.
»Ich brauche Hilfe«, sagte John. »Nichts wirkt.« Und dann nannte er die Namen der Menschen, die zu ihm in die Praxis gekommen waren, um geheilt zu werden, einzeln beim Namen. »Was ist mit dem-und-dem?«, fragte er. »Ich behandle schon so lange seinen Rücken, aber es tut sich einfach nichts! Ich bete um Hilfe für ihn«, bat er flehentlich. »Mache ihn gesund. Mach, dass das-und-das geschieht... gib mir das-und-das... gehe so-und-so vor.« Er wusste kaum, worum er alles bitten sollte, denn es war so vieles.
Und seine Führungsengel antworteten: »0 John, WIR LIEBEN DICH SO SEHR! Alle Macht, die du brauchst, ist dir bereits gegeben, und wir halten uns bereit, dir zu helfen.« Dann überfluteten sie ihn mit einer so unglaublichen Liebe, dass er einfach wusste, er befand sich in der Gegenwart Gottes.
John spürte, dass er nun Antworten erhalten hatte, und er glaubte, dass sich danach etwas ändern würde. Doch als der Mann mit den Rückenbeschwerden ihn das nächste Mal aufsuchte, merkte er, dass es nur noch schlimmer geworden war. John tat, was er konnte, aber er konnte ihn nicht heilen. Wieder versenkte er sich in Meditation, mit den gleichen Ergebnissen. Er setzte sich für lange Zeit hin, bis er das Gefühl hatte, die richtige Position gefunden zu haben, und dass Gott wieder zur Stelle war. John spürte die Liebe seiner Führungsengel und seines Höheren Selbst. Sie sagten: »0 John, wir lieben dich wirklich.. Du hast solche Kräfte.«
Und John wandte sich bettelnd an Gott: »Bitte zeige du mir doch, was ich in meinem Behandlungsraum tun soll.« So vergingen für John die Tage.
Nun hatte John auch noch eine Schwester. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, machte auch seiner Schwester ihr schlechter Gesundheitszustand zu schaffen, und er schien nicht imstande, etwas dagegen zu tun. Also saß er bei ihr, betete und schickte ihr Energie. Er wandte alle Kunstgriffe an, probierte Sachen, die seines Wissens nach normalerweise funktionierten, aber seiner Schwester ging es nicht besser. Es schien sie sehr zu belasten.
Nachdem eine längere Zeit vergangen war, wurde es John zu viel. Wütend stürmte er in seine Meditationsecke, setzte sich und rief aus:
»Mir reicht's! Wo seid ihr?«
»Hallo John, wie geht es dir?«, antworteten seine Engel prompt. John erschrak so sehr, dass er fast von seinem Meditationskissen fiel. »Wie kommt ihr so schnell hierher?«, fragte er. »Ich bin noch gar nicht soweit.«
»Wir sind die ganze Zeit über da gewesen, John«, gaben die Führungsengel zurück. »Wir sind sogar im Behandlungsraum bei dir.« »Ihr habt mir gesagt, dass ich große Kräfte hätte«, sagte John. »Ihr habt mir unglaubliche Antworten gegeben. Ich habe in ihnen eure Liebe gespürt. Und dennoch hat sich nichts getan. Ich bin mit meiner Weisheit am Ende. Was kann ich noch tun?«
Johns Führer wandten sich ihm zu und sagten: »0 John, wir sind so froh, dass du gekommen bist. Hör zu - es spielt keine Rolle, wie gut der Herd ist: Das Essen wird nie gar werden, bevor die Kochplatten heiß sind.«
 

Nun war John ja nicht dumm, und so erkundigte er sich: »Die Kochplatten, das bin doch ich?«
»Ja«, entgegneten seine liebreichen Engel. »Was kann ich machen?«, fragte John.
»Wofür entscheidest du dich?«
»Ich will das tun, was ich zu tun gelobt habe!«, konstatierte John laut.
Oh, was für ein Flügelschlagen, als er das sagte! Genau das hatten die Engel ja hören wollen. Dieses Mal verzichtete John darauf, genau anzugeben, bei wem der Rücken geheilt werden musste. Er gab nicht mehr an, was er im Einzelnen brauchte oder woher die Kraft kommen sollte oder an welchem Tag sich der Patient besser fühlen sollte. Vielmehr sagte John schließlich: »Ich will Heilung für mich selbst. Ich will das tun, wozu ich mich verpflichtet habe. Ich will, dass sich das erfüllt, was mir leidenschaftlich am Herzen liegt. Ich will das tun, wozu ich hierher gekommen bin.«
Durch seine Engel sagte Gott zu ihm: »Du hast so lange gebraucht, John, um diese Frage zu stellen. Du sollst haben, worum du bittest! Es wird dir gegeben, noch in diesem Augenblick! «
Als sich John an diesem Abend von seiner Meditation erhob, merkte er gleich, dass sich etwas verändert hatte, denn er verspürte einen nie gekannten Frieden. Noch bevor er in den Behandlungsraum kam, wusste er, dass sich etwas geändert hatte. Gott hatte ihm gesagt, er müsse nur gut für sich selbst sorgen, und alles andere würde sich dann schon finden. Als John in den Behandlungsraum trat, passierten erstaunliche Dinge, denn ihm wurde weiteres Wissen geschenkt. »Heute lege ich meine Hände auf die-und-die Stelle«, sagte er sich. »Es ist ganz anders als zuvor. Niemand hat mir gesagt, dass ich das tun soll, aber ich weiß, es ist genau das Richtige.« Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten. John wusste, dass Gott ihm über die Schulter sah und ihm augenzwinkernd sagte: »Aha, ja, richtig so. Nun probiere es einmal hiermit.« John erzielte mit einem Mal Ergebnisse wie noch nie. Er sagte denen, die zu ihm kamen, dass sie sich innerlich darauf vorbereiten sollten, geheilt zu werden. Er führte Zeremonien mit ihnen durch, bevor er sie überhaupt anfasste. Sie hielten ihn für verrückt - bis sie geheilt waren. Dann kamen noch mehr Menschen zu ihm - John, dem begnadeten Heiler.
Und so geschah es, dass John seine Schwester aufsuchte. John kam buchstäblich zu ihr hereingetanzt, voller Feuer, und wusste, dass sie die Nächste war, die geheilt werden würde. Er sah, wie sich ihre Miene aufhellte. Kein böses Gesicht mehr, und dabei hatte er sie noch nicht einmal berührt.
»John! Was ist geschehen?«, fragte sie ihn. »Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.« Alles schien stillzustehen. John erkannte, dass seine eigenen Qualen auf die Menschen übergegriffen hatten, die er zu heilen versuchte. Mal um Mal war er bei ihr ins Zimmer gekommen und hatte seine eigenen Ängste mit sich herumgeschleppt. Tatsache war, dass er durch seine eigenen Sorgen ihre Genesung behindert hatte. Kein Wunder, dass nichts half!
»Gott hat mir gesagt, dass du geheilt werden wirst«, kündigte John mit großer Wärme an. Dann führte er eine Zeremonie mit seiner Schwester durch und spürte, wie der Friede Gottes sie beide überwältigte. Er vergoss Tränen der Freude über dieses neu gefundene Wissen und dankte Gott für seine Hilfe, die derart wundervolle Wirkung zeigte. Seine Schwester wurde tatsächlich geheilt, weil sie so weit war und weil John zuerst für sich selbst gesorgt hatte - und seine Fähigkeiten und seine Weisheit waren enorm gewachsen. Johns neue Ausrichtung hatte nicht nur sein eigenes Leben verändert, sondern sollte auch das von allen verändern, die er von da an berührte.

NACHTRAG DES AUTORS
»Was ist der Schlüssel zur Entwicklung wirksamer heilender Fähigkeiten? Viele stellen diese Frage. Nun: Eignen Sie sich das entsprechende Fachwissen an, und sorgen Sie dann dafür, dass sie SELBST im Gleichgewicht sind! Bitten Sie darum, dass erfüllt werden soll, wozu sie sich für dieses Leben verpflichtet haben. Im Gleichgewicht zu sein, erschließt Ihnen zusätzliches Wissen, bessere Hilfsmittel und eine immens größere Weisheit, die sie sich innerhalb der neuen Energie zunutze machen können.
 

Wo und der Große Wind

HINWEIS DES AUTORS
Gott hat uns verheißen, »unseren Vertrag zu erfüllen« bedeute, in Kontakt mit den Dingen zu sein, denen unsere ganze Leidenschaft gilt. Das heißt auch, dass wir für alles, was wir für uns selbst in diesem Leben geplant haben, zur rechten Zeit am rechten Ort sein werden. Hier unsere letzte Geschichte - eine Geschichte, die Sie vielleicht dazu bringt, gründlich zu überlegen, was für ihr Empfinden »der rechte Ort zur rechten Zeit« ist.

\Wir haben schon an früherer Stelle von dem Wesen gesprochen, das wir Wo nannten. Nun ist Wo ein Name, den wir schlichtweg diesem Menschenkind geben, das da auf dem Planeten wandelt. Er soll weder einen Mann bezeichnen noch eine Frau, denn wer nicht hier ist, ist keines von beidem. Im Rahmen dieser Geschichte jedoch, damit sie sich leichter erzählen lässt, soll Wo männlich sein. Denn nun kommt die Geschichte - und die Lebensreise von Wo und dem Großen Wind.

Wo war ein Wesen, das höheres Wissen erlangt hatte. Er lebte zusammen mit vielen Anderen auf einer kleinen Insel. Wo hatte ein gutes Leben, denn man muss dazu sagen, dass er sich auf einem spirituellen Weg befand. Wir würden Wo als Krieger des Lichts bezeichnen, denn Wo meditierte und liebte Gott. Er hatte wunderbare Kinder, die er durch seine Liebe die Essenz Gottes lehrte. Wo war bei seinen Nachbarn sehr beliebt, denn sie fanden, dass er ein guter Mensch war. Unser Inselbewohner Wo sagte täglich: »0 Gott, ich liebe dich. Ich wünsche mir so sehr, meinen Vertrag zu erfüllen - zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Genau das will ich.«
Wie Wo so weiter durch das Leben ging, Jahr für Jahr, begab er sich täglich zum Strand hinunter. Während das Tosen der Wellen ihm ins Ohr drang, setzte er sich immer so nahe ans Wasser, wie es ihm möglich war, ohne nass zu werden. »0 Herr«, betete Wo dann immer, »bringe mich dort hin, wo ich hingehöre. Es ist mir gleich, wenn ich von hier fort muss. Ich will dort sein, wo der perfekte Ort für mich ist - dort, wo mein Vertrag mich haben will. «
Nun muss man wissen, dass Wo hierin genau richtig lag, und er wurde hierfür sehr geehrt. Wo sagte also immer: »0 lieber Gott, es gibt da etwas in diesem neuen Zeitalter, das ich zu gerne hätte. Ich weiß, es gibt einige, die dieses Geschenk nie bekommen, aber wenn du es angemessen findest, lass mich meine Führungsengel sehen -und sei es nur einmal.« So kennt ihr nun den inneren Mechanismus hinter Wos Leben und Denken. So einer war Wo.
Ein heftiger Sturm näherte sich der Insel. Er war unglaublich gewaltig. Wo packte die Angst, denn es sah ganz so aus, als würde der Weg des brausenden Orkans direkt über sein Haus hinweg führen, Seit ein paar Hundert Jahren hatte es keinen Sturm wie diesen mehr gegeben, denn er war wirklich mächtig. Als der Orkan näherrückte, verließen viele sogar die Insel. Wo jedoch blieb, wusste er doch nur zu gut, dass er zur rechten Zeit am rechten Ort sein würde, ganz genau so, wie er es mit erschaffen hatte. Wo rechnete damit, dass der Wind jeden Moment auf wundersame Weise drehen würde. Aber, seht ihr, es kam nicht dazu. Statt dessen wurde der Orkan immer heftiger. Und so saßen die Einheimischen bei sich zu Hause fest, und man sagte ihnen: »Gehen Sie nicht nach draußen, wenn Sie das Ganze heil überstehen wollen.«
Also blieben die Leute in ihren Häusern und beobachteten von dort aus, wie die Orkanböen über das Land peitschten und den Wasserspiegel steigen ließen. Sie mussten mit ansehen, wie ihre Häuser langsam auseinander gerissen wurden, und wie Bruchstücke anderer Häuser vorbeiflogen. Sie hatten große Angst. Wo jedoch schwieg. Diesmal führte er über das, was da geschah, keine Zwiesprache mit Gott. Ihr müsst nämlich wissen: Wo war wütend. Tatsache ist, dass er innerlich tobte, denn er hatte das Gefühl, hintergangen worden zu sein.
»Wie viele Jahre bitte ich jetzt schon um ein und dasselbe, und nun, da die Zeit gekommen ist, bekomme ich es nicht?«, beklagte sich Wo, während der Sturm heftiger und er selbst immer wütender wurde. »Gott hat meine Familie und mich nicht von diesem unpassenden Ort erlöst!«, schrie Wo verzweifelt, als er hörte und zu spüren bekam, wie sich die Veranda hinter seinem Haus aus ihrer Verankerung riss. Dann fiel der Strom aus. Wo hörte, wie Lastkraftwagen durch die Straße fuhren, um Menschen aufzusammeln. Über Lautsprecher ertönte die Ansage: »Ihre Sicherheit ist in Gefahr! Steigen Sie in einen der Laster, solange Sie noch können. Wir bringen Sie zur nächsten Schule, das Gebäude ist stabil. Dort finden Sie einen sicheren Unterschlupf.«
Und so kam es, dass die gesamten Bewohner der Insel sich auf den großen LKWs versammelten, die sie zu diversen Schulen und Kirchen brachten. Wo landete in einer der größten Schulen, ganz in der Nähe seines Hauses. Er und seine Familie kämpften sich mit vielen ihrer Nachbarn durch Wind und peitschenden Regen den kurzen Fußweg entlang vom LKW zum Eingang des Schulgebäudes. Dort angekommen, blickte Wo in die durchnässten Gesichter der anderen mit ihrem leeren, angsterfüllten Blick. In Wos eigenen Augen jedoch stand nur seine Wut auf Gott geschrieben. Dass er zuließ, dass Wo sich in einer solchen Situation befand! Alle begaben sich die Treppe hinunter ins Souterrain des großen Gebäudes. Gerade hatten sie sich dort in kalten Ecken verkrochen, die sie für sicher hielten, da fiel zu allem Überfluss auch der Strom aus, und sie saßen im Dunkeln. Vereinzelt wurden Kerzen hervorgekramt, doch dann begann Wasser ins Souterrain einzudringen, und der Wind rüttelte an allen Ecken und Enden an dem Gebäude. Das Ächzen von Beton und Holz drang den Wartenden ununterbrochen in den Ohren. Sie kauerten sich in der Dunkelheit zusammen, starr vor Entsetzen, und gaben keinen Ton mehr von sich.
Da machte Wo eine erstaunliche Feststellung: Er merkte nämlich, dass er keine Angst hatte! Er war zwar sehr wütend, aber Angst? Nein. Er blickte sich um und sah die zusammengekauerten Gestalten im knöcheltiefen Wasser, das immer weiter stieg, frierend, ohne etwas, woran sie sich wärmen konnten oder auch nur Kerzenlicht, denn die meisten Kerzen waren bereits erloschen. Er sah auch ihr Entsetzen. Denn viele gingen in dieser Nacht davon aus, dass alle sterben würden. Wie konnte es auch anders sein, denn man sagte ihnen, dass man sich bislang nicht einmal im Auge des Sturms befände und dass Windverhältnisse bevorstanden, die noch schlimmer sein würden. Sollte die Schule dem Orkan nicht standhalten, so wären sie auf Gedeih und Verderb den Elementen, dem Wind und dem Regen, ausgeliefert. Kein Mensch, der diese Nacht durchmachte, hatte je solche Naturgewalten erlebt.
Und so erhob sich Wo an der Stelle, wo er die ganze Zeit über wutschäumend herumgesessen hatte. Er umarmte seine Familie und sagte: »Hier wartet Arbeit auf mich. Es wird euch kein Leid geschehen.« Und er sah seinen Kindern in die Augen und tröstete: »Seht mal, in meinen Augen ist keine Angst, denn mir ist versprochen worden, dass uns nichts passieren wird.« Damit verließ Wo seine Familie und ging von Nachbar zu Nachbar und von Gruppe zu Gruppe. Wo erzählte ihnen von seiner Liebe zu Gott, und er sagte ihnen, dass Gott ihn noch nie im Stich gelassen hätte. Sie alle seien hier in Sicherheit. Er ließ die Verzagten teilhaben an der Liebe, die nur von einem Menschen kommen kann, der höheres Wissen erlangt hat. Jedes Mal, wenn er eine Gruppe verließ, um zu einer neuen zu gehen, stellte er fest, dass mit ihm selbst immer auch das Entsetzen dieser Menschen verschwand, und sie blieben voller Hoffnung zurück, als hätte sich eine schwarze Wolke aufgelöst. In einigen Grüppchen begann man sogar Lieder anzustimmen.
Gesang ertönte, wo gerade noch stummes Entsetzen und Angst regiert hatten. Bald war in einigen Gruppen Gelächter zu hören, wenn man sich komische Geschichten aus dem eigenen Leben erzählte, und die Angst nahm immer weiter ab. Der Schrecken wich.
Während Wo in dieser Nacht von einer Gruppe zur nächsten ging, tat er die Arbeit, die sein Vertrag ihm gebot. Und wie durch eine Art von Wunder trafen die heftigsten Stürme nie ein. Vielmehr machte der Sturm irgendwann kehrt und zog weiter, langsam abebbend, statt sich zu steigern. Etwa zu der Zeit also, zu der Wo mit seiner Arbeit fertig war, hatte sich der Sturm genug beruhigt, dass die Meldung kam, alle könnten auf den Lastern, die sie zur Schule gebracht hatten, nach Hause zurückkehren. Die Sonne kam wieder zum Vorschein, und erst da wurde Wo bewusst, dass sie die ganze Nacht in der Schule verbracht hatten. Als sie nach draußen kamen, war der Sturm fast vollkommen vorbei. Wie schnell er sich gelegt hatte! Die Vögel sangen und die Sonne schien, und alle machten sich auf den Nachhauseweg. Oh ja, manche von ihnen erwartete großes Leid, denn ihr Haus war zerstört worden. Und ja, neben all seinen Nachbarn musste auch Wo feststellen, dass sein Dach abgedeckt und die Veranda verschwunden war. Außerdem bestanden an vielen Stellen Wasserschäden von dem eingedrungenen Regen.
Die nachfolgenden Wochen standen im Zeichen des Wiederaufbaus. Alles lief glatt. Nach und nach entstand auf der Insel eine Geschichte. Ihr müsst wissen, dass in den Nachrichten berichtet wurde, was sich in dieser Nacht in der Schule ereignet hatte. Und da waren diese Leute, die Geschichten von dieser schrecklichen Nacht erzählten und sagten: »Da war ein Mann, der im Dunkeln mit seinen Helfern zu uns kam, als unsere Angst am schlimmsten war. Sie sagten uns, dass wir in Sicherheit seien, und sie gaben uns Hoffnung. Durch sie lösten Liebe und Frieden die Dunkelheit ab. Durch sie erhielt unser verängstigter Geist eine Zuflucht, und außerdem gaben sie uns den Humor zurück. Sie schenkten uns in dieser Nacht Lieder, und das veränderte uns, denn wir hatten keine Angst mehr. Unsere Kinder reagierten als erste auf die Veränderung, denn in
ihren Augen lasen wir, dass sie keine Angst mehr hatten, und da verloren auch wir unsere Anspannung. Der Name des Mannes war Wo.«
Eine Gruppe nach der anderen berichtete von diesem erstaunlichen Ereignis, und peinlich berührt musste Wo es über sich ergehen lassen, dass er zu einer Feier eingeladen wurde, bei der er geehrt werden sollte. Widerstrebend ging Wo also hin und hörte sich die Berichte der Nachbarn an, die bezeugten, wie er und seine Helfer ihnen in dieser Nacht geholfen hatten.
Nach dem Zeremoniell ging Wo zum Stand, wo er sich direkt am Wasser niederließ. Und da begriff  er, was »zur rechten Zeit am rechten Ort sein« bedeutete. Ihm wurde klar, dass alle seine Gebete und Fähigkeiten als Mitschöpfer in diesem neuen Zeitalter hier Früchte getragen hatten. Seht ihr, Wo hatte ja darum gebetet, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, und genau da befand er sich! Ihm wurde klar, dass seine Gebete hundertprozentig erhört worden waren. Da begann Wo zu weinen, denn mit einem Mal verstand er, dass hundertprozentiges Miterschaffen bedeutete, dass die Menschen in dieser Nacht auch seine Führer gesichtet hatten. Jede Gruppe wusste zu berichten, dass sie drei Leute gesehen hätte: Wo und seine »beiden Helfer«. Wo wusste, dass er in der Schule allein durch die Dunkelheit getappt war, um seinen Nachbarn während des Orkans zu helfen - zumindest hatte er das gedacht! Aber alle hatten übereinstimmend seine Engel gesehen. Gott hatte seine Gebete erhört - ausnahmslos.
Obwohl Wo es also zu dem betreffenden Zeitpunkt selbst nicht wahrgenommen hatte, waren seine Führer, die Engel, im Kerzenlicht deutlich zu sehen gewesen. Seine Nachbarn hatten sie beschrieben, und die Stimmen derer, denen er geholfen hatte, schilderten eindeutig seine Engel! Oh ja, es stimmte, dass er sein Zuhause verloren hatte, und es stimmte, dass einiges von seinem Hab und Gut zerstört worden war, doch der Vertrag, den er für sein Leben abgeschlossen hatte, war erfüllt worden, und daneben verblasste alles andere. All seine Gebete für das Mitschöpfertum waren darum gegangen, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Wo erkannte, dass Gott ihm die Ehre erwiesen hatte, an einem vollständigen, kompletten Wunder des gemeinsamen Erschaffens teilzuhaben.
Von da an wusste er, was es bedeutete, Mitschöpfer zu sein und um Erfüllung seines Vertrags zu beten. Er wusste, dass es nicht hieß, dass ihm all die Prüfungen erspart blieben. Es hieß nicht, dass er nicht dabei sein würde, wenn die Erde bebte. Es hieß, dass er an dem Ort sein würde, der für ihn perfekt war, und er würde vollkommenen Frieden erleben, während all das stattfand. Es bedeutete, dass er zur Verfügung stehen würde, um anderen Menschen das Leben leichter zu machen, wenn diese es am meisten brauchten. Die Erkenntnis veränderte sein Leben, denn er entdeckte seine wahre - imstande zu sein, Frieden in das Leben anderer zu bringen, zur rechten Zeit am rechten Ort.
 

NACHTRAG DES AUTORS
Als ich mich auf die Kryon-Arbeit einließ, hatte ich die Erwartung, dass ich mich damit mitten in der Erfüllung meines Vertrags befinden würde. Ich erwartete, dass an dem Punkt zu sein, dem meine ganze Leidenschaft galt, es mir erlauben würde, »zur rechten Zeit am rechten Ort« zu sein, damit alles perfekt sein würde, und so, wie es sein sollte. So hatte es Gott versprochen. In meiner Unschuld im Hinblick darauf, wie Dinge in spiritueller Hinsicht funktionieren, verstand ich nicht, dass an diesem perfekten Punkt zu sein auch dunkle Prüfungen mit sich brachten.
Ich war begeistert von der Tatsache, dass Zehntausende von New-Age-Leuten Menschen des neuen Zeitalters, auf dem ganzen Planeten die Bücher zu schätzen wussten und mir in diesem Sinne schrieben. Das war in der Tat ein Punkt, den ich perfekt fand! Ich war vollkommen perplex, als ich eine Einladung zur S.E.A.T. -Gruppe innerhalb der Vereinten Nationen erhielt - ich sollte doch tatsächlich dort hin kommen und einen Vortrag halten und dort so wunderbaren planetaren Lichtarbeiterinnen und Lichtarbeitern begegnen. Ich war erstaunt, als das Kryon-Magazin startete und Tausende von Abonnenten fand - und als mein Kommunikationsforum bei America Online das populärste New-Age-Message-Board in der Geschichte dieser Einrichtung bei AOL wurde.
 

Mary, die Unfruchtbare
Sprechen wir jetzt über Mary die Unfruchtbare. Nun, schon als Mary noch ganz klein war,  wusste sie intuitiv, dass sie die geborene Mutter war. Wenn andere kleine Mädchen ihres Alters mit einer Puppe spielten, spielte Mary gleich mit sechs. Mary wusste alles über Kinder. Sie wusste, womit man Kinder glücklich machen kann und wie man sie erzieht. Sie war ziemlich klug auf diesem Gebiet, muss man wissen, denn sie war schon früher Mutter gewesen. Leben für Leben hatte sie Kinder aufgezogen, mitunter bis zu elf. Mary war die geborene Mutter!
Im Laufe ihres weiteren Lebens begegnete Mary dann einem männlichen Menschenwesen, das sagte: »Ich will eine große Familie.« »Das ist der richtige Mann für mich«, sagte sich Mary. Sie schmiedeten zusammen Zukunftspläne und erwarben ein riesiges Haus für die vielen Kinder, die da kommen würden. Doch unglücklicherweise sollte sich zeigen, dass Mary gar keine Kinder bekam. Es war ein harter Schlag für sie, als man feststellte, dass sie unfruchtbar war. Ihr ganzes Wissen in Kinderfragen schien umsonst. Mary war am Boden zerstört. Sie haderte mit Gott und fragte sich, wie man ihr einen so üblen Streich spielen konnte - da kam sie mit einem solchen Wissen im Hinblick auf Kinder auf diesen Planeten, und dann blieben ihr selbst welche versagt! Was mit ihrem Partner passierte? Er blieb kaum ein Jahr. Denn schließlich wollte er ja Kinder, die biologisch seine eigenen wären, genau wie Mary. Er wollte ihre Hände und Finger sehen und wissen, dass sie genau wie seine waren und dass sie von ihm abstammten. Mary blieb also allein zurück.
Sie überwand ihre Wut auf Gott, denn sie war eine spirituell bewusste Frau und wusste das auch. Sie wusste, sie hatte eine Chance erhalten, mehr über die Gefühle zu erfahren, die sie in sich trug. Es ergab für sie keinen Sinn, dass Gott ihr derart übel mitspielte, und so suchte sie in der Gesellschaft anderer, die ihr Informationen zutrugen, nach Antworten. Sie ergründete sich selbst.
Vor allem, und das bewirkte eine Menge, übernahm Mary von da an die Verantwortung für die Vorfälle in ihrem Leben. Als sie sich eingehender damit beschäftigte, wurde ihr klar, dass sie das, was da geschehen war, in Wirklichkeit geplant hatte. Sie verstand zwar nicht, warum, und noch immer musste sie mitten in der Nacht weinen um die verlorenen Kinder, die sie nie haben würde - aber sie übernahm die Verantwortung für die Situation. Nicht lange danach hatte Mary eine Vision, und daraufhin wusste sie, worin ihre Mission bestand. Denn die Vision zeigte ihr andere Mütter auf der ganzen Welt, die ihre Worte lasen und von ihrer Lebensklugheit profitierten. Ihr müsst wissen: Mary war es bestimmt, Ratgeber zur Erziehung von Menschenkindern zu veröffentlichen, also tat sie es. Bis Mary wieder in der Höhle der Schöpfung angelangte und dann in die Ehrenhalle kam, hatte sie insgesamt sieben Bücher verfasst. Sie wurden auf dem ganzen Planeten gelesen. Zehntausende von Müttern profitierten von Marys Werken, ihren Erkenntnissen und ihrer Erfahrung. Rückblickend betrachtet, von der anderen Seite aus, verstand Mary, was geschehen war. 0 ja, sie war mit diesem Wissen auf den Planeten gekommen, diesem »Überbleibsel« aus ihren vielen früheren Leben, aber sie hatte es falsch gedeutet. Sie sollte keine Kinder bekommen, denn das wäre ihrem wahren Auftrag in die Quere gekommen! Sie musste die Verantwortung dafür übernehmen, wer sie war sowie für ihre Probleme, damit sie umdenken und sehen konnte, was sie mit ihrem Wissen anfangen würde. Behaltet das im Hinterkopf, denn hier sind noch weitere Geschichten.

Philippe, der Fischer
Wir möchten euch jetzt etwas über den Fischer Philippe erzählen.
Nun, Philippe lebte nicht auf diesem Kontinent, aber dennoch ist das hier eine wahre Geschichte von einem tatsächlichen Menschen. Schon als ganz kleiner Junge hatte Philippe nichts als das Fischen im Sinn. Denn man muss wissen, dass er in dieses Leben karmische Überreste aus vielen, vielen Leben als Fischer mitbrachte. Immer wieder war er Fischer gewesen, immer hatte er viel mit den Fischern in seinem Umfeld zu tun gehabt, und er wusste es. Denn als Kind wollte er immer nur zum Strand und sich unter die erwachsenen Fischer mischen. Er lernte sämtliche Seemannsknoten und beherrschte diese Kunst bald hervorragend. Intuitiv wusste er genau, wann für jeden Fisch die beste Fangzeit war. Er wusste intuitiv, wie er vorgehen musste und wann er größere Fänge machen würde.
Philippes Vater war nicht unvermögend. Zudem hatte er eine juristische Ausbildung genossen. Er wollte nicht, dass aus Philippe ein Fischer werden würde, denn ohne dass er oder sein Sohn es wussten, hatte sein Vater auf der anderen Seite eine Vereinbarung mit Philippe getroffen. Es gehörte zum Karma seines Vaters, diese Mission zu erfüllen. Der Vater zeigte sich also irritiert, dass Philippe nur ein armseliger Fischer werden wollte, denn er hatte größere Pläne mit ihm.
Und so schickte er Philippe von der Küste weg - weit ins Landesinnere, wo er Philippe an der juristischen Fakultät einschrieb. So wurde aus Philippe ein Experte in Sachen Recht. Es war eine brillante Tatsache, dass er die Juristerei sogar liebte, als er erwachsen war. Doch er dachte noch immer daran, wie es wohl wäre, das Leben eines Fischers zu führen, machte sich das Fischen dann stattdessen aber zum Hobby. Sooft er konnte, fuhr er an die Küste, um einen Törn auf seinem privaten Segelschiff zu unternehmen. Danach roch er immer ein, zwei Tage wie ein Fischer und schwelgte in dem Erlebten.
Im Laufe seines weiteren Lebens wurde Philippe eingeladen, dem höchsten Gerichtshof seines Land beizutreten, und auch hier brillierte Philippe wieder. Denn er war ein integrer Mann, müsst ihr wissen. Nicht umsonst hatte er viel Zeit unter Fischern verbracht! Er besaß eine tiefe Verbundenheit mit der Natur und ihren Geschöpfen sowie mit der Erde selbst. Philippe brachte seine kluge Art in seine Arbeit hinein, und er gelangte in seinem Land in die höchste Führungsspitze. Seine Landsleute liebten ihn. Irgendwie erinnerte Philippe sie an einen einfachen Fischer, und sie sprachen sehr positiv auf eine solche Persönlichkeit an.
Damit ist also klar gestellt, dass die Überbleibsel aus früheren Leben, die Philippe in sich trug, ihn um ein Haar als Fischer  an der Küste festgehalten hätten, wäre da nicht sein Vater gewesen. Denn die Aufgabe seines Vaters war die, Philippe zu einem weisen Führer zu erziehen, und das hatte er getan. Philippes Mission bestand darin, die Eigenschaften des Fischers auf die Führung der Staatsgeschäfte zu übertragen. Zusammen hatten Philippe und sein Vater einen geweihten Plan, auch »Karma« genannt, und diese beiden Menschen hatten ihn perfekt durchlaufen. Infolgedessen wurde vielen geholfen, und die Schwingung des Planeten veränderte sich.

Elizabeth, die Königliche
Lasst mich nun von Elizabeth, der Königlichen erzählen. Seht ihr, schon  als Neugeborenes hielt Elizabeth ihr Haupt hoch erhoben. Die meisten von euch wissen, dass das ungewöhnlich ist. Ein Kind in diesem Alter hat schwache Muskeln und kann seinen Kopf noch nicht alleine halten. Nicht so Elizabeth.. Oh ja, Elizabeth war eine wahre Königin, und sie wusste es. Das einzige Problem, ihr Lieben, dabei war, dass Elizabeths Eltern nicht königlichen Geblüts waren.
Elizabeth wurde nämlich in ärmliche Verhältnisse hineingeboren. Im Laufe der Jahre machte sie das zunehmend wütend, denn sie wusste, dass sie ja schließlich etwas Besonderes war .Sie war eine Prinzessin, würde eines Tages Königin sein, aber nichts in ihrem Umfeld bestärkte sie sichtbar hierin. Und so war sie mit ihren Allüren für die anderen Kinder ein rotes Tuch, und später brachte sie auch andere Erwachsene zur Weißglut, da sie sehr eigene Vorstellungen davon hatte, wie alles um sie herum sein sollte. Sie gebärdete sich wie eine Dame von Welt, die eine mittellose Familie beehrt. Und ganz ähnlich wie bei der ersten Geschichte, die wir euch hier erzählt haben, der von Mary der Unfruchtbaren, reifte Elizabeths Chance heran. Eine Freundin nahm sie eines Tages beiseite und erklärte ihr das Wirken Gottes. Und Elizabeth betrachtete ihr eigenes Leben und sagte: »Ich übernehme die Verantwortung dafür, wie ich mich fühle - als Prinzessin in eine königliche Familie geboren zu sein. Was also ist mein Auftrag?« Dann gestand sie ein: »Vielleicht war eine königliche Familie ja auch gar nicht nötig für mich, um eine Königin zu sein. «
Also beschloss Elizabeth, dass sie selbst dafür sorgen würde, sich ihre eigene Position einzurichten. Und alles, was sie versuchte, funktionierte! Ringsum taten sich Chancen auf für Elizabeth, während sie die Führung ihres Umfelds übernahm und bei der Erschaffung ihrer eigenen Wirklichkeit mitwirkte. Als sie ihr dreiundvierzigstes Lebensjahr erreicht hatte, befand sich Elizabeth in der Situation, von allen geachtet und bewundert zu werden. Aufgrund ihrer Begabungen und ihrer Person hatte sie in der Tat ihr eigenes Königinnentum geschaffen. Wieder einmal hatte hier ein Überrest aus einem früheren Leben gute Dienste geleistet, wenn auch nicht so, wie sie sich das vielleicht gedacht hatte. Die Alchemie in dieser Geschichte ist klar: Elizabeth hatte eine potenziell frustrierende Situation genommen und durch höhere Erkenntnis in eine ruhmreiche verwandelt. Elizabeth, die Königliche... war in der Tat eine Königin.

Nun könntet ihr, meine Lieben, nach diesen vier Geschichten Fragen stellen: »Woher weiß ich den Unterschied zwischen einem Überbleibsel aus einem früheren Leben und meinem Vertrag oder meiner Mission für dieses Leben? Für mich sehen sie nämlich gleich aus.« Mary, die Unfruchtbare, dachte, sie würde bald Mutter werden; John wusste mit absoluter Gewissheit, dass er dazu geboren war, in Reichtum zu leben; Philippe, der Fischer, dachte, er sei geboren worden, um Fische zu fangen, und Elizabeth dachte, sie hätte eigentlich eine Königin sein sollen!
Es ist ganz einfach, den Unterschied zu erkennen - hier einige wichtige Kennzeichen. Alle Vorbereitungstreffen, bei denen es um Karma geht und die jetzt in diesem Moment für euch stattfinden, basieren auf Chancen in Form von Dingen, die euch individuell zum entsprechenden Handeln bringen. Das heißt, sie sind in Liebe geplant worden, um eure Entwicklung hin zur höheren Erkenntnis zu unterstützen, und zu bestimmten, kraftvollen Zeiten seid ihr überdeutlich mit ihnen konfrontiert. Manche dieser Fenster der Möglichkeiten sind dazu angelegt, euch zu zeigen, was ihr nicht tun sollt. Andererseits verhält es sich so, dass Aktivitäten, die ihr ausprobiert und die bei euch gut funktionieren, offensichtlich eure Mission sind. Wir laden euch ein: Wenn ihr den Unterschied zwischen einem intuitiven Gefühl, das in euren Zellen verankert ist, und einer Mission, nicht ausmachen könnt, stellt euch direkt der Herausforderung, ihn herauszufinden. Einige von euch haben schon das Gefühl gehabt, dass ihr dies oder jenes sein solltet. Vielleicht solltet ihr hierhin oder dahin gehen, aber ihr seid unsicher. Viele werden das Wagnis unternehmen müssen, den Unterschied zwischen einem Überhang aus einem früheren Leben und einem karmischen Vertrag oder einer Mission herauszufinden, denn oft verwischt sich die Grenze zwischen beidem.
Eben diese verwischte Grenze lädt euch karmisch betrachtet zu dem spannenden Unterfangen ein, den Unterschied zu erkunden. Befürchtet nicht, eure Zeit oder Mittel für etwas zu verschwenden, was sich als scheinbarer Fehlschlag erweisen wird, denn es hat euch womöglich Wahres gezeigt! Genau dieses vorgezogene oder geplante Wagnis signalisiert Gott und euren Führungsengeln, dass ihr beschlossen habt, in Angriff zu nehmen, was eurem Plan entspricht! Seht ihr die Ironie an der ganzen Geschichte? Wenn ihr da hockt wie ein Häufchen Elend und euch sorgt und ängstlich fragt, was ihr wohl tun sollt, so wird nichts geschehen. Nur wenn ihr eure Angst überwindet und aktiv werdet, um mehr herauszufinden, wird der »Motor« eurer Lektionen angeworfen. Mitunter scheint euer Handeln fehlzuschlagen, aber die Wahrheit ist, dass ihr in der Tat herausgefunden habt, ob das Gefühl, das euch antreibt, Überbleibsel oder Mission ist. Ein Mensch, der es immer wieder mit dem Überbleibsel probiert, begeht eine Dummheit. Es wird einfach nie funktionieren.
Hätte Philippe also versucht, Fischer zu werden, so wäre daraus nichts geworden.. Es gibt da nämlich etwas, was Philippe nie herausfand und was in seiner biologischen Konstitution versteckt war: Er wäre permanent krank gewesen, wenn er seine Pläne weiterverfolgt hätte, vom Fischfang zu leben. Auch das ist eine Art und Weise, wie Gott Philippe gerecht wurde, um ihm beim Herausfinden seines Auftrags zu helfen. Es hätte für ihn nicht funktioniert, und wäre da nicht sein Vater gewesen, hätte sich das deutlich gezeigt. So aber konnte Philippe schnell erfolgreich in seinen Auftrag hineinwachsen, weil sich da ein Mensch an seiner Seite befand, der genau zu diesem Zweck gekommen war Seht ihr, wie es durchaus sein kann, dass Menschen um euch herum, die euch wichtig sind, die Erfüllung eurer Mission vorantreiben können?
Gott be- oder verurteilt dich, wenn du die andere Seite erreichst, nicht dafür, ob du dein Karma erfolgreich durchlebt hast oder scheinbar durch die Prüfung gefallen bist, vor die dich ein bestimmtes Leben gestellt hat. So war es auch bei John, dem Reichen: Es wurde absolut nicht Gericht gehalten, nicht einmal von John selbst. Vielmehr wurde John in der Ehrenhalle genau wie die anderen als Held begrüßt. Die Ehrung gilt der Inkarnation als solchen. Zu keinem Zeitpunkt richtet Gott darüber, ob die Lektion gelernt wurde oder nicht. Die Ehre gebührt der Tatsache, dass wir den Weg beschritten haben, es kommt nicht darauf an, in welche Richtung er eingeschlagen wurde.

David, der Geliebte
Ich möchte euch jetzt von jemandem erzählen, der ohne Karma auf die Erde kommt, nur mit einem Auftrag. Und zwar wollen wir euch jetzt von David, dem Geliebten, erzählen. Nun, David wurde mit einem unvollständigen Gehirn geboren. Er war ein intelligentes Kind. Alles, was mit dem Bewusstsein zusammenhing, war bei ihm voll ausgebildet, was fehlte, waren die Gehirnareale, die das Wachstum steuern. Und so wussten die Ärzte, dass David nicht sehr lange leben würde, denn ohne diese fehlenden Teile des Gehirns war das unter keinen Umständen möglich. Davids ganzer Daseinszweck war eine bestimmte Mission. Sie war zwar noch nicht gleich offensichtlich, sollte sich jedoch bald zeigen. David hatte junge Eltern, die ihn sehr liebten, und er umgab sich darüber hinaus noch mit weiteren Menschen, die ebenfalls sehr an ihm hingen.
Also führte David für die wenigen Jahre, die er auf dem Planeten war, ein erstaunliches Leben. Da waren diejenigen, die ihn zu Orten mitnahmen, die ein anderer in diesem Alter sonst nie zu Gesicht bekommen hätte. Er wurde nur so überschüttet mit Liebe und erhielt jede nur denkbare Chance, dazuzulernen. Und doch starb er in seinem zwölften Lebensjahr. Denn Davids Auftrag auf diesem Planeten hatte darin bestanden, seinen Eltern ein Geschenk zu machen.
Oh-oh, wenn man seinen Eltern gesagt hätte, dass sein früher Tod ein Geschenk war, wären sie gekränkt gewesen! Der Kummer über seinen Tod bescherte ihnen die schlimmste Zeit in ihrem Leben. Es hätte ihrem wunden Herzen nicht geholfen, wenn sie von Davids Mission gewusst hätten. So ergeht es ja auch euch, meine Lieben, wenn ihr wisst, dass jemand aus diesem Dasein scheidet: Es hilft in diesem Moment nicht, wenn ihr wisst, dass das genau das Richtige ist. Denn in dem Moment, wo es eintritt, ist der Schmerz da, und in diesem Moment könnt ihr noch so viel spirituelle Weisheit haben wie ihr wollt, sie kann die aufwallenden Gefühle nicht verdrängen. Ein wehes Herz ist die schlimmste Wunde, die sich der Mensch je zufügen kann.
David, der allen so teure kleine Junge, wurde schmerzlich vermisst. Und so trauerten seine Eltern um ihn, wie man es in einem solchen Fall ja auch erwarten würde. Aber ihr müsst wissen, dass David mit diesen Eltern eine Übereinkunft getroffen hatte, und seine jungen Eltern wiederum hatten eine Übereinkunft mit ihm. Davids Dahinscheiden war für die beiden, selbst dann, als sie die tiefste Talsohle erreichten, die Chance, einen Weg zu entdecken, der sie schneller zur höchsten Erkenntnis führen würde. In ihrem Ringen um Seelenfrieden taten die verwaisten Eltern einen Schritt, zu dem es ohne Davids Geschenk nie gekommen wäre. Und so geschah es, dass die Beiden ein großartiges, von höherem Wissen beseeltes Leben führten und Heiler wurden, die im Laufe der Jahre viele Patienten betreuten. Der Kummer verwandelte sich in Freude und Heilung. Und so geschah es, dass sich durch das Geschenk, das David, der Geliebte, ihnen gemacht hatte, Erleuchtung erlangten und ihr Karma erfüllten. Welche Chance wäre da vertan worden, hätten Davids Eltern das Geschenk nie erkannt und sich statt dessen in ihrem Leid gesuhlt und zugelassen, dass es ihr ganzes Leben aufzehrte. Davids Mission bestand ganz und gar darin, die höhere Erkenntnis und Heilung Hunderter von Menschen in einer Zukunft zu heilen, die er selbst nie erleben würde. Seine Liebe lag in dem Geschenk, das er seinen jungen Eltern zu machen hatte, und ihre Liebe war ihre Fähigkeit, dieses Geschenk zu sehen und sich anzusehen, was es bedeutete. Das scheinbare Opfer des Einen war also eine Quelle der Freude für viele. Die spirituelle Schönheit dieser Geschichte liegt darin, dass David ewig ist, und die zwölf Jahre, die er damit zubrachte, sein Geschenk darzubringen, waren nur ein Leuchtpunkt auf der Zeitlinie eines viel größeren Ereignisses - dem Aufstieg des Planeten Erde.

NACHTRAG DES AUTORS
Als Kind wollte ich unbedingt zum Militär. Meine Frau Jan wird bestätigen können, dass ich noch heute, wenn ich Männer und Frauen in Uniform sehe, das Gefühl habe, ich sollte einer von ihnen sein. Ich kam mit acht Jahren auf eine Kadettenschule und verbrachte dort auf mich gestellt drei Jahre im Internat. ich wusste, wie es war, beim Militär zu sein, und doch gehörte ich ihm nie an. Als ich die Kommandobrücke eines Schiffes in San Diego betrat, erkannte ich den Stuhl wieder, auf dem ich immer gesessen hatte, und da wusste ich, dass ich mit Haut und Haar zur Marine gehörte. Ich hatte den Eindruck, auf meinen Daseinszweck gestoßen zu sein und machte dementsprechend an der High School meine
Ausbildung beim Reserve Officers Training Corps und plante in späteren Collegejahren einen Abschluss beim Reserve Officers Training Corps der Navy, um eine Laufbahn als Marineoffizier starten zu können. Aber das war ein Überbleibsel aus einem früheren Leben, muss man wissen, und es war schon erstaunlich, was Gott sich alles einfallen ließ, um meinen Eintritt in die Marine zu verhindern!
Erstens hatte ich Allergien. Während meiner Collegezeit sollte ich für einen Einsatz in Vietnam zur Musterung, und ich fiel durch. Man sagte mir damals: »Mit diesen Allergien sind Sie wehrdienstuntauglich. « Jetzt weiß ich, wozu Gott mir Allergien gegeben hat. Später fand ich dann zu allem Überfluss auch noch heraus, dass ich seekrank werde! Können Sie sich vorstellen, wie der große Marineoffizier mitten im Gefecht über der Reling hängt? Es ist ein kosmischer Witz! Mit fünfzig erfuhr ich dann, dass ich mit nur einer Niere geboren worden war! Ich hätte unmöglich die komplette Musterung für den Dienst bei der Marine bestanden! Ich hatte in diesem Land schlichtweg unter keinen Umständen zum Militär gekonnt, und doch wollte ich es unbedingt!
Ich hatte ein Leben nach dem anderen im Militär gedient. Es war etwas ganz Natürliches für mich, und als ich dieses Mal hierher kam, strebte ich es erneut an. Ausgerechnet in das karmische Umfeld des Marinestützpunkts San Diego hineingeboren zu werden, war für jemanden mit karmischen »Marine-Rückständen« aus anderen Leben, der nun aber eine spirituelle Mission hatte, eine wirkliche Herausforderung - und dann auch noch mit acht Jahren in die Kadettenschule gesteckt zu werden!
Also legte Gott mir Steine in den Weg, um mir den Unterschied zwischen einem Überbleibsel aus einem früheren Leben und etwas zu zeigen, das mein Vertrag vorsah. Ich wartete, bis ich Ende vierzig war, bevor ich meine Mission fand, und dabei fragte ich mich immer, ob ich nicht vielleicht Marineoffizier hatte werden sollen. Und dann ist da noch das Menschenwesen, mit dem ich eine Übereinkunft habe und das hier an meiner Seite ist (die Rede ist von Lee Carrolls Frau, Jan Tober.) In meinem Fall war sie die Platzhalterin und brachte mich an den Punkt, an dem ich mich jetzt befinde - genau wie Philippes Vater seinen Sohn. Also verstehen manche von euch jetzt vielleicht Jans Anteil an der Kryon-Arbeit besser, von dem ich in anderen Publikationen gesprochen habe.
 

Der Vater und der Sohn

HINWEIS DES AUTORS
Hier eine Geschichte, mit der viele Männer bestimmt etwas anfangen können. Sind Sie der Vater ... oder sind Sie der Sohn? Selbst wenn Sie keiner von beiden sind, oder vielleicht nicht einmal ein Mann - für unseren Planeten ist diese Geschichte allemal von Bedeutung. Es ist eine Geschichte, in der es um Hass geht - diese Art von Hass, die ein ganzes Leben lang anhält. Eine der anspruchsvollsten Prüfungen, der die menschliche Natur unterzogen werden kann. Hass ist wie eine zusammengedrückte Sprungfeder. Was die meisten Menschen nicht wissen, ist, dass diese Feder in gelöstem Zustand ein mächtiges Potenzial hat, sich in Liebe zu verwandeln!
Ich will euch nun die Geschichte von Vater und Sohn erzählen. Laßt die Liebe durch jede Pore eures Körpers eindringen, während diese reale Geschichte und die Wahrheit in ihr offenbart wird. Nun ist der Zeitpunkt für die Heilung gekommen, um die ihr vielleicht zu einem früheren Zeitpunkt gebeten habt, denn die Heilung wird mit dem Handeln kommen. Und das Handeln ist das Ergebnis von Wissen.

Und so war da auf dem Planeten Erde der Vater. Nun, noch war er nicht Vater, aber er freute sich schon darauf, denn die Geburt seines Kindes stand unmittelbar bevor. Er hoffte also, dass das Kleine ein Junge sein würde, denn er hatte große Pläne für einen männlichen Nachkommen. Der Vater war nämlich Zimmermann, und er wollte dem Kind das Zimmermannshandwerk vermitteln. »Ach, ich habe ihm so viel beizubringen«, sagte er immer. »Ich werde ihn alle Kniffe und Tricks lehren, und ich weiß, er wird das spannend finden und unseren guten Namen als Handwerker fortführen.« So kam es, dass der Vater überglücklich war, als das Kind geboren wurde und es in der Tat ein kleiner Junge war. »Das ist mein Sohn! « rief er allen zu. »Er wird meiner Familie einmal alle Ehre machen. Er wird meinen Namen tragen. Das ist der großartige neue Zimmermann, denn ich werde ihm alles zeigen, was ich weiß. Wir werden eine grandiose Zeit miteinander haben, mein Sohn und ich.«
Und so wuchs der Säugling heran. Er liebte seinen Vater. Denn der Vater war ganz vernarrt in ihn, er nahm ihn bei jeder Gelegenheit auf seinen Arm und sagte: »Warte nur, mein Kleiner, bis ich dir all das beibringen kann! Du wirst begeistert sein. Du wirst von unseren Vorfahren und unserer Handwerkstradition und unserer Familie erfahren, und noch lange nachdem ich nicht mehr bin, werden wir stolz sein auf dich.« Aber es kam nicht dazu, denn davor geschah etwas Ungewöhnliches. Der Sohn fühlte sich nämlich zunehmend erdrückt von der Aufmerksamkeit seines Vater, und auch wenn er es nicht so ausdrückte: Der Sohn hatte das Gefühl, seinen eigenen Weg gehen zu müssen.
Der Sohn begann in kleinen Dingen zu rebellieren. Als er ins Teenageralter kam, interessierte er sich nicht mehr für das, was der Vater über die Zimmerei oder die Familientradition zu sagen hatte. Respektvoll sagte er zu seinem Vater: »Vater, bitte tragt auch mir Rechnung; ich habe meine eigenen Wünsche und Ziele. Mich interessieren durchaus Dinge, die nichts mit dem Schreinerhandwerk zu tun haben.«
Der Vater traute seinen Ohren nicht und sagte: »Aber Sohn, du verstehst nicht! Siehst du: Ich bin weiser als du, und ich kann für dich Entscheidungen fällen. Lass mich dir diese Dinge zeigen. Vertraue mir. Lass mich das sein, was ich als dein Lehrer sein sollte, und wir werden eine großartige Zeit miteinander haben, du und ich.« »So sehe ich das nicht, Vater. Ich möchte kein Zimmermann sein, aber ich möchte auch Eure Gefühle nicht verletzen, mein Herr.« Das war das letzte Mal, dass der Sohn »mein Herr« sagte, denn allmählich zersetzte sich der ehrerbietige Umgang von Vater und Sohn immer mehr und schwand, bis nur noch Leere und Düsternis übrig blieben.
Als der Sohn noch älter wurde, erkannte er, dass der Vater ihm weiterhin mit Dingen in den Ohren lag, die er nicht wollte. Und so verließ er sein Elternhaus, ohne sich auch nur von seinem Vater zu verabschieden. Statt dessen hinterließ er lediglich eine Notiz, die besagte: »Bitte lasst mich in Ruhe.«
Der Vater war wie vor den Kopf geschlagen. Mein Sohn, dachte er. Zwanzig Jahre lang habe ich auf diesen Zeitpunkt gewartet. Er sollte alles sein - der grandiose Zimmerermeister, der meinen Namen trägt. Ich schäme mich. Er hat mein Leben ruiniert!
Auch der Sohn machte sich seine Gedanken. Dieser Mann hat meine Kindheit ruiniert und mich gegen meinen Willen in seine Schablonen gepresst, dachte er. Diesmal entscheide ich selbst: Nein, ich will keine zärtlichen Gefühle zu ihm. So herrschten denn auch in der Tat Ärger und Hass zwischen Vater und Sohn, und dabei blieb es ihr Leben lang. Als der Sohn selbst ein Kind hatte, eine wunderschöne Tochter, dachte er sich: Vielleicht, nun ja, vielleicht sollte ich ja meinen Vater einladen, damit er das Kind sehen kann. Schließlich gehört es ja zu seiner Familie. Aber dann überlegte er es sich noch einmal, weil ihm der Gedanke kam: Nein, das ist der Vater, der meine Kindheit ruiniert hat und mich hasst. Also lasse ich ihn auch nicht daran teilhaben. Und so bekam der Vater sein Enkelkind nie zu sehen.

Es begab sich, dass der Vater in seinem 83. Lebensjahr starb. Auf dem Sterbebett blickte er noch einmal auf sein Leben zurück und sagte sich: »Nun, wo mein Tod naht, werde ich vielleicht nach meinem Sohn rufen lassen.« In diesem momentanen Anflug von Weisheit, in dem er schon spürte, wie der Tod näher rückte, ließ er also seinen Sohn rufen.
Dessen Antwort kam prompt. Sie lautete: »Ihr seid mir gleichgültig, denn Ihr habt mein Leben ruiniert. Bleibt mir vom Leib! « Und dann folgte noch ein Zusatz: »Es wird mich freuen, wenn ihr dahingegangen seid! « Ach, da war eine immense Hassenergie in den Gedanken und auf den Lippen des Vaters, als er bei seinem letzten Atemzug daran dachte, wie er nur einen derart abscheulichen Sohn haben konnte!
Der Sohn lebte ein gutes Leben. Auch er war über achtzig, als es für ihn ans Sterben ging. Er starb im Kreise seiner Familie, die ihn sehr liebte und um das trauerte, was sein Wesen ausgemacht hatte, und dass er nicht länger auf dem Planeten wandeln würde. Und hier, meine Lieben, beginnt die Geschichte eigentlich erst. Denn der Sohn verschied und gelangte zur Höhle der Schöpfung. Er unternahm die dreitägige Reise dorthin, wo er seine Essenz abholte und seinen Namen und weiter wanderte zur Ruhmeshalle. Er verbrachte dort eine lange Zeit, um sich bewundern zu lassen. Buchstäblich Millionen von Wesenheiten füllten ein Stadion unvorstellbaren Ausmaßes, und sie applaudierten ihm und ehrten ihn für das, was er auf eurem Planeten durchgemacht hatte.
Seht ihr, meine Lieben, ihr alle seid schon zu früheren Zeitpunkten dort gewesen, aber wir können es euch nicht zeigen, sonst wäre eure Zeit hier ruiniert und ihr würdet euch an zu viel erinnern. Eines Tages jedoch werdet ihr wieder dort sein, um das nächste Abzeichen zu erhalten. Denn die Farben eurer Abzeichen kann jeder im Universum sehen, wenn er euch begegnet. Eure Abzeichen sind wie ein Namensschild, aus dem hervorgeht, dass ihr auf dem Planeten ein Krieger des Lichts wart. Jetzt, wo ich euch diese Geschichte erzähle, könnt ihr euch das schwer vorstellen, aber dennoch ist es wahr. Ihr habt ja keine Ahnung, wie wichtig diese einzigartigen Abzeichen von der Erde sind. Eines Tages werdet ihr euch an meine Worte erinnern, wenn ihr mich in der Ruhmeshalle im Publikum seht.
Und so nahm der Sohn seine Auszeichnungen entgegen. Seine neuen farbigen Abzeichen wurden in seinem Energiefeld platziert, um sich wirbelnd mit seinen anderen Farben zu mischen. So würden alle um ihn herum sehen können, wer er war. Als diese Zeit vorbei war, trat der Sohn im Umhang der universellen Wesenheit, die er in Wirklichkeit war, in Sphären ein, in denen er sofort seinen besten Freund Daniel sah - diesen Freund, den er zurückgelassen hatte, um zum Planeten Erde zu kommen. Er sah Daniel jenseits der Leere und rief aus: »Du bist es! Ich habe dich so vermisst! « Und sie kamen sozusagen aufeinander zu, um sich zu umarmen und ihre Energien miteinander zu vermischen. Sie unterhielten sich freudig über die alten Zeiten, die sie im Universum miteinander ausgekostet hatten, bevor der Sohn sich zur Erde begab.
Wie er mit seinem Freund Daniel fröhlich durch das Universum tollte, sagte der Sohn eines Tages zu ihm: »Weißt du, Daniel, du bist auf der Erde ein wunderbarer Vater gewesen.«
»Mein teurer Freund«, antwortete Daniel, »und du warst ein wunderbarer Sohn. Haben wir als Menschen nicht Erstaunliches durchgemacht? Und diese völlige Dualität, die uns trennte, während wir auf der Erde waren - wo wir doch die besten Freunde waren!«
»Wie konnte so etwas geschehen?« fragte der ehemalige Sohn.
»Na ja, weil der Schleier so dick war, dass wir nicht wussten, wer wir in Wirklichkeit waren«, gab der ehemalige Vater zurück.
»Aber alles lief doch prima nach Plan, oder?«, fragte der frühere Sohn.
»Ja, in der Tat«, antwortete Daniel, »denn wir hatten nie auch nur den blassesten Schimmer, wer wir wirklich waren.
Hier verlassen wir die beiden - genau an dem Punkt, an dem sie auf dem Weg zur nächsten Planungssitzung für ein Erdendasein sind. Und wir hören noch, wie einer von ihnen sagt: »Komm, noch eine Runde! Aber dieses Mal bin ich die Mutter, und du bist die Tochter! «

NACHTRAG DES AUTORS
Diese wertvolle Geschichte wendet sich insbesondere an einige von ihnen, die dies jetzt lesen und bislang noch nicht erkannt haben, dass das, was sich in ihrem Leben abspielt, ein Geschenk für sie ist - oder die ihren besten Freund oder ihre beste Freundin erst noch erkennen müssen.
Sehen Sie doch nur die Liebe, die die Wesenheiten in Kryons Geschichte brauchten, um sich darauf zu einigen, dass sie sich auf dieses Drama einlassen wollten! In der Geschichte geht es exemplarisch um Wut und Hass, aber das sind lediglich karmische Attribute. Es handelt sich um Ängste, die durchbrochen werden wollen, und ich sage Ihnen jetzt, wenn entweder der Sohn oder der Vater zu ihren Lebzeiten erkannt hätten, wer sie waren, so hätten sie sich in die Angst hineinbegeben, die mit Hass und Wut verbunden ist, und wären von Liebe erfüllt aus dem Ganzen hervorgekommen. Ihr Gegenüber hatte dem nicht widerstehen können, und für beide wäre alles anders gelaufen. Das ist Lektion für die Menschheit des neuen Zeitalters. Was Sie auch vor sich zu haben meinen und wie es auch wirken mag, es ist vielleicht nur ein hauchdünner Test, der kurz davor steht, sich aufzulösen und in Liebe und einen friedvollen Kompromiss umgewandelt zu werden.
Verspüren Sie eine unbändige Wut auf jemanden, die unauflöslich scheint? Sie stammt aus der Trickkiste des Karmas und ist eine Lektion für Sie, denn Sie wissen ja selbst, wie viel Energie es erfordert, diese Wut aufrecht zu erhalten und wie sie sich scheinbar ohne Ihr Zutun immer weiter fortsetzt. Ist es nicht Zeit, sie loszulassen?
Liebe ist die größte Macht des Universums. Diese Energie, die Liebe, schenkt Ihnen nicht nur Frieden und ermöglicht Ihnen bei vielen Dingen überhaupt erst, sie zu tun. Die Liebesenergie bringt Sie dahin, bei Anschuldigungen schweigen zu können. Sie verleiht Ihnen die Weisheit und das Unterscheidungsvermögen, zu wissen, dass sie bei der Planung von allem um sich herum mitgewirkt haben. Eigenartigerweise ist diese Liebe auch für die unerleuchtetsten Dinge verantwortlich, die man sich vorstellen kann, denn auch der Ursprung Ihrer karmischen Bedingungen ist Liebe. Mitunter kann sie merkwürdige Gesichter annehmen, wie etwa Hass und Wut auf Angehörige, doch die Liebe ist der König bei dem ganzen Plan - und lauert dann, wenn Ihre Angst sich auflöst, abwartend darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Sie besteht aus Materie und hat eine bestimmte Dicke. Sie hat Logik und Vernunft. Sie ist die Essenz des Universums, und durch die Worte dieser Geschichte wurde sie an Sie weitergegeben.
 

Sarah und der alte Schuh

HINWEIS DES AUTORS
Wie wäre es mit etwas wirklich Kurzem? Ich liebe diese Parabel, weil sie so schön darstellt, wie ich manchmal denke. Ich finde mich wirklich wieder in diesem Menschen, der sich mit fast allem arrangieren kann! Warum etwas ändern, wenn es doch auch so läuft? Was? Sie sagen mir, es läuft NICHT? Ach, Quatsch.

Sarah war eine aufgeklärte Frau des neuen Zeitalters. Ihr war  klar, wie sie Verantwortung für ihr Leben übernehmen konnte und dass sie herausfinden musste, wozu sie auf dem Planeten war. Also fragte Sarah ihre Führungsengel, wie sie ihre »Lieblingsstelle« finden solle (den Ort, wo sie ihrem Einverständnis nach hatte sein wollen), und sie informierten sie bestens. Sie verstand die Prozesse und machte sich daran, bei der Erschaffung von etwas mitzuwirken, dem, wie sie wusste, ihre ganze Leidenschaft galt.
Sarahs Wunsch war nämlich, die Ökologie des Planeten zu unterstützen - dabei zu helfen, die Bedingungen für die Erde und alles, was auf ihr lebte, zu verbessern. Durch eine plötzlich auftauchende Chance hierzu (war es ein Zufall?) sollte sie genau das tun können. Die Gelegenheit bot sich in Form einer Stelle in einer Firma, die mit Hightechanlagen zu tun hatte, die dem Schutz der Umwelt dienten - etwas, das Sarah sehr spannend fand und ihr das Gefühl vermittelte, etwas tun zu können, wovon viele profitierten. Für ihre neue Arbeit müsste sie jeden Tag zum anderen Ende der Stadt fahren. Dort würde sie in einem gemütlichen Büro sitzen und ihr Lebensziel verwirklichen.
»Genau deshalb bin ich hier«, bestätigte sie sich. »Mir liegt das so leidenschaftlich am Herzen.« Sie war in Hochstimmung und voller Frieden. Alles lief bestens, als sie die Stelle antrat, bis auf eines. Dazu muss man wissen, dass Sarah, als sie in diese Inkarnation auf dem Planeten hineingeboren wurde, eine Angst vor beengten Räumen mitgegeben wurde. Um zur Arbeit zu kommen, musste Sarah mit der U-Bahn fahren, und diese Fahrt war ein Akt, den sie zweimal täglich wie gelähmt über sich ergehen ließ. Jeden Morgen stieg sie in die U-Bahn und schmorte zunehmend in ihrer eigenen Angst. Panisch umklammerte ihre schweißnasse Hand die Haltestange, und während gesamter fünfundzwanzig Minuten, die sie brauchte, um zu ihrem wundervollen Arbeitsplatz zu kommen, schlug ihr das Herz bis zum Hals.
Nach einem Monat kam Sarah zu ihren Führungsengeln und musste zu ihrem Leidwesen eingestehen: »So geht es nicht weiter. Ich muss mir einen neuen Job suchen.«
»Wie kommt das?« fragten ihre Führungsengel. »Hast du denn nicht mitgewirkt dabei, die Situation zu schaffen? War es nicht genau die, um die du gebeten hattest? Ist das denn kein Sieg?«
»Es geht um den Fahrtweg«, gab Sarah zurück. »Ich kann nicht mehr zu meiner Firma hinfahren, weil ich Platzangst habe. Für mich ist danach immer der ganze Tag gelaufen, und das auch noch gleich zwei Mal - hin und zurück!
»Sag mal, Sarah«, schlugen ihre Engel vor, »wie wäre es, wenn wir die Angst loswerden, nicht den Job?«
»Ich weiß nicht«, antwortete Sarah zögernd. »Die Angst habe ich immerhin schon seit fünfunddreißig Jahren, aber den Job erst seit einem Monat.«
Ihr könnt also sehen, Sarah hatte sich mit ihrer Angst arrangiert. Wie ein alter Schuh war sie irgendwie eine Art Freund geworden - etwas Bekanntes, etwas, das schon immer da gewesen war. Und genau wie ein alter Schuh mochte sie unschön anzusehen und längst reif für den Müll sein, aber Sarah hatte sich so an sie gewöhnt, dass sie für ihr Empfinden das Letzte war, woran man etwas ändern könnte.

NACHTRAG DES AUTORS:
Auch hier handelt es sich wieder um eine wahre Geschichte. Die Sarah gibt es wirklich, und auch ihre Klaustrophobie, die Arbeitsstelle und das Problem in Zusammenhang hiermit sind real. Es wird Sie freuen, zu hören, dass Sarah sich ihren Ängsten gestellt hat und heute jeden Tag vergnügt und in Seelenfrieden mit der U-Bahn zu ihrer wunderbaren Arbeitsstelle fährt. Aber es gab eine Zeit, wo sie bezweifelte, dass das einmal geschehen würde. Sie sagte damals immer: »Was? Diese Psychogeschichte habe ich doch schon immer gehabt. Wie sollte sich das so einfach verlieren? Das ist zu viel verlangt! «
Schließlich beschloss Sarah, dass der Job wichtiger war als ihre Angst und stellte staunend fest, dass Gott ihre Absicht, die Klaustrophobie für null und nichtig zu erklären, mit fast sofortigen Erfolgen belohnte. Ebenso wie ihr Geist so angelegt gewesen war, dass er in ihr eine Angst vor beengten Räumen erzeugte, hatte er auch die Anlage und Fähigkeit, diese Angst zunichte zu machen - und Sarah nahm die Situation in die Hand und schaffte genau das! Was für ein Bild!
 

Die zwei Gruppen von Kriegern

HINWEIS DES AUTORS
Die nachfolgende kurze Geschichte gehört zu meinen Lieblingsparabeln.
Sie enthält eine Menge Hinweise, was wir mit den Geschenken Gottes in diesem neuen Zeitalter anfangen sollen.

Es scheint, dass es an einem bestimmten Ort auf dem Planeten einmal zwei Gruppen von Kriegern gab. Beide Gruppen kannten die Geschenke Gottes für das neue Zeitalter, und beide bestanden aus Kriegern des Lichts. Ihnen war klar, worin ihr Vertrag bestand und sie wussten, dass da dunkle Mächte wirkten, die sie gerne davon abhalten wollten, ihre persönlichen Ziele zu erreichen. Also riefen sie Gott an, ihnen sein Geschenk, die neue Energie, zukommen zu lassen, und jeder Krieger erhielt sein Paket wie erbeten.
Das Paket, das jeder einzelne Krieger erhielt, war persönlicher Natur und enthielt jeweils drei Artikel: ein Schwert, ein Schild und eine Rüstung. Das Schwert stand für Wahrheit und war unzerbrechlich. Die Wahrheit ist rein, und rein war auch das Schwert, das sie perfekt gegen die Täuschungen der dunklen Mächte verteidigen würde. Das Schild stand für Wissen - das Wissen um den Schwachpunkt des Feindes und das der Alten aus Archiven ganzer Äonen. Keine Energie konnte das Schild durchdringen, da das Wissen Geheimnisse und Verschwörungen null und nichtig machte. Geheimnisse und Verschwörungen können im Licht des Wissens nicht existieren, denn ihre Macht stützt sich auf Dunkelheit und Unwissenheit. Die Rüstung stand für den »Mantel des göttlichen Geistes«. Sie war die Weisheit des spirituellen Bewusstseins, das den Menschen dazu befähigte, das »Stück von Gott« zu sein, das er ist. Von daher stand sie für die Weisheit Gottes in allem insbesondere für die Weisheit, angesichts von Angriffen das Zepter der Wahrheit zu schwingen und das Wissen hoch zu halten.
Nun ergab es sich in der Tat, dass es zu einem vereinten Angriff durch die Mächte der Dunkelheit kam. Beide Gruppen der Lichtkrieger hatten den Eindruck, dass sie so weit waren, und so griffen sie schnell zu ihren wirkungsvollen Geschenken, um den Feind abzuwehren. Als die dunklen Mächte sie umzingelten, öffneten die Krieger aus der ersten Gruppe ihre Pakete und starrten ungläubig auf den Inhalt - es waren alles Einzelteile! Beiliegend fand sich ein Handbuch mit dem Hinweis: »LIEFERUNG ERFOLGT ZERLEGT«. Sie konnten nicht einmal ansatzweise rechtzeitig fertig werden, um sich dem Feind zu stellen, und so wurde diese Gruppe bald von der Gegenseite überrannt und von ihr geschlagen. Sie befand sich so in den Händen derer, die von nun an über sie befehligen würden. Die Krieger des Lichts verbitterte das und sie glaubten, dass Gott sie ausgetrickst, ihnen falsche Hoffnungen gemacht und eine trügerische Sicherheit vermittelt hätte. Es war schon reichlich merkwürdig, dass sie nach der Niederlage zwar noch immer ihre Pakete hatten, aber dachten, ihr Inhalt sei wertlos.
Die andere Gruppe hatte ihre Pakete schon längst zuvor geöffnet. Sie hatte ihre Ausrüstungsgegenstände frühzeitig zusammengebaut und mit ihnen geübt. Damit waren die Krieger gut beraten gewesen, denn sie stellten fest, dass das Schwert fast zu wendig war, um es angemessen zu führen. Zudem bot der Schild so viele Einsatzmöglichkeiten, dass sie sich schwer taten, genau zu wissen, wie sie ihn halten sollten, und die Rüstung erwies sich als recht schwer! Mit einiger Übung und Meditation lernten sie schließlich, alles entsprechend zu balancieren. Sie waren gewappnet.
Sie konnten feststellen, dass keines dieser Elemente allein funktionierte, das heißt, ohne dass alle drei involviert waren. Die Rüstung, die sie am engsten am Leib trugen, war der Schlüssel, denn sie verlieh ihnen irgendwie die Weisheit, die sie brauchten, um Schwert und Schild zu führen. Es war in der Tat so, dass der Schild je nach Situation auf viele Weisen eingesetzt wurde, und das Schwert ließ sich leicht führen, wenn man den Schild entsprechend handhabte. Als der Angriff kam, warf der Feind nur einen Blick auf die mit allen Hilfsmitteln ausgestattete Streitmacht und floh. Es kam gar nicht erst zur Schlacht, und die Krieger frohlockten über ihren Sieg. Niemand unterlag und niemand erlitt Verletzungen.
 

NACHTRAG DES AUTORS:
Es gibt einige sehr spirituelle Menschen, die weiter darauf warten, dass Gott für sie »etwas tut«. Wenn sie Heilung brauchen, bitten sie Gott darum, und sie hoffen und hoffen und hoffen. Wenn sie möchten, dass sich Situationen in ihrem Umfeld verändern, bitten sie Gott darum, das zu bewerkstelligen, und dann warten und warten und warten sie. Das rührt schlichtweg daher, dass das früher einmal so funktionierte, und das zeigen die alten Schriften. Sogar das Buch Mose belegt diese Tatsache.
Damals ging alles Handeln von Gott aus, und Moses und sein Volk wurden angewiesen, sich in Bewegung zu setzen, wenn man es ihnen sagen würde. Von den Plagen bis zu den sich teilenden Wassern und in Stein gehauenen Geboten war alles das Tun Gottes. Selbst als die Israeliten in der Wüste umher wanderten, versorgte Gott sie täglich mit Nahrung, indem er Manna vom Himmel herabregnen ließ.
Das war die alte Energie, die Energie von vor der Zeit, in der wir Menschen die Erlaubnis erhielten, eine größere Energie in uns zu tragen.

Jessica, die Zornmütige

HINWEIS DES AUTORS
 

Die Verwandlung von Wut und Angst in Frieden und Freude gehört zu den Lieblingsthemen in Kryons Geschichten. Hier eine Geschichte, mit der viele Frauen bestimmt etwas anfangen können, denn sie handelt von einer realen Situation, die schon viele erlebt haben - und immer noch erleben. Die Männer sollten hier gut aufpassen, denn vielleicht hilft es ihnen, ihre Lebensgefährtin besser zu verstehen.

Jessica war eine äußerst liebenswürdige Frau, doch gleichzeitig  neigte sie zu heftigsten Wutausbrüchen. Tief unter ihrer liebenswürdigen Hülle kochte sie vor Wut, und diese Wut kam bei jeder Gelegenheit von Neuem zum Vorschein. Es war eine wahnsinnige, unversöhnliche und destruktive Wut. Gleichzeitig richtete sie sich gegen Jessica selbst und brüllte ihr immer wieder ohrenbetäubend laut zu, dass sie es nicht verdiene, am Leben zu sein.
Nur sehr wenige bekamen Jessicas Wut zu spüren, die sich unter ihrem liebenswürdigen Äußeren verbarg. Äußerlich schien sie ein bestimmtes Gesicht zu haben, innerlich jedoch war sie eine andere, und die Wut schien an den schlimmsten Orten und zu den schlimmsten Zeitpunkten zum Ausbruch zu kommen. Solche Wutanfälle machten Jessica nur noch wütender  als wäre sie wütend darüber, wütend zu sein! Ein wütendes Gebaren war das Letzte auf der Welt, was Jessica sich wünschte, also verbarg sie ihre Wut, wann immer sie konnte. Schließlich wusste sie nur zu gut, dass Wut beim »schwachen Geschlecht« in ihrer Kultur nicht hoch im Kurs stand.
Beziehungen waren für Jessica ein Desaster. Sie beendete sie jedes Mal selbst, indem sie wieder einmal explodierte - danach ließ sich der jeweilige Mann dann nicht mehr blicken. Sie konnte nicht anders. Sie war wütend auf alles oder nichts. Was es war, wusste Jessica selbst nicht so genau. Sicher war nur: Sie war wütend. Danach war sie wieder lieb, bis die nächste Situation kam, die sie zur Weißglut brachte. Die Wut war heftig und eine hässliche Sache. Zudem hatte Jessica sich bei ihren Ausbrüchen nicht in der Hand, und das war ihr durchaus bewusst.
Jessica suchte sich also Hilfe, und gar nicht so lange danach wurde ihr klar, dass ihre Wut auf Kindheitserlebnisse zurückging: Jessica war missbraucht worden. Wie ihr Vater mit ihren Gefühlen umgesprungen war, war aber auch wirklich unverzeihlich! Was er da um einer animalischen Lust willen alles getan hatte, war ebenfalls unverzeihlich! Jedes Mal, wenn sie an diese Vorfälle dachte, war da noch mehr Wut. Wie sie ihn hasste! Jessica war so früh wie möglich von zu Hause weggegangen und hatte ihren Vater danach nie wiedergesehen. Sehr zum Leidwesen ihrer mittlerweile verstorbenen Mutter brachte sie es nie fertig, darüber zu reden, warum sie so aufgebracht ausgezogen war. Ma hat ja nichts mit dem Problem zu tun, dachte Jessica damals, und doch stand die Sache auch zwischen ihnen. Wiederum etwas, das Jessica wütend machte. Ihre Mutter war für sie nie zu der Freundin geworden, die manche Frauen in ihrem späteren Leben in ihren Müttern fanden.
Wie es mitunter so kommt, wurde aus Jessicas Suche nach etwas, das ihr selbst helfen würde, ein Weg zu echter Erleuchtung. Ihr begegnete eine Freundin, die alles an Freude, Liebe und Frieden zum Ausdruck brachte, wonach sich Jessica so sehr sehnte. Diese Frau machte sie mit einer verblüffenden Gedankenwelt in Sachen Selbstwertgefühl und Verantwortung bekannt, mit der sie tatsächlich etwas anfangen konnte, wenn sie sich auch noch schwer tat, sie zu begreifen. Jessica erkannte jedoch, dass das Leben ihr mehr zu bieten hatte, als mit dieser Wut herumzulaufen, und sie hoffte inständig, dass die andere Einstellung, von der diese Frau sprach, ihr helfen würde, diesen Rettungsanker Wut zu kappen und für ein und allemal über Bord zu werfen.
Und so fragte sie auf ihrem neuen Weg zur letzten Erkenntnis eines Nachts ihre Engel und Engelsführer: »Was kann ich tun, um diese Wut auszulöschen? Was kann ich tun?«
Und ihre Engel standen vor ihr und sagten: »Besuche deinen Vater und trete ihm gegenüber!«
GRRRR! Das waren die schlimmsten Worte, die man Jessica hätte sagen können. Und so senkte sich diese dunkle Furcht über sie herab. Ihren Vater aufzusuchen und sein Gesicht wiederzusehen, war ja wirklich das Allerletzte! Jetzt war sie sogar wütend auf ihre Engel, dass sie ihr so etwas vorschlagen konnten. Sie hatte eine Nacht nach der anderen damit verbracht, in Gedanken durchzuspielen, wie sie sich von der Erinnerung an ihn frei machen sollte - und nun sagten die Engel, sie solle ihn aufsuchen? NEIN!
Und so fragte sie noch einmal: »Meine Engel und Führer, was kann ich tun, um Frieden zu finden?«
»Suche deinen Vater auf und trete ihm gegenüber!«, antworteten sie noch immer. Und wieder spürte sie, wie die Angst sich wie eine Decke über sie legte. Als wäre sie wieder ein Kind, konnte sie diese schwarzen, schrecklichen, lüsternen Augen ihres Vaters vor sich sehen. Sie roch förmlich seine Alkoholfahne, und die Angst kroch ihr in die Glieder. Dennoch tat Jessica schließlich, was die Engel ihr geraten hatten. Sie sagte sich: »Gut, ich werde mich zu diesem düstersten Punkt in meinem Dasein hinbegeben  zu den Handlungen meines Vaters, die mein Leben ruiniert haben. Ich weiß nicht, was das mit mir machen wird, aber ich werde es ehrlich versuchen.«
Sie kundschaftete also aus, wo sich ihr Vater befand und musste zu ihrer großen Enttäuschung feststellen, dass er noch immer in der gleichen Stadt lebte. Es wäre für sie einfacher gewesen, wenn er nicht aufzufinden gewesen wäre, aber das war nicht der Fall. Also musste sie das, wovor sie sich fürchtete, wohl wirklich in die Tat umsetzen. Ich warte solange ab, bis ich das Gefühl habe, jetzt ist er zu Hause, aber noch nicht betrunken, dachte Jessica im Stillen. Ich sehe mich vor seiner Haustür stehen. Ich klopfe furchtlos an, und wenn er aufmacht, sage ich ihm, wie grauenvoll es war - was er mir da angetan hätte. Ich werde ihm zu verstehen geben, dass er dafür verantwortlich ist, mein Leben mit Mama ruiniert zu haben, meine Kindheit, mein Leben mit anderen Männern! Ich werde ihm gründlich die Leviten lesen, bis er so klein mit Hut ist. Dann werde ich frei sein.
In der Nacht vor diesem Ereignis jedoch erlebte Jessica etwas Merkwürdiges. Wie bei Gott so oft, war das ein Eingreifen in letzter Minute. Ähnlich wie bei Abraham, den der Engel fest an der Hand hielt als er seiner schlimmsten Furcht ins Auge sah, so zeigte sich auch Jessica eine bemerkenswerte Vision. In dieser Vision wurde sie geführt und bekam gezeigt, wer ihr Vater in Wirklichkeit war. Sie sah alles im Gesamtüberblick. Sie sah zwei innige Freunde, die einen Vertrag miteinander abschlossen, bevor sie auf die Erde kamen. Sie bekam zu sehen, welche Rolle die Wesenheit, die ihr Vater war, in ihren eigenen früheren Leben spielte - liebender Partner im letzten Leben, ein Leben davor fürsorgliche Schwester und noch ein Leben früher guter Freund. Sie sah, wie sie alle beide ihre Verträge auf dem Planeten erfüllt hatten. Denn er war gekommen und hatte Abscheuliches verbrochen und war gezwungen gewesen, damit zu leben. Sie war gekommen und war missbraucht worden, und damit wiederum musste sie leben. Als beste Freunde, die mit dem Geist Gottes ausgestattet waren, hatten sie, bevor sie überhaupt hierher kamen, in einem Vertrag geregelt, was für ihr jeweiliges Leben angebracht war. Und nun lebten sie alles wie ein Spiel auf der Erde so aus, wie sie es zusammen entworfen hatten.
Die so real wirkende Vision beeindruckte Jessica zutiefst. Konnte es tatsächlich so sein? War das alles nur eine Prüfung zwischen engelartigen Freunden in Verkleidung? Wie als Antwort hierauf fühlte sie, wie eine enorme Welle der Liebe von ihren Engeln über sie hinwegspülte, und da wusste sie, dass es sich in der Tat so verhielt. Jessica wusste, dass sie frei war. Sie wusste, dass ihre Wut verflogen war, da sie das Gesamtbild gesehen hatte - die Liebe in Verbindung mit dem Sinn der Erfahrungen, die sie in ihrem Leben machen musste. Der Vater hatte ganz wie geplant die Wut angestachelt, die Teil ihrer Prüfung sein sollte. Nun konnte sie das Phantom ihrer Angst sehen und dass es im Angesicht der Wahrheit keinen Bestand mehr hatte. Die Wut war von ihr abgekoppelt worden, und sie fühlte sich wirklich vollkommen gelöst von ihren Ängsten über ihren Vater. Schon allein ihre Absicht, sich der Angst zu stellen, hatte ausgereicht -genau wie Abrahams reine Absicht, zu tun, was ihm aufgetragen wurde, genug gewesen war.
An diesem Punkt war es Jessica nun frei gestellt, auf die eigentliche Konfrontation mit ihrem Vater zu verzichten. Sie wusste, sie hatte ihre Aufgabe erfüllt, sie hatte sich direkt in ihre Angst hineinbegeben. Sie hatte die perfekte Intention gehabt, ihrem Vater zu begegnen, und sie hatte die Ehre genossen, diese Vision zu erhalten. Sie verfügte über den Überblick und hatte die Weisheit Gottes empfangen. Sie hatte es geschafft, einer Lektion ihres Lebens den Stachel zu nehmen, und nun empfand sie unglaublichen Frieden.. Doch Jessica verspürte den inneren Zwang, dennoch den Weg zu Ende zu gehen - in Liebe. Mit ihrer neu gefundenen Stärke und ohne ihre bisherige Wut und Unversöhnlichkeit stellte sie sich bei ihrem Vater an die Tür und klingelte. Als er öffnete, sah sie einen gebrochenen Mann, der weitaus älter wirkte, als er war. Er war vollkommen kahl geworden, und der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben, als er sie erkannte. Als sie vor ihm stand, wallten die Emotionen in seinen Augen auf. Bevor er etwas sagen konnte, sagte sie in aller Aufrichtigkeit zu ihm: »Vater, ich liebe dich. Danke, dass du das getan hast, wozu du gekommen warst. Dir ist komplett verziehen. Ich bin deine Tochter, die jetzt ihren Frieden hat.« Ohne ein weiteres Wort machte sie dann auf dem Absatz kehrt und überließ ihn sich selbst, um darüber nachzusinnen, wie so etwas möglich war.
Jessica konnte nicht wissen, dass ihr Vater ein depressiver und verzweifelter Mann war. Vor langer Zeit hatte er seine üble Gewohnheit aufgegeben, einfach, um am Leben bleiben zu können, aber sein Dasein war ihm eine Pein, und er hatte das Gefühl, dass er es nicht verdiente, am Leben zu sein. Man erkennt also unschwer, dass er seine eigenen Probleme hatte - mit seiner Selbstachtung. Er hatte seine Rolle gespielt und war durch den Morast des ganzen Horrors gewatet, der damit einher gegangen war. Er wusste, dass sein Tun unverzeihlich gewesen war, und dennoch träumte er jede Nacht von einer süßen Tochter, die irgendwann schließlich zu ihm kommen würde, damit er sie anflehen könne, ihm zu verzeihen. Ihm fehlte die Kraft, sich auf die Suche nach ihr zu machen, und er hatte große Angst vor ihrer Zurückweisung, wenn er sie fände. Er hatte geträumt, dass seine Tochter bei ihm vor der Tür stand und sagte: »Ich verzeihe dir, Vater« Und jetzt war es geschehen. Von da an war er wie ein neuer Mensch, und bald konnte er wieder lachen. Seine Gebete waren erhört worden.. Er hatte von dem einzigen menschlichen Wesen in Gottes Plan Vergebung erfahren, das ihm diese gewähren konnte, und langsam kehrte seine Selbstachtung zurück..
An diesem Abend wurden gleich zwei Leben gerettet. Sie wurden vor der düsteren Negativität und Angst bewahrt, die alle beide so lange im Bann gehalten hatte - alles das durch das kluge Handeln einer zur Erkenntnis gelangten Tochter. Viele Jahre später sollten zwei gute Engelsfreunde miteinander zwischen den Gestirnen herumtollen und sich erzählen, wie es war, als sie Vater und Tochter waren und wie sie die Prüfung bestanden hatten, indem sie noch in ihrer menschlichen Gestalt ihre wahre Identität erkannten. Sie sollten einander sagen, dass die Wahrheit nie verborgen bleiben kann, wenn man darum bittet, dass sie sich offenbart, und dass die Liebe Gottes immer die Finsternis besiegt.

NACHTRAG DES AUTORS
Kann die höhere Erkenntnis, die Verwirklichung unseres Selbst, tatsächlich Ängste oder eine Wut ausschalten, die schon jahrelang oder ein ganzes Leben bestanden? Fragen Sie Jessica, denn die Geschichte ist eine wahre Geschichte. Ein Brief, den ich nach einer Live-Session mit Kryon erhielt, bestätigte, dass die Geschichte von einer Frau handelte, die bei diesem Channeling tatsächlich anwesend war. Viele Männer und Frauen haben zu verstehen begonnen, dass missbraucht zu werden, nicht bedeutet, damit als Opfer gebrandmarkt zu sein. Es ist alles perfekt arrangiert. Der Test dreht sich darum, wie die betreffende Person mit der Wut und Angst umgeht, die sie oft fast handlungsunfähig macht. Lässt man sich von diesen Emotionen auffressen und lasst man zu, dass sie die eigenen Handlungen bestimmen, oder bittet man Gott darum, einem zu helfen, herauszufinden, worin die Prüfung besteht?
Zu unserer Selbstentdeckung gehört unter anderem, herauszufinden, warum wir hier sind und warum das alles geschehen ist. Haben Sie sich irgendwann schon einmal gefragt: »Warum gerade ich?« Wenn Sie die wirkliche Antwort hören, sind Sie wahrscheinlich platt. Was, wenn sie lauten würde: »Weil du es so geplant hast«? Kryon sagt, dass inmitten der schlimmsten Angst und Wut auch die größte Liebe freigesetzt werden kann. Die Prüfungen sind hart, aber der Lohn dafür, sie zu bestehen verheißt Großes. Ob Sie dazu überhaupt imstande sind? Absolut. Kryon sagt uns, dass nur diejenigen, die dessen am meisten würdig sind, hier sind, um die Prüfungen zu durchlaufen, die dieser Planet für uns bereit hält.