LICHTSPRACHE Nr. 46 Oktober 2006
 

Interview mit dem verstorbenen Rudi Carrell


Rudi Carrell, der im Juli an Krebs gestorben ist, meldete sich wenige
Tage nach seinem Übergang ins Licht bei einer Abonnentin der
„Lichtsprache“, um eine telepathische Botschaft zu übermitteln.
Sein Vorschlag war, diese Botschaft an die BILD-Zeitung oder eine
Illustrierte weiterzugeben, was das Medium Isanna auch getan
hat, doch „Rudi hatte deren Toleranz für ein solches Thema wohl
überschätzt“ sagt sie, denn keiner der Magazine wollte die Botschaft
veröffentlichen, die des besseren Verständnisses wegen –
auch für nichtspirituelle Menschen – in Interview-Form abgehalten
worden war.
Isanna, die mit bürgerlichem Namen Sonja heißt, hat die Fähigkeit,
mit Verstorbenen, Engeln usw. zu sprechen. Als sie von Rudi
Carrell kontaktiert wurde, hörte sie seine unverwechselbare Stimme
mit dem charmanten, holländischen Akzent und sah die halbtransparente
Gestalt des Showmasters, so wie er vor etwa 25 Jahren
aussah, neben sich.
In der Botschaft, die ganz in der typisch humorvollen flapsigen Art
und Weise rüberkommt, wie man Rudi Carrell kennt, sprach der
ehemalige Showmaster, der in Syke bei Bremen (der neuen Heimat
der „Lichtsprache“) lebte, dass es sich ohne einen kranken
Körper und ohne den Terminstress leichter lebe. Er fühle sich bestätigt,
dass es mehr als ein einziges Leben geben muss. Der Tod
habe überhaupt nicht wehgetan, man wisse, wann es soweit ist,
man könne es fühlen, und dann werde alles friedlich und ruhig und
man weiß, dass dies nicht das Ende ist, sondern dass man endlich
nach Hause darf. Zuerst habe er gedacht: Mein Gott, wie soll das
gehen, der Körper versagt, aber der Geist ist noch aktiv! Dann, so
erzählte er, sah er so etwas wie einen Film, einen Blick in eine andere
Welt. Das sei der Moment des Todes gewesen. Zuerst sei es
dann ganz dunkel um ihn herum gewesen, und plötzlich sah er ein
Licht und schwebte langsam aus seinem Körper heraus nach
oben. An dieser Stelle betonte er in seiner Botschaft, dass niemand
um ihn weinen müsste, denn er sei doch noch da, jetzt ohne
diesen Körper, den er da liegen sah, „verschrumpelt und grauhaarig“
wie er es formulierte. Das Sterben sei nur ein Wechsel in einen
anderen Zustand ohne Körper, aber Geist und Seele seien
noch da. Dann schwebte er weiter nach oben, bis „leuchtende Wesen“
auf ihn zu kamen und er in ihnen seine Frau Anke und seine
Mutter wiedererkannte, die beide bereits gestorben waren. „Sie
sahen jung aus und waren durchsichtig“. Sie umarmten ihn und
be-gleiteten ihn dann auf seinem weiteren Weg durch einen langen
Tunnel, an dessen Ende ein sehr helles Licht war. Am Ende
dieses grellen, hellen Lichtes („also das können keine 100 Bühnenscheinwerfer
nachmachen“), hatte er Liebe und Frieden gefühlt
und wusste, er ist endlich zu Hause. Er beschrieb diesen Zustand
als zeit- und grenzenlos. Ihm wurde sein Lebensfilm gezeigt,
der auch frühere Leben beinhaltete. Sogar in die „Chronik der
Menschheitsgeschichte“, wie er sie nannte, könne man schauen.
„Du siehst da wirklich alles, was Du je in Deinem Leben getan und
auch gedacht hast. Und sie zeigen Dir diesen Film dann auch aus
der Sicht der anderen Mitspieler.“ Ihm wurden Verletzungen bewusst,
die er anderen angetan hatte, und er bat mit seiner Botschaft
alle um Verzeihung, denen er jemals in seinem irdischen Leben
als Rudi Carrell weh getan hatte; sein Verhalten sei „egoistisch,
arrogant und rücksichtslos“ gewesen. Er gab zu, ein „übler
Egoist“ und Frauen gegenüber oft rücksichtslos gewesen zu sein.
Er habe, so formulierte er, die „göttliche Weiblichkeit an den Frauen“
geliebt, mit denen er liiert gewesen war. Er wisse jetzt, dass
Gott „in jeder Seele enthalten“ ist und dass alle, ob Mensch oder
Tier, aus „diesem großen, unfassbaren EINEN kommen“. Das
Leben sei ein Spiel, ein „tolles himmlisches Spiel“, aber wer das
vergesse, könne sich ein Höllenspiel daraus machen. Auch er habe
das zeitweise vergessen und vor lauter Arbeit seine Frau und
seine Kinder vernachlässigt, was ihm unendlich leid tue. „Ich
wünschte, ich hätte es besser gemacht“. Er habe sich an dieses
Medium gewandt, um allen zu sagen, dass sie nicht so dumm wie
er sein sollen, aufhören sollen, sich selbst Stress zu machen, dazu
sei das Leben viel zu kurz. Er wisse jetzt, dass das Leben ein
Spiel sei und dass jeder sein Leben plant, bevor er auf der Erde
geboren wird - „in groben Zügen natürlich“, fügte er hinzu. Und er
hätte geplant gehabt, ein berühmter Entertainer zu werden.
Als er von seinem Medium nach Karma gefragt wurde, sagte er:
„Da fragst Du mich jetzt aber was. Was ist Karma? Ich habe noch
keine Ahnung von diesen Dingen, ich werde mich demnächst mal
damit beschäftigen.“ Aber so viel wusste er zu sagen, nämlich
dass man alles selbst arrangiert, was einem im Leben passiert,
zusammen mit den „himmlischen Helfern“, wie er sie nannte. Auf
die Frage, wer genau diese sind und ob es so etwas wie Engel
wirklich gäbe, antwortete er: „Ja, klar, natürlich. Engel sind ja auch
nur Menschen oder umgekehrt. Sie sind halt Wesen ohne einen
fleischlichen Körper und nehmen an unserem Leben teil, sie sind
die unsichtbaren Mitspieler im Hintergrund. Und jeder hat einen
Schutzengel, der ihn vor grösserem Schaden bewahrt, schweren
Unfällen und so.“ Jeder könne in die Ausbildung zum Schutzengel
gehen. Das Leben spiele sich ganz ähnlich ab wie auf der Erde,
bloss ohne feste Materie. Man komme auch nicht unbedarft dort
an, denn die Seele wisse einfach alles, ohne dass alles neu erlernt
werden muss. Sie sei asbach-ur-ur-uralt, sagte er.
Er habe sogar seine Ex-Kollegen wie Kuli (Hans-Joachim Kulenkampff)
und Peter Frankenfeld getroffen, die alle auf der Erde
ganz herzlich grüssen lassen. Humor und Liebe sei der natürliche
Zustand körperloser Wesen, antwortete er, als er von seiner Interviewerin
darauf angesprochen wurde, dass er seinen Humor nicht
verloren habe. Und dass es so viel Lieblosigkeit und Humorlosigkeit
auf der Erde gibt, sei deshalb so, weil die Menschen, die auf
die Erde kommen, geplant haben, das Gegenteil davon zu erfahren.
Er selbst sei in einem früheren Leben ein armer Bettelmönch
gewesen, weshalb er das genaue Gegenteil davon erleben wollte,
was er dann ja als Rudi Carrell auch getan hat. Er hatte großen
Spaß daran, andere Menschen mit seiner Arbeit zu erfreuen.
„Daher lebt und arbeitet mit Freude, und wenn euch der Job nicht
gefällt, sucht euch einen anderen, wenn die Liebe erkaltet, lasst
den Menschen los, wenn ihr traurig seid, dann lest Witze, wenn ihr
krank seid, gebt die Hoffnung nicht auf, und lebt und freut euch
des Lebens, nur das ist der wirkliche Sinn und Zweck unseres
irdischen Daseins. Und denkt daran, dass ihr die irdischen Güter
nicht mitnehmen könnt. Als Leich ist jeder gleich, egal ob vorher
arm oder reich, und im Himmel zählen irdische Titel und Diplome
nicht. Und vor allem, habt keine Angst vor dem Sterben, es tut
nicht weh, es ist nur das Ablegen der fleischlichen Verkleidung
eurer Seele.“
Zum Schluss dankte er allen Mitspielern aus seinem Leben, „ob
Familie, Freunde, Geliebte, Kollegen, Fans, Zuschauer, Feinde
oder Kritiker, dass sie mich so lange ertragen haben und mir zur
Seite standen, und mich kritisiert und gescholten, aber auch so
sehr geliebt haben.“

(Quelle des Interviews : Sonja Rieche, Mail : isanna@family-workshop.net, www.familyworkshop.
net, zusammenfassender Bericht: S. Kreth)